korientation ist eine (post)migrantische Selbstorganisation und ein Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik.
🔸 was: Zine-Workshop 🤸 mit: Xinan Pandan 📅 wann: Sonntag, 07. April 2024, 12–17 Uhr 📍 wo: Köln Mülheim 🫂 für wen: alle, die sich als rassifiziert und/oder als BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) identifizieren mit Priorisierung von denen mit Psychatrieerfahrung. ✍️ mit Anmeldung: bis 24.03. Priorität für BIPoC mit Psychatrieerfahrung, sonst geöffnet für weitere BIPoC.
Barrierenabbau
Hinkommen
Die nächsten Bus- & Bahnhaltestellen (Von-Sparr-Str., Berliner Str., Bürgerpark Mühlheim barrierefrei) sind ca. 5–7 Minuten zu Fuß entfernt. Es gibt jeweils einen Behindertenparkplatz in der Berliner Str.76 und 77, beides 400m vom Veranstaltungsort.
Reinkommen
Der Raum liegt im Erdgeschoss und es gibt 3 Treppenstufen im Eingang. Die Toilette liegt ebenfalls im EG, ist allerdings sehr eng und schmal.
Corona
Corona ist leider nicht vorbei. Testet euch vor der Veranstaltung selbst und handelt selbstverantwortlich für euch und das Kollektiv: seht bei Erkältungssymptomen und positivem Testergebnis von einer Teilnahme ab. Wir werden Coronatests zur Verfügung stellen. Falls ihr weitere Hygienemaßnahmen benötigt, schreibt uns gerne über das Anmeldeformular.
Das Projekt RADAR lädt im April ein:
Wie könnte eine Welt ohne Psychiatrie aussehen? – Wir stecken gesamtgesellschaftlich in einer Krise, wenn es um das Thema Mental Health geht. Es gibt einen hohen Bedarf nach Unterstützung in psychischen Krisen und gleichzeitig ist es immer noch mit Stigma verbunden offen über persönliche Struggles mit mentaler Gesundheit zu sprechen und Verhaltensweisen zu zeigen, die gesellschaftlich mit „verrückt“-sein assoziiert werden. Menschen, die in ihrem Verhalten einer gesellschaftlichen Norm nicht entsprechen können oder wollen, erfahren gesellschaftlichen Ausschluss, Gewalt und werden in psychiatrischen Einrichtungen weggesperrt. In solchen Einrichtungen finden sich Menschen wieder, die in dieser Gesellschaft extrem viel Gewalt und kaum Unterstützung erfahren haben und dort nur noch mehr traumatisiert werden. Mentale Gesundheit wird zu individuellen Problemen heruntergebrochen, anstatt diese im Kontext von Gesellschaft, Ausbeutung, Ableismus, Rassismus inklusive anti-asiatischem Rassismus, Queerfeindlichkeit und Gewalt zu betrachten. In diesem Workshop nutzen wir Kunst in Form von Zine-Making als Mittel für Heilung, Empowerment und kollektive Befreiung und träumen gemeinsam davon, wie eine Welt ohne Psychiatrie aussehen könnte.
Es gibt die Möglichkeit gemeinsam Mittag zu essen.
Xinan Pandan (keine Pronomen) ist Dichter*in, multimedia Künstler*in und Community Care-Bear. Xinan und beschäftigt sich aus einer queeren, diasporischen und neurodivergenten Perspektive mit den Themen Oppression Depression, Chronisches Kranksein, Heilung, Trauma und dem Aufbau von solidarischen nachhaltigen Support-Systemen. Xinan träumt davon, dass wir es schaffen, Community so aufzubauen, dass alle die Sicherheit, Fürsorge und Liebe bekommen können, die sie brauchen. @xinan.pandan
-ddddadsdaddd
Anmeldung ⬇️ (klick!)
Credits Illustration: Xinan Pandan
Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung
Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der BpB dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.
Wir brauchen mehr Räume. Mehr Räume für uns, für unsere Themen, unsere Geschichten und unsere Perspektiven. Für mehr Selbstrepräsentation – denn RepresentAsian matters!
Vom 16. März bis 15. April 2024 haben wir deswegen zum ersten Mal – erfolgreich! – ein Crowdfunding durchgeführt. Dank eurer großzügigen Spenden und eurer tollen Unterstützung konnten wir rund 21.000 €* von rund 300 Spender*innen sammeln und können so schon mal sicher sein, dass wir ins Haus der Statistik einziehen können!
Wir danken allen unseren Unterstützer*innen nicht nur für den finanziellen, sondern auch den immensen Hands-On Support durch Weitersagen, Mitanpacken, Dabeisein und die Bescherung von unvergesslichen Community & Friends-Momenten bei unseren Crowdfunding Events. Ihr seid großartig. Eure mit Liebe verpackten Dankeschöns werden sich in den nächsten Wochen auf dem Weg zu euch machen. 💝
Mehr zum Hintergrund des Crowdfundings, warum wir dieses durchgeführt haben und wofür wir es nutzen möchten findet ihr weiter unten auf dieser Seite.
*Diese Summe setzt sich aus euren Spenden über die Crowdfunding-Plattform Startnext als auch den den seperaten Spenden per Überweisung (über diesen Weg könnt ihr weiterhin spenden!) zusammen. Die auf Startnext angezeigte Summe ist leider nicht korrekt, da die Stornos von versehentlichen Mehrfachspenden vom System nicht aktualisiert angezeigt werden bzw. wurden. Stand: 18.04.24
Warum das Crowdfunding?
Das Haus der Statistik am Alexanderplatz (Berlin) wird momentan als Teil eines ganzen Areals entwickelt, das gemeinwohloriente Räume für Kunst, Kultur, Soziales und Bildung bereitstellen soll und in das Vereine, Verbände, Kollektive und Initiativen einziehen werden. 2023 gab es eine Ausschreibung für interessierte Gruppen, an der wir uns erfolgreich beteiligt haben.
Wir finden: BPoc-Communities brauchen Räume in der Stadt – und zwar bezahlbare und längerfristig gesicherte Räume! Wir sind Teil der Stadtgesellschaft, und wenn die Stadt solche Räume entwickelt, gehören wir auch da rein. Dafür benötigen wir allerdings Eigenkapital.
