BlogFilmKulturVeranstaltungen

+ Jump to English Version +

Eine Filmreihe des Projekts DARE (Decolonize Anti-Asian Racist Entanglements)
in Kooperation mit Sinema Transtopia/bi’bak, sup­ported von korientation

Asiatische Präsenzen in der Kolonialmetropole Berlin
Localizing Decolonialization – Dekolonialisierung loka­li­sieren
Filme – Vorträge – Diskussionen
Kurator und Projektleitung: Dr. Kien Nghi Ha

WO: SİNEMA TRANSTOPIA vom 11.04. – 20.06.2023
Lindower Str. 20–22, Haus C, 13347 Berlin, U+S‑Bahn Wedding

Flyer Download hier

Zur Filmreihe

Deutschlands kolonial-rassistischen Fantasien und Ambitionen wurde nach dem Abgang des Imperial
Germany ver­stärkt in eine ima­ginäre Kolonialität über­führt. Ihre fil­mi­schen Inszenierungen begeis­terten nicht nur ein Massenpublikum, sondern führten auch zu einer mehr­deu­tigen Überlagerung von Fiktion und Realität. Die Filmkulisse, aber auch ihre Produktion und Konsumption wurden selbst zum kul­tu­rellen Kolonialraum. Das Film‑, Vortrags- und Gesprächsprogramm leistet Pionierarbeit, indem wir die „wilde Weltmetropole Berlin der Goldenen Zwanziger“ als kolo­nialen Kulturraum mit (anti-)Asiatischen Bezügen erfor­schen. Gleichzeitig wird die deko­lo­niale Debatte um anti-Asiatischen Rassismus sowie Orientalismus erweitert und dadurch mul­ti­per­spek­ti­vi­scher. Ende 2023 wird ein Sammelband im Verlag Assoziation A erscheinen.

Filmprogramm mit Einführungsvorträgen und Gesprächen

11.04.2023 um 19 Uhr: Das indische Grabmal – Die Sendung des Yoghi (1921) von Joe May, OmU, 132 Min.

„Der Welt größter Film” – die so ange­kün­digte Großproduktion mit Kolonialambiente war ein Publikumsmagnet. Joe May beschwor darin das mys­tische Indien und ver­wan­delte die Filmstadt Berlin-Woltersdorf in einen „indi­schen“ Ort mit präch­tigen Tempeln und Palästen, der von Statist:innen in Fantasiekostümen und Elefanten bevölkert wird. Angereichert mit sexua­li­sierter weib­licher Exotik erzählt er eine ver­wi­ckelte Geschichte, in der der bös­artige Maharadscha Rache an seiner Frau und ihrem bri­ti­schen Geliebten nimmt. Dieses Setting war so fas­zi­nierend, dass nach einem Remake in den 1930ern Jahren Fritz Lang, der bereits an der ersten Produktion beteiligt war, 1959 den Stoff erneut verfilmte.

Einführung:
Dr. Subin Nijhawan, British Empire, German Illusion – Über Tiger und Grabmale in der Kolonialzeit

Moderation: Anujah Fernando / Kien Nghi Ha

25.04.2023 um 19 Uhr: Die Herrin der Welt – Die Freundin des gelben Mannes (1919) von Joe May,
OV, 90 Min.
Live-Musik: Stummfilmpianist Jürgen Kurz

Unmittelbar nach dem Verlust der außer­eu­ro­päi­schen Kolonien ent­stand 1919 unter der Regie von Joe May in der heute ver­ges­senen Filmstadt Berlin-Woltersdorf ein monu­men­taler Kolonialepos, der acht Teile umfasst. Unter großem Aufwand gedreht, wird die aben­teu­er­liche Geschichte der jungen, schönen wie Weißen Maud Gregaards erzählt. Im ersten Teil ihre welt­um­span­nenden Reise gerät die Erzieherin im süd­chi­ne­si­schen Kanton in die Fänge des bru­talen Bordellbesitzers Hai-Fung. Mit Hilfe von Dr. Kien
Lung wird sie befreit, der sich aber eben­falls als dubiose Gestalt herausstellt.

Einführung
Dr. Tobias Nagl (via Zoom), Entfreundet: Die Freundin des gelben Mannes (1919/20), asia­tische Präsenz und anti­ras­sis­tische Filmproteste in der Weimarer Republik

Moderation: Joshua Kwesi Aikins / Kien Nghi Ha

09.05.2023 um 19 Uhr: Sumurun (1920) von Ernst Lubitsch, OmeU, 103 Min.

Im Unterschied zu Joe May war Ernst Lubitsch nicht nur ein Meister des Weimarer Kinos, sondern avan­cierte auch zu einem Starregisseur in Hollywood. In seinem frühen Filmschaffen nutzte er mehrfach Orient- und Roma-Stereotypen um seine Karriere in der Unterhaltungsindustrie zu befördern. Bereits 1910 von Max Reinhardt für das Theater dra­ma­ti­siert und ver­filmt, wurde der Stoff 1920 mit Starbesetzung monu­mental in den Ufa-Studios in Berlin-Tempelhof erneut insze­niert. Sumurun ist Lubitschs Version von Tausendundeine Nacht – ein Eifersuchtsdrama im vor­mo­dernen Morgenland, dass mit euro­päi­schen Fantasien über das Harem, ver­sklavten Tänzerinnen und ori­en­ta­li­scher Despotie spielt.

Introduction
Prof. Dr. Qinna Shen: A Berliner’s One Arabian Night: Lubitsch’s Orientalist Parody

Moderation: Sun-ju Choi / Kien Nghi Ha

23.05.2023 um 19 Uhr: Piccadilly – Nachtwelt (1929) von Ewald André Dupont, OmeU, 109 Min.

„Piccadilly“ ist nicht wie die anderen Filme der Reihe in einem ima­gi­nären Asien ange­siedelt, sondern spielt sich im Herzen des modernen Londons mit exo­ti­schen Ausflügen nach Chinatown ab. Trotz dieses Settings bleiben die ste­reo­typen Rollen nahezu unver­ändert: Der US-Star Anna May Wong ver­körpert in diesem tra­gi­schen Liebes- und Eifersuchtsdrama eine Chinesin, die mit viel ethnic chic zum sexuell begeh­rens­werten Revuegirl im Nachtclub auf­steigt und dann tra­gisch endet. Sie ist eine asia­tische Arbeitsmigrantin, die als ver­füh­re­rische femme fatale den Weißen Mann bedroht, aber auch
befriedigt und gleich­zeitig Opfer ihrer eigenen kul­tu­rellen Herkunft wird.

Einführung
Yumin Li, Anna May Wong – ein chinesisch-amerikanischer Hollywoodstar in Berlin

Moderation: Kimiko Suda / Kien Nghi Ha

Dieses Screening findet als Teil des korientation-Festivals zu(sammen)künfte (20.–27.05.2023) statt.

06.06.2023 um 19 Uhr: Hito Steyerl Special – Babenhausen (1997), 4 Min. / Die leere Mitte (1998), 62 Min. / Normalität 1‑X (1999–2001), 37 Min. Alle Filme OmeU

Die Trilogie aus dem Frühwerk von Hito Steyerl lässt sich viel­schichtig lesen. Sie ist nicht nur zeit­his­to­ri­sches Dokument und künst­le­rische wie akti­vis­tische Positionierung, sondern stellt auch ein her­aus­ra­gendes Filmessay dar. Entstanden zwi­schen 1990–1998 unter­sucht die ein­drück­liche Langzeitstudie „Die leere Mitte“ die unsichtbar gemachten Zusammenhänge zwi­schen Antisemitismus, Kolonialismus und Rassismus im Berliner Kultur- und Stadtraum. Ein Beispiel ist die Geschichte des „Haus Vaterland“ am heu­tigen Potsdamer Platz. Gleichzeitig nehmen diese Filme auch migran­tische Protestbewegungen und asiatisch-diasporische Stimmen in den Fokus, die sich gegen kolo­niale Kontinuitäten und ras­sis­tische Gewalt zur Wehr setzen.

