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解殖华人区!一起来揭露并干预德国的殖民性。

Köln, in was für einer Stadt wollen wir eigentlich leben?
Diese Frage stellten wir uns vom Projekt RADAR vom 22.–26.11.2023 in Köln, wo wir Kontinuitäten des deut­schen Kolonialismus unter die Lupe nahmen, die sich auch alle in Köln zeigen.

Im soge­nannten Ehrenfelder „Chinesenviertel“ finden sich Takustraße, ‑platz und ‑feld, die Lansstraße und die Iltisstraße. Alle erinnern aus Perspektive der deut­schen Kolonialherren an die gewaltsame Kolonisierung von Teilen Chinas. In dieser Zeit ver­fes­tigen und ver­schlimmern sich kolo­niale Ausbeutung und ras­sis­tische Bilder, die Menschen aus vielen Teilen Asiens bis heute beein­flussen und die heutige BRD formen.

Gemeinsam mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und anderen Multiplikator*innen der poli­ti­schen Bildung gingen wir den Fragen nach:
Was bedeutet es konkret, die kolo­niale Geschichte Kölns zu behandeln? Welche Grundlagen, die kolo­niale Ausbeutung ermög­lichten, sind bis heute wirk­mächtig? Wie sieht eine Praxis der poli­ti­schen Bildung aus, die aktiv gegen fort­wäh­rende kolo­niale Ungerechtigkeit arbeitet?

Auf dieser Seite kommt ihr zur Dokumentation der Veranstaltungsreihe, sowie auch zum Programm.


Rückblick & Dokumentation 

Permalink: www.korientation.de/dokumentation-decolonize-chinesenviertel/

Programm

Permalink: www.korientation.de/decolonize-chinesenviertel-programm-2023/


Credits
Grafik: Salma Abdo und Fadi Elias


Gefördert von der Bundeszentrale für poli­tische Bildung

Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der BpB dar.
Für inhalt­liche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.

Newsletter

Headerbild ©Hân Lê

Liebe korientation-Mitglieder, liebe Freund*innen,

wir hoffen, Ihr seid gut durch den Winter gekommen!

Wie Ihr viel­leicht gemerkt habt, haben wir schon länger keinen „echten“ Newsletter mehr ver­sandt. Wir nehmen den Faden mit dieser Ausgabe wieder auf und teilen mit Euch Recaps aus dem letzten Jahr, Neuigkeiten aus den Projekten und Save-the-Dates für unsere kom­menden Veranstaltungen!

Vorher möchten wir aber noch der acht Opfer des ras­sis­ti­schen Anschlags in Atlanta am 16. März 2021 gedenken.

Wir trauern um Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Suncha Kim, Soon Chung Park, Xiaojie Tan, Yong Ae Yue, Delaina Ashley Yaun, Paul Andre Michels.

Zwei Jahre später sind wir wei­terhin fas­sungslos, traurig und wütend über die grausame Ermordung von sechs chi­ne­si­schen und korea­ni­schen Migrantinnen sowie zwei weißer Menschen durch einen weißen christ­lichen Fundamentalisten. Der man­gelnden Aufarbeitung und Erinnerungsarbeit begneten Mitglieder der asia­ti­schen Diaspora/Asiatisch-Deutschen Community mit Kundgebungen unter anderem in Berlin und Köln und mit einem Offenen Brief, der am 16. April 2021 ver­öf­fent­licht wurde. Lest ihn hier nach.

Wer in Community gedenken möchte, kann am 18. März 2023 an der vom Spicy Ginko Collective orga­ni­sierten Gedenkveranstaltung „In Memory, In Resistance“ an der Friedensstatue in Moabit (Berlin) mit anschlie­ßendem Hangout teil­nehmen und/oder für diese spenden.

Lili für das MEGA Team


KORIENTATION-FESTIVAL

✨ korientation’s super sweet 15! ✨ \(◕ ◡ ◕\)

Save the date: korientation-Festival 20.–27. Mai 2023 in Berlin

Wir wollen eine Woche lang mit Euch feiern – in einem Community-Event mit allem, wofür unser Herz schlägt: Von Ausstellung über span­nendem Input durch Workshops und Talks bis hin zu Fun und Vernetzung durch Meet-Up und Party!

„zu(sammen)künfte“
In der Ausstellung möchten wir kori­en­tation vor­stellen, was wir gemacht haben, gerade machen und viel­leicht auch zukünftig machen wollen. Und wir möchten die Gelegenheit nutzen, weitere Akteur*innen vor­zu­stellen, weil kori­en­tation nur ein Teil einer viel grö­ßeren, viel­fäl­tigen Asiatisch-Deutschen Community und Bewegung ist.

Das Festival ist für uns ein Anlass, um zusam­men­zu­kommen und Grundlagen für Verbindungen und Vernetzungen zu schaffen, aus denen etwas für die Zukunft erwachsen kann.
…und dazu brauchen wir Euch!

📢 Aufruf an all unsere MITGLIEDER!
Liebe Mitglieder – wir würden uns sehr freuen, Euch alle bei unserem Festival zu sehen! Wir möchten Euch gern dazu auf­fordern, ein Statement, Gedanken, eine Erinnerung, einen Wunsch oder viel­leicht auch eine Vision als korientation-Mitglied anlässlich von 15 Jahren kori­en­tation an uns zu schicken. 
Wir möchten Eure Stimmen sammeln und in die Ausstellung inte­grieren, auch wenn es nur kurze Zitate sind!
Schickt uns eine E‑Mail mit maximal 350 Zeichen (inklusive Leerzeichen) unter Angabe des Namens, der ange­ge­benen werden soll.
→ 📩 Schreib an ausstellung@korientation.de

📢 Open Call: Ausstellung Vernetzungs-Space 🕸
In der Ausstellung planen wir drei Spaces:
1. kori­en­tation – History-Space
2. kori­en­tation – NOW!-Space
3. Vernetzungs-Space für Asiatisch-Deutsche Akteur*innen
Wir möchten Euch dazu ein­laden, Euch und Eure Gruppen/Initiativen/Kollektive/Projekte in unserer Ausstellung im Vernetzungs-Space vor­zu­stellen. Der Ausstellungsbeitrag erfolgt in Form eines Posters. Optional können kleinere Objekte oder auch mediale Beiträge, aller­dings nur nach Absprache, mit aus­ge­stellt werden.
Dieser Open Call richtet sich an alle Einzelpersonen, selbst­or­ga­ni­sierten Gruppen, Kollektive und Initiativen, die sich
1. selbst als Asiatisch-Deutsch, post­mi­gran­tisch und anti­ras­sis­tisch posi­tio­nieren
2. basis­ak­ti­vis­tisch, künst­le­risch, kulturell-medial, in der Politischen Bildung, wis­sen­schaftlich oder auf andere Weise mit gesell­schaft­lichen Verhältnissen aus­ein­an­der­setzen.
Wir freuen uns, von Euch zu hören!
⚡ Einsendefrist: 2. April 2023
→ Alle wich­tigen Infos sowie ein Kontaktformular dazu auf der Webseite.
→ 📩 Noch Fragen? Schreibt eine E‑Mail an aus­stellung@korientation.de

📢 Open Call: Helping Hands 🤝
Wir freuen uns über jede hel­fende Hand, auf bekannte sowie neue Gesichter. Wir sind dankbar für jede Unterstützung! Das kann Hilfe beim Ausstellungsaufbau/Abbau, Unterstützung als Awareness-Team, Graphik/Social Media Content-Skills, Medienunterstützung, Organisationsunterstützung all­gemein, Aufsicht, alles Mögliche sein, was bei einem Festival so anfällt!
→ Website: Anmeldungsformular
→ 📩 Schreib an info@korientation.de


SAVE THE DATE 📅

1. April 2023:
Mitgliederversammlung

kori­en­tation e.V.

Per Mail haben wir Euch (v.a. die Aktiven, Ordentliche Mitglieder) bereits ein­ge­laden. Die MV findet in Präsenz statt – wir möchten die Satzung ändern, um zukünftig auch digitale MVs abhalten zu können.

💌 Guckt in Euren Postfächern nach und meldet Euch bis 27. März 2023 an!

14. April 2023: Vernetzungstreffen: MEGA goes Nord

Wir orga­ni­sieren ein Vernetzungstreffen im schönen Kölibri in Hamburg St. Pauli und möchten Euch treffen, ken­nen­lernen und uns mit Euch aus­tau­schen! Bei einem 🫓🍛🥟🥥 Potluck-Buffet wollen wir gemütlich einen Abend lang klönen, essen und uns vernetzen.

🍹 Das Vernetzungstreffen ist ein Community-Event. Meldet Euch bis zum 12. April hier an!

20. April 2023: Digitaler Salon „VaryAsians#3: Asian enough?“

In unserem dritten, exklu­siven Mitgliedersalon zum Austausch über unser diverses Asiatisch-Deutsch-Sein sprechen wir darüber, ob und wie sehr wir uns als „aus­rei­chend“ Asian ver­stehen und fühlen, und warum. Mit dabei: Vorstandsmitglieder Sue Glaeser und Maria Nguyen. Weitere Infos tbc.

🙌 Members only!
Hier kannst Du noch schnell Mitglied werden.

3.–4. Juni 2023
RADAR-Zukunftswerkstatt

Kolonialismuskritische Horizonte für die poli­tische Bildung

Ein Angebot für Asians in der poli­ti­schen Bildungsarbeit

Wie sieht poli­tische Bildungsarbeit aus kolo­nia­lis­mus­kri­ti­scher Perspektive aus?
Was haben Identität und Selbstzuschreibungen mit Kolonialismus zu tun?
Wie können wir Praxen in der poli­ti­schen Bildungsarbeit schaffen und aus­bauen, die auf Solidarität mit anderen ras­si­fi­zierten und mar­gi­na­li­sierten Communities basieren?

Wir werden gemeinsam diesen und wei­teren Fragen nach­gehen und dabei immer wieder die Verbindung zur Reflektion über Kolonialität beibehalten.