Um diese Räume im Haus der Statistik sichern und langfristig mieten zu können, mussten wir Teil einer neuen Genossenschaft AndersMachen e.G. im Haus der Statistik werden, die aus den zukünftigen Nutzer*innen bestehen wird. Wir haben am 15.03.2024 – also einen Tag VOR dem Kampagnenstart – denBeitritt zur Mieter*innen-Genossenschaft AndersMachen eG in Gründung erklärt (da lief nämlich die Frist ab!). Für den Beitritt müssen wir Anteile erwerben und dafür brauchen wir insgesamt rund 25.000 €, die wir über die Crowdfunding-Kampagne versucht haben, zusammenzukriegen. Ein wenig gezittert haben wir da schon, weil wir mit der Beitrittserklärung auch die Verpflichtung eingegangen sind, die Anteile in jedem Falle zu zahlen.
Dank euch hat es sich aber voll gelohnt, das Risiko einzugehen. Wir haben übrigens bereits die ersten 2.000 € an Zahlungen mit dem Beitritt geleistet und werden nun in der Lage sein, die große Hauptsumme zu stemmen.
Der zu zahlende Beitrag von 25.000 € kommt übrigens zustande, da wir uns für eine Fläche von 100 m² beworben haben. Wir rechnen mit rund 250 € pro m2 , die wir bei einem Beitritt aufbringen müssten.
Als gemeinnütziger Verein ohne wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb finanzieren wir uns gerade ausschließlich über Projektförderungen, die wir nicht für Genossenschaftsanteile verwenden können und dürfen. Übrigens – Spenden sind weiterhin willkommen und hilfreich. 🙏 Noch haben wir keine 25.000 € für die Zahlung der Genossenschaftsanteile zusammen!
Short Facts zum Crowdfunding (16. März bis 15. April 2024) und zur Raumnutzung 🔷 Wofür: Genossenshaftsanteile an der AndersMachen e.G. im Haus der Statistik 🔷 Ziel: insgesamt 25.000 € für 100m² 🔷 Plattform: www.startnext.com/representasian 🔷 Einzug in die Räume – geplant ab Anfang 2026
Stell dir vor… Mehr RepresentAsian! 🔮 Erhalt des Vereins sichern: Büroräume mit bezahlbaren Mieten für das korientation Headquarter 🔮 als Teil des Hausprojekts zugängliche Räume für BPoC-Communities sichern & Stadtraum mitgestalten 🔮 Community-Spaces sichern: Aufbau eines zugänglichen Lesecorners für eine kleine feine korientation Bibliothek, Shared Spaces im Haus der Statistik wie Gemeinschaftsgärten, Küche, Werkstatt, Kantine für unsere Events und Workshops 🔮 Begegnungen mit weiteren spannenden Inis und Projekten im Haus ermöglichen 🔮 Sichtbare Platzierung von Asiatisch-Deutschen, asiatisch-diasporischen und (post)migrantischen Themen im Zentrum der Stadt
Für eure Spenden haben wir uns tolle Dankeschöns überlegt. 🚀 JEDE einzelne Spende von euch war und ist eine wertvolle Investition in unsere Vision von mehr RepresentAsian! Wir freuen uns, wenn ihr uns auch nach dem Crowdfunding durch Spenden bei der Finanzierung der Genossenschaftsanteile und unserer Projekte unterstützen möchtet! 👉 Hier findet ihr alle relevanten Infos zum Spenden.
Veranstaltungen
Zu beiden Events waren ALLE eingeladen: Community, Friends & Allies!
🌟 RepresentAsian Crowdfunding: Vernetzungstreffen mit Karaōke am Samstag, 06.04.2024, um 17 Uhr in Berlin Kreuzberg inkl. Verlosung, Singen und Singen lassen, Getränke und Ramen – alles gegen Spende! 🎤🪩 👉 Mehr Infos und Anmeldung hier
Wir waren direkt vor Ort neben der großen Baustelle aka Haus der Statistik unseren Kampagnen-Launch mit Euch zusammen gestartet. Wir haben uns euch persönlich und in Präsenz vorgestellt, Informationen darüber gegeben, was das Haus der Statistik ist, wofür genau wir das Crowdfunding durchführen und was euch in den nächsten Wochen noch erwartet. Es gab einen „Dankeschön-Catwalk“, Möglichkeiten zum Austausch und natürlich Raum für all eure Fragen in einer entspannten Atmosphäre! Das Event war offen für alle. Danke, dass ihr dabei wart und eure Freund*innen und die Freund*innen Eurer Freund*innen mitgebracht habt.
Diese Seite wird laufend aktualisiert. Wir werden nach und nach Informationen nachfüttern. Stellt gerne alle eure Fragen! Wir sind unter info@korientation.de erreichbar.
Euer Crowdfunding-Team Vee, Jee-Un, Manik, An & Lili
FAQs
Gibt es eine steuerlich absetzbare Spendenquittung ?
Ja! Bis zu einem Betrag von 300 EUR könnt Ihr ein Dokument herunterladen, das ihr für den Spendennachweis benötigt und mit Eurem Kontoauszug bei Euren Steuerunterlagen aufbewahren.
Ab einem Betrag von 300 € (also wenn Ihr uns 300,01 EUR spendet) braucht Ihr eine individualisierte Steuerbescheinigung von uns.
Die Genossenschaftsanteile von 25.000 € ermöglichen uns, überhaupt Teil des Haus der Statistik zu werden. Die Nutzung der Räume erfolgt dann durch Mietverträge, die uns langfristigere und günstigere Mieten als auf dem freien Markt sichern und die wir durch zukünftige Projektförderungen decken wollen, so wie wir das derzeit bereits tun.
Wozu braucht ihr mehr Räume? Ihr habt doch schon ein Büro?
Wir haben momentan ein süßes Büro, das wir auch sehr mögen. Allerdings ist nicht klar, wie lange wir dort bleiben können und zu welchen Konditionen. Tatsächlich wird es in absehbarer Zeit auch zu klein für uns sein und die Räume sind eigentlich nicht auf Büronutzung ausgelegt. Das Haus der Statistik ist eine seltene Gelegenheit, etwas längerfristig zu planen und einen Ort für uns alle aufzubauen, der neben dem Headquarter für korientation noch weitaus mehr Ressourcen und Möglichkeiten bereithalten soll, um unterschiedlichste Veranstaltungen und Angebote zu realisieren, die nicht nur für uns, sondern auch die breitere Community interessant sind.