Mit anschlie­ßendem Gespräch: Hito Steyerl, Gülşah Stapel, Kien Nghi Ha

20.06.2023 um 19 Uhr: Halfmoon Files (2006) von Philip Scheffner, OmeU, 87 Min.

Unweit von Berlin wurde am 11. Dezember 1916 im Kriegsgefangenenlager Wünsdorf die Stimme des bri­ti­schen Kolonialsoldaten Mall Singh auf­ge­nommen. Die Aufnahmen wurden im Auftrag von Militär, Wissenschaft und Unterhaltungsindustrie erstellt und waren Bestandteil des Tonarchivs „Sämtlicher Völker der Erde“. Heute befinden sie sich im Lautarchiv der Humboldt Universität Berlin und ver­weisen auf den kolo­nialen Charakter des Ersten Weltkrieges und des Lagers: Um sich als für­sorg­liche Kolonialmacht zu insze­nieren, wurde im Halbmondlager für afri­ka­nische, ara­bische und (süd-)asiatische Gefangene die erste Moschee Deutschlands für reli­giöse Praktiken gebaut. Gleichzeitig wurden Lager und Insassen als Filmkulisse für die deutsche Kolonial-propaganda genutzt. Der Film geht diesen ver­wischten kolo­nialen Verbindungen im Berliner Umland nach.

Mit anschlie­ßendem Gespräch: Philip Scheffner, Merle Kröger, Kien Nghi Ha

Sprecher:innen

Joshua Kwesi Aikins ist Politikwissenschaftler und Menschenrechtsaktivist. Er arbeitet als wis­sen­schaft­licher Mitarbeiter im Fachgebiet „Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien“ der Universität Kassel und enga­giert sich u.a. im Beirat der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD). Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. kul­tu­relle und poli­tische Repräsentation der afri­ka­ni­schen Diaspora, Kolonialität und Erinnerungspolitik. sowie Empowerment und Gleichstellungsdaten. Er ist Co-Autor des „Afrozensus“, einer Befragung Schwarzer, afri­ka­ni­scher und afro­dia­spo­ri­scher Menschen in Deutschland.

Sun-ju Choi stu­dierte Literatur an der Universität zu Köln und Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. 2017 erschien ihre Dissertation “Vater Staat und Mutter Partei: Familienkonzepte und Repräsentation von Familie im nord­ko­rea­ni­schen Film”. Sie enga­giert sich ehren­amtlich im Vorstand von ndo e.V. und kori­en­tation e.V..

Anujah Fernando arbeitet als Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin. In recher­che­ba­sierten Ausstellungen und Texten sowie in doku­men­ta­ri­schen Filmprojekten, arbeitet sie zu erin­ne­rungs­po­li­ti­schen Themen rund um Migration und Kolonialismus. Sie inter­es­siert sich besonders für die sprach­lichen und kul­tu­rellen Aushandlungsprozesse zwi­schen erster und zweiter Migrationsgeneration. Zuletzt co-kuratierte sie die Ausstellung „Trotz Allem: Migration in die Kolonialmetropole Berlin“ am Museum FHXB.

Dr. Kien Nghi Ha, Kultur- und Politikwissenschaftler, forscht zu Asian German Studies an der Universität Tübingen. Zahlreiche Publikationen zu post­ko­lo­nialer Kritik, Rassismus und Migration. Herausgeber von Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond (2012/2021). Seine Monografie „Unrein und ver­mischt. Postkoloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolo­nialen ‚Rassenbastarde‘“ (tran­script, 2010) wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien aus­ge­zeichnet. https://uni-tuebingen.de/de/208381

Merle Kröger arbeitet als Autorin, Dramaturgin und Kuratorin in Berlin und ist seit 2001 Teil von pong Film. Auch ist sie als Hochschuldozentin in Halle sowie Mainz tätig. Bisher hat sie fünf Romane ver­öf­fent­licht, dar­unter Grenzfall (2012), Havarie (2015) und Die Experten (2021). Als Kuratorin arbeitet sie seit 2007 mit dem Arsenal Institut für Film und Videokunst e.V., u.a. an den Projekten Work in Progress, Living Archive und Die fünfte Wand. Navina Sundaram: Innenansichten einer Außenseiterin oder Außenansichten einer Innenseiterin, das eine Nominierung für den Grimme Online Award 2022 erhielt. www.merlekroeger.de

Jürgen Kurz ist Improvisationskünstler. Ob am prä­pa­rierten Flügel, Elektro-Piano oder am ver­staubten Klavier, er bringt die Saiten zum Klingen und Tasten zum Klirren. Nach dem Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin hat er sich als Komponist, Theatermusiker (u. a. Volksbühne) und Pianist einen Namen gemacht. Insbesondere als Stummfilmpianist – live im Kino, Open-Air und auf Festivals. So zum Beispiel im Freiluftkino Friedrichshain, bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin, im Kino Babylon, im Kino Krokodil oder auf dem Fusion Festival. Dabei gleicht keine Vorstellung der anderen, denn die nun um die hun­dert­jäh­rigen Filme, erstrahlen stets in neuen impro­vi­sierten Tongewändern.

Yumin Li ist Kulturwissenschaftlerin und unter­sucht in ihrer Dissertation Anna May Wongs mehrere Jahrzehnte umspan­nende Karriere auf vier Kontinenten. Zusammen mit dem Kollektiv andcompany&Co. erar­beitet sie die Theaterperformance „Shanzhai Express“, das sich spie­le­risch mit Anna May Wong befasst (Première 10.6.2023 Volksbühne Berlin).

Dr. Tobias Nagl ist Film- und Musikkritiker, DJ und seit 2007 Associate Professor für Filmwissenschaft an der University of Western Ontario in Kanada. Forschungsschwerpunkte: Filmtheorie, Stummfilm, Avantgardefilm, (Post-)Kolonialismus, afro­deutsche Geschichte vor 1945, kri­tische Theorie. Buchveröffentlichungen: „Die unheim­liche Maschine: Rasse und Repräsentation im Weimarer Kino“ (2009) und (zusammen mit Janelle Blankenship) „European Vision: Small Cinemas in Transition“ (2015).

Dr. Subin Nijhawan ist wis­sen­schaft­licher Mitarbeiter am Institut für England- und Amerikastudien der Goethe-Universität Frankfurt. In seinem Postdoc-Projekt arbeitet er zu dem Thema Mehrsprachigkeit und Nachhaltigkeit, was auch lite­ra­rische und künst­le­rische Quellen ein­schließt, um inter­sek­tionale Zugänge zu ermög­lichen. Hierzu gehören auch neue Modelle zur glo­balen Gerechtigkeit und einer kos­mo­po­li­ti­schen Weltbürger:innenschaft, um einer euro­zen­tri­schen Dominanz des Diskurses vorzubeugen.

