Live-Mitschnitt der Diskussion
Zwischen dem 17. und 23. September 1991 wurde in der sächsischen Kleinstadt Hoyerswerda eine Serie von rassistischen gewalttätigen Angriffen auf ein Vertragsarbeiter*innen-Heim und eine Geflüchteten-Unterkunft verübt. Anlässlich des 30. Jahrestags wollen wir uns im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung an die gesellschaftliche Atmosphäre, die Diskurse und die Übergriffe der Nachwendezeit erinnern. Der Fokus wird dabei auf dem damaligen (post)migrantischen Widerstand gegen Rassismus, insbesondere aus Asiatischer und Schwarzer deutscher Perspektive, liegen. Bei der Paneldiskussion wird nach „Cross-Community-Strategien“ gegen Rassismus für die Gegenwart gesucht: Wie können wir zusammenkommen? Was sind unsere gemeinsamen Ausgangspositionen? Wie können wir trotz bestehender Unterschiede konsequent solidarisch sein? Wie kann ein gesellschaftlicher Wandel herbeigeführt werden?
Podium
- Mai Phuong Kollath (Zeitzeugin Rostock-Lichtenhagen, Berlin)
Mai-Phuong Kollath, geboren 1963 in Hanoi, Vietnam, kam 1981 als Vertragsarbeiterin in die ehemalige DDR nach Rostock. Die Diplom-Pädagogin leitete 16 Jahre hauptamtlich die Migrationsberatungsstelle in Rostock und leistete aktive Vorstandsarbeit bei dem deutsch-vietnamesischen Verein Diên Hồng. Seit Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich in verschiedenen bundesweiten Fachgremien der Migrations- und Integrationspolitik. Heute lebt sie in Berlin und arbeitet freiberuflich als interkulturelle Beraterin und Diversity-Trainerin.
- Jessica Massóchua (Initiative 12. August, Merseburg/Berlin)
Jessica Massóchua ist in der mosambikanischen Stadt Beira geboren und in einer sächsischen Kleinstadt bei Dresden aufgewachsen. Sie setzt sich mit sozialer Ungleichheit, Subjektivierung und Black Feminsim auseinander. Herzensanliegen ist dabei die Sichtbarmachung der Lebensrealitäten und Widerstände marginalisierter Menschen. Sie ist Aktivistin und Teil der Initiative 12. August.
- Paulino Miguel (Forum der Kulturen, Stuttgart)
Paulino José Miguel war bis Ende der 80er Jahre mosambikanischer Vertragsarbeiter in der ehemaligen DDR. Nach Ende der DDR erkämpfte er sich das Bleiberecht und blieb im vereinten Deutschland. Er studierte Erziehungs- und Politikwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und an der Universität zu Aarhus (Dänemark). Zu seinen bisherigen Tätigkeiten zählen Projekte zur Reintegration von ehemaligen Kindersoldaten, Vereinsarbeit sowie die Arbeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei DOMiD (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. in Köln) und am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg.
Paulino Miguel erlebte den realexistierenden Sozialismus in seinen prägenden Jahren als Jugendlicher und junger Erwachsener, erlebte und gestaltete Proteste und Widerstände, wurde Zeuge der gesellschaftlichen Umbrüche und des Wiederaufbaus sowie der Freuden und Enttäuschungen rund um die Wiedervereinigung. All das machte er zum selbstverständlichen Teil SEINER Geschichte und SEINER aktiven Rolle als Aktivist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Paulino José Miguel ist Empowermenttrainer und Experte für entwicklungspolitische Bildungsarbeit
Moderation: Noa K. Ha (DeZIM, Berlin)
Zeit und Ort
Datum: Donnerstag 23.09.2021, 18:30 – 20:30 h
Ort: Berliner Landeszentrale für Politische Bildung, Hardenbergstraße 22–24, 10623 Berlin
Veranstaltungswebseite: www.berlin.de/politische-bildung/veranstaltungen/veranstaltungen-der-berliner-landeszentrale/remember-resist-unite-1123606.php
Format: Präsenzveranstaltung in der Landeszentrale für Politische Bildung mit Youtube-Live-Stream
Link zum YouTube-Kanal der Berliner Landeszentrale für politische Bildung (abrufbar bis März 2022).
Anmeldung
Wir bitten um Anmeldung über die Landeszentrale für Politische Bildung Berlin: LINK ZUR ANMELDESEITE
Veranstalter
Diese Veranstaltung wird durch korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. in Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung organisiert.