Für VaryAsians#5 haben wir die Autorin Hami Nguyen eingeladen, mit euch und uns ins Gespräch zu kommen. Als Host sind unsere Vorstandsmitglieder Su-Ran Sichling und Maria Nguyen mit dabei.
Buchbesprechung „Das Ende der Unsichtbarkeit“
In diesem persönlichen Buch verhandelt Hami Nguyen die Themen Rassismus und Klasse am Beispiel ihrer eigenen Lebensgeschichte. Anti-asiatischer Rassismus wird in der öffentlichen Debatte oft ausgeklammert, weil asiatisch gelesene Menschen als »angepasst« gelten. Sie sind unsichtbar – dabei sind sie ein Teil der deutschen Geschichte.
Wir wollen uns mit den Themen auseinandersetzen, die in diesem Buch aufgegriffen werden. Die Lektüre des Buchs ist keine notwendige Voraussetzung, um teilzunehmen.
Wir freuen uns schon, auch deine Sichtweise zu hören!
⚡️ Wann: Donnerstag, 25.01.2024, 19–21 h Uhr ⚡️ Wo: Online auf Zoom (Link kommt per Email) ⚡️ Wer: korientation-Mitglieder mit Bezügen zu (Süd‑, Ost‑, West‑, Nord‑, Zentral- oder Südost-)Asien (Möchtest du Mitglied werden? Link zur Seite 😊) ⚡️ Sprache: Deutsche Lautsprache ⚡️ Anmeldungüber das Formular unten: bis 25.01.2024, 18 Uhr
Wir sind uns bewusst, dass VaryAsians ein fließender Prozess ist, in dem es kein Richtig und Falsch gibt. Gerne möchten wir deshalb mit Euch in Austausch treten und laden Euch herzlich ein, mit uns diesen Salon zu gestalten.
VaryAsians#4findet diesmal unter dem Thema „Asiancy“ mit den Gäst*innen akiko und Cuso vom korientation Projektteam RADAR statt. Als Host sind wieder unsere Vorstandsmitglieder Maria Nguyen und Sue Glaeser mit dabei.
„Asiancy“ – Selbstzuschreibung und Handlungsfähigkeit
Die letzten Male ging es vor allem um Selbstbezeichnungen und Positionierungen. Jetzt fragen wir uns: „Wann sind wir handlungsfähig? Könnten Selbstbezeichnungen auch handlungsunfähig machen?“
Wir möchten außerdem die unterschiedlichen Gründe für Bezeichnungen Asiatisch-Deutscher Menschen beleuchten: Beispielsweise als Mittel politischer Bündnisse, als eigene Identitätszuschreibung, als Werkzeug, um ein „wir“ zu schaffen.
Kommt vorbei und tauscht mit uns Erfahrungen sowie Einstellungen aus. Lasst uns Wege besprechen, um „Asiancy“ zu erlangen sowie anti-asiatischem Rassismus entgegen zu treten.
Wir möchten mit VaryAsians einen Austauschraum bieten, um bestärkende Aspekte von Selbtszuschreibungen in den Fokus zu nehmen, aber auch den Druck nehmen, sich zwingend irgendwie in eine Kategorie einordnen zu müssen.
Wir freuen uns sehr auf euch!
Sue & Maria
PS: Wir sind uns bewusst, dass VaryAsians ein fließender Prozess ist, in dem es kein Richtig und Falsch gibt. Gerne möchten wir deshalb mit Euch in Austausch treten und laden Euch herzlich ein, mit uns diesen Salon zu gestalten.
⚡️ Wann: Mittwoch, 20.09.2023, 19–21 h Uhr ⚡️ Wo: Online auf Zoom (Link kommt per Email) ⚡️ Wer: korientation-Mitglieder mit Bezügen zu Asien (Möchtest du Mitglied werden? Link zur Seite 😊) ⚡️ Sprache: Deutsche Lautsprache ⚡️ Anmeldung [geschlossen]
korientation ist dieses Jahr 15 Jahre alt geworden!
Wir feiern das mit einem 7‑tägigen Festival vom 20.–27. Mai 2023 in Berlin mit einer Ausstellung, Party, Workshops, Talks, Filmscreenings und Meet-ups unter dem Thema: zu(sammen)künfte! Das Festival ist für uns ein Anlass, um zusammenzukommen und Grundlagen für Verbindungen und Vernetzungen zu schaffen, aus denen etwas für die Zukunft erwachsen kann.
Die Ausstellungsräume sind gleichzeitig auch unsere Veranstaltungsräume und der zentrale Treffpunkt während des Festivals.
Open Call für den Vernetzungs-Space
Wir möchten Euch dazu einladen, Euch und Eure Gruppen/Initiativen/Kollektive/Projekte in unserer Ausstellung vom 20.–27.05.2023 im Vernetzungs-Space vorzustellen. Der Ausstellungsbeitrag erfolgt in Form eines Posters. Optional können kleinere Objekte oder auch mediale Beiträge, allerdings nur nach Absprache, mit ausgestellt werden.
Der Vernetzungs-Space ist Bestandteil einer Ausstellung, in der wir korientation und die Arbeit des Vereins vorstellen möchten. Gleichzeitig ist es uns wichtig, weitere Akteur*innen vorzustellen und darauf zu verweisen, dass korientation nur ein Teil einer viel größeren, vielfältigen Asiatisch-Deutschen Community und Bewegung ist.
Für Wen ist der Open Call?
Dieser Open Call richtet sich an alle Einzelpersonen, selbstorganisierte Gruppen, Kollektive und Initiativen aus ganz Deutschland, die sich 1) als Asiatisch-Deutsch*, postmigrantisch und antirassistisch positionieren und 2) basisaktivistisch, künstlerisch, kulturell-medial, in der Politischen Bildung, wissenschaftlich oder auf andere Weise mit gesellschaftlichen Verhältnissen auseinandersetzen.
Wir freuen uns, von Euch zu hören!