Philip Scheffner arbeitet seit 1985 als Visual Artist. Seine abend­fül­lenden künst­le­ri­schen Dokumentarfilme The Halfmoon Files (2007), Der Tag des Spatzen (2010), Revision (2012), And-Ek Ghes… (2016) und Havarie (2016) wurden weltweit gezeigt und mit zahl­reichen Preisen aus­ge­zeichnet. Seit 2021 ist er Professor für Dokumentarische Praxen an der KHM Köln. Sein neuer Film Europe feierte 2022 Première auf der Berlinale. Scheffner ist Teil der Berliner Produktionsplattform / Kollektivs pong (zusammen mit Merle Kröger, Alex Gerbaulet, Caroline Kirberg und Mareike Bernien).

Qinna Shen ist Associate Professor of German am Bryn Mawr College, Pennsylvania. Nach einem Germanistik-Studium in Beijing und Heidelberg pro­mo­vierte sie 2008 an der Yale Universität in den USA. Sie ist Autorin von „The Politics of Magic: DEFA Fairy-Tale Films“ und Mitherausgeberin von „Beyond Alterity: German Encounters with Modern East Asia.“ Sie hat viel über deutsch-asiatische Themen veröffentlicht.

Dr. Gülşah Stapel stu­dierte Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin mit einem Schwerpunkt auf Denkmalpflege. Ihre Forschungsexpertise liegt in der Untersuchung von Identitäts- und Erbekonstruktionen im öffent­lichen Raum und Berliner Stadtgeschichte. Seit 2020 arbeitet sie als Kuratorin für Outreach für die Stiftung Berliner Mauer. Soeben ist ihr Buch „Recht auf Erbe in der Migrationsgesellschaft. Eine Studie an Erinnerungsorten tür­kei­stäm­miger Berliner:innen“ (Urbanophil 2023) erschienen.

Hito Steyerl ist Professorin für Experimentalfilm und Video an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Medienkünstlerin, Filmemacherin, Kulturkritikerin und ‑theo­re­ti­kerin. Ihre inter­na­tional bekannten medien‑, technologie- und kul­tur­kri­ti­schen Arbeiten wurden mit zahl­reichen Preisen aus­ge­zeichnet. Die Ausstellung „I Will Survive. Films and Installations“ (gleich­na­miger Katalog von Spector Books) bildet die bisher größte Retrospektive ihres Gesamtwerks und wurde 2020 zunächst im K21 des Düsseldorfer Ständehaus, dann 2021 im Pariser Centre Pompidou gezeigt.

Dr. Kimiko Suda arbeitet an der Technischen Universität Berlin zu insti­tu­tio­nellem Rassismus in Deutschland. Sie ist ehren­amtlich bei kori­en­tation e.V. zu dekolonialer/antirassistischer Erinnerungskultur aktiv. Von 2011–2017 hat sie mit Dr. Sun-ju Choi das Asian Film Festival Berlin geleitet.

Impressum

Kurator und Projektleitung: Dr. Kien Nghi Ha.

In Kooperation mit bi’bak e.V., kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. und der Abteilung Koreanistik des Asien-Orient-Instituts der Universität Tübingen. 

Mit Filmen aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden.

Gefördert im Programm „Förderung zeit­ge­schicht­licher und erin­ne­rungs­kul­tu­reller Projekte“ der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.


ENGLISH VERSION

A Film Program of the Project
DARE (Decolonize Anti-Asian Racist Entanglements)

in co-operation with SİNEMA TRANSTOPIA, sup­ported by kori­en­tation

Asian Presences in the Colonial Metropolis of Berlin
Localizing Decolonialization – Dekolonialisierung loka­li­sieren
Movies – Lectures – Discussions
Curator and project leader: Dr. Kien Nghi Ha

At SİNEMA TRANSTOPIA from 11.04. to 20.06.2023
Lindower Str. 20–22, House C, 13347 Berlin, subway and train station: Wedding
Info: sinematranstopia.com

Flyer Download HERE

About the Film Program

After the end of Imperial Germany, colonial-racist fan­tasies and ambi­tions were incre­asingly trans­formed into an ima­ginary colo­niality. Their cine­matic sta­gings not only delighted a mass audience, but also led to an ambi­guous over­lapping of fiction and reality. Not only film sets but film pro­duction and con­sumption also became cul­tural colonial spaces. This film, lecture and dis­cussion program is a pio­neering explo­ration of the “wild cos­mo­po­litan metro­polis Berlin in the Golden Twenties” as a colonial cul­tural space with (anti-)Asian refe­rences. At the same time, the deco­lonial debate will be expanded to include anti-Asian racism and ori­en­talism, and thus becoming more multi-perspectival. A book is planned for the end of 2023 (Assoziation A).

Film Screenings

11.04.2023 at 19:00: Das indische Grabmal – Die Sendung des Yoghi (1921) by Joe May, OmU, 132 Min.

“The world’s greatest film” – this large-scale pro­duction with colonial ambience was a crowd puller. In it, Joe May con­jured up mys­tical India, trans­forming the film city of Berlin-Woltersdorf into an “Indian” space with magni­ficent temples and palaces, popu­lated by dummies in fantasy cos­tumes and ele­phants. Enriched with sexua­lized female exo­ticism, it tells an intricate story in which the evil maha­rajah seeks revenge on his native wife and her British lover. This setting was so fasci­nating that after a German remake in the 1930s, Fritz Lang, who was already involved in the first pro­duction, filmed this nar­rative again in 1959.

Introduction by Dr. Subin Nijhawan:
British Empire, German Illusion – Über Tiger und Grabmale in der Kolonialzeit

Moderation: Anujah Fernando / Kien Nghi Ha

25.04.2023 at 19:00: Die Herrin der Welt – Die Freundin des gelben Mannes (1919) by Joe May, OV, 90 Min. With live music by silent film pianist Jürgen Kurz

Immediately after the loss of the non-European colonies, a monu­mental colonial epic com­prising eight parts was made in the now for­gotten film city of Berlin-Woltersdorf. Shot at great expense, it tells the adven­turous story of Maud Gregaards, a young woman as beau­tiful as she is white. In the first part
of her world-spanning journey, the edu­cator falls into the clutches of the brutal brothel owner Hai-Fung in the sou­thern Chinese city of Canton. She is freed with the help of Dr. Kien Lung, who, however, also turns out to be a dubious character.

Introduction by Dr. Tobias Nagl (via Zoom)
Entfreundet: Die Freundin des gelben Mannes (1919/20), asia­tische Präsenz und anti­ras­sis­tische Filmproteste in der Weimarer Republik

Moderation: Joshua Kwesi Aikins / Kien Nghi Ha

09.05.2023 at 19:00: Sumurun (1920) by Ernst Lubitsch, OmeU, 103 Min.

Unlike Joe May, Ernst Lubitsch was not only a master of Weimar cinema, but also became a star director in Hollywood. In his early film work, he repea­tedly used Oriental and Roma ste­reo­types to advance his career in the enter­tainment industry. Already filmed and dra­ma­tized by Max Reinhardt for the theater in 1910, just ten years later Lubitsch staged the material again in a monu­mental manner with a star cast at the Ufa studios in Berlin-Tempelhof. Sumurun is Lubitsch’s version of One Thousand and One Nights – a jea­lousy drama set in the pre-modern Orient that plays with European fan­tasies about the harem, ens­laved dancers and ori­ental despotism.

Introduction by Prof. Dr. Qinna Shen
A Berliner’s One Arabian Night: Lubitsch Orientalist Parody

Moderation: Sun-ju Choi / Kien Nghi Ha

23.05.2023 at 19:00: Piccadilly – Nachtwelt (1929) by Ewald André Dupont, OmeU, 109 Min.