Wir laden Aktive aus der poli­ti­schen Bildungsarbeit nach Köln ein! ⚡ Anmeldefrist: 2. April 2023

Programm, Anmeldung und weitere Infos findet Ihr hier.


BEMERKENSWERTES

Podium
Am 21. März 2023 findet die Tagung „Perspektive Rassismuskritik“ der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung im Rahmen der inter­na­tio­nalen Wochen gegen Rassismus statt. Auf dem Abschlusspanel kommt unter anderem unser Vorstandsmitglied Sun-Ju Choi zu Wort. Wer dabei sein will, kann sich hier anmelden: www.berlin.de/politische-bildung. ­ ­ ­ ­
­Veranstaltungstipp
Am 11. April 2023 startet die Filmreihe „Asiatische Präsenzen in der Kolonialmetropole Berlin: Localizing Decolonialization – Dekolonialisierung loka­li­sieren“ des Projekts DARE (Decolonize Anti-Asian Racist Entanglements), die von unserem Mitglied Kien Nghi Ha kon­zi­piert und kura­tiert wird. Das Ganze findet in Kooperation mit bi’bak statt und wird sup­ported von Community-Partner kori­en­tation. Die Filme und ein sehr inter­es­santes Diskursprogramm finden im SİNEMA TRANSTOPIA in Berlin-Wedding statt. Infos sind bald auf www.sinematranstopia.com zu finden! 
­ ­ ­Medienkritik
Am 16.02.2023 erschien im Lokalteil der Süddeutschen Zeitung der Artikel „Die fal­schen Chinesen zu Dietfurt“ von Lisa Schnell. Diese Berichterstattung zeigt lehr­buch­artig auf, wie weite Teile der deut­schen Medien wei­terhin mit ras­sis­ti­schen Phänomenen sowie ras­sis­mus­kri­ti­schen Ansätzen umgehen. Lest hier den Kommentar und Offenen Brief unseres Vorstandstandmitglieds Su-Ran Sichling dazu. 
­Laufende Kampagnen!
Unterstützt „Pass(t) uns allen“ - Kampagne für ein gerechtes Staatsbürgerschafts‑, Einbürgerungs- und Wahlrecht. Wir sind als Bündnispartner dabei und möchten Euch bitten, die Petition zu unter­zeichnen und zu ver­breiten und bei Interesse ihrem Insta-Kanal zu folgen.
Ein Beispiel für die Bedeutung dieser Kampagnen ist der absurde, wütend machende Fall von Pham Phi Son, der vor über 35 Jahren als viet­na­me­si­scher Vertragsarbeiter nach Deutschland kam und wegen einer Formalität (wegen ärzt­licher Behandlung zu lange im Ausland gewesen) die Aufenthaltserlaubnis ver­loren hat. Die ganze Familie inklusive eines Schulkindes soll nun abge­schoben werden – die Härtefallkommission bleibt hart. Auch dies ist kein Einzelfall. Unterstützt diese Kampagne: www.openpetition.de/petition/online/nach-35-jahren-in-sachsen-familie-pham-nguyen-muss-bleiben-phamphisonbleibt

AUS DEM VEREIN

Team-News

Es gibt ein paar Änderungen und Neuigkeiten in unserem Team und wir freuen uns, die neu­esten und neueren und nicht ganz so neuen Menschen bei kori­en­tation vorzustellen:

akiko (keine Pronomen) ist bereits seit Oktober letzten Jahres bei kori­en­tation dabei und freut sich, im Rahmen vom Projekt RADAR die Themenbereiche Asiatisch-Deutsche Gegenwart & Geschichte und poli­tische Bildungsarbeit zusam­men­zu­bringen.
akiko mag es nämlich Verbindungen zu ziehen, Punkte, Themen und Räume neu kreativ mit­ein­ander zu con­necten und Spaces für Vernetzung zu gestalten und geht dabei der Frage nach, wie wir ver­schiedene Kämpfe mehr mit­ein­ander ver­binden können, während wir Unterschiede aner­kennen.
Seit 2017 ist akiko in die poli­tische Bildungsarbeit ein­ge­taucht und fokus­siert macht­kri­tisch die Themen Rassismus, Intersektionalität, Queerfeminismus, Empowerment, Powersharing und poli­tische Körperarbeit.
In den letzten Jahren lernt akiko immer mehr und immer weiter unsere Körper in allen Sphären und auch in der Bildungsarbeit mit­zu­nehmen und lernt von tollen Menschen Embodied Social Justice (Verkörperung von Social Justice) zu fokus­sieren.
Außerdem: Bei allem was mit Teigtaschen 🥟und Nudelsuppen 🍜 zu tun hat ist akiko dabei und ver­bringt auch gerne min­destens einen Tag pro Woche draußen ohne Bildschirm.

Vee haben wir nach der ersten Zusammenarbeit im letzten Jahr als Social Media-Person ins MEGA-Team geholt. Hier eine kleine Nachricht von Ihr an Euch:
Helu, ich bin Vee (alle Pronomen) und auf Social Media für alle korientation-Themen zuständig. Mein Alltag besteht darin zu über­legen, wie ich euch dazu ver­führe, zu unseren Events zu kommen, wie ich die Teammitglieder zwinge, ein Video zu machen und wie wir die Community noch mehr sup­porten können. 
Ich bin die Person, die all eure lieben Nachrichten liest und sieht, wenn ihr mit Herzchen auf unsere Beiträge oder Reposts reagiert. Das zeigt uns, dass die Themen für euch ebenso wertvoll sind wie für uns und für diese Bestätigung möchte ich mich bedanken.
Hoffentlich kann ich euch alle mal auf unseren Vernetzungstreffen kennen lernen und schicke bis dahin viel Liebe!
Eure Social Veedia

PS: Vee ist auch als Musiker*in/Sänger*in aka Planet Veenus bekannt. Hört und guckt mal rein! Zuletzt war Vee auf der Rice & Shine Abschiedsparty mit einem phä­no­me­nalen Auftritt zu sehen!

Ich, Lili (sie/ihr), unter­stütze kori­en­tation, ins­be­sondere das MEGA-Team seit Neuestem, nämlich seit Anfang Februar.
Ich inter­es­siere mich für Re-Präsentationsformen und die Möglichkeiten der Sichtbarmachung des weniger Sichtbaren durch ver­schiedene Medien. Mein Herz schlägt besonders für Comics, Bücher und Musik, die unbe­kannte Perspektiven und Lebensrealitäten greifbar(er) machen (u.a. habe ich diese auch in meinen Studien zu Kunst, Musik und Medien sowie Kulturwissenschaft und ‑semiotik untersucht).😍

🙌 Wir freuen uns sehr darüber, dass nun alle zusammen im Team sind! Willkommen an Board, wir drei! 🙌


VERGANGENE VERANSTALTUNGEN

Wir haben für Euch hier ins­be­sondere aus den Projekten die wich­tigsten Veranstaltungen und Aktivitäten zusam­men­ge­fasst. Mehr findet Ihr natürlich auf unserer Webseite.


PROJEKT MEGA

Ein gemüt­liches MEGA New Year Vernetzungstreffen fand am 21. Januar 2023 im BIWOC* Rising in Berlin statt. Wir haben uns über alle gefreut, die mit uns gemeinsam in das neue (🐱/🐰)-Jahr gefeiert haben – bei einem super­le­ckeren Potluck-Mahl und inter­es­santen Begegnungen! To be con­tinued im Mai…

Das MEGA-Team hat sich am 10. Dezember 2022 mit einem MEGA openUP an dem Open House-Wochenende des Hausprojekts Schwarzenberg e.V. beteiligt – da sitzen wir nämlich drin und dort wird auch unser Festival statt­finden. Eine Pop-Up Ausstellung mit Arbeiten aus den lau­fenden Projekten gewährte bei Keksen und Tee Einblicke in die Vereinsarbeit und die Büroräume von korientation.

Unser Talk „Being Stopped and Unstoppable“ als zweiter Teil der Talkreihe „Shut Up and Listen“ fand am 06.10.2022 im BIWOC* Rising, Berlin statt. Die tollen Gäst*innen Sarah Naqvi, Olivia Hyunsin Kim, Thu Hoài Trần, mode­riert von Shivā Amiri sprachen über die Bedeutung von Körper/arbeit in Diskussionen um Empowerment und Widerstand. Ihr findet Infos und die Videodokumentation auf unserer Webseite.

Am 16. September 2022 fand unser Panel zu „30 Jahre nach dem Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Community-übergreifende Erinnerungskultur als wider­ständige Praxis“ statt. Dabei waren sowohl Perspektiven aus der viet­na­me­si­schen als auch der Rom*nja-Community ver­treten. Das Panel wurde durch zwei ein­füh­rende Vorträge ein­ge­leitet. Ihr findet Infos und die Videodokumentation auf unserer Webseite.

Das Projekt MEGA wird im Rahmen des Demokratie leben!-Programms durch das BMFSFJ gefördert sowie im PartInt-Programm durch das Land Berlin.


PROJEKT RADAR

RADAR ist unser erstes großes Projekt im Bereich der poli­ti­schen Bildung und steht für Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti-asiatischen Rassismus.

Das Projektteam hat mit dem Projektstart im August 2022 direkt los­gelegt und arbeitet derzeit an einer digi­talen Broschüre, die als Ausgangspunkt für die inhalt­liche Auseinandersetzung mit den zen­tralen Themenstellungen im Projekt dienen soll. Veröffentlichung ist bald!

Das erste Netzwerktreffen für poli­tische Bildner*innen fand am 27. Januar 2023 online statt. Die Team-Mitglieder Cuso und akiko und Moderation Methu waren über­wältigt von der Resonanz und dem Interesse an diesen Formaten.

Eine Folgeveranstaltung in Form der ersten Zukunftswerkstatt wird am 3./4. Juni 2023 darauf auf­bauend in Köln statt­finden, siehe Ankündigung weiter oben unter Save-the-Dates.

Und wir freuen uns darauf, akiko und Cuso im Rahmen des korientation-Festivals im Mai in Berlin zu sehen, wo sie das Projekt und ihre Arbeit vor­stellen werden!