*Asiatisch-Deutsch verstehen wir als ein politisches solidarisches Label mit dem vielfältige Lebensrealitäten sichtbar gemacht und Fragen von Rassismus und anderen Ausschlüssen aus einer spezifischen Perspektive solidarisch angesprochen werden. Wir möchten mit anderen Worten alle rassifizierten Menschen ansprechen, die Bezüge zu Nord-/Süd-/Ost-/West-/Südost-/Vorder- oder Zentralasien haben.
Was brauchen wir von Euch?
Schickt uns bitte die folgenden Infos über das Formular weiter unten.
Selbstbeschreibung (max. 300 Wörter)
Information zu weiteren Ausstellungsbeiträgen neben Selbstbeschreibung (optional)
Ansprechperson für die weitere Kontaktaufnahme mit Kontaktdaten
Falls Ihr Probleme mit dem Formular habt, könnt Ihr auch eine Email an ausstellung AT korientation.de schicken.
Einsendungsfrist: 02. April 2023
Wir melden uns bei einer Zusage mit konkreten Details für die Ausstellungsbeteiligung voraussichtlich um den 07.04.2023.
Wir behalten uns vor, eine Auswahl unter den Einsendungen zu treffen, da wir natürlich nur beschränkt Platz haben. Unsere maßgeblichen Kriterien richten sich nach der Beschreibung „Für Wen ist der Open Call“.
Kontakt
Habt Ihr Fragen, dann meldet Euch gern per Email an: ausstellung AT korientation.de
OpenCall Formular – Teilnahme am Vernetzungs-Space
Der korientation-Vorstand startet einen neuen (digitalen) Salon für die Mitglieder von korientation!
Der Name des Salons – VaryAsians – ist auch eine Zielsetzung: In unregelmäßigen Abständen möchten wir mit Euch die unterschiedlichen Facetten des Asiatisch-Seins (in Deutschland) besprechen. In unserer Auftaktveranstaltung sprechen wir über die unterschiedlichen Selbstbezeichnungen: Welche Begriffe präferiert ihr, welche sind soso, welche sind NoGo? Und warum?
Wir sind uns bewusst, dass das ein fließender Prozess ist, in dem es kein Richtig und Falsch gibt. Gerne möchten wir deshalb mit Euch in Austausch treten und laden Euch herzlich ein, mit uns diesen Salon zu gestalten.
Wann: 22.11.2022 (Di) um 19 h per Zoom Für wen: Vereinsmitglieder von korientation* Anmeldung ist erforderlich, siehe unten Sprache: Deutsche Lautsprache
Unser 2‑tägiger kreativer Workshop war eine haarige Angelegenheit: Wir haben eigene Geschichten, Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema Körperhaar durch kreative/ künstlerische Methoden erkundet. Welchen Urteilen und gesellschaftlichen Druck sind wir auf Grund von Körperhaar-Normierung ausgesetzt und wie gehen wir damit um? Was brauchen wir, um uns mit unseren Körpern wohl zu fühlen? Durch kreative Schreibelemente, Comics und Illustrationen haben wir versucht, mehr Bewusstsein zu finden, einen eigenen Ausdruck zu formen, der sich in wütenden, traurigen oder auch lustigen Geschichten verarbeiten ließ.
WANN: 15. und 16.10.2022 jeweils von 11 Uhr – 17 Uhr WO: Berlin (Adresse nach Anmeldung); bei Leuten, die von außerhalb Berlins anreisen wurden bei Bedarf Fahrtkosten erstattet und Übernachtungskosten mit 50€ bezuschusst. WER: Asiatisch-Deutsche/ Asiatisch diasporische/ BIPoC FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und Agender Menschen) zwischen 17 und 27 Jahren ANMELDUNG: geschlossen
Workshopleitung
Elnaz ist ein*e queere person of colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin studiert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu intersektionalen Themen. Außerdem praktiziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions.
Patu zeichnet und schreibt Comics, die Themen wie Community, Freund*innenschaft und multiple Perspektiven erkunden und reflektieren. Sie sind oft autofiktiv und mit magisch-realistischen Elementen erzählt. Inspiration dafür findet Patu im eigenen Leben als Queer of Color Person, aber auch in Träumen, in den Ecken und Kanten der Stadt, in politischen Bewegungen und beim herumstreunern in der Natur. Seit 2012 veröffentlicht Patu Comic Zines und ist damit auf diversen internationalen Zine- und Comicfestivals vertreten.
TALK #2 in der MEGA Talkreihe „Shut Up And Listen!“
In Diskussionen rund um Empowerment und Widerstand gegen Unterdrückungsverhältnisse wird die Bedeutung des Körpers immer öfter hervorgehoben. Selbstverteidigungskurse wie auch Körper- und Stimmübungen aus den Bereichen Theater, Tanz, Performance und Gesang kommen als Empowermenttools in antirassistischen und queer-feministischen Bewegungskontexten im Umgang mit dem Aufgehalten- und Gestopptwerden im Alltag, in Behörden, in der Schule und anderen Bildungskontexten zunehmend zum Einsatz.
Frei nach dem brasilianischen Theatermacher Augusto Boal, der einmal sagte “It may be that theater in itself is not revolutionary, but have no doubt: it’s a rehearsal for revolution!” “Es mag sein, dass das Theater an sich nicht revolutionär ist, aber zweifeln Sie nicht daran: Es ist eine Probe für die Revolution!” haben wir für die 2. Edition unserer MEGA Talkreihe „Shut Up And Listen!” Gäst*innen eingeladen, die uns erzählen, welches Potenzial sie vor allem in Tanz‑, Perfomance- und somatischer Körperarbeit für persönliche und körperliche Befreiungsmomente sehen, und welche biographischen oder beruflichen Bezüge sie dazu haben.
Vielen Dank an Sarah Naqvi, Olivia Hyunsin Kim, Thu Hoài Trần und Shivā Amiri!
Anmeldung geschlossen.
Termin: 6. Oktober 2022 (Donnerstag) Einlass ab 19:30 h, Beginn um 20 h
Ort:BIWOC* Rising, die Räume sind sowohl per Aufzug als auch via Treppen erreichbar. Bitte beachtet, dass es leider keine rollstuhlgerechten/barrierefreien Toiletten vor Ort gibt. Wenn möglich meldet Euch an, damit wir wissen, mit vielen Personen wir rechnen können. Spontane Teilnahme ist aber auch möglich. Für Wen: Die Talkreihe ist ein Community-Event und richtet sich in erster Linie an BPoC & friends ++++ Corona-Regelung: Tagesaktueller Negativ-(Selbst-)Test und Maske ++++ Dokumentation: Das Panel wird per Video aufgezeichnet und nach dem Event hier auf dieser Seite und auf Youtube zur Verfügung gestellt.