Unlike the other films in the series, “Piccadilly” is not set in an ima­ginary Asia, but takes place in the heart of modern London with exotic excur­sions to Chinatown. Despite this setting, the ste­reo­ty­pical roles remain vir­tually unch­anged: in this tragic drama of love and jea­lousy, the US star Anna May Wong embodies a Chinese woman who, with ethnic chic, rises to become a sexually desi­rable showgirl in a nightclub but meets a tragic end. She is an Asian migrant worker who, as a seductive femme fatale, threatens but also satisfies the White man whilst at the same time becoming a victim of her own cul­tural origins.

Introduction by Yumin Li
Anna May Wong – ein chinesisch-amerikanischer Hollywoodstar in Berlin

Moderation: Kimiko Suda / Kien Nghi Ha

This Screening is part of the korientation-Festival zu(sammen)künfte (20.–27.05.2023).

06.06.2023 at 19:00: Hito Steyerl SPECIAL – Babenhausen (1997), 4 Min., Die leere Mitte (1998), 62 Min. Normalität 1‑X, (1999–2001), 37 Min. With OmeU.

This trilogy of Hito Steyerl’s early work can be read in many dif­ferent ways. It is not only a document of con­tem­porary history and an artistic and activist posi­tioning, but also an out­standing film essay. Created between 1990–1998, the impressive long-term study “The Empty Center” examines the invi­sible con­nec­tions between anti-Semitism, colo­nialism and racism in Berlin’s cul­tural and urban spaces. One example is the history of the “Haus Vaterland” located at today’s Potsdamer Platz. At the same time, these films also focus on migrant protest move­ments and Asian-diasporic voices resisting colonial con­ti­nuity and racist violence.

Followed by a Talk with Hito Steyerl, Gülşah Stapel, Kien Nghi Ha

20.06.2023 at 19:00: Halfmoon Files (2006) by Philip Scheffner, OmeU, 87 Min.

Not far from Berlin, the voice of the British colonial soldier Mall Singh was recorded on December 11, 1916 in the pri­soner of war camp Wünsdorf. The recor­dings, com­mis­sioned by the military, science and enter­tainment industry, were part of the sound archive “All Peoples of the World”. Today they are housed in the sound archive of the Humboldt University Berlin and refer to the colonial cha­racter of the First World War and the camp: In order to present itself as a caring colonial power, Germany’s first mosque for reli­gious prac­tices was built in the halfmoon camp for African, Arab and (South) Asian pri­soners. At the
same time, the camp and its inmates were used as film sets for German colonial pro­pa­ganda. Halfmoon Files traces these blurred colonial con­nec­tions in the Berlin area.

Followed by a talk with Philip Scheffner, Merle Kröger, Kien Nghi Ha

Speakers

Joshua Kwesi Aikins is a poli­tical sci­entist and human rights activist. He works as a research assistant in the department of “Development Policy and Postcolonial Studies” at the University of Kassel and is active, among other things, on the advisory board of the Initiative Black People in Germany (ISD). His research inte­rests include cul­tural and poli­tical repre­sen­tation of the African dia­spora, colo­niality and the politics of memory. as well as empowerment and gender equality data. He is co-author of the “Afrozensus”, a survey of Black, African and Afrodiasporic people in Germany.

Sun-ju Choi studied lite­rature at the University of Cologne and screen­writing at the German Film and Television Academy in Berlin. Her dissertation,„Vater Staat und Mutter Partei: Familienkonzepte und Repräsentation von Familie im nord­ko­rea­ni­schen Film“ was published in 2017. She serves as an honorary member of the board of directors for ndo e.V. and kori­en­tation e.V.

Anujah Fernando works as a cul­tural scholar and curator based in Berlin. Her work focuses on the politics of coll­ective memory as they relate to migration and colo­nialism. She pro­duces research-based exhi­bi­tions, publi­ca­tions and docu­mentary film pro­jects. Her par­ti­cular interest is on the prac­tices first and second gene­ration of migrants use to nego­tiate lan­guage and culture. Most recently, she co-curated the exhi­bition „Despite All: Migration to the Colonial Metropolis of Berlin“ at the FHXB Museum.

Dr. Kien Nghi Ha, cul­tural and poli­tical sci­entist, is a Postdoc rese­archer of Asian German Studies at the University of Tübingen. Numerous publi­ca­tions on post­co­lonial cri­ticism, racism and migration. Editor of „Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond“ (Assoziation A, 2012; 2021). His mono­graph „Unrein und ver­mischt. Postkoloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolo­nialen ‚Rassenbastarde‘“ (tran­script, 2010) was awarded with the Augsburg Science Prize for Intercultural Studies. https://uni-tuebingen.de/en/208381

Merle Kröger works as an author, dra­ma­turge and curator in Berlin and has been part of pong Film since 2001. She also works as a uni­versity lec­turer in Halle and Mainz. She has published five novels, including Grenzfall (2012), Havarie (2015) and Die Experten (2021). As a curator, she has worked with Arsenal Institut für Film und Videokunst e.V. since 2007 on pro­jects including Work in Progress, Living Archive, and Die fünfte Wand. Navina Sundaram: Innenansichten einer Außenseiterin oder Außenansichten einer Innenseiterin, which received a nomi­nation for the Grimme Online Award 2022. www.merlekroeger.de

Jürgen Kurz is an impro­vi­sation artist. Whether on the pre­pared grand piano, electric piano or dusty piano, he makes the strings sound and keys clink. After stu­dying at the Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, he made a name for himself as a com­poser, theater musician (including Volksbühne) and pianist, espe­cially as a silent film pianist – live in the cinema, open-air and at fes­tivals. For example at the Freiluftkino Friedrichshain, the Berlin International Film Festival, in the cinemas Babylon, Krokodil and at the Fusion Festival. No two per­for­mances are the same, because the films, which are now around a hundred years old, always shine dressed with new impro­vised sound.

Yumin Li is a cul­tural his­torian whose dis­ser­tation examines Anna May Wong’s career spanning several decades on four con­ti­nents. Together with
the coll­ective andcompany&Co. she is deve­loping the theater per­for­mance Shanzhai Express, which playfully deals with Anna May Wong (pre­mière 10.6.2023 at Volksbühne Berlin).

Dr. Tobias Nagl is a film and music critic, DJ, and has been Associate Professor of Film Studies at the University of Western Ontario in Canada since 2007. Research inte­rests: Film theory, silent film, avant-garde film, (post-)colonialism, Afro-German history before 1945, cri­tical theory. Book publi­ca­tions: “The Uncanny Machine: Race and Representation in Weimar Cinema” (2009) and (with Janelle Blankenship) “European Vision: Small Cinemas in Transition” (2015).

Dr. Subin Nijhawan is a research asso­ciate at the Institute of English and American Studies at Goethe University Frankfurt. His postdoc project gra­vi­tates around the nexus of mul­ti­l­in­gualism and sus­taina­bility, incor­po­rating lite­rature and media, in order to faci­litate an inter­sec­tional view. This also includes new models for global justice and a cos­mo­po­litan world citi­zenship, for pre­venting a Eurocentric domi­nance in discourses.

Philip Scheffner has been working as a visual artist since 1985. His feature-length artistic docu­men­taries The Halfmoon Files (2007), The Day of the Sparrow (2010), Revision (2012), And-Ek Ghes… (2016), and Havarie (2016) have been screened worldwide and won num­erous awards. Since 2021 he is Professor of Documentary Practices at the KHM Cologne. His new film Europe pre­miered at the Berlinale in 2022. Scheffner is part of the Berlin pro­duction platform / coll­ective pong (tog­ether with Merle Kröger, Alex Gerbaulet, Caroline Kirberg and Mareike Bernien).