RADAR wird von der Bundeszentrale für Politische Bildung gefördert.


Postkoloniale Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin

In dem Themenfeld „Postkoloniale Asiatisch-Deutsche Präsenzen“ ent­wi­ckeln wir Projekte, um kolonial kon­stru­ierte und homo­ge­ni­sie­rende Narrative von ‚Asien‘ und Asiatisch-Deutschen Präsenzen zu brechen und zu dekonstruieren.

Wir haben letztes Jahr ein erstes Recherche-Projekt durch­ge­führt, für das wir Anujah Fernando und Linh Müller gewinnen konnten. Beide haben zum Thema Postkoloniale Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin recher­chiert und geschrieben und zusammen den Artikel „Asiatische Präsenzen im Berlin der Zwischenkriegszeit: Inder:innen, Koreaner:innen und Community über­grei­fende Begegnungen“ ver­fasst. Der Artikel wurde mit ver­tie­fenden Materialsammlungen zu den beiden Themenschwerpunkten „Koreaner:innen im Berlin der Zwischenkriegszeit“ sowie „Antikoloniale Vernetzung von Inder:innen im Berlin der Zwischenkriegszeit“ von ihnen ergänzt. Ihr findet alles auf unserer Webseite.

Das Projekt wurde von der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung gefördert.


Teilnahme am Projekt #CommunitiesSolidarischDenken und Broschüre
„Zusammen als People of Color?!

Wir haben 2022 an dem Projekt #CommunitiesSolidarischDenken – Zusammen als People of Color?!Überlegungen zu nach­hal­tiger Community-Zusammenarbeit III von xart splitta teil­ge­nommen. Dabei ging es ins­be­sondere um das Thema Selbstbezeichnungen, Positionierungen und Identitätsmarker, den Ein- und Ausschlüssen, die damit ein­her­gehen, begriffs- und bewe­gungs­ge­schicht­lichen Kontextualisierungen und Konjunkturen und die Wiederkehr und Weiterentwicklung von Diskursen rund um das Thema – wie wollen wir uns bezeichnen (oder nicht) und wie wollen wir weshalb wozu damit umgehen.

Hierzu hat xart splitta eine Broschüre her­aus­ge­geben, die unter­schied­liche Positionen der Teilnehmenden und darüber hinaus zu den Begriffen PoC/BPoC/BIPoC ver­sammelt – hier geht es zum Download der Broschüre.




HINWEISE

YoungUP!
Für das Programm „YoungUp!“ von April bis Dezember 2023 werden Teilnehmende gesucht. „YoungUP!“ richtet sich an junge BIPoC; sowohl Politik-Newbies als auch erfahrene Aktivist*innen von 17 bis 35 Jahren. Das Programm bietet den Teilnehmenden einen Raum, in dem sie ihre Handlungsfähigkeit stärken, Ideen ent­wi­ckeln, kon­struktiv streiten und poli­tische Veränderungen anstoßen können.
Weitere Infos auf der Projekt-Website


Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter auf­nehmen lassen wollt! 💌


BlogFilmKulturProjekt MEGAVeranstaltungenVereinWorkshop

kori­en­tation ist dieses Jahr 15 Jahre alt geworden! 

Wir feiern das mit einem 7‑tägigen Festival vom 20.–27. Mai 2023 in Berlin mit einer Ausstellung, Party, Workshops, Talks, Filmscreenings und Meet-ups unter dem Thema: zu(sammen)künfte! Das Festival ist für uns ein Anlass, um zusam­men­zu­kommen und Grundlagen für Verbindungen und Vernetzungen zu schaffen, aus denen etwas für die Zukunft erwachsen kann.

In der Ausstellung planen wir drei Spaces:

1) kori­en­tation – History-Space
2) kori­en­tation – NOW!-Space
3) Vernetzungs-Space für Asiatisch-Deutsche Akteur*innen

Die Ausstellungsräume sind gleich­zeitig auch unsere Veranstaltungsräume und der zen­trale Treffpunkt während des Festivals.

Galleriebesichtigung Ausstellungsräume im neurotitan © korientation
Besichtigung der Ausstellungsräume, Galerie neu­ro­titan © korientation

Open Call für den Vernetzungs-Space

Wir möchten Euch dazu ein­laden, Euch und Eure Gruppen/Initiativen/Kollektive/Projekte in unserer Ausstellung vom 20.–27.05.2023 im Vernetzungs-Space vor­zu­stellen. Der Ausstellungsbeitrag erfolgt in Form eines Posters. Optional können kleinere Objekte oder auch mediale Beiträge, aller­dings nur nach Absprache, mit aus­ge­stellt werden.

Der Vernetzungs-Space ist Bestandteil einer Ausstellung, in der wir kori­en­tation und die Arbeit des Vereins vor­stellen möchten. Gleichzeitig ist es uns wichtig, weitere Akteur*innen vor­zu­stellen und darauf zu ver­weisen, dass kori­en­tation nur ein Teil einer viel grö­ßeren, viel­fäl­tigen Asiatisch-Deutschen Community und Bewegung ist.

Für Wen ist der Open Call?

Dieser Open Call richtet sich an alle Einzelpersonen, selbst­or­ga­ni­sierte Gruppen, Kollektive und Initiativen aus ganz Deutschland, die sich
1) als Asiatisch-Deutsch*, post­mi­gran­tisch und anti­ras­sis­tisch posi­tio­nieren und
2) basis­ak­ti­vis­tisch, künst­le­risch, kulturell-medial, in der Politischen Bildung, wis­sen­schaftlich oder auf andere Weise mit gesell­schaft­lichen Verhältnissen auseinandersetzen. 

Wir freuen uns, von Euch zu hören! 

*Asiatisch-Deutsch ver­stehen wir als ein poli­ti­sches soli­da­ri­sches Label mit dem viel­fältige Lebensrealitäten sichtbar gemacht und Fragen von Rassismus und anderen Ausschlüssen aus einer spe­zi­fi­schen Perspektive soli­da­risch ange­sprochen werden. Wir möchten mit anderen Worten alle ras­si­fi­zierten Menschen ansprechen, die Bezüge zu Nord-/Süd-/Ost-/West-/Südost-/Vorder- oder Zentralasien haben. 

Was brauchen wir von Euch?

Schickt uns bitte die fol­genden Infos über das Formular weiter unten.

  • Selbstbeschreibung (max. 300 Wörter)
  • Information zu wei­teren Ausstellungsbeiträgen neben Selbstbeschreibung (optional)
  • Ansprechperson für die weitere Kontaktaufnahme mit Kontaktdaten

Falls Ihr Probleme mit dem Formular habt, könnt Ihr auch eine Email an aus­stellung AT korientation.de schicken.

Einsendungsfrist: 02. April 2023

Wir melden uns bei einer Zusage mit kon­kreten Details für die Ausstellungsbeteiligung vor­aus­sichtlich um den 07.04.2023.

Wir behalten uns vor, eine Auswahl unter den Einsendungen zu treffen, da wir natürlich nur beschränkt Platz haben. Unsere maß­geb­lichen Kriterien richten sich nach der Beschreibung „Für Wen ist der Open Call.

Kontakt

Habt Ihr Fragen, dann meldet Euch gern per Email an: aus­stellung AT korientation.de

OpenCall Formular – Teilnahme am Vernetzungs-Space

    Projekt MEGAWorkshop

    Anmelden für „Hairy Vibes“ mit Patu & Elnaz!

    Unser 2‑tägiger krea­tiver Workshop war eine haarige Angelegenheit: Wir haben eigene Geschichten, Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema Körperhaar durch kreative/ künst­le­rische Methoden erkundet. Welchen Urteilen und gesell­schaft­lichen Druck sind wir auf Grund von Körperhaar-Normierung aus­ge­setzt und wie gehen wir damit um? Was brauchen wir, um uns mit unseren Körpern wohl zu fühlen? Durch kreative Schreibelemente, Comics und Illustrationen haben wir ver­sucht, mehr Bewusstsein zu finden, einen eigenen Ausdruck zu formen, der sich in wütenden, trau­rigen oder auch lus­tigen Geschichten ver­ar­beiten ließ.

    WANN: 15. und 16.10.2022 jeweils von 11 Uhr – 17 Uhr
    WO: Berlin (Adresse nach
    Anmeldung); bei Leuten, die von außerhalb Berlins anreisen wurden bei Bedarf Fahrtkosten erstattet und Übernachtungskosten mit 50€ bezu­schusst.
    WER: Asiatisch-Deutsche/ Asiatisch diasporische/ BIPoC FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und Agender Menschen) zwi­schen 17 und 27 Jahren
    ANMELDUNG: geschlossen

    Workshopleitung

    Elnaz ist ein*e queere person of colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin stu­diert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu inter­sek­tio­nalen Themen. Außerdem prak­ti­ziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions.

    Insta: @elnaz.farahbakhsh_

    Patu zeichnet und schreibt Comics, die Themen wie Community, Freund*innenschaft und mul­tiple Perspektiven erkunden und reflek­tieren. Sie sind oft auto­fiktiv und mit magisch-realistischen Elementen erzählt. Inspiration dafür findet Patu im eigenen Leben als Queer of Color Person, aber auch in Träumen, in den Ecken und Kanten der Stadt, in poli­ti­schen Bewegungen und beim her­um­streunern in der Natur. Seit 2012 ver­öf­fent­licht Patu Comic Zines und ist damit auf diversen inter­na­tio­nalen Zine- und Comicfestivals vertreten.

    Webseite: www.patupatu.com // Insta: @patuparia

    Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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    Projekt MEGAWorkshop

    MEGA goes Hannover!


    Am Wochenende vom 24.–25. September fand ein Schreibwochenende in Hannover statt, das von Elnaz Farahbakhsh mit Schreibmethoden des Biografischen und Kreativen Schreibens ange­leitet wurde. Der Fokus des Wochenendes lag auf Empowerment: Wir haben uns gemeinsam mit unseren eigenen Geschichten befasst und Erfahrungen und Gedanken nie­der­ge­schrieben. Dabei haben Leichtigkeit und die Lust am Schreiben nicht gefehlt! 