GÄST*INNEN
OLIVIA HYUNSIN KIM
Olivia Hyunsin Kim (올리비아 Hyunsin 金) geboren in Siegen, arbeitet als Künstlerin, Dozentin und Kuratorin in Berlin, Frankfurt a.M. und Seoul. Sie gewann den ersten Platz des Amadeu Antonio Kunstpreises 2019 für „Miss Yellow and Me – I wanna be a musical“. Sie schloss ihren Master in Choreografie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen und der HfMDK Frankfurt und ihren Bachelor in Germanistik mit Fokus aus Politikwissenschaften an der Seoul National University mit Auszeichnung ab. 2017 war sie danceWEB Stipendiatin beim Impulstanz, 2020–21 Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya und ist 2022 Stipendiatin beim Goethe-Institut Montréal/Choreographisches Zentrum Circuit-Est und Goethe Institut Salvador Bahia.
Unter dem Namen ddanddarakim arbeitet sie in wiederkehrenden Konstellationen mit Künstler*innen aus unterschiedlichen Sparten an choreographischen Arbeiten zu den Themen Körper, Identität und Feminismus. Ihre Arbeiten wurden u.a. in den Sophiensælen Berlin, im Art Sonje Center Seoul, am Mousonturm Frankfurt, im Museo Universitario del Chopo Mexiko City, in der Roten Fabrik Zürich, Rubanah Jakarta, zeitraumexit Mannheim gezeigt. Ihre letze Arbeit „History has failed us, but…“ feierte im Februar 2022 in den Sophiensaelen Première. www.ddanddarakim.net
SARAH NAQVI
Sarah Naqvi‘s Arbeit ist situiert an den Intersektionen von Körpern, Wissen(sproduktion) und kollektiver Befreiung. Sarah biete somatische Körperarbeit an, welche sie machtkritisch und trauma-informiert gestaltet. Sie arbeitet bei Zusammenleben Willkommen und ist Teil des Vorstands von korientation e.V.. Nebenbei ist sie in Form von Workshops und Bildungsarbeit freiberuflich tätig u.a. zu Postkolonialismus, dekolonialer Heilung und Antirassismus.
THU HOÀI TRAN
Thu Hoài Tran ist Theaterregisseur*in und arbeitet an der Schnittstelle von Theater, Wissenschaft & Empowerment. Bisherige Theaterarbeiten liegen im Bereich des partizipatorisch-politischen Theaters. Hoài entwickelte mit einem Ensemble von BIPoC-FLINTA die Performance HALT am Berliner Ringtheater. Als Mitbegründer*in des Instituts für Affirmative Sabotage inszenierte Hoài „Eine Erinnerung, dass wir Viele sind“ am Staatstheater Nürnberg. Wiederkehrendes Element der künstlerischen Arbeiten ist, welche Bedeutung Emotionen für Empowerment- und Solidaritätsprozesse haben. Darüber hinaus ist Hoài als freie*r Bildungsvermittler*in zu Themen wie Rassismuskritik und intersektionaler Feminismus tätig.
MODERATION
Shivā Amiri ist ein*e multimediale Künstler*in, Theatermacher*in, Kurator*in. Shivā arbeitet künstlerisch zu den Themen nicht-binäre queere Realitäten, Rassismus, Trauer und Healing. Shivā sehnt sich nach Orten & Residenzen, um mehr Theater zu machen. Shivā ist Empowertment- und Antidiskriminierungstrainer*in und arbeitet zu den Themen embodied social justice, Rassismus, kritisches Weißsein, Klassismus sowie Cis- und Heteronormativiät. Shivā bietet bundesweit (Theater-)Workshops, Fortbildungen und intersektionale Prozessbegleitung an.
ANMELDUNG geschlossen.
Kooperationspartner
BIWOC* Rising is an empowerment project for women*, transgender and non-binary people, who are facing intersectional discrimination. By creating a safe® work and social club, including training programs, we promote social, professional and economic advancement through an intersectional community.
Zur MEGA-Talkreihe „Shut Up And Listen!“
„Shut Up And Listen!“ ist eine Talkreihe, in der divers positionierte Asiatisch-Deutsche Stimmen aus den Bereichen Medien, Kunst, Wissenschaft, Tanz, Aktivismus und Kultur zusammen-kommen, und über die Themen diskutieren, die uns bei unserem Projekt MEGA besonders am Herzen liegen: (medialer) Widerstand, Empowerment(-räume) und Selbstrepräsentation(en).
Wir laden dazu ein, einfach mal still zu sein und zuzuhören, was unsere spannenden Gäst*innen zu sagen haben, die im deutschen Mainstream immer noch viel zu selten mit und in ihren vielfältigen und auch widersprüchlichen Perspektiven ‚gesehen‘, ‚gehört‘ und ‚gefragt‘ werden. Wir laden unsere Gäst*innen dazu ein, für sich selbst zu sprechen statt besprochen zu werden, ihre Analysen zu teilen statt analysiert zu werden, und sich in ihren uneindeutigen, mehrfachzugehörigen, brüchigen, vorläufigen, stets in Bewegungen befindlichen Subjektivitäten und Geschichten zu zeigen, statt in stereotypen Bildern festgehalten zu werden.
Projekt MEGA
„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen aufzuarbeiten, einzuordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbstbestimmte Bilder und Beiträge besetzt und diversifiziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unterschiedlichen Bildungsformaten entwickelt, um unterschiedliche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.
Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durchgeführt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.