Qinna Shen ist Associate Professor of German am Bryn Mawr College, Pennsylvania. Nach einem Germanistik-Studium in Beijing und Heidelberg pro­mo­vierte sie 2008 an der Yale Universität in den USA. Sie ist Autorin von „The Politics of Magic: DEFA Fairy-Tale Films“ und Mitherausgeberin von „Beyond Alterity: German Encounters with Modern East Asia.“ Sie hat viel über deutsch-asiatische Themen veröffentlicht.

Dr. Gülşah Stapel studied urban and regional planning at the TU Berlin with a focus on his­toric pre­ser­vation. Her research expertise lies in the study of identity and heritage con­s­truction in public space and Berlin urban history. Since 2020, she has worked as an out­reach curator for the Berlin Wall Foundation. She has just published her book „Recht auf Erbe in der Migrationsgesellschaft“ (Urbanophil 2023), a study on places of remem­berance of Berliners with a family back­ground from Turkey.

Hito Steyerl is pro­fessor of expe­ri­mental film and video at the Berlin University of the Arts. She is a media artist, film­maker, cul­tural critic and theorist. Her inter­na­tio­nally renowned media‑, technology- and culture-critical works have been awarded num­erous prizes. The exhi­bition „I Will Survive. Films and Installations“ (catalog published by Spector Books) is the largest retro­s­pective of her entire oeuvre to date and was first shown at the K21 of the Düsseldorf Ständehaus in 2020, then at the Centre Pompidou in Paris in 2021.

Dr. Kimiko Suda works at the Technical University of Berlin on insti­tu­tional racism in Germany. She is an active member of kori­en­tation e.V. and inte­rested in decolonial/antiracist memory culture. From 2011-
2017, she co-directed the Asian Film Festival Berlin with Dr. Sun-ju Choi.

Imprint

Curator and project leader: Dr. Kien Nghi Ha.

In coope­ration with bi’bak e.V., kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. and the
Department of Korean Studies, Institute of Asian and Oriental Studies at the University of Tübingen.

With films from the hol­dings of the Friedrich Wilhelm Murnau Foundation (www.murnau-stiftung.de) in Wiesbaden.

Funded by the program Promotion of Contemporary History and Remembrance Culture of the Berlin Senate Department for Culture and Europe.

BlogFilmKulturProjekt MEGAVeranstaltungenVerein

Liebe korientation-Mitglieder, liebe Freund*innen,

wir hoffen, Ihr konntet 2020 mit all seinen her­aus­for­dernden, hof­fentlich aber auch mit einigen schönen Momenten hinter Euch lassen. Gemeinsam mit Thea und Thủy-Tiên, die den neuen kori­en­tation Podcast „The Bubbly Ts“ hosten, haben wir passend zum Jahreswechsel unsere Themen der ver­gan­genen 12 Monate Revue pas­sieren lassen – weiter unten im Newsletter ver­raten wir Euch, wo Ihr Euch alle Folgen des Podcasts anhören könnt. 🙃

Und statt langer ein­füh­render Worte kommen wir damit auch direkt zu den zahl­reichen News für das neue Jahr aus dem korientation-Kosmos.

Sina & das MEGA-Team

Ihr findet uns auch auf Facebook, auf Twitter und auf Instagram.

PS: Headerbild ©Hân Lê, siehe mehr von ihren Arbeiten unter https://tnhanle.cargo.site


AUS DEM VEREIN 

Mitgliederversammlung und 🙌🏽 neuer Vorstand 🙌🏽

Am 5. Dezember fand unsere all­jährige Mitgliederversammlung plus Vorstandnachwahl statt. Wir möchte uns an dieser Stelle nochmal bei den ehe­ma­ligen Vorstandspersonen Thao Nguyen, Liên Grützmacher und Thao Ho für all die Energie und Euer Engagement in den letzten Jahren danken, mit dem Ihr die kori­en­tation Welt bunter gemacht habt. 🙏

Vor allem aber freuen wir uns all­den­je­nigen, die nicht an der Mitgliederversammlung teil­nehmen konnten unseren neuen Vorstand vor­zu­stellen: ✨ Neben Sun-Ju Choi werden uns ab jetzt Lizza May David und Jeasuthan Nageswaran mit ihren Perspektiven berei­chern. ✨ Damit Ihr wisst mit wem Ihr es zu tun habt, hier noch ein paar Worte zu den beiden:

Jeasuthan posi­tio­niert sich als Person of Color, ist in Berlin geboren und hat tami­lische Wurzeln. Als Pädagoge und Diversity-Trainer arbeitet er im Bereich der poli­ti­schen Bildungsarbeit. Seine Schwerpunkte sind Migration, Rassismuskritik und Erlebnispädagogik. Bei kori­en­tation möchte er vor allem einen Fokus darauf legen, wie com­mu­ni­ty­über­grei­fende Solidarität unter Asiat:innen mit unter­schied­lichen Bezügen und auch in der BIPoC-Community ins­gesamt prak­tisch aus­sehen kann.
 
Lizza
ist Künstlerin (Berlin/Manila) mit den Schwerpunkten Malerei und visuelle Medien. Sie arbeitet zu Themen im Kontext der phil­ip­pi­ni­schen Diaspora. In ihren Werken bezieht sie sich auf Archive und Politiken der Bild- und Wissensproduktion. Ihre Arbeiten wurden in den letzten Jahren u.a. in Berlin, London, Seoul und Manila gezeigt und umfassen Ausstellungen, Installationen, Screenings und Performances. Mehr zu Lizzas Arbeiten findet Ihr auf www.lizzamaydavid.com.

­Videomitschnitt zur digitalen Panelveranstaltung „In the Name Of“ – Diskussion zu Begriffen und Positionierungen der Asiatisch-Deutschen Communities

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an die Veranstaltungsankündigung im Juni letzten Jahres oder wart sogar selber eine der knapp 100 Personen, die sich innerhalb weniger Tage dafür ange­meldet und teil­ge­nommen haben.

Sun-Ju vom kori­en­tation Vorstand hat mit Saraya Gomis von Each One Teach One (EOTO) e.V., Noa K. Ha, jetzt DeZIM und Saboura M. Naqshband vom Kollektiv Berlin Muslim Feminists (BMF) über Fragen wie „Wie reden wir selbst über uns und über die Phänomene von Rassismus?“ „Wie wird über uns gesprochen?“ „Wo bzw. wie posi­tio­nieren wir uns?“ dis­ku­tiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Seehofers BFF Ferda Ataman von den ndo, mit denen wir das Panel gemeinsam ver­an­staltet haben. 

Das Video plus Transkription findet Ihr nun auf www.korientation.de/in-the-name-of. Wir hoffen die Diskussion zum kom­plexen Thema Selbstbezeichnungen dieses Jahr in ähn­lichen Formaten weiterzuführen.

Inputs zu Rassismus gegen südost-/ostasiatisch gelesene Menschen – Wo wir waren und wo Ihr uns in der nächsten Zeit finden könnt

Mit dem Ausbruch der Pandemie ist das Thema anti-asiatischer Rassismus (bzw. spe­zi­fi­scher: Rassismus gegen südost-/ostasiatisch gelesene Menschen) immer mehr an die Oberfläche gerückt. Nicht nur wir, sondern auch viele andere Organisationen, die sich in der Antidiskriminierungsarbeit enga­gieren haben dabei gemerkt, dass in diesem Bereich noch sehr viel Wissen und Auseinandersetzung fehlt.