    Enstanden sind u.a. fol­gende Texte


    Workshop
    Ich schrieb die Worte.
    Öffnete meine Herzenstür.
    Es war viel, doch gut.

    Ein Haiku von Maria Hosein


    Der per­fekte Raum

    Der per­fekte Raum zum Schreiben. Schwierig. Wenn ich ihn hätte, würde ich nicht auf der Stelle schreiben. Es geht gar nicht um den Raum.
    Doch, aber nicht aus­schließlich. Mein Arbeitszimmer ist eigentlich mein per­fekter Raum zum Schreiben. 1 Schreibtisch. 1 Drucker. Bücher, die mich inter­es­sieren. Bücher, die mich berühren in einem Regal. In zwei circa 1‑Meter hohe Regale. Nicht so hoch. Nicht erdrü­ckend.
    Alles mög­lichst weiß. Möglichst neutral. Meine Malm-Kommode mit vier Schubladen voller Kunstmaterialien. Ein umfunk­tio­nierter Kleiderschrank mit zwei Bereichen voller Kunstmaterialien sowie Skizzenbücher und die Handtaschen, Taschen und Boxen in dem anderen Bereich. Gequetscht. Hauptsache die Kunstsachen sind da. Alles, was das Künstlerinnenherz begehrt. Alles, was ich mir als Kind gewünscht habe. Alles, was ich mir nicht leisten konnte.
    Und dann sind die weißen Wände bedeckt mit meinen Malereien. In Rahmen. Bildaufhängesystem. Wie in einer Galerie. Meine eigene private Ausstellung. 365 Tage im Jahr. Der per­fekte Raum zum Schreiben ist mein Lieblingsraum. Manchmal denke ich mir: „Ja so sieht es in meinem Kopf aus“. „The Brain“. So nannte ich diesen Raum manchmal. Ich meinte aber „My Brain“.
    Ich begann mit dem Satz „Wenn ich ihn hätte, würde ich nicht auf der Stelle schreiben.“
    Jetzt merke ich. Ich habe ihn. Aber ich sah ihn nicht mehr. Ich hatte ihn ver­loren. Aber er ist da, The Brain. My Brain. Vielleicht habe oder hatte ich ja mich ver­laufen. Verloren.
    Was für eine gewinn­brin­gende Übung. Was für eine Erkenntnis.
    10 Minuten Schreiben.
    Den per­fekten Raum fand ich in 10 Minuten Schreiben.

    von Maria Hosein


    Heimatlose Heimat. Verliebt.

    Man sagt man ver­liebt sich durch Gerüche. Und ich bin ver­liebt. Verliebt in meine Kindheit. Verliebt in meine hei­matlose Heimat. Meine Heimat, die nicht an einen Ort gebunden ist. Und zugleich an so vielen Orten und Personen. Weit weg und doch so nah. Nah dran und doch so weit.
    Ich sitze in einem Raum in Hannover. In der Kornstraße. So viele Dinge auf dem Tisch. Ich schaue sie mir an, ich halte sie und leg sie zurück.
    Und nun werden Gewürze rum­ge­geben. Verschiedene. Ich rieche sie und leg sie zurück. Beutel nach Beutel. Ein Gewürz nach dem anderen.

    Und dann ist auf einmal „Ehl“ (Kardamon) da. Ich fang an zu lächeln. 

    „Ach, Schin Tschai/ Tschai Sabz (Grüner Tee). Schin Tschai mit Ehl. Lecker“. Koltschey scherin, Koltschey schor, Shirtschai. Wie sehr liebe ich diese Dinge? Darüber möchte ich schreiben. Und trotzdem schau ich weiter. „Sei mal nicht so lang­weilig! Vielleicht gibt es noch was!“
    Und da sind auf einmal Nelken. Nelken. Ich war 13. Wir saßen alle zusammen. Meine Mutter, meine Oma und meine Tante. Nelken waren in Wasser ein­gelegt. Nelke – das Wort kannte ich damals nicht. „Lawang“, so nennen war es. Ein schöner Name. „Lawang“. Ein Wort, das wie ein Gedicht klingt. Ein Gewürz. Das wie eine Blume aus­sieht, denke ich mir. Meine Mutter, meine Tante und meine Oma stechen mühsam jedes Stück Lawang mit einer Nadel und mit Faden durch. Lawang für Lawang zu einer langen Kette.
    Sie wird an jede Ecke des „Destmals“ (Ein Tuch, für eine Hochzeitszeremonie) ange­bracht, zusammen mit Perlen und Minipompons. Für die Familie des zukünf­tigen Bräutigams. Das Destmal soll schön riechen. 22 Jahre ist es her. Und ich hab noch die eine Kette. Ein Lawangkette, die sie mir gaben, weil ich nicht auf­hörte zu fragen. 22 Jahre und Lawang lässt mich zeitreisen.

    „Komm schon. Weiter. „Zeera“ (Kümmel) Es ist Zeera. Oh Gott! Ich denke sofort an Palau, an Tschalau, an Qabeli und an all das leckere Essen. Afghanisches Essen. Ich denke an meine Mutter, an meine Oma, all die Besuche bis ich rea­li­siere. Ich bin ver­liebt. Verliebt in meine hei­matlose Heimat. Das Essen. Die Menschen. Die Gefühle. Ich lächle. Ich denke an Zuhause. Nicht an meine Wohnung. Nicht an irgend­einen Ort. Ich denke an das Gefühl von zuhause. Ich bin ver­liebt in mein Zuhause.

    Bild und Text von Maria Hosein


    Wort und Raum

    Ich lese Weiße Worte auf den Weißen Seiten,
    in meinen Büchern, die auch meistens weiß erscheinen.
    Zwischen dicht gedrängtem Weiß bleib ich unsichtbar
    auf weißen Seiten, die eigentlich nur Weiße meinen.

    Die uni­forme Einheit zwi­schen Wort und Räumen,
    Wie Weiße Mauern, die sich him­melhoch auf­bäumen
    vor unsren Worten, hält uns fern und hält ver­borgen,
    Wo wir täglich kämpfen, wovon wir nächtlich träumen.

    Weiße Mauern umzingeln mich im weißem Raum
    wie weißes Rauschen durch­dringt sie oft nur leises Raunen.
    Denn wenn wir alle einzeln ein­ge­mauert bleiben,
    Hören wir durch weiße Mauern unsre Worte kaum.

    Weißes Rauschen und ein weißer Nebel, der uns umgibt,
    Zeichnen alles weiß, was sich im Inneren ver­birgt
    Zwar wirft Nebel Schleier vor die Sicht, doch wenn es
    Nur genügend stürmt, hat er sein Dasein auch ver­wirkt.

    Wenn wir dann Seiten selbst beschreiben mit Geschichten,
    Die mehr als bloß gewei­ßeltes ans Licht bringen,
    Lichtet sich der Weiße Nebel immer um ein Stück.
    Denn Räume können wir auch mau­erlos errichten.

    Denn die Sache mit den Mauern und dem Rauschen,
    Ist, wenn wir lauter werden und dazwi­schen Lauschen,
    Wir doch viele sind in den Mauern weißer Worte,
    Wir sie stürzen können, indem wir uns aus­tau­schen.

    Platzieren wir im Weiß öfter auch mal Störmomente,
    Weil das Weiß durch das weiße Wohlfühlambiente,
    Letztlich lebt, nur die Störung es viel­leicht ein mal bewegt,
    bereiten wir dem seichten Weiß in Weiß ein Ende.

    Von Hoa-Lan Gutschke


    Die Überheblichkeit der Lebkuchen

    Lebkuchengewürz – Da gehören Nelken hin. Ein mal im Jahr feiern sie hier ihren großen Auftritt. Ein mal im Jahr wird aus der ver­ges­senen Ecke des Gewürzregales das fast unbe­rührte Glas her­vor­geholt, nur damit es im Januar wieder artig seinen Platz in der hin­tersten Reihe ein­nimmt. Um mich herum stapeln sich Backwaren, die in den Supermärkten schon am Sterbebett des Sommers lauern: Zu unge­duldig um die letzten Atemzüge noch abzu­warten, zu wichtig das all­ge­gen­wärtige Konsumangebot von Zuckerwaren aufrechtzuerhalten.

    Jetzt mit Gewürz.
    Plätzchen und Lebkuchen widern mich an, wie sie mit ihrer Selbstgefälligkeit
    und Selbstverständlichkeit die Regale besetzen und einzige Fürsprecher der
    Nelken sein wollen.

    An den Geschmack von Phở erinnere ich mich noch, doch es muss jetzt schon
    ein Jahrzehnt her sein. Eine fein­kantige Blüte, leicht und harmlos in meiner
    Hand. Acht oder zehn?
    Ich weiß nicht mehr wie viele, nur waren es wohl defi­nitiv zu viele. Diese
    kleinen unschein­baren Dinger ent­falten ihre Wirkmacht und über­rollen alles,
    was da mal nach Suppe schmeckte.
    Bitter. Grauenvoll. Meine erste Phở.

    Dabei sollte ich es doch können.
    Dabei sehe ich doch aus, als sollte ich es können.
    Wer bin ich dann?
    Plätzchen und Lebkuchen?

    Bild und Text von Hoa-Lan Gutschke


    Exit through a stanger’s car

    I wanted to dis­appear – so I opened the door to a stranger‚s car”*
    Ich ließ mich in die Sitze der Rückbank fallen, unendlich erschöpft und
    unbe­rührt von der Ratlosigkeit der Person auf dem Sitz vor mir.
    Nur irgend­etwas Anderes hier fühlen als das Altbekannte, die Erschöpfung der
    stän­digen Rücksichtnahme.
    Stören – Störgefühle auch für andere und nicht nur für mich.
    Dass es nun ganz unver­hofft diesen Menschen trifft, der an einem grauen
    Dienstagmorgen an der Ampel mal wieder die Grünphase ver­passt hat, sollte
    nicht mein Problem sein. Menschen werden halt vor Probleme gestellt, um die
    sie nicht gebeten haben.
    “Es kommt einzig auf dein Verhalten an, um deinen Umgang mit diesen
    soge­nannten Problemen”.