Das neue zweijährige Projekt RADAR – Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti- asiatischen Rassismus des korientation e.V. ist zum 15.08.2022 gestartet. Ziel des auf zwei Jahre angelegten Modellprojektes ist die inhaltliche Qualifizierung und Professionalisierung von (Asiatisch- Deutschen) Multiplikator*innen der rassismuskritischen Bildungsarbeit zum Thema „anti-asiatischer Rassismus“ durch:
die Aufbereitung von Wissen zu anti-asiatischem Rassismus und Asiatisch-Deutschen Perspektiven:
die Schaffung von Räumen für Asiatisch-Deutsche Multiplikator*innen für Empowerment und Austausch;
Cross-Community Knowledge-Transfer bei der Produktion von intersektionalem Wissen zu anti-asiatischem Rassismus;
Erarbeitung eines dekonstruierten, kollaborativ neubesetzten und intersektional diskutierten Konzepts von anti-asiatischen Rassismus als Grundlage für zukünftige rassismuskritische Bildungsarbeit, Transfer und Aufbereitung komplexer Zusammenhänge in die praktische Bildungsarbeit.
Wir suchen für unser neu angelaufenes Projekt RADAR eine
Assistenz der Projektleitung 35% Stelle in Anlehnung an TVöD-Bund E09‑1 Arbeitsbeginn: 01.10.2022
Bewerbungsfrist: 14.09.2022 Bewerbung per Email an: info@korientation.de Hast Du Fragen? Melde Dich bei uns, auch gern per Email.
Wir laden insbesondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und intersektionalen Identitäten ein, sich zu bewerben.
Zu deinen Aufgaben gehören
Aufbereitung bestehender Wissensressourcen zu anti-asiatischem Rassismus
Konzeption und Organisation von Maßnahmen und Veranstaltungen im Projekt mit gemeinsam mit der Projektleitung
Mitarbeit an der Projektbroschüre in digital und Print sowie der Projektwebseite
Betreuung eines Netzwerks von Asiatisch-Deutschen Multiplikator*innen der rassismuskritischen Bildungsarbeit
Mitarbeit an Texten für die interne und externe Kommunikation sowie Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit
Das wünschen wir uns von Dir
Erste Erfahrungen in der diskriminierungssensiblen und rassismuskritischen Bildung und der Arbeit in gemeinnützigen Vereinen
Kenntnisse aktueller Diskurse im Themenfeld Rassismus, Intersektionalität, postkoloniale Ansätze, Empowerment und Asiatisch-Deutsche Migrationsgeschichten
Identifikation mit den Kernzielen des Vereins
Sehr gute deutsche und englische Sprachkenntnisse, ein gutes Sprachgefühl und hohe Textsicherheit
Hohes Maß an Teamfähigkeit und Freude an der Arbeit im Team
Sehr gute Microsoft-Office Kenntnisse
Grundlegende Social Media Kompetenzen (Instagram, Twitter, Facebook)
Teilnahme an Workshops zu Organisationsentwicklung des Vereins
Was Dich bei uns erwartet
Mitarbeit in einem Empowerment-Projekt von und für Asiatische Deutsche
35% Teilzeitstelle (13,5 Wochenstunden) in Anlehnung an TVöD-Bund E09‑1
Vertragsbeginn ab 01.10.2022
Flexible, bedarfsorientierte Arbeitszeiten; Arbeit aus dem Home-Office mit mittelfristiger Perspektive auf einen Projektbüro-Arbeitsplatz in Köln
Raum für eigenständige inhaltliche Arbeit und Austausch
Eine partizipative Arbeitsorganisation und solidarische Organisationskultur mit flachen Hierarchien
Die Möglichkeit, die Zukunft eines wachsenden bundesweiten Netzwerks von Asiatischen Deutschen mitzugestalten
Zusammenarbeit mit einem kleinen, engagierten Team mit einem breiten Kompetenzfeld im Bereich Community- und Vereinsarbeit, Kultur- und Projektmanagement, Wissenschaftliche Arbeit
Und das Wichtigste: Lots of good Food and Community-love
Wir freuen uns auf Deine Bewerbung Wir laden insbesondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑,Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und intersektionalen Identitäten ein, sich zu bewerben. Der Wohnort Köln oder Umgebung wäre im Hinblick auf ein Projektbüro wünschenswert.
Bitte schicke Deine Bewerbung ausschließlich in elektronischer Form als PDF-Dokument per Email an info [at] korientation.de mit den folgenden Unterlagen: • Anschreiben (gerne mit Angabe des bevorzugten Pronomens) • Lebenslauf ohne Foto • Motivationsschreiben • Zeugnis des letzten Abschlusses • Gegebenenfalls ergänzende Unterlagen, wie Arbeitszeugnisse
Hier findest Du die Ausschreibung als PDF zum Download.
Am Wochenende vom 24.–25. September fand ein Schreibwochenende in Hannover statt, das von Elnaz Farahbakhsh mit Schreibmethoden des Biografischen und Kreativen Schreibens angeleitet wurde. Der Fokus des Wochenendes lag auf Empowerment: Wir haben uns gemeinsam mit unseren eigenen Geschichten befasst und Erfahrungen und Gedanken niedergeschrieben. Dabei haben Leichtigkeit und die Lust am Schreiben nicht gefehlt!
Enstanden sind u.a. folgende Texte
Workshop Ich schrieb die Worte. Öffnete meine Herzenstür. Es war viel, doch gut.
Ein Haiku von Maria Hosein
Der perfekte Raum
Der perfekte Raum zum Schreiben. Schwierig. Wenn ich ihn hätte, würde ich nicht auf der Stelle schreiben. Es geht gar nicht um den Raum. Doch, aber nicht ausschließlich. Mein Arbeitszimmer ist eigentlich mein perfekter Raum zum Schreiben. 1 Schreibtisch. 1 Drucker. Bücher, die mich interessieren. Bücher, die mich berühren in einem Regal. In zwei circa 1‑Meter hohe Regale. Nicht so hoch. Nicht erdrückend. Alles möglichst weiß. Möglichst neutral. Meine Malm-Kommode mit vier Schubladen voller Kunstmaterialien. Ein umfunktionierter Kleiderschrank mit zwei Bereichen voller Kunstmaterialien sowie Skizzenbücher und die Handtaschen, Taschen und Boxen in dem anderen Bereich. Gequetscht. Hauptsache die Kunstsachen sind da. Alles, was das Künstlerinnenherz begehrt. Alles, was ich mir als Kind gewünscht habe. Alles, was ich mir nicht leisten konnte. Und dann sind die weißen Wände bedeckt mit meinen Malereien. In Rahmen. Bildaufhängesystem. Wie in einer Galerie. Meine eigene private Ausstellung. 365 Tage im Jahr. Der perfekte Raum zum Schreiben ist mein Lieblingsraum. Manchmal denke ich mir: „Ja so sieht es in meinem Kopf aus“. „The Brain“. So nannte ich diesen Raum manchmal. Ich meinte aber „My Brain“. Ich begann mit dem Satz „Wenn ich ihn hätte, würde ich nicht auf der Stelle schreiben.“ Jetzt merke ich. Ich habe ihn. Aber ich sah ihn nicht mehr. Ich hatte ihn verloren. Aber er ist da, The Brain. My Brain. Vielleicht habe oder hatte ich ja mich verlaufen. Verloren. Was für eine gewinnbringende Übung. Was für eine Erkenntnis. 10 Minuten Schreiben. Den perfekten Raum fand ich in 10 Minuten Schreiben.