So ist es gekommen, dass wir im letzten und auch aktu­ellen Jahr (digital) viel unterwegs waren und Inputs gegeben haben, u.a. bei der Demokratiekonferenz 2020 „Tiefe Strukturen von Rassismen erkennen und was wir dagegen tun können“ der Partnerschaft für Demokratie für Friedrichshain-Kreuzberg, der Fach- und Jubiläumstagung von Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA), beim AK Migration vom Sozialministerium in Thüringen und kürzlich beim Fachgespräch „Diskriminierung im Zusammenhang mit der Corona-Krise“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Weitere Veranstaltungen, zu denen wir mit unseren Perspektiven bei­tragen werden:

  • 6. März 2021, 21–23 Uhr: „Confronting COVID-19 racism: Asian Diaspora Organizing and Transnational Solidarity“,
    den Link zur Veranstaltung bekommt Ihr von Kimiko über kimiko at korientation.de

(Internationale) Wochen gegen Rassismus 2021

  • 17. März in Karlsruhe
  • 26. März in Freiburg
  • In der Woche vom 22.–26. März in Krefeld
  • In der Woche vom 17.–22. Mai in Würzburg 

MEDIENAKTIVISMUS

korientation proudly presents „The Bubbly Ts“ – den Podcast von und mit dem Medienaktivismus-Team

Der Podcast „The Bubbly Ts“ ist ein ehren­amtlich durch­ge­führtes Projekt, das aus der AG Medienaktivismus des Vereins ent­standen ist und beschäftigt sich mit Themen über Medien, Kultur und Politik aus Asiatisch-Deutschen Perspektiven – manchmal mit, manchmal ohne Gäst:innen. Gehostet wird der Podcast von Thea Suh – Musikwissenschaftlerin, Projektmanagerin in einer Werbeagentur und Ownerin des Podcast DonnaSori – und Thủy-Tiên Nguyễn, eine queere Asiatische Deutsche und Viet-Deutsche Aktivistin, freie (Tanz-)Theaterpädagogin und Lehramtsstudentin. Als Teil des „The Bubbly Ts“-Redaktionsteams sind außerdem Sandy und Victoria am Podcast beteiligt.

Der Podcast geht übrigens bereits in die zweite Staffel, denn – noch eine gute Nachricht – in der ersten Staffel sind noch mal alle Beiträge vom #AsianGermanFestival nach­hörbar. Mehr Infos und alle bis­he­rigen Folgen findet Ihr auf www.korientation.de/the-bubbly-ts-podcast und https://kite.link/korientation.

Twitter Takeover zum Lunar New Year

Aktuell findet unser von Thea Suh inni­tierter und vom Medienaktivismus-Team umge­setzter Twitter Takeover statt. Die Autorin, Stand-up-Comedian, uner­müd­liche Kämpferin gegen Rassismus 🙌🏽Jasmina Kuhnke🙌🏽 aka @ebonyplusirony aka @quattromilf ist so krass soli­da­risch und leiht uns bis zum Lunar New Year am 12. Februar ihren Twitter Account und hilft uns Asiatisch-Deutsche Perspektiven zu boosten.

Supportet Jasmina mit Eurer Follower:innenschaft, denn jeder Like für Black Content ist ein Like gegen rechte Hater (und von denen hat sie defi­nitiv zu viele an der Backe)! Und checkt auf jeden Fall die viel­sei­tigen Beiträge, die nach unserem Call for Content aus der Community ein­ge­reicht wurden, es lohnt sich!

#LunarGER #AsiatschDeutsch #asi­an­re­pre­sen­tation


Was geht bei MEGA

Empowermentpflanze
Illustration by PATU

Nachdem wir unser Arbeitsjahr am 19. Dezember mit unserem Online Seminar zu anti-asiatischem Rassismus abge­schlossen haben, geht es in diesem Jahr mit wei­teren MEGA Aktivitäten weiter – hof­fentlich nicht aus­schließlich digital, sondern bei schönem Wetter viel­leicht auch mal draußen.
 
Geplant sind mehrere Vernetzungstreffen, ein digi­taler Podcast Workshop (vor­aus­sichtlich im März), ein Kurzfilmscreening beim CLINCH Festival in Hannover (vor­aus­sichtlich am 22.+23. Mai), ein Seminar zu lebens­ge­schicht­lichen Interviews in Hamburg, ein Veranstaltungsformat zum Thema Gender und Asiatisch-Deutschsein, ein Kurzfilm Workshop in Berlin, ein Veranstaltungsformat zum Thema Erinnerungskultur und Gedenken an 30 Jahre Hoyerswerda (vor­aus­sichtlich im September, zusammen mit dem Museum FHXB) und mehr.
 
Wir werden Euch selbst­ver­ständlich über Newsletter, Website und unsere Social Media Kanäle über die kon­kreten Termine auf dem Laufenden halten – also stay tuned!


BEMERKENSWERT

Asiatisch-Deutsche Perspektiven in Film, TV, Kunst und Kultur

  • Artikel „Zachs Geheimtipps zur neuen asia­tisch deut­schen Repräsentation im Film“
  • Webserie DRUCK: Die Serie richtet sich an 14- bis 20-Jährige und bedient alle wich­tigen Themen dieser prä­genden Lebensphase: die erste Liebe, Freundschaften mit allen Höhen und Tiefen, den Leistungsdruck in der Schule, Outings, die zuneh­mende Abgrenzung von der Familie, Mobbing und vieles mehr.
  • Asiatisch-Deutsche Repräsentation beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2021: JACKFRUIT/Thùy Trang Nguyễn, TALA’VISION/ Murad Abu Eisheh, ECHO (YANKI)/Hazal Kara, BA HAM/Shahab Habibi, MEIN VIETNAM/Thi Hien Mai, Tim Ellrich.
  • RESIST! Die Kunst des Widerstands: Die Ausstellung beleuchtet 500 Jahre anti­ko­lo­nialen Widerstand im Globalen Süden und erzählt über kolo­niale Unterdrückung und ihre Auswirkungen bis heute.
  • Artist Talk / Online / Performance (26.–28. Februar): „Home Away From Home erzählt von der glo­balen Dimension von Arbeitsmigration und trans­kul­tu­reller Realität, berichtet von Zerrissenheit und struk­tu­reller Gewalt, ergründet gleich­zeitig aber auch über­grei­fende, mensch­liche Kategorien von Heimat, Identität und Glück.
  • Online Screenings PARS PRO TOTO by peer to space: Pars Pro Toto is peer to space’s online series show­casing video art works which focus on very per­sonal stories nar­rated by the artist or by the prot­agonist. The works are embedded in a the­matic context of cul­tural, social, poli­tical, or envi­ron­mental issues. A new ite­ration focusing on a further topic will be released quarterly. 