    Dem Gesichtsausdruck meines Schräg-Gegenübers zu urteilen, scheint es
    nicht allzu ver­traut mit derart grenz­über­schrei­tenden Verhalten zu sein. “Na,
    da einfach so mit offenen Mund rum­zu­sitzen nenn ich mal Umgang und
    Lösungsstrategie.”
    Es folgen Sekunden, eine Minute ohne Worte. Bis ich selbst
    ratlos werde. Mir schaut Hilfslosigkeit ent­gegen und da setzt sie auch schon
    ein: meine wohl­trai­nierte Umsicht, meine immer ver­langte Höflichkeit.
    Ich rutsche ungelenk mit einem für die Situation zu lauten Quietschen an den
    Griff der Autotür heran. Ich öffne die Tür und ver­lasse wortlos mit ver­le­genem
    Blick den Wagen. Die Ampel schaltet grün.
    Zurück bleiben ein paar Tropen Dienstagmorgenregen auf dem Leder der
    Rückbank.
    *Ocean Vuong

    Von Hoa-Lan Gutschke


    Raum zum Schreiben

    Fände ich den Raum in mir, in meinem Kopf, zum Schreiben,
    fände ich wohl auch den Raum zum Denken über die Frage, wie
    dieser Raum in Gestalt aussähe. Ich würde beginnen bei einer
    Tür ‚die alle ver­meint­lichen Pflichten aus­sperrt, all die Stimmen
    von außen und auch von innen, die zu oft sagen, dass meine
    Worte nicht so bedeu­tungsvoll sind. Diese Tür würde auch
    den Schmerz aus­schließen, der meine Hand manchmal lähmt,
    wenn die Geschichten wieder fast zu wahr zum Ertragen ist.
    Wenn ich mich sicher hinter dieser Tür wüsste, dann wäre mein
    Raum licht­durch­flutet und der Boden würde den satten Duft
    von fri­schem Gras in die Luft des ganzen Raumes legen. Meine
    Füße würden barfuß laufen und könnten die ein­zelnen Halme
    nicht mehr aus­ein­ander halten, die in ihrer Dichte einem kühlen
    Teppich gleichen. Dort stünde auch ein Sofa oder viel­leicht noch
    mehr ein Bett, denn manchmal schreibt es sich in der trös­tenden
    Wärme einer Bettdecke am besten. Das Geräusch vom Wind, der
    durch das Blätterdach des Sommers streicht, tanzt durch die Luft.
    Hinter meiner schüt­zenden Tür ver­nähme ich noch ab und zu,
    die Anwesenheit meiner liebsten Menschen, mal ein Lachen, mal
    Wortfetzen und ein wenig Gesang, aber immer ein Zeichen, dass
    es auch ihnen gut geht.
    In meinem Raum spielt leise Musik zum Rauschen des Windes,
    die mir zu bei­läufig erscheint, um ihr länger Aufmerksamkeit zu
    widmen.

    Von Hoa-Lan Gutschke



    Wattewelt

    Schon viertel vor elf. Vor einer Viertelstunde wollte ich das Haus ver­lassen
    haben. Die Türklinke legt sich kühl in meine Handfläche. Mein Körper wendet
    sich zum Treppenhaus.
    Verdammt, ich wollte noch meine Wasserflasche auf­füllen.
    Kann ich dort auch machen.
    Vielleicht schmeckt das Wasser dort aber nicht.
    Lieber sicher­gehen. Auf eine Minute kommt es auch nicht an. Vier Stockwerke
    nach unten, aber immerhin geht es nach unten. Ich gehe in den Hof und
    bin mir nicht ganz sicher, wo ich mein Fahrrad abge­stellt habe. Aber da
    ist es. Anscheinend war ich gestern noch moti­viert genug und habe es
    ord­nungs­gemäß im Fahrradschuppen ver­staut.
    Im nächsten Moment hieve ich mein schweres Hollandrad durch das
    Treppenhausund durch die Eingangstür. Aufsteigen. Es ist 10 Uhr 52. Ein paar
    Minuten später ist nicht so schlimm. Die Welt ist ver­schwommen. Es liegen
    gerade zehn Meter hinter mir. Alles wie in Watte. Ich habe ver­gessen meine
    Kontaktlinsen ein­zu­setzen. Jetzt fällt es mir ein. Ich drehe nicht um. Muss ich
    heute sehen können? Ich ent­scheide mich für nein.

    Von Hoa-Lan Gutschke


    Vielen Dank an Elnaz und alle Teilnehmender*innen für das gegen­seitige Empowern, Geschichten mit­ein­ander teilen und den Spaß am Schreiben! 

    Workshopleitung

    Elnaz ist ein*e queere Person of Colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin stu­diert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu inter­sek­tio­nalen Themen. Außerdem prak­ti­ziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions. 

    Insta: @elnaz.farahbakhsh_

    Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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    Projekt MEGAWorkshop

    Am Wochenende vom 10. und 11. September 2022 fand in Zwickau der MEGA Rap-/Songwriting Workshop „If the Kids speak up“ mit der viet-deutschen Rapperin NASHI44 aus Berlin-Neukölln und der in Berlin lebenden Sängerin, Songwriterin und Produzentin ANOTHER NGUYEN statt.

    Im Vordergrund des Workshops stand es, gemeinsam Spaß zu haben, das eigene Selbstbewusstsein zu empowern und zu unseren eigenen Geschichten zu stehen. Die beiden Musiker*innen NASHI44 und ANOTHER NGUYEN haben uns dabei sup­ported, uns musi­ka­li­sches Grundwissen zu Rhythmik, Stimmbildung, Texten, Song-Struktur anzu­eignen und uns Tools an die Hand geben, einen eigenen Song zu schreiben.

    WANN: 10. und 11.09.2022
    WO: In Zwickau/Sachsen; Reisekosten wurden bei Bedarf bezu­schusst
    CORONA-REGELN: Kommt bitte getestet zu dieser Veranstaltung.
    WER: FLINTA* (Frauen, Lesben und Personen, die sich als inter­ge­schlechtlich, nicht­binär, trans, agender oder darüber hinaus iden­ti­fi­zieren) zwi­schen 17 und 27 Jahren, die sich als Asiatisch-Deutsch, asiatisch-diasporisch und/oder BPoC mit Bezügen zu (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asien posi­tio­nieren.
    ANMELDUNG: geschlossen 

    Über die Workshopleitung

    Ngoc Anh Nguyen aka Another Nguyen

    Fotocredit: Frederik Ferschke

    Ngoc Anh Nguyen ist eine vietnamesisch-deutsche Sängerin, Songwriterin und Sozialarbeiterin. Unter dem Künstlernamen ANOTHER NGUYEN ver­öf­fent­licht Ngoc Anh elek­tro­nische Popmusik. Ihre Songs wurden bereits auf Sendern wie Radio Fritz, Radio Eins und diverse Campusradios gespielt. In einer Zusammenarbeit mit der Audio-Firma SENNHEISER wurde.

    Ngoc Anhs künst­le­rische Entwicklung 2021 in einem Werbefilm por­trä­tiert. 2022 erhielt sie ein Stipendium des MUSICBOARD BERLINS und führte eine erfolg­reiche Crowdfunding Kampagne für die Produktion ihrer zweiten EP. Ngoc Anh ist Absolventin des BIMM Institutes sowie der Alice Salomon Hochschule. Als frei­schaf­fende Musikerin und Pädagogin gibt sie Songwriting-Workshops in ver­schie­denen Kultur- und Jugendzentren; als Sozialarbeiterin befasst sie sich mit Themen wie kul­tu­reller Identität, Intersektionalität und häus­licher Gewalt.
    https://anothernguyenmusic.com

    Nashi44

    Fotocredit: Hai Anh Pham

    Nashi44 steht für “ASIAN BERLIN PUSSY POWER”. So nennt die talen­tierte MC aus Neukölln ihre Attitüde, die nicht nur für empowernden Rap steht, sondern sie auch zur Stimme vieler betrof­fener Personen macht. Rap ist für Nashi auf meh­reren Ebenen ein Ausdrucksmittel ihrer Emotionen sowie ab und zu auch ein Sprachrohr für die­je­nigen, die oftmals ungehört bleiben. Abgesehen davon möchte die junge Künstlerin Safe Spaces für ihre Community schaffen: So arbeitet Nashi bei ihren Produktionen – ob Songs oder Videos – haupt­sächlich mit FLINTA*- oder BIPoc-Teams zusammen. 

    Musik begleitet Nashi schon über viele Jahre, das Jazz- und Popgesang-Studium in Leipzig bricht sie jedoch ab, um sich voll und ganz auf Rap zu kon­zen­trieren. Mit aus­drucks­starken Zeilen sowie poin­tiertem Humor und jeder Menge Attitüde basht sie das Fetischisieren süd­ost­asia­ti­scher Stereotypen und zeigt ein­drucksvoll, wie schwere Themen auf tanz­baren Sounds funk­tio­nieren können

    www.nashi44.de / Interview mit Nashi: www.zdf.de/kultur/germania/nashi44-100.html


    Der Workshop war eine Kooperation zwi­schen kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V., W.I.R. Lautstark – Werdauer Initiative gegen Rassismus, Roter Baum Zwickau und Haus der Frauen Zwickau. Der Workshop ist Teil des Projekts „MEGA – Media and Empowerment for German Asians“ von kori­en­tation und findet im Rahmen des „If the kids are united against racism“ Festival 2022 statt.

    Das Modellprojekt MEGA wird durch das BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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    Projekt MEGAVeranstaltungenWorkshop

    „Do(n’t) ask, do(n’t) tell – unsere Geschichten aus Ost und West selbst erzählen“

    Worum ging es?