von Maria Hosein
Heimatlose Heimat. Verliebt.
Man sagt man verliebt sich durch Gerüche. Und ich bin verliebt. Verliebt in meine Kindheit. Verliebt in meine heimatlose Heimat. Meine Heimat, die nicht an einen Ort gebunden ist. Und zugleich an so vielen Orten und Personen. Weit weg und doch so nah. Nah dran und doch so weit. Ich sitze in einem Raum in Hannover. In der Kornstraße. So viele Dinge auf dem Tisch. Ich schaue sie mir an, ich halte sie und leg sie zurück. Und nun werden Gewürze rumgegeben. Verschiedene. Ich rieche sie und leg sie zurück. Beutel nach Beutel. Ein Gewürz nach dem anderen.
Und dann ist auf einmal „Ehl“ (Kardamon) da. Ich fang an zu lächeln.
„Ach, Schin Tschai/ Tschai Sabz (Grüner Tee). Schin Tschai mit Ehl. Lecker“. Koltschey scherin, Koltschey schor, Shirtschai. Wie sehr liebe ich diese Dinge? Darüber möchte ich schreiben. Und trotzdem schau ich weiter. „Sei mal nicht so langweilig! Vielleicht gibt es noch was!“ Und da sind auf einmal Nelken. Nelken. Ich war 13. Wir saßen alle zusammen. Meine Mutter, meine Oma und meine Tante. Nelken waren in Wasser eingelegt. Nelke – das Wort kannte ich damals nicht. „Lawang“, so nennen war es. Ein schöner Name. „Lawang“. Ein Wort, das wie ein Gedicht klingt. Ein Gewürz. Das wie eine Blume aussieht, denke ich mir. Meine Mutter, meine Tante und meine Oma stechen mühsam jedes Stück Lawang mit einer Nadel und mit Faden durch. Lawang für Lawang zu einer langen Kette. Sie wird an jede Ecke des „Destmals“ (Ein Tuch, für eine Hochzeitszeremonie) angebracht, zusammen mit Perlen und Minipompons. Für die Familie des zukünftigen Bräutigams. Das Destmal soll schön riechen. 22 Jahre ist es her. Und ich hab noch die eine Kette. Ein Lawangkette, die sie mir gaben, weil ich nicht aufhörte zu fragen. 22 Jahre und Lawang lässt mich zeitreisen.
„Komm schon. Weiter. „Zeera“ (Kümmel) Es ist Zeera. Oh Gott! Ich denke sofort an Palau, an Tschalau, an Qabeli und an all das leckere Essen. Afghanisches Essen. Ich denke an meine Mutter, an meine Oma, all die Besuche bis ich realisiere. Ich bin verliebt. Verliebt in meine heimatlose Heimat. Das Essen. Die Menschen. Die Gefühle. Ich lächle. Ich denke an Zuhause. Nicht an meine Wohnung. Nicht an irgendeinen Ort. Ich denke an das Gefühl von zuhause. Ich bin verliebt in mein Zuhause.
Bild und Text von Maria Hosein
Wort und Raum
Ich lese Weiße Worte auf den Weißen Seiten, in meinen Büchern, die auch meistens weiß erscheinen. Zwischen dicht gedrängtem Weiß bleib ich unsichtbar auf weißen Seiten, die eigentlich nur Weiße meinen.
Die uniforme Einheit zwischen Wort und Räumen, Wie Weiße Mauern, die sich himmelhoch aufbäumen vor unsren Worten, hält uns fern und hält verborgen, Wo wir täglich kämpfen, wovon wir nächtlich träumen.
Weiße Mauern umzingeln mich im weißem Raum wie weißes Rauschen durchdringt sie oft nur leises Raunen. Denn wenn wir alle einzeln eingemauert bleiben, Hören wir durch weiße Mauern unsre Worte kaum.
Weißes Rauschen und ein weißer Nebel, der uns umgibt, Zeichnen alles weiß, was sich im Inneren verbirgt Zwar wirft Nebel Schleier vor die Sicht, doch wenn es Nur genügend stürmt, hat er sein Dasein auch verwirkt.
Wenn wir dann Seiten selbst beschreiben mit Geschichten, Die mehr als bloß geweißeltes ans Licht bringen, Lichtet sich der Weiße Nebel immer um ein Stück. Denn Räume können wir auch mauerlos errichten.
Denn die Sache mit den Mauern und dem Rauschen, Ist, wenn wir lauter werden und dazwischen Lauschen, Wir doch viele sind in den Mauern weißer Worte, Wir sie stürzen können, indem wir uns austauschen.
Platzieren wir im Weiß öfter auch mal Störmomente, Weil das Weiß durch das weiße Wohlfühlambiente, Letztlich lebt, nur die Störung es vielleicht ein mal bewegt, bereiten wir dem seichten Weiß in Weiß ein Ende.
Von Hoa-Lan Gutschke
Die Überheblichkeit der Lebkuchen
Lebkuchengewürz – Da gehören Nelken hin. Ein mal im Jahr feiern sie hier ihren großen Auftritt. Ein mal im Jahr wird aus der vergessenen Ecke des Gewürzregales das fast unberührte Glas hervorgeholt, nur damit es im Januar wieder artig seinen Platz in der hintersten Reihe einnimmt. Um mich herum stapeln sich Backwaren, die in den Supermärkten schon am Sterbebett des Sommers lauern: Zu ungeduldig um die letzten Atemzüge noch abzuwarten, zu wichtig das allgegenwärtige Konsumangebot von Zuckerwaren aufrechtzuerhalten.