Podcasts

  • Acca Pillai: Über tami­lische Kultur, Tradition und was dahinter steckt.
  • Hamam Talk: Im Hamam-Talk-Podcast quat­schen Sarah und Linda alle drei Wochen über Identität, Politik, Kultur, Sexualität, Rassismus – kurz: einfach über alles was unsere Gesellschaft gerade bewegt.
  • Anti-was? Dîlan spricht mit ihren Gäst:innen über Antifaschismus, Antirassismus, den kur­di­schen Freiheitskampf und vieles mehr.
  • X3 Podcast: Der erste Podcast zum Thema Russlanddeutsche und zur Postsowjet-Community in Deutschland und ein Produkt des X3 Kollektivs, bestehend aus Helena Melikov, Julia Boxler und Ani Menua.
  • Yvonne kom­men­tiert: Yvonne ist chi­ne­sische Deutsche und kom­men­tiert ihre Rassismuserfahrungen in Deutschland.
  • Bin ich süß­sauer? Ein Interviewpodcast mit queeren asia­ti­schen Personen in Deutschland.
  • Maangai – let s talk ! – Was bedeutet es Südasiatisch und queer im deutsch­spra­chigen Raum zu sein? (vor­aus­sicht­liche Veröffentlichung der ersten Folge im März 2021 – über die üblicher Podcastplattformen) 

Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter auf­nehmen lassen wollt!

Den nächsten Newsletter gibt’s dann Anfang nächsten Monat und ein wenig später dann auch auf dieser Webseite!

BlogInterviewsKultur

Bild: From the serial „Who is Mai Ling?” (Performance, public inter­vention | 2019 ) © Mai Ling

In dieser Interviewreihe stellen wir euch kurz (post)migrantische Selbstorganisationen vor, mit denen uns poli­tische Arbeitsansätze, Inhalte und Ziele ver­binden. Wir haben fest­ge­stellt, dass die ver­schie­denen lokalen Netzwerke und Initiativen oftmals nichts von­ein­ander wissen. Diese Reihe ist ein kleiner Beitrag zur Sichtbarmachung der (post)migrantischen Vielfalt. Je nach Sprachpräferenzen der Interviewpartner*innen werden die Interviews auf Deutsch oder Englisch durch­ge­führt. Wir freuen uns, euch dieses Mal das Kollektiv Mai Ling aus Wien vorzustellen.

1. How and why did you start the Mai Ling Collective? Which inspi­ration keeps you going?

Mai Ling 1: The founding of the asso­ciation MAI LING began with the idea and eagerness to exchange with Asian migrants living in Vienna. Many female Asians were expressing their dif­fi­culties living in Austria — that was often a matter of sur­vival. Although all migrants face racism in their day-to-day lives, Asian women also expe­rience sexism. The com­bi­nation of racism and sexism made it harder for us to live here. 

Last year, I wanted to interview Asian migrants about their lives so I asked Mika, a friend and member of Mai Ling, if she was inte­rested in orga­nising a meeting with all Asian artists that she knew of and were living here. Before the meeting, we didn’t have in mind that we would find an asso­ciation and artist coll­ective, however, after our first meeting, we rea­lised the necessity of for­ma­lising our com­mitment to regu­larly gather and exchange. From then onwards, we founded Mai Ling, an artist coll­ective and asso­ciation with the focus on Asian women living in Austria. 

The artist coll­ective aimed to make our exis­tence visible by fos­tering the reco­gnition of our voices. As I men­tioned before, Asian, female and LGBTQ com­mu­nities face an inter­sec­tional layer of racism, sexism, homo­phobia and other forms of pre­ju­dices in their daily lives. Unfortunately the know­ledge about us is insuf­fi­cient and is often repre­sented through white lenses. For this reason, the con­di­tions, nar­ra­tives, chal­lenges and embodied expe­ri­ences are not taken into con­side­ration. This is because struc­tu­rally, we are excluded from the main­stream dis­course and we lack plat­forms for repre­sen­tation. My biggest moti­vation for working as a member of Mai Ling is to find an outlet for my anger and frus­tra­tions when it comes to day-to-day racism and sexism.

Mai Ling 2: When we first founded Mai Ling, we had our first public event <Who is Mai Ling?>, during which we dealt with the cha­racter Mai Ling as no one knew who she was — she is me, she is us, but also not. My name isn’t Mai Ling. The crossing of iden­tities and the self-denial of Mai Ling inspired us and the way we worked as diverse artists and rese­ar­chers in the cul­tural scene. 

Many of us were seriously aware of the chal­lenges living as an Asian woman in Europe. We knew from our expe­ri­ences that the voice of one person is often for­gotten and that is why we chose to use the complex figure Mai Ling. She is a figure whose identity is con­stantly in flux and being redefined.

2. How would you translate/transfer the „speaking“ or „talking back“ of Mai Ling into your everyday life?

Mai Ling 1: After I started to work as Mai Ling, I stopped per­so­na­lising the racist/sexist expe­ri­ences I had as I knew it hap­pened to Asian females in one form or another. We had created a space where we felt safe and understood. At the same time, I felt a sense of kinship with Asians and we wanted to show our soli­darity with each other.

Mai Ling 2: Mai Ling is the name of our artist collective/association and natu­rally, all our art­works are signed under this name. We decided to do this because Mai Ling in Gerhard Polt’s sketch sym­bo­lised a figure that crossed over various Asian countries and thus cul­tural ste­reo­types. As a group with members from dif­ferent East Asian countries, we wanted to reclaim the figure of Mai Ling and give her our own voice. 

The anonymity of Mai Ling also lends us certain power to be radical and, at the same time, we can hide behind a figure whose identity is con­stantly being rede­fined. With many members of Mai Ling being first gene­ration migrants, anonymity also acts as a form of pro­tection so that our acti­vistic work does not clash with existing bureau­cratic challenges.

3. How did your life change since the corona-virus media debates started?

Mai Ling 1: My first lan­guage is neither German nor English and, for this reason, I received rela­tively scarce infor­mation about the Covid-19 deve­lo­p­ments. But I am already expe­ri­encing the effects of the Covid-19 media debates. Although there is racism and sexism in my daily life in Vienna, I never had to be afraid to go outside. Since Covid-19, I pre­ferred to not go outside, not because of the fear of infection, but rather, the reac­tions from strangers whenever they saw me. 

Mai Ling 2: My daily life didn’t dra­ma­ti­cally change since Covid-19. There was already racism and pre­judice towards Asian people before this crisis. However, Covid-19 media debates made racism more visible and we wit­nessed more hate speeches towards Asian people. It felt like a social threat.

Mai Ling 3: I became hyper-sensitised to my sur­roun­dings and espe­cially towards the “white gaze”. Although the gaze is some­thing I expe­ri­enced already before Covid-19, this time it was more severe and it also escalated into looks of disgust. Different forms of micro­ag­gres­sions escalated and it is exhausting to have to go about our daily lives with the alertness in mind that we might be racially attacked for looking “Asian”.

It is also exhausting to see our­selves through the eyes of others. My identity is con­stantly being ques­tioned and defined by the people around me. Living in Europe stripped me from my ability to just be me, because I was con­stantly being defined by those around me and the way those chose to see me.

4. Do you have any new upcoming pro­jects you would like to tell kori­en­tation & friends about?

Mai Ling 1: A cooking project with Migrant Kitchen in Vienna and we will show our audio and video works in the Fluctoplasma fes­tival in October. Next year, we plan to have an exhi­bition in VBKÖ.

Mai Ling 2: I am looking forward to the exhi­bition that we are going to organize next year. The exhi­bition was planned for February 2021, but that will pro­bably be post­poned. We will work both as an artist and as a curator. I am very excited and curious about how this exhi­bition will turn out and show our per­spec­tives as Mai Ling.

More about MAI LING: https://www.mai-ling.org/


Kultur

v o i c e m a i l #4: weiter…aber wie?

PLEASE LEAVE A MESSAGE AFTER THE TONE..beeeepppp..

VOICEMAIL ist eine Spoken Word, Comedy und Musik Veranstaltungsreihe, die Menschen mit asia­ti­schem Background eine Bühne bietet. Asiatische Menschen in Deutschland werden nicht nur oft über­sehen oder „unsichtbar gemacht“, sondern auch überhört. Bei VOICEMAIL haben asia­tische Menschen des­wegen die Möglichkeit ‚auf’s Band zu sprechen‘, um ihre Erfahrungen, Gefühle und Geschichten zu teilen. Drei Formate (Text, Performance, Standup-Comedy) sollen ver­schiedene Ausdrucksmöglichkeiten bieten – und für Abwechslung sorgen!

Bei VOICEMAIL stehen diese Themen im Vordergrund: „asia­tische Identität“ (was ist ‚asia­tisch‘? Wer „darf“ sich als asia­tisch iden­ti­fi­zieren? Wer wird reprä­sen­tiert?), Aufenthaltsrecht (Staatsbürgerschaft, Künstler*innen-Visum, Studierendenvisum etc.), Aktivismus, Rassismuserfahrungen, mental health, Sexualität, Dating, Generationskonflikte. Heavy heavy but it will be fun! Versprochen!

Das anschlie­ßende Open Mic ist offen für alle BPOC (Black and People of Color).

VOICEMAIL is a spoken word, comedy and music event that pro­vides a stage for people of Asian descent (which is NOT rest­ricted to East/ South East Asia) in Germany.
Open Stage is open to all BPOC.

LINE UP
Arpana Aisha Berndt
Kevin Groen
Marie Yan
Moni Zhang
Turke Chini
Jade Green River

Sprache: Englisch und Deutsch
Flüsterübersetzung.
Veranstaltungsraum ist barrierefrei.
Food will be pro­vided by Rice is Life !

Banner Design: thao h.

Kultur

VOICEMAIL is a spoken word, comedy and per­for­mance event that pro­vides a stage for people of Asian descent in Germany.

WARNING: This event does not deliver cus­to­mised cherry blossom haiku, fortune cookie wisdom, chinanood­le­boxed fairy­tales nor does it aim to enforce sin­gular per­spec­tives on Asian cul­tures or (German) Asian identities.

The event and its Open Mic are open to everyone but we will espe­cially give space to Black and People of Color (esp. people of Asian descent). We DO NOT tolerate racist, homo­phobic or sexist content and behaviour.

Lineup:
Sina (Spoken Word)
Seoyoung (Performance)
Sailesh (Spoken Word)
Mazyar (Spoken Word)
Marisa (Comedy)
Kartini (Spoken Word)

Location:
Aquarium (Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin)
//
Catering by Rice Is Life
Banner design by Vicky Truong
KulturVeranstaltungen

Please leave a message after the tone…BEEEEP.

…Hey.
It’s me, your ste­reo­ty­pical favourite Asian person, timid and shy. I know it’s been a while but I’ve been busy selling…flowers and china noodle boxes, doing nails…and serving smiles. It’s your SUPER (EAST) ASIA. You never pick up your phone and won’t listen to my thoughts, stories or opinion but instead render them unim­portant. I’m fed up. Here is a message for you, so listen…

//

VOICEMAIL is an event that aims to provide a stage for people of Asian descent in Germany to share their wri­tings, stories and music. Asian German voices are often silenced and ren­dered unim­portant in German society. However, the plu­rality of our beings, opi­nions and stories is pre­cious – and is to be taken seriously. So here it is, Asian peepz, the ans­wering machine…Please leave a message after the tone – we will be here to LISTEN.

Further, each VOICEMAIL event is accom­panied by a writing workshop. Anyone who wants to perform their new work on stage may do so right after the workshop. We would like to enforce an atmo­sphere where people feel com­for­table to share their stories by also pro­viding the necessary tools through a small workshop!

WARNING: This event DOES NOT deliver cus­to­mised cherry blossom haiku, fortune cookie wisdom, chi­n­a­boxed fairy­tales nor does it aim to enforce sin­gular per­spec­tives on Asian cul­tures (remember: Asia is a con­tinent) or Asian (German) identities.

The event, its Open Mic and work­shops are open to everyone but we will espe­cially give space to Black and people of color (esp. people of Asian descent). We DO NOT tolerate racist, homo­phobic or sexist content and behaviour.

//

[deutsch]

Bitte hin­ter­lassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton…BEEEEP.

//

…Hey.
Hier ist dein >Lieblingsasiate<, zurück­haltend und schüchtern. Ich weiß, es ist schon ’ne Weile her, dass ich mich gemeldet habe, aber ich hatte viel zu tun. Musste Blumen und Chinanudelboxen ver­kaufen, Nägel machen…und tag­täglich Leuten mein freund­liches Lächeln ser­vieren. Dein SUPER (EAST) ASIA halt. Naja, du gehst nicht ans Telefon ran – wie immer – willst meine Gedanken, Geschichten und Meinungen nicht hören, findest sie unwichtig. ES REICHT! Hier ist ’ne Nachricht für dich. Also hör mir zu…

//

VOICEMAIL ist eine Veranstaltungsreihe, die besonders asia­ti­schen Menschen in Deutschland eine Bühne bieten möchte, wo sie ihre Geschichten, Gedanken und Musik teilen können. Menschen mit asia­ti­scher Herkunft werden nicht nur gerne über­sehen, sondern auch überhört, sodass nur fremd­be­stimmte Definitionen unserer Identitäten in der deut­schen Gesellschaft ver­breitet sind. Jedoch ist jede ein­zelne Geschichte wichtig und wertvoll: auch DEINE! Also asian peepz: Hier ist der Anrufbeantworter. Bitte hin­ter­lasst eine Nachricht nach dem Signalton – wir sind hier und hören euch zu.

Zu jedem VOICEMAIL Event gehört ein Spoken Word Workshop. Jede*r Teilnehmer*in hat die Möglichkeit Texte, die während des Workshops ent­standen sind, auf der Bühne zu prä­sen­tieren. Bei der Veranstaltung geht es ganz klar ums >ZUHÖREN<.

WARNING: Diese Veranstaltung wird keine Kirschblütenblätter Haikus, Glückskeks-Weisheiten oder an den „west­lichen Gaumen“ ange­passte Märchen liefern. Auch eine sin­guläre Definition von „asia­ti­scher Kultur“ (Erinnerung: Asien ist ein Kontinent) und asiatisch(-deutschen) Identitäten werden hier KEINEN Platz finden.

Die Veranstaltung, das Open Mic und die Workshops sind offen für alle. Allerdings werden Black people und People of Color (esp. Menschen, die sich mit dem Begriff >asia­tisch< iden­ti­fi­zieren) bevorzugt.

//
LineUp:
tba!
Location:
Aquarium (Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin)
//
I am not a fortune cookie
KulturVeranstaltungen

Um was geht es bei der Veranstaltung „I am not a fortune cookie“?

Die Veranstaltung möchte ein Bewusstsein über die Folgen von Rassismus, Sexismus, Fetischisierung und kul­tu­reller Aneignung schaffen, die Minderheiten – in diesem Fall spe­zi­fisch asia­tisch gelesene Menschen – all­täglich erleben.
Die Veranstaltung beinhaltet ein Gespräch zwi­schen zwei Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, ein Video über ste­reo­ty­pische Bilder asia­tisch gele­sener Frauen* von Kristina Wong, Performances von Shanti Suki Osman und kate-hers RHEE, eine inter­aktive Kunstinstallation in Kooperation mit kate-hers RHEE sowie Performances von VJ-Künstler*innen und DJs of Color.

Continue reading „I am not a fortune cookie“