    In Asiatisch-Deutschen, asiatisch-diasporischen und asia­ti­schen Familien und anderen engen sozialen Zusammenhängen werden tabui­sierte und kon­flikt­be­ladene Themen oft in der direkten ver­balen Kommunikation aus­ge­blendet, auch wenn alle Beteiligten um deren Existenz wissen. Soziale Rollen, bei­spiels­weise die der „guten“ Tochter zumindest scheinbar nor­mativ zu erfüllen, haben eine hohe Priorität. In weißen Kontexten erfahren zweite Generationen Asiatischer Deutscher den gleich­zei­tigen Druck, sowohl den weißen Normen und dem neo­li­be­ralen Status Quo der Mehrheitsgesellschaft als auch den sozialen Normen der asiatisch-diasporischen Communities zu entsprechen.

    Der Titel „Do(n’t) ask, do(n’t) tell – unsere Geschichten aus Ost und West selbst erzählen“ ver­weist im Kontext des Workshops darauf, wie externe, aber auch inter­na­li­sierte Unterdrückungsmechanismen das Erzählen und Weitergeben von Geschichte/n ver­hindern, indem das Sprechen über ein Thema und/oder mit einer anderen Person unmöglich gemacht wird. In der Brechung und dem Wortspiel sind einer­seits Bezüge auf die vormals dis­kri­mi­nie­rende Praxis der „Don’t Ask Don’t Tell“-Policy im US-militärischen Kontext gegenüber queeren Menschen vor­handen, zum anderen aber auch Bezüge zu den Unsagbarkeiten von Geschichten im Kontext von Krieg, Migration und Rassismuserfahrungen in inter­ge­ne­ra­tio­nalen Beziehungen. Das Aufbrechen des Schweigens, des Nichtsagens und Nichtteilens kann in unter­schied­licher Weise und auf unter­schied­lichen Ebenen erfolgen und wird durch die mehr­fachen Brechungen im Titel mit seinen Wort- und Bedeutungskombinationen ver­deut­licht. „Do(n’t) ask, do(n’t) tell“ sollte zum Erforschen und Sichtbarmachen eigener Geschichten ohne Selbstzensur ermutigen.

    Was haben wir im Workshop gemacht?

    In diesem Workshop haben wir uns mit unseren eigenen Stories sowie brei­teren Fragen von Identität, Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und ‑defi­nition und damit zusam­men­hän­genden indi­vi­du­ellen und gesell­schaft­lichen Konflikten beschäftigt. Dabei stand Audio-Storytelling als Instrument im Mittelpunkt under­mög­lichte eine nied­rig­schwellige Auseinandersetzung mit den Themen. Der Zugang und die Annäherung an die eigene(n) Geschichte(n) fand anhand multi-medialer Mittel (audio­vi­suell, Audio, Foto, Text, Objekt etc.) statt, die für das per­sön­liche Archiv der Teilnehmenden gedacht waren.

    Der gemeinsame Austausch und die Reflexion innerhalb der Gruppe waren wichtige Bestandteile des Workshops und nährten als kol­lektive Inspiration und gemein­sames Lernen den indi­vi­du­ellen Prozess. Für den Workshop war es wichtig, gemeinsam einen ver­trau­ens­vollen und einen mög­lichst sicheren Raum zu schaffen und in einer kleinen Gruppe von 8 Personen zusammenzukommen.

    PRÄSENTATION beim FLUCTOPLASMA-Festival 2021

    Im Anschluss an den Workshop wurden die Ergebnisse als Audio-Werke im Sinne einer öffent­lichen Erinnerungskultur beim Fluctoplasma-Festival 2021 im Kölibri als Schaufensterausstellung vom 18.10.–01.11.2021 öffentlich zugänglich und hörbar gemacht. 

    Workshop-Leitung

    Die DIY-Geschichtenerzählerinnen Phương Thúy Nguyễn und Phương Thanh Nguyễn haben den Workshop geleitet und ihre Erfahrungen mit lebens­ge­schicht­lichen Interviews mit uns geteilt, uns ermutigt und uns auf der Reise zu den eigenen Geschichte(n) begleitet. „Wir möchten kreative Zugänge vor­stellen Geschichte(n) zu erkunden, uns als Teil der Gegenwartsgeschichte und Forscher*innen unserer selbst zu sehen, sowie unsere Geschichte(n) mit unseren Mitteln und Wegen erzählbar machen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie hat uns per­sönlich und emo­tional sehr bestärkt. Sie hat auch Kommunikationskanäle geöffnet, die zuvor so ver­schlossen schienen, sei es als Schwestern, innerhalb der Familie, im Freund*innenkreis, oder gar mit einer brei­teren Öffentlichkeit.“

    TW:

    Es ist wichtig sich bewusst zu sein, dass es mit­unter auch schwere und schmerz­hafte Wendungen und Pfade gibt, die einer*m begegnen werden auf diesem Wege. Mensch braucht dafür genug Kapazitäten und eine emo­tionale Bereitschaft sich dem zu öffnen. Deshalb möchten wir auch trans­parent machen, dass wir außerhalb unserer eigenen Erfahrungen selbst keine pro­fes­sio­nelle Ausbildung haben im Umgang mit Traumata bzw. schweren Erfahrungen. Wir können Euch lediglich auf Kontaktstellen für etwaige emo­tionale Schwierigkeiten ver­weisen, und unseren eigenen, per­sön­lichen Umgang damit teilen.

    Workshopleiter*innen Kurzbios

    Phương Thúy Nguyễn (Kulturwissenschaftlerin/politische Bildnerin) und Phương Thanh Nguyễn (Kommunikationsdesignerin u.a. im Bereich Film und Fotografie) haben 2017 zusammen mit Freund*innen die Werdauer Initiative gegen Rassismus‑W.I.R. gegründet. W.I.R. ist eine anti­ras­sis­tische Plattform für kri­tische Stimmen in Sachsen und orga­ni­siert Filmvorführungen, Workshops und mehr in und außerhalb der Schule.

    Beide haben als Teil der Werdauer Initiative gegen Rassismus ihre Bezüge v.a. in Ostdeutschland, und möchten mit dem Workshop auch einen Austausch zwi­schen Asiatisch-Deutschen Menschen und BPoC mit Bezügen zu Asien aus Ost und West (konkret: Hamburg) initiieren.

    Im Rahmen von Fluctoplasma soll auch Thanhs Kurzfilm „Sorge 87“ gezeigt werden, der auf über 20 Filmfestivals/Panels zu sehen war und mit meh­reren Preisen aus­ge­zeichnet wurde.

    Links:

    http://wir-lautstark.de
    http://sorge87.de/

    WORKSHOP INFOS

    TERMINE

    • 29.08.2021Verlängerte Anmeldefrist für den Workshop 
    • 11.09.2021 von 11–16 h: Online Kennenlernen, Input & erstes Brainstorming (4 Std. digital über Zoom zuzüglich Pausen)
    • 12.09. – 08.10.2021 Individueller Prozess und „Produktionsphase“  
    • 09.10.2021 von 10–18 h Vorort-Werkstatt und Finalisierungsprozess, Kölibri im GWA, Hamburg (6 Std. in Präsenz zuzüglich Pausen )
    • 18.10.–01.11.2021 Schaufensterausstellung im Kölibri / GWA sowie Online in Kooperation mit Fluctoplasma Festival

    ORT

    Kölibri/GWA Sankt Pauli
    Hein-Köllisch-Platz 11 + 12
    20359 Hamburg

    Das Kölibri ist ein offenes Zentrum für die Bewohner*innen des Quartiers St. Pauli. Seit 1989 gibt es dort zahl­reiche Nutzungsmöglichkeiten für kul­tu­relle und poli­tische Veranstaltungen, Projekte für Kinder, Jugendliche und Familien sowie regel­mäßige Freizeit- und Beratungsangebote.

    SPRACHE: Deutsche Lautsprache

    TEILNEHMENDENZAHL: 8 Personen

    ZIELGRUPPE: Asiatische Deutsche / BPoC mit Bezügen zu Asien zwi­schen 18–27 Jahren. Wir möchten ins­be­sondere Personen aus Ostdeutschland, Hamburg und dem Hamburger Umland zur Anmeldung ermu­tigen. Für Teilnehmende aus Ostdeutschland können in begrenztem Umfang Kosten für Anreise und Übernachtung über­nommen werden.

    KOOPERATIONSPARTNER

    fluc­to­plasma – Hamburgs Festival für Kunst, Diskurs und Diversität ist ein inter­dis­zi­pli­näres Kunstfestival, das zum zweiten Mal vom 21. bis zum 24. Oktober 2021 in Hamburg statt­findet und digital wie analog eine Bühne für artists of color schafft. Bei uns geht es um Kultur, Demokratie und Solidarität – fluc­to­plasma, das sind 96 Stunden für die fluide Stadtgesellschaft.

    fluc­to­plasma wird ver­an­staltet vom Verein Fluxus² e.V., unter­stützt vom Produktionsbüro Studio Marshmallow UG
    www.fluctoplasma.com | facebook | instagram | TikTok

    Projekt MEGA

    Der Workshop „Do(n’t) ask, do(n’t) tell – unsere Geschichten aus Ost und West selbst erzählen“ ist Teil des Modellprojekts MEGA – Media and Empowerment for German Asians des kori­en­tation e.V. MEGA hat zum Ziel, das (mediale) Bild von Asiatischen Deutschen und asia­ti­schen Menschen in Deutschland durch selbst­be­stimmte Erzählungen und Beiträge zu besetzen und zu diver­si­fi­zieren. Asiatische Deutsche werden darin bestärkt, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen und zu erzählen, und diese als noch unbe­ach­teten Teil der deut­schen Geschichte sicht­barer zu machen.

    MEGA Media and Empowerment for German Asians wird vom BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Partizipations- und Integrationsprogramm gefördert.

    Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar.
    Für inhalt­liche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.

    FilmProjekt MEGAVeranstaltungenWorkshop

    Zum Workshop

    Was bleibt von uns übrig, wenn wir äußere Zuschreibungen und die Erwartungen anderer abschütteln? Wie können wir unsere Identitäten erfor­schen, unsere Geschichten sichtbar machen und das mit ein­fachen fil­mi­schen Mitteln? Dieser Kurzfilmworkshop bietet sich als eine fil­mische Übung zur Wahrnehmung und Repräsentation der eigenen Subjektivität an.

    Der Workshop hat das Ziel, sowohl tech­ni­sches und metho­di­sches Wissen zur Erstellung eines Kurzfilms zu ver­mitteln als auch prak­tisch die Umsetzung einer eigenen Kurzfilmidee zu ermög­lichen. Dabei sind der Austausch und die Vernetzung mit der Workshopleitung sowie den wei­teren Teilnehmenden ein wesent­licher Bestandteil des Programms.

    Im ersten Workshop-Teil wird eine kurze Einführung in das theo­re­tische und prak­tische Basiswissen zur Erstellung eines doku­men­ta­ri­schen, essay­is­ti­schen oder expe­ri­men­tellen Kurzfilms gegeben. Die Teilnehmenden finden sich im Laufe des Workshops in 2‑er oder 3‑er Filmteams zusammen, um im Anschluss in der ersten Augustwoche das Kurzfilm-Projekt an zwei Drehtagen zu rea­li­sieren. Während der ein­zelnen Arbeitsschritte stehen die Workshopleiter*innen den Filmteams bei Bedarf beratend zur Seite. Im zweiten Workshop-Teil werden die vor­läu­figen Ergebnisse vor­ge­stellt und gemeinsam besprochen. Alle Teilnehmenden sollten daher zwi­schen dem 31.07. und 08.08.2021 aus­rei­chend Zeit für die Workshops sowie die Umsetzung des Kurzfilmprojektes unter der Woche ein­planen. Für den Herbst ist dann ein Community-Screening mit den fina­li­sierten Kurzfilmen geplant.

    Kreativität und Spaß stehen im Vordergrund des Workshops, Vorkenntnisse im Filmemachen sind will­kommen, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme.

    Wenn du zwi­schen 17–27 Jahren alt bist, dich als Asiatisch oder Asiatisch-Deutsch posi­tio­nierst und ent­weder eine Idee für einen Kurzfilm (2–5min) hast, die du gerne im Rahmen des MEGA-Kurzfilmworkshops umsetzen würdest, oder bei dir Interesse besteht, erste Erfahrungen im Filmemachen zu sammeln, schreib uns weiter unten im Anmeldeformular ein paar Sätze über dich, ggf. deine Filmidee und deine Motivation teilzunehmen.

    TERMINE: 
    - WORKSHOP Teil 1: Einführungsworkshop am 31.07.2021
    - PRAXIS: mind. 2 x Drehtage pro Film-Team in der ersten Augustwoche
    - WORKSHOP Teil 2: Sichtung und Besprechung der Ergebnisse am 07.08.2021
    - EVENT: Community-Screening der Ergebnisse im Herbst 2021 

    ORT:
    Aquarium beim Südblock (Narrativ e.V.)
    Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin
    Der Ort ist bar­rie­refrei befahrbar.  

    Veranstaltungssprache: Deutsch
    Teilnehmendenzahl: 8 bis 10 (die Anzahl der Teilnehmenden wird sich an den aktu­ellen Corona-Verordnungen des Landes Berlin ori­en­tieren) 
    Workshop-Leitung: Dieu Hao Do (BAFNET) und Monica Vanesa Tedja (SOYDIVISION)

    Bewerbungsdeadline: 8. Juli 2021 

    Bei Fragen zum Workshop schreibt uns gern eine E‑Mail an info@korientation.de.

    Zur Workshopleitung

    Dieu Hao Do (*1986 Stadthagen) ist chinesisch-deutscher Autor- und Regisseur. Seine Filme erfor­schen post­ko­lo­niale Perspektiven auf Geschichtserinnerung des Amerikanischen Krieges in Vietnam. Mit seinem mit­tel­langen Film AT THE END OF THE WORLD feierte er 2016 Première auf dem Filmfestival MAX OPHÜLS PREIS. Der Kurzdokumentarfilm DER GARTEN DES HERRN VONG folgte im Jahr darauf. Außerdem führte er Regie bei der Webserie JUST PUSH ABUBA (ZDF Das kleine Fernsehspiel).

    Sein Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF führten ihn zu ras­sis­mus­kri­ti­schen Denken, Sprechen und Handeln. Mit dem Ziel neue BIPOC Stimmen fürs Erzählen zu empowern, leitet er Filmworkshops und enga­giert sich als Mentor. Er ist aktives Mitglied der gemein­nüt­zigen Initiative BERLIN ASIAN FILM NETWORK (BAFNET), die sich seit 2012 für dif­fe­ren­zierte Repräsentationen asiatisch-deutscher Lebensrealitäten in Film und Fernsehen engagiert.

    Monica Vanesa Tedja (she/her, 1991: Jakarta, Indonesien) ist eine chinesisch-indonesische Filmemacherin, die in ihren Filmen Fragen rund um die Identität von Minderheiten stellt. Dabei zeichnen sich ihre Filme durch eine intime Charakterarbeit aus, die zu gleichen Teilen Humor und Pathos ent­halten. Bereits einer ihrer ersten Kurzfilme How to Make a Perfect Xmas Eve (2013) über­zeugte den Indonesian Film Director’s Club und gewann beim XXI. Short Film Festival den Preis für den besten Film. 2015 folgte Sleep Tight, Maria, der im selben Jahr als bester Film beim France Film Festival in Indonesien aus­ge­zeichnet wurde. Diese Filme fes­tigten ihren Status als eine von Indonesiens auf­stre­benden unab­hän­gigen Filmemacherinnen, die sich nicht scheuen, ihre Linse auf Erzählungen zu richten, die in dem Land selten erforscht werden.
    2015 zog sie nach Berlin, um an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF den Masterstudiengang Filmregie zu absol­vieren. DEAR TO ME ist ihr Abschlussfilm und erhielt 2021 den Preis für den besten Kurz- und Animationsfilm beim FIRST STEPS Award (Stream tem­porär online!). Monica ist darüber hinaus ein aktives Mitglied von Soydivision - ein per­for­ma­tives Kunstkollektiv, das von in Berlin lebenden Indonesiern gegründet wurde und sich an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus positioniert.

    ANMELDUNG ZUM WORKSHOP ist geschlossen

    Vielen Dank für all Eure super­span­nenden Anmeldungen!


    Dieser Filmworkshop wird von kori­en­tation e.V. ver­an­staltet und findet im Rahmen von MEGA – Media and Empowerment for German Asians statt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

    KulturProjekt MEGAWorkshop

    „Eine Stimme finden – Der Weg zu meinem Podcast“ 

    ANMELDUNG: bis zum 10. Mai 2021 (hier der LINK)

    WORKSHOP-TERMINE: 13.05. (Do) + 15.05.2021 (Sa)
    UHRZEIT: jeweils 11.00 – 14.30 h inklusive Mittagspause
    WO: Digital via Zoom-Konferenz (Link wird zuge­schickt)
    SPRACHE: Deutsche Lautsprache

    Podcasts sind eine Möglichkeit, die Medienlandschaft aktiv mit­zu­ge­stalten und eigene Narrative in die Öffentlichkeit einzubringen. 

    In diesem zwei­tei­ligen Workshop werden wir uns gemeinsam darin bestärken, einen Podcast zu erstellen bzw. unsere bestehenden Podcasts gemeinsam zu reflek­tieren. Der Workshop richtet sich sowohl an Personen, die noch keinen Podcast betreiben, als auch an die­je­nigen, die ihren Podcast in Gemeinschaft besprechen und eine neue Perspektive erhalten wollen. Inhaltliche Schwerpunkte werden Projektkonzeption, Projektmanagement, Möglichkeiten der Kooperationen, Vernetzungsmöglichkeiten und Öffentlichkeitsarbeit sein. Das Konzept wird viel Raum für eure Anliegen und spe­zi­fi­schen Fragen lassen. Darüber hinaus möchten wir Euch auch genügend Raum für einen offenen Austausch zu euren Projekten und den Workshop-Übungen geben.

    Den ersten Tag werden wir damit ver­bringen, uns gegen­seitig ken­nen­zu­lernen und zu teilen, woran wir arbeiten oder arbeiten möchten. Es wird Einblicke in das Projektmanagement eines Podcasts geben, damit wir eine Basis haben, auf der wir anschließend in eine Praxisphase gehen.

    Der zweite Tag beginnt mit einer Reflexion der Praxisphase und einem Open Space für eure Anliegen. Anschließend nähern wir uns zusammen Perspektiven für Vernetzungsmöglichkeiten und Social Media/ Öffentlichkeitsarbeit an.

    Der Workshop findet in deut­scher Lautsprache statt.

    Dieser Workshop findet digital über das Zoom statt. Ihr benötigt daher einen guten Internet-Zugang, eine Webcam und Mikrophon, um an dem Workshop teil­nehmen zu können.

    Bitte beachtet, dass wir aus unter­schied­lichen Gründen den Workshop mit aktivem Video durch­führen wollen. Das schafft mehr Vertrauen unter den Teilnehmenden inklusive der Workshopleitung und dient zudem auch der Sicherheit der Teilnehmenden. 

    Für wen ist der Workshop?

    Der Workshop richtet sich an alle Menschen vor­nehmlich im Alter zwi­schen 17 und 27 Jahren, die sich als Asiatisch-Deutsch iden­ti­fi­zieren oder sich davon ange­sprochen fühlen. 

    Die Altersvorgaben sind keine strengen Richtlinien, meldet Euch bei Interesse gern einfach an!

    Die Anzahl ist auf 10 Teilnehmende begrenzt.

    Weshalb die Teilnehmendenbeschränkung bei einer Online-Veranstaltung? 

    Da wir mit dem Workshop einen Raum öffnen möchten, in dem jede Person gut und indi­vi­duell arbeiten kann, haben wir die Teilnehmendenzahl begrenzt. Wir ver­suchen bei der Gruppenzusammensetzungen vor allem die­je­nigen zu berück­sich­tigen, die auf­grund ihrer Positionierung oder räum­lichen Verortung weniger ein­fachen Zugang zu Empowerment-Räumen haben.

    Die Workshop-Teilnehmenden erhalten am 11.05.20201 eine Anmeldebestätigung per E‑Mail.

    Workshopleitung

    Der Workshop wird von Cuso (DIASPOR.ASIA) geleitet.

    DiasporAsia (Cuso links)

    Cuso Ehrich (keine Pronomen) ist seit 2013 in sozialen Bewegungen aktiv und aktuell Bildungsreferent:in bei IDA-NRW. Seit 2018 gestaltet Cuso mit Xinan die Plattform und den Podcast DIASPOR.ASIA, in der sie an den Intersektionen von geschlecht­licher Identität, Klassenzugehörigkeit und Rassifizierung aus Asiatischen Perspektiven in Deutschland arbeiten.

    Teilnahme und Anmeldung

    Anmeldefrist: 10.05.2021 (Montag)

    Schreib uns mit Deiner Anmeldung ein wenig über Dich selbst, Deine Positionierung, an welchem Ort Du bist und Deine Motivation/Erwartung für die Teilnahme am Workshop! 

      Projekt MEGA:

      „MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.


      Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

      Newsletter

      Liebe korientation-Mitglieder, liebe Freund*innen,

      wir sind aus aktu­ellem Anlass traurig und zutiefst besorgt über die zuneh­mende Anzahl an gewalt­tä­tigen Angriffen und Morden, von denen Mitglieder der Asian American Communities in den letzten Wochen und Monaten, von New York bis Seattle betroffen sind. Letzte Nacht (Dienstag, 16.03.) wurden sechs asia­tische Frauen von einem vor­aus­sichtlich ras­sis­tisch moti­vierten weißen Mann in Atlanta erschossen. Heute Abend (17.03.) von 18:30 ‑20h möchten wir gemeinsam mit D.A.M.N., ichbinkeinvirus.org, BAFNET und Diaspor.Asia den ermor­deten Frauen in einem digi­talen Community-Raum gedenken und uns austauschen. 

      Es gibt auch positive Dinge zu berichten! Wir freuen uns über den kon­ti­nu­ier­lichen Prozess der Sichtbarwerdung von anti­asia­ti­schem Rassismus in Deutschland. Wir bekommen jede Woche diverse Presseanfragen zu dem Thema unter anderem vom RedaktionsNetzwerk Deutschland, ZDF, WDR, und Deutschlandradio. Und wie schon 2020 besteht ein großer Bedarf an Inputs bun­desweit, unter anderem sind wir im März und April 2021 mit Webinar-Beiträgen in Berlin, Freiburg, Karlsruhe, Krefeld, Darmstadt, Tübingen, Würzburg und Köln dabei.

      Und ganz wichtig: unter­stützt uns morgen, am 18.03.2021 ab 17h beim Pitch für unser neue Projektidee RADAR – Resilienz für Asiatische Deutsche und Anti-Rassismus (im Netz), und nehmt am Community-Voting teil! Siehe Newsletter-Rubrik „Fokus“ für Details.

      Und noch eine drin­gende Bitte an Euch, die wir in jedem Newsletter wie­der­holen: Meldet ras­sis­tische und dis­kri­mi­nie­rende Vorfälle umgehend, damit sie offi­ziell doku­men­tiert werden und Handlungsbedarf dagegen auch sta­tis­tisch nach­ge­wiesen werden kann. In Berlin gibt es die Register der Bezirke zur Erfassung rechts­extremer und dis­kri­mi­nie­render Vorfälle und für die Meldung und Beratung gegen Diskriminierung in anderen Bundesländern lassen sich Adressen und Kontakte hier finden.

      Bleibt gesund & solidarisch!

      Kimiko & das MEGA-Team

      Ihr findet uns auch auf Facebook, unserer Webseite und auf Instagram.

      PS: Headerbild ©Hân Lê, siehe mehr von ihren Arbeiten unter https://tnhanle.cargo.site 


      FOKUS

      RADAR Illustration von Laura Meggers

      Mit unserer Projektidee RADAR – Resilienz für Asiatische Deutsche und Anti-Rassismus (im Netz), die wir in Kooperation mit ichbinkeinvirus.org planen, haben wir uns für eine Förderung bei DAS NETTZ beworben. Das Nettz wird drei Projekte mit einem Förderbetrag von maximal 13.000 EUR unter­stützen, „die sich gegen Hass im Netz, Desinformation und damit für eine kon­struktive Diskussionskultur enga­gieren“. Wir sind nun mit 10 anderen Projekten in die zweite und finale Runde gekommen und freuen uns sehr darüber!
      Am 18.03.2021 von 17–19.30 h werden wir in einem Pitch per Zoom unser Projekt vor­stellen.

      Es wird ein „Nettz-Community Voting“ geben. Das bedeutet, alle Anwesenden beim Zoom-Pitch werden die drei Projekte wählen, die eine Förderung erhalten sollen. HIER findet Ihr weitere Infos zu allen Projekten und den Link, um Euch bis zum 18.03.2021 bis spä­testens um 15 h anzu­melden und bei dem Pitch Eure Stimme abzu­geben!
      UPDATE: Der Pitch hat statt­ge­funden und wir hatten die tolle Möglichkeit, unser Projekt vor­zu­stellen. Wir sind gespannt auf die Entscheidung, die noch aus­steht, welche drei Projekte gefördert werden!


      ­AUS DEM VEREIN

      An erster Stelle ein lautes und dank­bares Shout out an die Leute, die seit Anfang des Jahres für die Arbeit von kori­en­tation gespendet haben! Herzlichen Dank dafür, wir können die Unterstützung dringend gebrauchen.


      Unser Vorstandsmitglied Jeasuthan Nageswaran hat uns am 09. März 2021 beim digi­talen Integrationsgipfel ver­treten, hier der kri­tische Kommentar von Alice Hasters zu 15 Jahren Integrationsgipfel. Sie fordert einen Paradigmenwechsel weg von Integration hin zu Strategien gegen Rassismus, wir sind da ganz bei ihr!


      Mit Kimiko Sudas (MEGA-Team) Teilnahme am Webinar Confronting COVID-19. Asian Diaspora Organizing and Transnational Solidarity am 06.März 2021, haben wir uns mit ras­sis­mus­kri­ti­schen asiatisch-diasporischen Aktivist*innen ver­netzt, die in Seattle, New York und Melbourne selbst­or­ga­ni­sierte Community-Arbeit machen. Ein ver­bin­dendes Element war, dass sich alle nicht nur mit anti­asia­ti­schem Rassismus, sondern auch mit anti­sch­warzem Rassismus in den eigenen Communities auseinander- und für #Blacklivesmatter einsetzen.


      Kimiko hat einen Input für uns bei der Auftaktveranstaltung der Think Tank Reihe Dekoloniale (Re)visionen“ am 26.Februar 2021 gegeben. kori­en­tation beschäftigt sich 2021 inten­siver mit dem Thema post­mi­gran­tische Erinnerungspolitik, ihr werdet im Laufe des Jahres von uns noch mehr dazu hören.


      Jee-UnKim (MEGA-Team) wird gemeinsam mit Ozan Zakariya Keskinkılıç am
      am 14.April 2021 die Veranstaltung Medien: Anti-asiatischer & Antimuslimischer Rassismus im Rahmen der Webinar-Reihe Normaler Hass. Streifzüge durch Alltagsorte der Entwertung bestreiten. Wir sind gespannt auf die Diskussion und die Findung gemein­samer Strategien!


      Unsere ehe­malige Praktikantin, Minh Anh Bùi, die wir sehr ver­missen, gibt am 26. März 2021 im Rahmen der  Internationalen Wochen gegen Rassismus 2021 in Freiburg einen

      ONLINE-WORKSHOP: ANTI-ASIATISCHER RASSISMUS: Formen, kolo­niale Kontinuitäten und Widerstände
      Im Workshop setzen sich die Teilnehmenden mit unter­schied­liche Formen von anti-asiatischen Rassismus aus­ein­ander, werfen einen kri­ti­schen Blick auf kolonial-rassistische Bilder und Narrative, die im Kontext von COVID-19 auf­ge­griffen und repro­du­ziert werden. Was heißt über­haupt ‚asia­tisch‘? Und was ver­steht die gängige mediale Berichterstattung dar­unter? Dabei wird im Blick behalten werden, dass es im Kontext von anti-asiatischen Rassismus es immer schon Menschen und Gruppen gab, die in Deutschland anti­ko­lo­nialen, femi­nis­ti­schen und ras­sis­mus­kri­ti­schen Widerstand gegen Unterdrückung geleistet haben. Im Seminar wird spe­ziell Rassismus the­ma­ti­siert, den südost-/
      ost­asia­tisch mar­kierte Personen in Deutschland erleben. Dieser richtet sich nicht aus­schließlich gegen Menschen mit tat­säch­lichen Bezügen zu Südost-/Ostasien, sondern betrifft auch Personen, die als südost-/ostasiatisch ein­ge­ordnet werden, aber Bezüge zu anderen asia­ti­schen Regionen haben.

      Anmeldung unter: fernsicht@iz3w.org
      https://fb.me/e/23QB6ed7B

      Der Workshop wird von Minh Anh Bùi (kori­en­tation e.V.) und Akiko Rive (freie Bildungsreferent*in) geleitet.


      MEGA – Media Empowerment for German Asians

      ­Im Rahmen von MEGA sind wir bereits mitten im Planungsprozess für mehrere Workshops (Erinnerungskultur, Lebensgeschichtliche Interviews und Kurzfilm) und haben schon gute Kooperationspartner*innen gefunden. Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir uns jedoch ent­schieden, erstmal nur einen Workshop-Termin schon fest­zu­legen, da er sich pro­blemlos als Webinar durch­führen lässt.

      ++ SAVE THE DATE ++
      Also merkt euch schon mal den 13.05 und den 15.05.2021 vor, wenn ihr Lust habt, an einem Podcast-Workshop mit Cuso (Diaspor.Asia) teil­zu­nehmen. Mehr Informationen folgen bald.

      Meldet euch gerne bei uns, wenn ihr Ideen für Projekte und Vernetzung habt!

      ­ Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter auf­nehmen lassen wollt!

      Den nächsten Newsletter gibt’s dann Anfang nächsten Monat!