Jetzt mit Gewürz. Plätzchen und Lebkuchen widern mich an, wie sie mit ihrer Selbstgefälligkeit und Selbstverständlichkeit die Regale besetzen und einzige Fürsprecher der Nelken sein wollen.
An den Geschmack von Phở erinnere ich mich noch, doch es muss jetzt schon ein Jahrzehnt her sein. Eine feinkantige Blüte, leicht und harmlos in meiner Hand. Acht oder zehn? Ich weiß nicht mehr wie viele, nur waren es wohl definitiv zu viele. Diese kleinen unscheinbaren Dinger entfalten ihre Wirkmacht und überrollen alles, was da mal nach Suppe schmeckte. Bitter. Grauenvoll. Meine erste Phở.
Dabei sollte ich es doch können. Dabei sehe ich doch aus, als sollte ich es können. Wer bin ich dann? Plätzchen und Lebkuchen?
Bild und Text von Hoa-Lan Gutschke
Exit through a stanger’s car
I wanted to disappear – so I opened the door to a stranger‚s car”* Ich ließ mich in die Sitze der Rückbank fallen, unendlich erschöpft und unberührt von der Ratlosigkeit der Person auf dem Sitz vor mir. Nur irgendetwas Anderes hier fühlen als das Altbekannte, die Erschöpfung der ständigen Rücksichtnahme. Stören – Störgefühle auch für andere und nicht nur für mich. Dass es nun ganz unverhofft diesen Menschen trifft, der an einem grauen Dienstagmorgen an der Ampel mal wieder die Grünphase verpasst hat, sollte nicht mein Problem sein. Menschen werden halt vor Probleme gestellt, um die sie nicht gebeten haben. “Es kommt einzig auf dein Verhalten an, um deinen Umgang mit diesen sogenannten Problemen”. Dem Gesichtsausdruck meines Schräg-Gegenübers zu urteilen, scheint es nicht allzu vertraut mit derart grenzüberschreitenden Verhalten zu sein. “Na, da einfach so mit offenen Mund rumzusitzen nenn ich mal Umgang und Lösungsstrategie.” Es folgen Sekunden, eine Minute ohne Worte. Bis ich selbst ratlos werde. Mir schaut Hilfslosigkeit entgegen und da setzt sie auch schon ein: meine wohltrainierte Umsicht, meine immer verlangte Höflichkeit. Ich rutsche ungelenk mit einem für die Situation zu lauten Quietschen an den Griff der Autotür heran. Ich öffne die Tür und verlasse wortlos mit verlegenem Blick den Wagen. Die Ampel schaltet grün. Zurück bleiben ein paar Tropen Dienstagmorgenregen auf dem Leder der Rückbank. *Ocean Vuong
Von Hoa-Lan Gutschke
Raum zum Schreiben
Fände ich den Raum in mir, in meinem Kopf, zum Schreiben, fände ich wohl auch den Raum zum Denken über die Frage, wie dieser Raum in Gestalt aussähe. Ich würde beginnen bei einer Tür ‚die alle vermeintlichen Pflichten aussperrt, all die Stimmen von außen und auch von innen, die zu oft sagen, dass meine Worte nicht so bedeutungsvoll sind. Diese Tür würde auch den Schmerz ausschließen, der meine Hand manchmal lähmt, wenn die Geschichten wieder fast zu wahr zum Ertragen ist. Wenn ich mich sicher hinter dieser Tür wüsste, dann wäre mein Raum lichtdurchflutet und der Boden würde den satten Duft von frischem Gras in die Luft des ganzen Raumes legen. Meine Füße würden barfuß laufen und könnten die einzelnen Halme nicht mehr auseinander halten, die in ihrer Dichte einem kühlen Teppich gleichen. Dort stünde auch ein Sofa oder vielleicht noch mehr ein Bett, denn manchmal schreibt es sich in der tröstenden Wärme einer Bettdecke am besten. Das Geräusch vom Wind, der durch das Blätterdach des Sommers streicht, tanzt durch die Luft. Hinter meiner schützenden Tür vernähme ich noch ab und zu, die Anwesenheit meiner liebsten Menschen, mal ein Lachen, mal Wortfetzen und ein wenig Gesang, aber immer ein Zeichen, dass es auch ihnen gut geht. In meinem Raum spielt leise Musik zum Rauschen des Windes, die mir zu beiläufig erscheint, um ihr länger Aufmerksamkeit zu widmen.
Von Hoa-Lan Gutschke
Wattewelt
Schon viertel vor elf. Vor einer Viertelstunde wollte ich das Haus verlassen haben. Die Türklinke legt sich kühl in meine Handfläche. Mein Körper wendet sich zum Treppenhaus. Verdammt, ich wollte noch meine Wasserflasche auffüllen. Kann ich dort auch machen. Vielleicht schmeckt das Wasser dort aber nicht. Lieber sichergehen. Auf eine Minute kommt es auch nicht an. Vier Stockwerke nach unten, aber immerhin geht es nach unten. Ich gehe in den Hof und bin mir nicht ganz sicher, wo ich mein Fahrrad abgestellt habe. Aber da ist es. Anscheinend war ich gestern noch motiviert genug und habe es ordnungsgemäß im Fahrradschuppen verstaut. Im nächsten Moment hieve ich mein schweres Hollandrad durch das Treppenhausund durch die Eingangstür. Aufsteigen. Es ist 10 Uhr 52. Ein paar Minuten später ist nicht so schlimm. Die Welt ist verschwommen. Es liegen gerade zehn Meter hinter mir. Alles wie in Watte. Ich habe vergessen meine Kontaktlinsen einzusetzen. Jetzt fällt es mir ein. Ich drehe nicht um. Muss ich heute sehen können? Ich entscheide mich für nein.
Von Hoa-Lan Gutschke
Vielen Dank an Elnaz und alle Teilnehmender*innen für das gegenseitige Empowern, Geschichten miteinander teilen und den Spaß am Schreiben!
Workshopleitung
Elnaz ist ein*e queere Person of Colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin studiert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu intersektionalen Themen. Außerdem praktiziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions.