Projekt MEGAWorkshop

MEGA goes Hannover!


Am Wochenende vom 24.–25. September fand ein Schreibwochenende in Hannover statt, das von Elnaz Farahbakhsh mit Schreibmethoden des Biografischen und Kreativen Schreibens ange­leitet wurde. Der Fokus des Wochenendes lag auf Empowerment: Wir haben uns gemeinsam mit unseren eigenen Geschichten befasst und Erfahrungen und Gedanken nie­der­ge­schrieben. Dabei haben Leichtigkeit und die Lust am Schreiben nicht gefehlt! 

Enstanden sind u.a. fol­gende Texte


Workshop
Ich schrieb die Worte.
Öffnete meine Herzenstür.
Es war viel, doch gut.

Ein Haiku von Maria Hosein


Der per­fekte Raum

Der per­fekte Raum zum Schreiben. Schwierig. Wenn ich ihn hätte, würde ich nicht auf der Stelle schreiben. Es geht gar nicht um den Raum.
Doch, aber nicht aus­schließlich. Mein Arbeitszimmer ist eigentlich mein per­fekter Raum zum Schreiben. 1 Schreibtisch. 1 Drucker. Bücher, die mich inter­es­sieren. Bücher, die mich berühren in einem Regal. In zwei circa 1‑Meter hohe Regale. Nicht so hoch. Nicht erdrü­ckend.
Alles mög­lichst weiß. Möglichst neutral. Meine Malm-Kommode mit vier Schubladen voller Kunstmaterialien. Ein umfunk­tio­nierter Kleiderschrank mit zwei Bereichen voller Kunstmaterialien sowie Skizzenbücher und die Handtaschen, Taschen und Boxen in dem anderen Bereich. Gequetscht. Hauptsache die Kunstsachen sind da. Alles, was das Künstlerinnenherz begehrt. Alles, was ich mir als Kind gewünscht habe. Alles, was ich mir nicht leisten konnte.
Und dann sind die weißen Wände bedeckt mit meinen Malereien. In Rahmen. Bildaufhängesystem. Wie in einer Galerie. Meine eigene private Ausstellung. 365 Tage im Jahr. Der per­fekte Raum zum Schreiben ist mein Lieblingsraum. Manchmal denke ich mir: „Ja so sieht es in meinem Kopf aus“. „The Brain“. So nannte ich diesen Raum manchmal. Ich meinte aber „My Brain“.
Ich begann mit dem Satz „Wenn ich ihn hätte, würde ich nicht auf der Stelle schreiben.“
Jetzt merke ich. Ich habe ihn. Aber ich sah ihn nicht mehr. Ich hatte ihn ver­loren. Aber er ist da, The Brain. My Brain. Vielleicht habe oder hatte ich ja mich ver­laufen. Verloren.
Was für eine gewinn­brin­gende Übung. Was für eine Erkenntnis.
10 Minuten Schreiben.
Den per­fekten Raum fand ich in 10 Minuten Schreiben.

von Maria Hosein


Heimatlose Heimat. Verliebt.

Man sagt man ver­liebt sich durch Gerüche. Und ich bin ver­liebt. Verliebt in meine Kindheit. Verliebt in meine hei­matlose Heimat. Meine Heimat, die nicht an einen Ort gebunden ist. Und zugleich an so vielen Orten und Personen. Weit weg und doch so nah. Nah dran und doch so weit.
Ich sitze in einem Raum in Hannover. In der Kornstraße. So viele Dinge auf dem Tisch. Ich schaue sie mir an, ich halte sie und leg sie zurück.
Und nun werden Gewürze rum­ge­geben. Verschiedene. Ich rieche sie und leg sie zurück. Beutel nach Beutel. Ein Gewürz nach dem anderen.

Und dann ist auf einmal „Ehl“ (Kardamon) da. Ich fang an zu lächeln. 

„Ach, Schin Tschai/ Tschai Sabz (Grüner Tee). Schin Tschai mit Ehl. Lecker“. Koltschey scherin, Koltschey schor, Shirtschai. Wie sehr liebe ich diese Dinge? Darüber möchte ich schreiben. Und trotzdem schau ich weiter. „Sei mal nicht so lang­weilig! Vielleicht gibt es noch was!“
Und da sind auf einmal Nelken. Nelken. Ich war 13. Wir saßen alle zusammen. Meine Mutter, meine Oma und meine Tante. Nelken waren in Wasser ein­gelegt. Nelke – das Wort kannte ich damals nicht. „Lawang“, so nennen war es. Ein schöner Name. „Lawang“. Ein Wort, das wie ein Gedicht klingt. Ein Gewürz. Das wie eine Blume aus­sieht, denke ich mir. Meine Mutter, meine Tante und meine Oma stechen mühsam jedes Stück Lawang mit einer Nadel und mit Faden durch. Lawang für Lawang zu einer langen Kette.
Sie wird an jede Ecke des „Destmals“ (Ein Tuch, für eine Hochzeitszeremonie) ange­bracht, zusammen mit Perlen und Minipompons. Für die Familie des zukünf­tigen Bräutigams. Das Destmal soll schön riechen. 22 Jahre ist es her. Und ich hab noch die eine Kette. Ein Lawangkette, die sie mir gaben, weil ich nicht auf­hörte zu fragen. 22 Jahre und Lawang lässt mich zeitreisen.

„Komm schon. Weiter. „Zeera“ (Kümmel) Es ist Zeera. Oh Gott! Ich denke sofort an Palau, an Tschalau, an Qabeli und an all das leckere Essen. Afghanisches Essen. Ich denke an meine Mutter, an meine Oma, all die Besuche bis ich rea­li­siere. Ich bin ver­liebt. Verliebt in meine hei­matlose Heimat. Das Essen. Die Menschen. Die Gefühle. Ich lächle. Ich denke an Zuhause. Nicht an meine Wohnung. Nicht an irgend­einen Ort. Ich denke an das Gefühl von zuhause. Ich bin ver­liebt in mein Zuhause.

Bild und Text von Maria Hosein


Wort und Raum

Ich lese Weiße Worte auf den Weißen Seiten,
in meinen Büchern, die auch meistens weiß erscheinen.
Zwischen dicht gedrängtem Weiß bleib ich unsichtbar
auf weißen Seiten, die eigentlich nur Weiße meinen.

Die uni­forme Einheit zwi­schen Wort und Räumen,
Wie Weiße Mauern, die sich him­melhoch auf­bäumen
vor unsren Worten, hält uns fern und hält ver­borgen,
Wo wir täglich kämpfen, wovon wir nächtlich träumen.

Weiße Mauern umzingeln mich im weißem Raum
wie weißes Rauschen durch­dringt sie oft nur leises Raunen.
Denn wenn wir alle einzeln ein­ge­mauert bleiben,
Hören wir durch weiße Mauern unsre Worte kaum.

Weißes Rauschen und ein weißer Nebel, der uns umgibt,
Zeichnen alles weiß, was sich im Inneren ver­birgt
Zwar wirft Nebel Schleier vor die Sicht, doch wenn es
Nur genügend stürmt, hat er sein Dasein auch ver­wirkt.

Wenn wir dann Seiten selbst beschreiben mit Geschichten,
Die mehr als bloß gewei­ßeltes ans Licht bringen,
Lichtet sich der Weiße Nebel immer um ein Stück.
Denn Räume können wir auch mau­erlos errichten.

Denn die Sache mit den Mauern und dem Rauschen,
Ist, wenn wir lauter werden und dazwi­schen Lauschen,
Wir doch viele sind in den Mauern weißer Worte,
Wir sie stürzen können, indem wir uns aus­tau­schen.

Platzieren wir im Weiß öfter auch mal Störmomente,
Weil das Weiß durch das weiße Wohlfühlambiente,
Letztlich lebt, nur die Störung es viel­leicht ein mal bewegt,
bereiten wir dem seichten Weiß in Weiß ein Ende.

Von Hoa-Lan Gutschke


Die Überheblichkeit der Lebkuchen

Lebkuchengewürz – Da gehören Nelken hin. Ein mal im Jahr feiern sie hier ihren großen Auftritt. Ein mal im Jahr wird aus der ver­ges­senen Ecke des Gewürzregales das fast unbe­rührte Glas her­vor­geholt, nur damit es im Januar wieder artig seinen Platz in der hin­tersten Reihe ein­nimmt. Um mich herum stapeln sich Backwaren, die in den Supermärkten schon am Sterbebett des Sommers lauern: Zu unge­duldig um die letzten Atemzüge noch abzu­warten, zu wichtig das all­ge­gen­wärtige Konsumangebot von Zuckerwaren aufrechtzuerhalten.

Jetzt mit Gewürz.
Plätzchen und Lebkuchen widern mich an, wie sie mit ihrer Selbstgefälligkeit
und Selbstverständlichkeit die Regale besetzen und einzige Fürsprecher der
Nelken sein wollen.

An den Geschmack von Phở erinnere ich mich noch, doch es muss jetzt schon
ein Jahrzehnt her sein. Eine fein­kantige Blüte, leicht und harmlos in meiner
Hand. Acht oder zehn?
Ich weiß nicht mehr wie viele, nur waren es wohl defi­nitiv zu viele. Diese
kleinen unschein­baren Dinger ent­falten ihre Wirkmacht und über­rollen alles,
was da mal nach Suppe schmeckte.
Bitter. Grauenvoll. Meine erste Phở.

Dabei sollte ich es doch können.
Dabei sehe ich doch aus, als sollte ich es können.
Wer bin ich dann?
Plätzchen und Lebkuchen?

Bild und Text von Hoa-Lan Gutschke


Exit through a stanger’s car

I wanted to dis­appear – so I opened the door to a stranger‚s car”*
Ich ließ mich in die Sitze der Rückbank fallen, unendlich erschöpft und
unbe­rührt von der Ratlosigkeit der Person auf dem Sitz vor mir.
Nur irgend­etwas Anderes hier fühlen als das Altbekannte, die Erschöpfung der
stän­digen Rücksichtnahme.
Stören – Störgefühle auch für andere und nicht nur für mich.
Dass es nun ganz unver­hofft diesen Menschen trifft, der an einem grauen
Dienstagmorgen an der Ampel mal wieder die Grünphase ver­passt hat, sollte
nicht mein Problem sein. Menschen werden halt vor Probleme gestellt, um die
sie nicht gebeten haben.
“Es kommt einzig auf dein Verhalten an, um deinen Umgang mit diesen
soge­nannten Problemen”.

Dem Gesichtsausdruck meines Schräg-Gegenübers zu urteilen, scheint es
nicht allzu ver­traut mit derart grenz­über­schrei­tenden Verhalten zu sein. “Na,
da einfach so mit offenen Mund rum­zu­sitzen nenn ich mal Umgang und
Lösungsstrategie.”
Es folgen Sekunden, eine Minute ohne Worte. Bis ich selbst
ratlos werde. Mir schaut Hilfslosigkeit ent­gegen und da setzt sie auch schon
ein: meine wohl­trai­nierte Umsicht, meine immer ver­langte Höflichkeit.
Ich rutsche ungelenk mit einem für die Situation zu lauten Quietschen an den
Griff der Autotür heran. Ich öffne die Tür und ver­lasse wortlos mit ver­le­genem
Blick den Wagen. Die Ampel schaltet grün.
Zurück bleiben ein paar Tropen Dienstagmorgenregen auf dem Leder der
Rückbank.
*Ocean Vuong

Von Hoa-Lan Gutschke


Raum zum Schreiben

Fände ich den Raum in mir, in meinem Kopf, zum Schreiben,
fände ich wohl auch den Raum zum Denken über die Frage, wie
dieser Raum in Gestalt aussähe. Ich würde beginnen bei einer
Tür ‚die alle ver­meint­lichen Pflichten aus­sperrt, all die Stimmen
von außen und auch von innen, die zu oft sagen, dass meine
Worte nicht so bedeu­tungsvoll sind. Diese Tür würde auch
den Schmerz aus­schließen, der meine Hand manchmal lähmt,
wenn die Geschichten wieder fast zu wahr zum Ertragen ist.
Wenn ich mich sicher hinter dieser Tür wüsste, dann wäre mein
Raum licht­durch­flutet und der Boden würde den satten Duft
von fri­schem Gras in die Luft des ganzen Raumes legen. Meine
Füße würden barfuß laufen und könnten die ein­zelnen Halme
nicht mehr aus­ein­ander halten, die in ihrer Dichte einem kühlen
Teppich gleichen. Dort stünde auch ein Sofa oder viel­leicht noch
mehr ein Bett, denn manchmal schreibt es sich in der trös­tenden
Wärme einer Bettdecke am besten. Das Geräusch vom Wind, der
durch das Blätterdach des Sommers streicht, tanzt durch die Luft.
Hinter meiner schüt­zenden Tür ver­nähme ich noch ab und zu,
die Anwesenheit meiner liebsten Menschen, mal ein Lachen, mal
Wortfetzen und ein wenig Gesang, aber immer ein Zeichen, dass
es auch ihnen gut geht.
In meinem Raum spielt leise Musik zum Rauschen des Windes,
die mir zu bei­läufig erscheint, um ihr länger Aufmerksamkeit zu
widmen.

Von Hoa-Lan Gutschke



Wattewelt

Schon viertel vor elf. Vor einer Viertelstunde wollte ich das Haus ver­lassen
haben. Die Türklinke legt sich kühl in meine Handfläche. Mein Körper wendet
sich zum Treppenhaus.
Verdammt, ich wollte noch meine Wasserflasche auf­füllen.
Kann ich dort auch machen.
Vielleicht schmeckt das Wasser dort aber nicht.
Lieber sicher­gehen. Auf eine Minute kommt es auch nicht an. Vier Stockwerke
nach unten, aber immerhin geht es nach unten. Ich gehe in den Hof und
bin mir nicht ganz sicher, wo ich mein Fahrrad abge­stellt habe. Aber da
ist es. Anscheinend war ich gestern noch moti­viert genug und habe es
ord­nungs­gemäß im Fahrradschuppen ver­staut.
Im nächsten Moment hieve ich mein schweres Hollandrad durch das
Treppenhausund durch die Eingangstür. Aufsteigen. Es ist 10 Uhr 52. Ein paar
Minuten später ist nicht so schlimm. Die Welt ist ver­schwommen. Es liegen
gerade zehn Meter hinter mir. Alles wie in Watte. Ich habe ver­gessen meine
Kontaktlinsen ein­zu­setzen. Jetzt fällt es mir ein. Ich drehe nicht um. Muss ich
heute sehen können? Ich ent­scheide mich für nein.

Von Hoa-Lan Gutschke


Vielen Dank an Elnaz und alle Teilnehmender*innen für das gegen­seitige Empowern, Geschichten mit­ein­ander teilen und den Spaß am Schreiben! 

Workshopleitung

Elnaz ist ein*e queere Person of Colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin stu­diert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu inter­sek­tio­nalen Themen. Außerdem prak­ti­ziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions. 

Insta: @elnaz.farahbakhsh_

Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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Projekt MEGAWorkshop

Am Wochenende vom 10. und 11. September 2022 fand in Zwickau der MEGA Rap-/Songwriting Workshop „If the Kids speak up“ mit der viet-deutschen Rapperin NASHI44 aus Berlin-Neukölln und der in Berlin lebenden Sängerin, Songwriterin und Produzentin ANOTHER NGUYEN statt.

Im Vordergrund des Workshops stand es, gemeinsam Spaß zu haben, das eigene Selbstbewusstsein zu empowern und zu unseren eigenen Geschichten zu stehen. Die beiden Musiker*innen NASHI44 und ANOTHER NGUYEN haben uns dabei sup­ported, uns musi­ka­li­sches Grundwissen zu Rhythmik, Stimmbildung, Texten, Song-Struktur anzu­eignen und uns Tools an die Hand geben, einen eigenen Song zu schreiben.

WANN: 10. und 11.09.2022
WO: In Zwickau/Sachsen; Reisekosten wurden bei Bedarf bezu­schusst
CORONA-REGELN: Kommt bitte getestet zu dieser Veranstaltung.
WER: FLINTA* (Frauen, Lesben und Personen, die sich als inter­ge­schlechtlich, nicht­binär, trans, agender oder darüber hinaus iden­ti­fi­zieren) zwi­schen 17 und 27 Jahren, die sich als Asiatisch-Deutsch, asiatisch-diasporisch und/oder BPoC mit Bezügen zu (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asien posi­tio­nieren.
ANMELDUNG: geschlossen 

Über die Workshopleitung

Ngoc Anh Nguyen aka Another Nguyen

Fotocredit: Frederik Ferschke

Ngoc Anh Nguyen ist eine vietnamesisch-deutsche Sängerin, Songwriterin und Sozialarbeiterin. Unter dem Künstlernamen ANOTHER NGUYEN ver­öf­fent­licht Ngoc Anh elek­tro­nische Popmusik. Ihre Songs wurden bereits auf Sendern wie Radio Fritz, Radio Eins und diverse Campusradios gespielt. In einer Zusammenarbeit mit der Audio-Firma SENNHEISER wurde.

Ngoc Anhs künst­le­rische Entwicklung 2021 in einem Werbefilm por­trä­tiert. 2022 erhielt sie ein Stipendium des MUSICBOARD BERLINS und führte eine erfolg­reiche Crowdfunding Kampagne für die Produktion ihrer zweiten EP. Ngoc Anh ist Absolventin des BIMM Institutes sowie der Alice Salomon Hochschule. Als frei­schaf­fende Musikerin und Pädagogin gibt sie Songwriting-Workshops in ver­schie­denen Kultur- und Jugendzentren; als Sozialarbeiterin befasst sie sich mit Themen wie kul­tu­reller Identität, Intersektionalität und häus­licher Gewalt.
https://anothernguyenmusic.com

Nashi44

Fotocredit: Hai Anh Pham

Nashi44 steht für “ASIAN BERLIN PUSSY POWER”. So nennt die talen­tierte MC aus Neukölln ihre Attitüde, die nicht nur für empowernden Rap steht, sondern sie auch zur Stimme vieler betrof­fener Personen macht. Rap ist für Nashi auf meh­reren Ebenen ein Ausdrucksmittel ihrer Emotionen sowie ab und zu auch ein Sprachrohr für die­je­nigen, die oftmals ungehört bleiben. Abgesehen davon möchte die junge Künstlerin Safe Spaces für ihre Community schaffen: So arbeitet Nashi bei ihren Produktionen – ob Songs oder Videos – haupt­sächlich mit FLINTA*- oder BIPoc-Teams zusammen. 

Musik begleitet Nashi schon über viele Jahre, das Jazz- und Popgesang-Studium in Leipzig bricht sie jedoch ab, um sich voll und ganz auf Rap zu kon­zen­trieren. Mit aus­drucks­starken Zeilen sowie poin­tiertem Humor und jeder Menge Attitüde basht sie das Fetischisieren süd­ost­asia­ti­scher Stereotypen und zeigt ein­drucksvoll, wie schwere Themen auf tanz­baren Sounds funk­tio­nieren können

www.nashi44.de / Interview mit Nashi: www.zdf.de/kultur/germania/nashi44-100.html


Der Workshop war eine Kooperation zwi­schen kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V., W.I.R. Lautstark – Werdauer Initiative gegen Rassismus, Roter Baum Zwickau und Haus der Frauen Zwickau. Der Workshop ist Teil des Projekts „MEGA – Media and Empowerment for German Asians“ von kori­en­tation und findet im Rahmen des „If the kids are united against racism“ Festival 2022 statt.

Das Modellprojekt MEGA wird durch das BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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AllgemeinProjekt MEGAVeranstaltungenVerein

SCHÖN WARS!

Nach unserem Besuch in Köln fand unser zweites Vernetzungstreffen des Jahres 2022 in unserer Homebase Berlin statt. Bei unserem jähr­lichen Chill & Potluck (=alle bringen etwas zu essen oder trinken mit und chillen dann gemeinsam) direkt an der Spree haben wir uns mit euch darüber aus­ge­tauscht, was Euch und uns bewegt, gemütlich zusammen gegessen, getrunken und uns gegen­seitig ken­nen­ge­lernt. Alte und neue Mitglieder, ehren­amtlich aktive Leute, Interessierte, Friends, Vorstandsmitglieder, haupt­amt­liche Team-Members – wir haben uns sehr über Euer zahl­reiches Erscheinen gefreut!

Bis zum nächsten Mal!

WANN: 20.08.2022 (Samstag) ab 17:30 h
WO: In Berlin, an der Spree
CORONA-REGELN: Getestet erwünscht
WER: Community - alle, die sich selbst zu Asiatisch-Deutschen / Asiatisch-Diasporischen / (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asiatischen Communities in Deutschland dazu zählen oder sich als BPoC mit Bezügen zu ‚Asien‘ ver­orten. PLUS Friends & Allies.

ANMELDUNG geschlossen.

Projekt MEGA

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

AllgemeinVerein

kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein
Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutsch­land mit einem gesell­schafts­kri­ti­schen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, viel­fältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus ent­gegen zu wirken.

Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für kori­en­tation ein ver­bin­dendes Element, das der poli­ti­schen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kul­tu­relle Essentialisierung bezieht. kori­en­tation ver­sucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflek­tieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.


Wir suchen für unser neues Recherche-Projekt „Postkoloniale Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin“

2 wis­sen­schaft­liche Honorarkräfte mit MA-Abschluss
auf Werkvertragsbasis ver­gütet mit 3.000 € (brutto)
Vertragszeitraum bzw. Projektlaufzeit: 15.07. bis 30.11.2022.

Bewerbungsfrist: 05.07.2022
Bewerbung per Email an: info@korientation.de
Hast Du Fragen? Melde Dich bei uns, auch gern per Email.

Wir laden ins­be­sondere Schwarze Menschen und People of Color mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein,
sich zu bewerben.

Das Projekt „Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin“ wird von der Berliner Landeszentrale für poli­tische Bildung gefördert und soll einen Beitrag zur Schließung von Wissenslücken und Leerstellen zu Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin leisten. Es möchte auf die Brechung und Dekonstruktion eines kolonial kon­stru­ierten und homo­ge­ni­sie­renden Narrativs von ‚Asien‘ und Asiatisch-Deutschen Präsenzen hin­wirken. Dabei liegt ein beson­derer Fokus auf lokalen Geschichten der Widerständigkeit, der Solidarisierung und der Gegennarrative als Strategie, post­ko­lo­niale Strukturen jen­seits weißer und euro­zen­tris­ti­scher Perspektiven zu analysieren.

Die Arbeitsaufträge umfassen

1. Die Recherche und Erstellung von je einer the­ma­ti­schen Materialsammlung zu post­ko­lo­nialen Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin pro Honorarkraft, durch

  • Quellenbasierte his­to­rische Recherchen inkl. graue Literatur wie Flyer etc.
  • Bestandsaufnahme und Sichtung rele­vanter Quellen und Forschungsliteratur
  • Ggf. Interviews mit Expert*innen und Zeitzeug*innen
  • Auswertung und Aufbereitung der Ergebnisse aus den Recherchen
  • Zusammenstellung der Ressourcen als the­ma­tische Materialsammlung in digi­taler Form

2. Das Verfassen eines ana­ly­ti­schen Fachartikels zu post­ko­lo­nialen Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin in Ko-Autor*innenschaft (30.000 Zeichen inklusive Leerzeichen)

Die kom­plette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier: 


AllgemeinProjekt MEGAVeranstaltungenVerein

Auf nach NRW!

Sina und Fallon vom MEGA-Projektteam waren am 12.07.2022 in Köln und haben Euch getroffen! Bei einem gemüt­lichen Grill & Chill konnten wir Euch ken­nen­lernen, hören, was Euch bewegt und uns mit Euch ver­netzen. Bei richtig schönem Wetter haben wir mit Euch draußen gechillt und im Potluck-Stil – also jede*r hat etwas mit­ge­bracht – den korientation-Grill angeworfen.

Schön wars!

WANN: 12.07.2022 um 17 Uhr.
WO: Köln
WER: Community – alle, die sich selbst zu Asiatisch-Deutschen / Asiatisch-Diasporischen / (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asiatischen Communities in Deutschland dazu zählen oder sich als BPoC mit Bezügen zu ‚Asien‘ verorten.

Projekt MEGA

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

Projekt MEGAVeranstaltungen

TALK #2 in der MEGA Talkreihe „Shut Up And Listen!“ 

MEGA Talk#1 vom 20.05.2022, https://www.youtube.com/watch?v=9DHlY-uUNwY | Video: Tom Wills, https://tomwills.net/

Für unseren ersten Talk „On being silenced, but talking anyway“ – Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte haben wir die Podcaster*innen

ein­ge­laden.

Unsere Gäst*innen unter­hielten sich über ihre Wege zum Podcasting und über den Mut, die Arbeit und die Kraft die es braucht, um über sich selbst und inter­sek­tionale Unterdrückungsverhältnisse zu sprechen. Es ging um unsichtbar gemachte (Widerstands-)Geschichten von unter­schied­lichen (post-) migran­ti­schen, asiatisch-diasporischen Communities und die Frage, ob und inwiefern Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte betrachtet werden können. Wir haben auch erfahren, wie schwierig es ist ‚sich‘ und den ‚eigenen‘ Themen im wahrsten Sinne des Wortes „Gehör zu verschaffen“.

Vielen lieben Dank für den schönen Abend!

speaker*innen

Melmun Bajarchuu | Melmun Bajarchuu bewegt sich in den Grenzbereichen von Kunst, Theorie und Politik als Denkerin, Diskurspartnerin, Kuratorin und Kulturproduzentin. Ihr beson­deres Interesse gilt der Verwebung von Theorien und Praktiken im Kontext post­struk­tu­ra­lis­ti­scher, post- und deko­lo­nialer sowie que­er­fe­mi­nis­ti­scher Fragestellungen. Gemeinsam mit kri­ti­schen Kulturpraktiker*innen forscht sie u.a. in der Initiative für Solidarität am Theater kol­la­bo­rativ zu mikro­po­li­ti­schen Widerstandspraktiken in den Darstellenden Künsten.

Maya Zaheer | Maya stu­diert Visuelle Kommunikation und arbeitet für das kohero Magazin für inter­kul­tu­rellen Zusammenhalt im Social Media und Podcast Bereich. Vor einem Jahr startete sie den Podcast „curry on!“, in dem sie mit ihrer Schwester über Themen wie Sisterhood, post­mi­gran­tische Identitäten und süd­asia­tische Perspektiven in Deutschland spricht. Maya inter­es­siert sich besonders für Machtkritik im Kontext von Gestaltung und Medien.

Abilaschan Balamuraley | Abilaschan ist Produzent und Host vom „Maangai Podcast“, dem Community Podcast für queere süd­asia­tische Perspektiven im deutsch­spra­chigen Raum und Teil der Initiative post­mi­gran­ti­sches Radio. Er ist Moderator beim queeren post migran­ti­schen Bildungskollektiv „erklär mir mal..“ Abilaschan ist neben seiner Tätigkeit als Podcaster auch als Diversity Trainer und Multiplikator in der Berlinern Club Szene aktiv.

Cuso Ehrich | Cuso ist in diversen sozialen Bewegungen aktiv und Referent:in für Rassismus- und Machtkritik. Cuso arbeitet in Form von Vorträgen, Podcasts, Textbeiträgen und Workshops u.a. zu den Themen Einführung in die Rassismuskritik und kri­ti­scher poli­ti­scher Bildungsarbeit, Anti-asiatischer Rassismus in Zeiten von Corona sowie Intersektionen von Kolonialismus und Geschlecht.

WAS: MEGA-Talk #1: On being silenced, but talking anyway
TERMIN: 20. Mai 2022 (Fr)
BEGINN: 19:30 (Einlass ab 19 Uhr)
WO: BIWOC* Rising, die Räume sind sowohl per Aufzug als auch via Treppen erreichbar. Bitte beachtet, dass es leider keine rollstuhlgerechten/barrierefreien Toiletten vor Ort gibt.
WER: Die Talkreihe ist ein Community-Event und richtet sich in erster Linie an BPoC & friends.


Kooperationspartner

BIWOC* Rising is an empowerment project for women*, trans­gender and non-binary people, who are facing inter­sec­tional dis­cri­mi­nation. By creating a safe® work and social club, including training pro­grams, we promote social, pro­fes­sional and eco­nomic advancement through an inter­sec­tional community.


Zur MEGA-Talkreihe „Shut Up And Listen!“

„Shut Up And Listen!“ ist eine Talkreihe, in der divers posi­tio­nierte Asiatisch-Deutsche Stimmen aus den Bereichen Medien, Kunst, Wissenschaft, Tanz, Aktivismus und Kultur zusammen-kommen, und über die Themen dis­ku­tieren, die uns bei unserem Projekt MEGA besonders am Herzen liegen: (medialer) Widerstand, Empowerment(-räume) und Selbstrepräsentation(en).

Wir laden dazu ein, einfach mal still zu sein und zuzu­hören, was unsere span­nenden Gäst*innen zu sagen haben, die im deut­schen Mainstream immer noch viel zu selten mit und in ihren viel­fäl­tigen und auch wider­sprüch­lichen Perspektiven ‚gesehen‘, ‚gehört‘ und ‚gefragt‘ werden. Wir laden unsere Gäst*innen dazu ein, für sich selbst zu sprechen statt besprochen zu werden, ihre Analysen zu teilen statt ana­ly­siert zu werden, und sich in ihren unein­deu­tigen, mehr­fach­zu­ge­hö­rigen, brü­chigen, vor­läu­figen, stets in Bewegungen befind­lichen Subjektivitäten und Geschichten zu zeigen, statt in ste­reo­typen Bildern fest­ge­halten zu werden.

Projekt MEGA

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.


Newsletter

Liebe korientation-Mitglieder, liebe Freund*innen,

wir hoffen Ihr seid gut ins neue Jahr – das Jahr des 🐯 gekommen!

Bei kori­en­tation gibt es wieder einmal viele Neuigkeiten, über die wir Euch in unserem Newsletter infor­mieren möchten!

Das Wichtigste zuerst: Wir haben einen neuen Vorstand gewählt und wir suchen neue Mitarbeiter*innen. Wie die neuen Vorstandsmenschen heißen, welche Stellen bei kori­en­taton vakant sind und vieles mehr erfahrt in diesem Newsletter!

Außerdem wir haben uns ein tolles Seminar mit dem kuli­na­ri­schen Titel „Bombay Sandwich Pakora“ – ein MEGA Online-Seminar zu post­ko­lo­nialen Perspektiven auf Essen und Widerstand überlegt. Die Illustration, die wir für den Header dieses Newsletters ver­wenden, wurde von Krishan Rajapakshe anlässlich dieses Seminars erstellt. In der MEGA Sektion könnt Ihr mehr darüber erfahren!

Bleibt gesund und solidarisch!

Fallon für das MEGA Team

PS: Mehr zur Arbeit von Krishan findet Ihr hier: @krishan_rajapakshe (IG).

Ihr findet kori­en­tation auch auf unserer Webseite, auf Instagram und TikTok und Facebook


FOKUS

‚raw sliced and spicy’

Der ‚Maangai Podcast – raw sliced and spicy‘ wird seit 2021 von Abilaschan Balamuraley gehosted und feiert die Vielfalt der queeren Südasiatischen Community. Wir haben den Podcast als Projektträger im ComE-In Programm (2021) des Migrationsrats Berlin unter­stützt und konnten Abilaschan auf seinem Weg bei der Realisierung des Podcasts ein wenig begleiten. Wir sagen „Glückwunsch“ zum ersten Podcast Geburtstag und zur erfolg­reich been­deten ersten Staffel! Er hat mit Unterstützung von Aathithya, Aditi und tollen Gäst*innen sechs wirklich hörens­werte Episoden lie­bevoll und als Ergebnis harter Arbeit pro­du­ziert. Hier lassen wir den Ideengeber des Maangai Podcast selbst zu Wort kommen.

Magst Du Dich kurz selbst vor­stellen
„Mein Name ist Abilaschan, ich bin 28 Jahre alt meine Pronomen sind er/ihm. Nach meinem Kulturwissenschaftsstudium in Hildesheim bin ich so ziemlich in dieses kreativ free­lance life in Berlin rein gerutscht- ohne es bewusst zu merken.
Ich bin Host und Produzent des Maangai Podcast für queere süd­asia­tische Perspektiven im deutsch­spra­chigen Raum und bin darüber hinaus Teil des queeren post­mi­gran­ti­schen Bildungskollektivs „erklär mir mal…“ und der Initiative Postmigrantisches Radio. Ich enga­giere mich darüber hinaus als Multiplikator zu Diversityansätzen in der Berliner Clubszene in Zusammenarbeit mit der Clubcommission Berlin.„

Was nimmst Du aus den Erfahrungen aus der 1. Staffel des Maangai Podcasts mit für die Episoden, die noch kommen werden?
„Wir nehmen ungemein viel aus der Arbeit in der ersten Staffel des Maangai Podcasts mit. Vor allem in Bezug auf unsere internen Arbeitsabläufe, den Folgenaufbau und die Communityarbeit, die wir leisten. Anfangs war alles chao­ti­scher und müh­samer – ein wich­tiges learning war in jedem Falle auch, dass wir stetig unseren eigenen Anspruch rea­lis­tisch halten müssen und reflek­tieren sollten.
Es ist ein Projekt, das uns sehr am Herzen liegt, aber am Ende des Tages ist es ein Projekt, das zwi­schen Lohnarbeit, Studium und dem Leben pas­siert. Unser Team hat sich zudem ver­größert und wir sind orga­nisch gewachsen.
Ich für meinen Teil habe auf jeden Fall ver­schiedene Erfahrungen in der Vorbereitung gemacht und gelernt, Stress-Situationen in der lau­fenden Aufnahmesession besser zu meistern. Die Arbeit mit Schnitt/Audiosoftware hat mich bei den ersten Folgen echt auf eine Geduldsprobe gestellt. War schon kurz vor dem Aufgeben😄. Ich wollte jeden Fehler, alle Füllwörter und pein­lichen Lacher aus­bessern. Völlig unrea­lis­tisch – mit der Zeit habe ich aber gelernt, dass diese auch ihren Charme haben. Und mitt­ler­weile geht mir das Vorschneiden der Folgen auch viel besser von der Hand und ich hab pro­fes­sio­nellen Support im Nachgang beim Mastering und der Postproduktion gehabt.
Das Schönste ist aber vor allem das wohl­wol­lende Feedback und die Interaktion mit der Community!

foto credit: Nora Haddada

In den letzten beiden Jahren wird im deutsch­spra­chigen Raum ver­mehrt über anti-asiatischen Rassismus gesprochen. Wie wird das von Südasiatischen Queers und Peers wahr­ge­nommen?
„Ich würde behaupten, dass diese Form von Rassismus erst mit der Corona-Pandemie in den öffent­lichen Fokus gerückt ist. Es sollte aber klar sein, dass es bereits davor anti-asiatischen Rassismus gegeben hat. Ich kann aus meinem Umfeld die Beobachtung teilen, dass es vor allem ost- und süd­ost­asia­tisch gelesene Personen in Deutschland betraf. Dass sie in direktem Zusammenhang mit dem Virus Übergriffe und Hasskriminalität erfahren haben.
Wenn ich bei­spiels­weise an süd­asia­tische Communities und meine Verwandten in UK denke, sind dort im Vergleich zusätzlich ver­mehrt Übergriffe auf süd­asia­tisch gelesene Menschen zu ver­zeichnen. Dieser Anstieg von Übergriffen bekam dort die Aufmerksamkeit, die so dringend nötig ist – anders als in Deutschland, wo Gewalt gegen süd­asia­tisch gelesene Menschen, die auch hier exis­tiert, immer noch eher selten the­ma­ti­siert wird.
Ein ver­kürzter „Asien“-Begriff, der sich v.a. auf ost- und süd­ost­asia­tisch gelesene Personen beschränkt, macht die Diversität dieser Weltregion unkenntlich. So wird die globale Tragweite des Kontinents nicht aus­rei­chend gewürdigt. Es ist wichtig, dass die Berichterstattung über diese Region, ins­be­sondere in Bezug auf anti-asiatischen Rassismus – die Diversität der Region aner­kennend – genauso nuan­ciert geführt wird.„

Falls Du Dich selbst als queer aunty or elder siehst, welchen Rat/Gedanken/Impuls würdest Du Südasiatischen Baby Queers gern mit auf den Weg geben?
„Ich bin zwar noch keine aunty – ab wann ist man a queer aunty or elder? :D. Aber was ich schon sagen kann ist:
Dear baby­queers – es wird besser, Du wirst Menschen treffen, die Dich, Deine struggles und Bedürfnisse sehen und auch vor allem Deine Stärken und Einzigartigkeit. You’re neither too much nor too extra! Nimm Dir den Raum, um Deine Meinungen zu äußern und Deine Stimme zu erheben. Nimm Dir aber auch die Zeit, die Du brauchst, um Dich selbst ken­nen­zu­lernen – it’s a journey.“


AUS DEM VEREIN

Mitgliederversammlung 2022 und neuer Vorstand

Am 05. März 2022 haben wir unsere jähr­liche Mitgliederversammlung in digi­taler Form durch­ge­führt, die von Dezember auf März verlegt wurde. Der Vorstand und das Büroteam haben Bericht erstattet über das Jahr 2021. Vielen Dank an alle Mitglieder, die dabei waren. Die span­nendste und wich­tigste Neuigkeit ist, dass wir nun auch einen neuen Vorstand haben – gleich sieben Mitglieder an der Zahl. Wir freuen uns sehr!

🙌Noch einmal herz­lichen Glückwunsch an Manik Chander (neue Vorstandsvorsitzende), Sarah Naqvi, Sue Glaeser, Maria Ngyuen, Su-Ran Sichling als neue und an Lizza May David und Sunju Choi als wieder gewählte Vorstandsmenschen! Wir werden die nächsten Gelegenheiten nutzen, um sie Euch vor­zu­stellen! Bald findet Ihr zumindest die ersten Infos in Form von Kurzbios auf unserer Webseite unter TEAM.

Wir ver­ab­schieden uns gleich­zeitig von unserem alten Vorstandsmitglied Jeasuthan Nageswaran und bedanken uns für seine wichtige Arbeit als Vorstand im Verein!


Neues Projekt RADAR

Wir haben ein neues Projekt mit dem schönen Titel RADAR – Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti-asiatischen Rassismus! Wir freuen uns unheimlich darüber und werden dem­nächst weitere Infos auf unsere Webseite packen.

Achtung offene Stelle!

Zunächst suchen wir jedoch eine tolle Projektleitung für die vor­ge­sehene Leitungsstelle – siehe etwas weiter unten – unter STELLENAUSSCHREIBUNGEN! ­ ­ ­ ­


kori­en­tation goes TikTok

Wir haben seit Januar 2022 einen TikTok-Account! Unsere Kollegin Sara hat ihn auf­gebaut und kura­tiert ihn bis Ende April. Sie arbeitet hierfür mit tollen Asiatisch-Deutschen content creator*innen zusammen. Shout out bislang an @kimchikohl, @mrplantast, @khai, Sandy und an Enting! Sie lässt sich aber auch selbst super schöne TikToks, FoodToks, und BookToks einfallen.

Überzeugt Euch selbst! Ihr findet uns unter: @korientation


Stellenausschreibungen

Wir laden ins­be­sondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein, sich zu bewerben.

WE ARE HIRING #1
Leitung für das Projekt „RADAR“
50%-Stelle in Anlehnung an TVöD-Bund E12
Arbeitsort Berlin
Projektlaufzeit 2 Jahre
Bewerbungsschluss: 02.05.2022
Ausführliche Stellenausschreibung auf unserer Webseite!

WE ARE HIRING #2
Social Media und Content Creator*in auf Midijob-Basis
zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von kori­en­tation
vom 15.06. bis 31.12.2022
Bewerbungsschluss: 06.05.2022
Ausführliche Stellenausschreibung auf unserer Webseite!

Webseite: www.korientation.de


PROJEKT MEGA
Media and Empowerment for German Asians

MEGA-Logos und MEGA-Illustrationen von patu

07.05.2022 ‚Bombay Sandwich Pakora‘ Ein MEGA Online-Seminar zu post­ko­lo­nialen Perspektiven auf Essen und WiderstandAnmeldeschluss 20.04.2022

Essen spielt eine wichtige Rolle im Leben vieler Asiatischer Deutscher und (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘-) asiatisch-diasporischer Menschen in Deutschland. Über Essen könnten wir stun­denlang und zu jeder Tageszeit sprechen. Ob selbst­ge­kocht oder aus­wärts kon­su­miert, Essen hat eine besondere Fähigkeit uns zu berühren.

In unserem ersten ‚food‘ Seminar im Rahmen des MEGA-Projekts möchten wir zusammen mit Euch über unser Lieblingsthema ‚Essen‘ sprechen; und aus post­ko­lo­nialer Perspektive erkunden, welche Rolle(n) Essen in unseren viel­fäl­tigen (Familien*) Biographien gespielt hat und welche widerständige(n) Geschichte(n) wir & unsere Lieben mit (Ersatz-) Zutaten, Essen & Kochen ver­binden.

Referent*innen
Der Workshop wird von Natali Bhalchandra Abhyankar mit Unterstützung von Fallon Tiffany Cabral aus dem MEGA Projektteam geleitet.

Mehr Infos zum Seminar und zur Anmeldung findet Ihr hier auf der kori­en­tation Webseite

SAVE THE DATE!
20.05.2022 MEGA-Talkreihe „shut up and listen!“ – Talk #1 @BIWOC RISING, Berlin

Seid gespannt auf die tollen Gäst*innen! Mehr Infos findet Ihr bald auf unserer Webseite und auf Instagram!

PAST EVENTS

23.03.2022 YEOJA X MEGA – HOW FAR HAVE WE COME? im Sinema Transtopia, bi’bak Berlin

Wir gedenken Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Suncha Kim, Soon Chung Park, Xiaojie Tan, Yong Ae Yue sowie Paul Andre Michels und Delaina Ashley Yaun Gonzalez.

Am 23. März 2022 fand anlässlich des Attentats von Atlanta am 16. März 2021 ein Community-Event im bi’bak in Berlin in Kooperation mit dem YEOJA Mag und dem Korea Verband statt. Ziel des Abends war es einen kri­ti­schen Blick auf anti-asiatischen Rassismus in seiner Verschränkung mit Klassismus und Sexismus zu werfen. 
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korientation CRUSHES

Wir haben eine neue Kategorie in unserem Newsletter! Wir möchten Euch gerne in regel­mä­ßigen Abständen unsere CRUSHES vor­stellen. Das sind einfach Personen, Bücher und Texte von Menschen, die uns berühren, und von denen wir denken, dass sie in einen Asian-Diasporic (and beyond) Kanon gehören sollten!

Dieses Mal stellt uns Jee-Un ein Buch vor, dass sie kürzlich ent­deckt hat: 
„RISE: A Pop History of Asian America from the Nineties to Now“ (2022), von Jeff Yang, Phil Yu & Philip Wang.

Das Buch RISE ist erst vor kurzem in den USA erschienen und ja, ich habe es noch nicht von vorne bis hinten durch­ge­lesen. Ich gebe zu, ich habe es nur durch­ge­blättert. Und trotzdem Fallon sofort für unsere neue CRUSHES-Reihe vor­ge­schlagen. 

RISE ist ohnehin nicht dazu da, es penibel von vorne bis hinten durch­zu­lesen. Es ist wirklich dick und schwer mit über 400 Seiten, man kann es kaum halten. Aber das ist auch das Erfreuliche an diesem Buch, das es so umfänglich ist in jeg­licher Hinsicht.

Es ist eine kleine Enzyklopädie, ein Einstiegs‑, Nachschlage‑, Überblicksband, eine Reise durch die letzten 30 Jahre von Asian American Populärkultur und Beyond. In Form von Essays, Graphiken, Comics, Zeichnungen, Infoboxen und Tabellen, Interviews und Artikeln zeichnen divers posi­tio­nierte Asian American Autor*innen bedeu­tende Weg- und Landmarken in der Geschichte der Migration unter­schied­licher asia­ti­scher Gruppen in die USA, und gleich­zeitig auch der Asian American Movement nach.

Die unter­schied­lichen Ausprägungen von, aber auch der Widerstand gegen anti-asiatischen Rassismus werden auf­ge­griffen und – das finde ich besonders gut – im Wandel der Zeit beleuchtet. Ein Beispiel: „Yellowfacing“ kommt in vier der ins­gesamt fünf Kapitel vor: 1) Yellowface: In the Beginning 2) Yellowface in the 1990s 3) … in the 2000s 4) … in the 2010s. Gleichzeitig wird immer wieder die Fragestellung auf­ge­griffen, was „Asian“ ist oder sein kann, wer wann damit gemeint war und wie umkämpft der Begriff war und ist, woher der Begriff „Asian American“ kommt und wie er sich immer wieder ver­ändert hat und noch immer ver­ändert.

Während die his­to­ri­schen Rahmenbedingungen und gesell­schaft­lichen Umstände natürlich nicht mit Deutschland ver­gleichbar sind, so sind viele Themen, Diskurse und auch Herausforderungen für uns als Asiatische Deutsche nach­voll­ziehbar und sehr aktuell. Und natürlich beein­flussen die US-amerikanischen Diskurse, Kultur und Politik nicht nur uns in Deutschland in erheb­lichem Maße.

Was bedeutet „asiatisch/Asiatisch“ für uns, was ist „anti-asiatischer Rassismus“, was bedeutet Repräsentation, wer reprä­sen­tiert wen und wo sind die Grenzen?
Welche Communities sind weshalb sicht­barer und welche nicht? Welche Erfahrungen sind wich­tiger und welche werden nicht beachtet, und wie können wir auf bestehenden Erfahrungen und Wissensbestände auf­bauen, anstatt immer wieder von Null anzu­fangen?

Die Idee von „RISE“ war platt gesagt, die mehr oder weniger ver­ges­senen (pop)kulturellen Errungenschaften von Asian America zu sammeln, fest­zu­halten und zu zeigen, dass Asian American Representation nicht mit Crazy Rich Asians ange­fangen hat und, dass anti-asiatischer Rassismus nicht erst seit Corona real ist und dass auch der Widerstand dagegen nicht erst heute begonnen hat.

Ich wünsche mir sehr, in näherer Zukunft ein RISE-Buch für den euro­päi­schen bzw. deut­schen Kontext auf meinen TO READ-Stapel legen zu können.

korientation Veranstaltungen

30.04.2022 Aufruf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum 25. Todestag von Phan Văn Toản mit Kundgebung und Podiumsgespräch in Fredersdorf

Am 30.04.1997 starb Phan Văn Toản an den Folgen einer gewalt­tä­tigen Auseinandersetzung am S‑Bahnhof Fredersdorf bei Berlin. 25 Jahre später wollen wir erinnern: An den Menschen Phan Văn Toản. An die Tat, die trotz ras­sis­ti­scher Aussagen des Haupttäters gegen Vietnames*innen nicht als ras­sis­tische Tat ver­ur­teilt wurde. Und daran, dass (anti-asiatischer) Rassismus ein aktu­elles Thema ist, das in Fredersdorf und darüber inaus benannt und bekämpft werden muss.

13:00 h Treffpunkt zum gemein­samen Hinfahren am S‑Bhf. Ostkreuz auf dem Gleis Richtung Fredersdorf
14:00 h Kundgebung am S‑Bhf. Fredersdorf
Im Anschluss öffent­liche Gesprächsrunde

Mehr Infos bald auf der Webseite der Gedenkini: https://phanvantoan.de
und auf www.korientation.de

kori­en­tation unter­stützt die Gedenkveranstaltung, die von der Gedenkinitiative Phan Văn Toản orga­ni­siert wird.

07.05.2022 MEGA-Onlineseminar „Bombay Sandwich Pakora„

Anmeldeschluss 20.04.2022, Infos siehe oben!

14.05.2022 Linke Buchtage – „Here to stay – Ein viet­deut­scher Talk 30 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen„

Ein Community-Gespräch mit Angelika Bach Ngoc Nguyen (Autorin und Filmjournalistin), Tran Thi Thu Trang (kul­tu­relle Bildnerin), Vanessa Vu (Journalistin) und Kien Nghi Ha (Kulturwissenschaftler)
Ort: Buchladen Schwarze Risse, Mehringhof, Gneisenaustr. 2A, Berlin
Zeit: Samstag, 14.05.2022 von 12 bis 14 Uhr
im Rahmen der Vorstellung des Sammelbandes Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond, hrsg. von Kien Nghi Ha (Assoziation A, 2021)

Ein Event innerhalb der Linken Buchtage Berlin 2022, sup­ported von kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e. V.

20.05.2022 Talk#1 der MEGA Talkreihe „shut up and listen!“ @BIWOC RISING, Berlin – more infos soon!


BEMERKENSWERT

24.04.2022 Aufruf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum 30. Todestag
von Nguyễn Văn Tú

Wir wollen am 24. April an Nguyễn Văn Tú gedenken und ein Zeichen gegen ras­sis­tische Gewalt setzen.
Wann, Wo: um 15 Uhr am Brodowiner Ring 8, 12679 Berlin
Anreise via Tram 18 / M6 – Brodowiner Ring
Veranstalter Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf ­ ­ ­ ­

03.06.–12.06.2022 SAVE THE DATE! – Festival „VOLUME UP“ im tanzhaus nrw, düsseldorf 

kura­tiert von Olivia Hyunsin Kim aka ddan­d­darakim (check out ihr span­nendes framework von „unni“ = großer Schwester) – https://tanzhaus-nrw.de/en/specials/festival/volume-up-2022
 


Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter auf­nehmen lassen wollt!

Projekt MEGA

Illustration: Patu

ZUR TALKREIHE

„Shut Up And Listen!“ ist eine drei-teilige Talkreihe, in der divers posi­tio­nierte Asiatisch-Deutsche Stimmen aus den Bereichen Medien, Kunst, Wissenschaft, Tanz, Aktivismus und Kultur zusam­men­kommen und über die Themen dis­ku­tieren, die uns bei unserem Projekt MEGA (Media and Empowerment for German Asians) besonders am Herzen liegen: (medialer) Widerstand, Empowerment(-räume) und Selbstrepräsentation(en).

Wir laden dazu ein, einfach mal still zu sein und zuzu­hören, was unsere span­nenden Gäst*innen zu sagen haben, die im deut­schen Mainstream immer noch viel zu selten mit und in ihren viel­fäl­tigen und auch wider­sprüch­lichen Perspektiven ‚gesehen‘, ‚gehört‘ und ‚gefragt‘ werden. Wir laden unsere Gäst*innen dazu ein, für sich selbst zu sprechen statt besprochen zu werden, ihre Analysen zu teilen statt ana­ly­siert zu werden, und sich in ihren unein­deu­tigen, mehr­fach­zu­ge­hö­rigen, brü­chigen, vor­läu­figen, stets in Bewegungen befind­lichen Subjektivitäten und Geschichten zu zeigen, statt in ste­reo­typen Bildern fest­ge­halten zu werden.

TALKS

🔗🎥 Youtube-Playlist

💬 MEGA TALK #1: „On Being Silenced, But Talking Anyway“– Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte am 20.05.2022 im BIWOC* Rising, Berlin

💬 MEGA TALK #2: „On Being Stopped And Unstoppable“ am 06.10.2022 im BIWOC* Rising, Berlin

💬 MEGA TALK #3: Infos folgen

Für wen ist die TALKREIHE „shut up and listen!?“
Die Talkreihe ist ein Community-Event und richtet sich in erster Linie an BPoC.

Projekt MEGA

MEGA steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.


Projekt MEGA

‚Bombay Sandwich Pakora‘ – ein MEGA Online-Seminar zu post­ko­lo­nialen Perspektiven auf Essen und Widerstand

ANMELDUNG ZUM WORKSHOP ist geschlossen

Illustration von Krishan Rajapakshe

Essen spielt eine wichtige Rolle im Leben vieler Asiatischer Deutscher und (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘-) asiatisch-diasporischer Menschen in Deutschland. Über Essen könnten wir stun­denlang und zu jeder Tageszeit sprechen. Ob selbst­ge­kocht, oder aus­wärts kon­su­miert, Essen hat eine besondere Fähigkeit uns zu berühren.

Unser‘ Essen kann Geschichten von Sehnsucht, von Trauer, Verlust, Freude, Gewalt, Widerstand und Liebe in sich tragen und kon­ser­vieren. Unerzählte Geschichten, von denen wir gar nicht wussten das es sie gibt. So können Mangos, Chilis, Ingwer, Reis, Kokos und Knoblauch oft auch wider­sprüch­liche Verbindungslinien zu unseren kom­plexen, mixed und messy ‚kul­tu­rellen‘ und poli­ti­schen Bezügen und Positioniertheiten her­stellen. Für manche stellt Essen die einzige Möglichkeit dar, sich mit dem ‚hier‘ und ‚jetzt‘ und mit einem weit ent­fernten ‚woanders‘ und ‚wann­anders‘ zu iden­ti­fi­zieren, ohne sich dabei seltsam zu fühlen. In einem Alltag, der für viele nicht kon­trol­lierbar und nicht erst seit der Migration nach Almanya von Mikroaggressionen geprägt ist, kann Essen ein trös­tender kuli­na­ri­scher Kuss sein, etwas auf das wir uns freuen und ver­lassen können, etwas das uns Halt gibt, etwas das uns an schöne(re) Orte und Zeiten ‚beamen‘ kann.

In unserem ersten ‚food‘ Seminar im Rahmen des MEGA-Projekts von kori­en­tation e.V. haben wir zusammen mit Euch über unser Lieblingsthema ‚Essen‘ gesprochen; und aus post­ko­lo­nialer Perspektive erkundet, welche Rolle(n) Essen in unseren viel­fäl­tigen (Familien*) Biographien gespielt hat und welche widerständige(n) Geschichte(n) wir & unsere Lieben mit (Ersatz-) Zutaten, Essen & Kochen verbinden.

Referent:innen

Der Workshop wurde von Natali Bhalchandra Abhyankar mit Unterstützung von Fallon Tiffany Cabral und Sina Schindler (Awareness) aus dem MEGA: Media and Empowerment for German Asians Projektteam von kori­en­tation geleitet.

Natali Bhalchandra Abhyankar | Geboren in Bombay (heute Mumbai), als Kind nach Deutschland migriert. Nach vielem hin und her in Hamburg gelandet. Queer, Fat, Food & Book Lover, Buchhändlerin, Kadi Pflanzen com­panion, Musikerin, fährt gerne alles mit und ohne Motor. Heute inter­es­siert sie sich sehr dafür, ver­schiedene Schnittstellen zusam­men­zu­bringen und möchte am liebsten in Kontexten leben und arbeiten, in denen sich Menschen gegen­seitig empowern und upliften.

Ressourcen

So Tasty! Podcast: „So Tasty!“ ist ein Podcast des Diaspora Salons Hamburg. Susan Djahangard und Meryem Choukri sprechen mit ver­schie­denen Gäst:innen über Essen – und alles, was damit zu tun hat. Bei „So Tasty!“ geht es um Vorstellungen von gutem Essen, um Migration, Rassismus und Widerstand, um Wirtschaftsstrukturen und Geschlechterdimensionen von Essen, Kindheitserinnerungen, Schokoladenhummus und vieles mehr. In jeder Folge bringen die Besucher:innen auch ein Rezept mit, das ihnen besonders am Herzen liegt – so lecker! Der Diaspora Salon ist ein Salon für (post-) migran­tische, Schwarze & of Color Stimmen in Hamburg. Er ist Raum für Kunst, Begegnung und Austausch. Gegen Rassismus. Für Empowement.

Rice & Shine Podcastfolgen zu Essen

Rassismus in der Kulinarik (Podcast mit Magda Tedla)

Talking Feminisms Folge #25 FOOD & BELONGING

raju rage (2020) (editor): recipies for resistance

Bryant Terry (2021): Black Food: Stories, Art, and Recipes from Across the African Diaspora [A Cookbook]

Vicky Troung (2021): „Zwischen mir und meinen Lieben liegt das Essen“

Vina Yun (2019): Essen, in: Fatma Aydemir/Hengameh Yaghoobifarah (Hg.): Eure Heimat ist unser Alptraum

Oge Mora (2018): Thank you, Omu! (Kinderbuch)

Michelle Zauner (2021): Crying in H‑Mart. A Memoir.

Sharayu & Niteen Gupte (2021): Nicht ohne Teufelsdreck. Eine Kastenküche aus dem indi­schen Westen.

bell hooks (1994): „eating the other“, in: dies. Black Looks. Popkultur – Medien – Rassismus.

Magda Tedla ist eine Schwarze Ernährungswissenschaftlerin aus Hamburg, die auch Workshops zu Anti-Black Racism and Food macht

Streetfood (Serie, Netflix)

Wurzeln des Geschmacks (Mini-Serie über chi­ne­si­sches Essen)

Chef’s Table (Netflix, ver­schiedene Köch*innen aus unter­schied­lichen Ländern)

Für wen war der Workshop?

Der Workshop richtete sich an alle Menschen im Alter zwi­schen 18 und 30 Jahren, die sich als Asiatisch-Deutsch und/oder BPoC mit Bezügen zu ‚Asien‘ iden­ti­fi­zieren oder sich davon ange­sprochen fühlen.

Die Anzahl ist auf 20 Teilnehmende begrenzt.

Weshalb die Teilnehmendenbeschränkung bei einer Online-Veranstaltung? 

Da wir mit dem Workshop einen Raum öffnen möchten, in dem jede Person gut und indi­vi­duell arbeiten kann, haben wir die Teilnehmendenzahl begrenzt. Wir ver­suchen bei der Gruppenzusammensetzungen vor allem die­je­nigen zu berück­sich­tigen, die auf­grund ihrer Positionierung oder räum­lichen Verortung weniger ein­fachen Zugang zu Empowerment-Räumen haben.

Teilnahme und Anmeldung (geschlossen)

Die Anmeldung ist geschlossen. Vielen Dank für all Eure super­span­nenden Anmeldungen!

Projekt MEGA:

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

TERMINE & INFOS

ANMELDUNG: geschlossen
SEMINAR-TERMIN: 7. Mai 2022 (Sa)
UHRZEIT: 10–16 Uhr inklusive Mittagspause
WO: Digital via Zoom-Konferenz (Link wird zuge­schickt)
SPRACHE: Die Veranstaltung findet in deut­scher Lautsprache statt.

Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.


Newsletter

Liebe korientation-Mitglieder, liebe Freund:innen,

pünktlich zum Ende des Jahres möchten wir Euch noch mit news ver­sorgen und unsere Blicke immer wieder zurück und nach vorne werfen.

Zu den news! Die größte Neuigkeit: Das kori­en­tation Büro-Team ver­ändert sich gerade! Ich bin seit November 2021 als neu­estes Team member bei MEGA dabei und habe mit meinem ersten Newsletter die Gelegenheit, mich vor­zu­stellen. Ich bin Fallon, habe in Marburg Politikwissenschaft stu­diert und über viele Zwischenstationen ein Stipendium für meine Dissertation an der Schnittstelle Familie* und Rassismus ergattern können. Ich bin seit einigen Jahren in der Empowerment-Arbeit unterwegs und baue neu­er­dings auto-ethnographische Erkenntnisse aus meiner Forschung in Workshops und Vorträge zu Essen, Familie* und Kolonialismus ein. Ich freue mich, als wis­sen­schaft­liche Referentin meine unter­schied­lichen Kompetenzen in das Team ein­zu­bringen und die Themen mit- und weiterzuentwickeln!

Gleichzeitig ver­ab­schiedet sich Kimiko Suda unsere wis­sen­schaft­liche Referentin (2020 + 2021) zum Ende des Jahres aus dem MEGA-Team. Das Team wird sie vermissen! 

Eine per­sön­liche Nachricht von Kimiko:

Liebe Alle,

zum Ende des Jahres werde ich das MEGA-Team ver­lassen und nur noch ehren­amtlich bei kori­en­tation mit dabei sein. Da ich mit dem Team ver­netzt bleibe, fühlt es sich jedoch nicht wie ein end­gül­tiger Abschied an. Die besten Wünsche für euch alle, wir bleiben in Kontakt.

Kimiko

Ansonsten wollten wir Euch infor­mieren, dass das korientation-Büro vom 13. Dezember 2021 bis 7. Januar 2022 in die Winterpause gehen wird. Ab dem 10. Januar 2022 sind wir dann wieder für Euch da! Was sonst noch die letzten Monate los war und wie es weiter geht, erfahrt Ihr in diesem Newsletter…

Wir wün­schen Euch eine schöne Winterzeit!

Bleibt gesund & solidarisch!

Fallon & das MEGA Team

P.S. Wir emp­fehlen Euch als alter­native Neujahrpraxis, Euch auf ein ange­lei­tetes Visioning mit Alicia Garza ein­zu­lassen. Alicia Garza ist Mitbegründerin des Black Lives Matter Movements in den USA und hat diese Visioning Übung (auf Englisch) für den irre­sistable Podcast entwickelt.

Ihr findet uns auch auf Facebook, unserer Webseite und auf Instagram.

PS: Headerbild ©Sunanda Mesquita | Mehr von Sunandas diversen Arbeiten bspw. als Co-founder der Essaysammlung „Anti*Colonial Fantasies. Decolonial Strategies“ (2017) und des WE DEY X SPACE in Wien findet Ihr auf https://decolonialkilljoy.com und IG: @decolonialkilljoy


Future Memories. Erinnerungs- und Gedenkkultur(en) aus Asiatisch-Deutscher Perspektive

Wir möchten in diesem Newsletter einen Fokus auf das Erinnern und Gedenken von Menschen und his­to­ri­schen Ereignissen aus Asiatisch-Deutscher Perspektive legen.


Zum Gedenken an den Tod von Phan Văn Toàn (Fredersdorf 1997) hat Kimiko einen Text ver­fasst, den Ihr in Kürze auf der korientation-Webseite lesen könnt: „RESIST, REMEMBER, UNITE. Öffentliches Gedenken als anti­ras­sis­ti­scher Widerstand und Strategie für sozialen Wandel – die Gedenkinitiative Phan Văn Toàn“.


Am 18.09.2021 haben wir uns in unserem MEGA Seminar „FORGET US NOT – Widerständig und kol­lektiv Erinnern aus Asiatisch-Deutscher Perspektive“ mit dem Thema post­mi­gran­ti­scher Erinnerungskultur aus­ein­ander gesetzt. Zusammen mit Lizza May David, Iris Rajanayagam und Kien Nghi Ha haben wir uns in diesem Seminar die fol­genden Fragen gestellt: „In welcher Form kann aus selbst initi­ierten Erinnerungspraktiken Widerstand gegen Unsichtbarmachung, Misrepräsentationen und ras­sis­tische Narrative erwachsen? Welche Themen, Ereignisse und Orte sind dabei wichtig für das kol­lektive Gedächtnis der Asiatisch-Deutschen Communities? Welche trans­na­tio­nalen poli­ti­schen Verflechtungen und Diskurse können in unserem Erinnern zu unter­schied­lichen Wahrnehmungen von Ereignissen führen? Welche Rolle spielt kol­lek­tives Erinnern für aktuelle gesell­schaft­liche Machtverhältnisse, sozialen Wandel und Empowerment von mar­gi­na­li­sierten Communities?„

Außerdem hat kori­en­tation e.V. ein paar Tage später in Kooperation mit der Landeszentrale für poli­tische Bildung Berlin am 23. September 2021 „REMEMBER/RESIST/UNITE“ – eine Diskussionsveranstaltung zu „Cross-Community-Strategien“ gegen ras­sis­tische Gesellschaftsverhältnisse in der Nachwendezeit und Gegenwart“ orga­ni­siert: „Zwischen dem 17. und 23. September 1991 wurde in der säch­si­schen Kleinstadt Hoyerswerda eine Serie von ras­sis­ti­schen gewalt­tä­tigen Angriffen auf ein Vertragsarbeiter*innen-Heim und eine Geflüchteten-Unterkunft verübt. Anlässlich des 30. Jahrestags haben wir uns zusammen mit Mai-Phương Kollath (Zeitzeugin Rostock-Lichtenhagen, Berlin), Jessica Massóchua (Initiative 12. August, Merseburg/Berlin), Paulino Miguel (Forum der Kulturen, Stuttgart) und Noa K. Ha (DeZIM, Berlin) an die gesell­schaft­liche Atmosphäre, die Diskurse und die Übergriffe der Nachwendezeit erinnern.„


Publikationen

Das Buch Glück Auf! Lebensgeschichten korea­ni­scher Bergarbeiter in Deutschland, her­aus­ge­geben von You Jae Lee, haben wir am 22.10.2021 in Anwesenheit von zwei Zeitzeugen im Rahmen eines Booklaunch mit Live-Übertragung in Kooperation mit dem Center for Korean Studies der Universität Tübingen dem Korea-Verband vor­ge­stellt. Hier könnt Ihr die Veranstaltung auf youtube anschauen.

Den Sammelband „ASIATISCHE DEUTSCHE EXTENDED. Vietnamese Diaspora and Beyond“ her­aus­ge­geben von Kien Nghi Ha möchten wir Euch auch in der neu­esten Auflage ans Herz legen, wenn Ihr es noch nicht wahr­ge­nommen haben solltet!


Podcastfolgen

The Asian Diasporic Talk – Folge 14 Gedenken an Rostock-Lichtenhagen – ein Gespräch mit Mai Phương Kollath

Die dritte Staffel eröffnen wir mit Gästin Mai Phương Kollath. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin, Systemische (Familien-)Therapeutin und ehe­malige Vertragsarbeiterin in der DDR in Rostock. Mit ihr sprechen wir über die ras­sis­ti­schen Ausschreitungen vom 22.–26.08.1992 gegen die Asylbewerber*innenunterkunft und das Wohnheim für viet­na­me­sische Vertragsarbeiter*innen in Rostock-Lichtenhagen, welche sich vor genau 29 Jahren ereig­neten. http://maiphuong-kollath.de/de/

Podcast: Rice and Shine / Familienpolitik der DDR: Generation 1991

Vanessa Vu und Minh Thu Tran beschäf­tigen sich in der Folge „Familienpolitik der DDR: Generation 1991“ mit den uner­zählten Geschichten ehe­ma­liger viet­na­me­si­scher Vertragsarbeitender und fragen sich, warum viele Vietdeutsche der zweiten Generation erst ab 1991 in Deutschland geboren worden sind. Was das mit (anti-asiatisch) ras­sis­ti­scher Arbeits- und Migrationspolitik zu tun hat erkunden sie zusammen mit Mai Thu Bùi.


AUS DEM VEREIN

Wo Ihr uns findet:

Donnerstag-Freitag, 9.–10. Dezember 2021, 13–16:30 Uhr wird Kimiko beim vir­tu­ellen Workshop „Anti-asiatischer Rassismus in Deutschland: Historische und gegen­wärtige Kontexte, Diskurse und prak­tische Erscheinungsformen, Widerstand“ dabei sein. Er ist unter Leitung von Mechthild Leutner, Freie Universität Berlin, Pan Lu, Peking-Universität, und Kimiko Suda, Berlin ent­wi­ckelt worden. Es wird auf jeden Fall sehr spannend werden. Schaut vorbei!


Außerdem werden Jee-Un, Sina und Fallon am 4. und 5. Februar 2022 bei der Asian German Studies Tagung in Tübingen dabei sein, die von Prof. Dr. You Jae Lee und Dr. Kien Nghi Ha (Universität Tübingen) für die deutsche Forschungslandschaft orga­ni­siert wird.


Wo wir waren:

Am 25. November 2021 hat kori­en­tation e.V. in Kooperation mit den Neuen deut­schen Medienmacher*innen (Projekt: No Hate Speech Movement) eine Paneldiskussion durch­ge­führt. Quang Nguyễn-Xuân von den Neue Deutsche Medienmacher*innen, No Hate Speech Movement und aktives Mitglied von kori­en­tation hat unter dem Titel „Zwei Jahre Pandemie, zwei Jahre anti-asiatischer Rassismus und Widerstand“ ein tolles Gespräch zwi­schen Cuso Ehrich, Thủy-Tiên Nguyễn und Dr. Kimiko Suda (DeZIM, Berlin) ini­tiert und mode­riert. Es wurde auf­ge­zeichnet und kann auf youtube ange­schaut werden, den Link findet Ihr bald auf unserer Webseite.


Save the Date: Mitgliederversammlung am Samstag, 05.03.2022

Für alle unsere Mitglieder da draußen – bitte tragt euch den Termin ein! Wir werden uns bemühen, die MV wie beim letzten Mal hybrid durch­zu­führen und geben Euch recht­zeitig per Email die erfor­der­lichen Informationen zum Ablauf.

Gleichzeitig wird damit unser jähr­licher Turnus ver­ändert vom Ende des Jahres auf den Frühling, um den Rückblick auf das gesamte Kalenderjahr zu ermöglichen.


MEGA - MEDIA AND EMPOWERMENT FOR GERMAN ASIANS

MEGA-Logos und MEGA-Illustrationen von patu

Rückblick MEGA 2. Jahreshälfte 

Am 18.09.2021 haben wir das MEGA Seminar „FORGET US NOT – Widerständig und kol­lektiv Erinnern aus Asiatisch-Deutscher Perspektive“ orga­ni­siert, siehe auch oben unter FOKUS.

Vom 11.09. – 10.10.2021 fand der MEGA Workshop „Do(n’t) ask, do(n’t) tell – Unsere Geschichten aus Ost und West selbst erzählen“ in Kooperation mit dem Fluctoplasma-Festival statt. Sina und Jee-Un waren im Oktober in Hamburg, und haben sich zusammen mit den Schwestern und DIY-Geschichtenerzählerinnen Phương Thúy Nguyễn und Phương Thanh Nguyễn und den tollen Teilnehmenden mit unseren eigenen Stories sowie brei­teren Fragen von Identität, Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und ‑defi­nition und damit zusam­men­hän­genden indi­vi­du­ellen und gesell­schaft­lichen Konflikten beschäftigt.

Aus dem Workshop ent­stand auch eine kleine Schaufenster-Ausstellung, die wir im Rahmen des Fluctoplasma-Festivals vom 24.10.–01.11.2021 im Kölibri/GWA St. Pauli zeigen konnten. Es wird bald die Gelegenheit geben, die span­nenden audio-visuellen Arbeiten der Teilnehmenden auf unserer Webseite zu erkunden!

Am 05.11.2021 hatten wir die große Freude, in Kooperation mit BAFNET den Film „Mein Vietnam“ von Thi Hien Mai und Tim Ellrich im Kino Central Berlin zu zeigen und im Anschluss ins Gespräch mit der Filmemacherin Hien Mai zu kommen. Moderiert wurde der Abend von Trang Vo aus München.

Jee-Un war am 13.11.2021 im Kampnagel beim Thementag „Other Europe: Perspektiven auf Identität & Vielfalt Europas Asiatische Diaspora“ zusammen mit Camilla Anvar, Abhishek Nilamber und Thuy Trang Nguyen zum Thema „On being seen“ auf einem Panel. Auch diesen Talk könnt Ihr Euch hier nach­träglich anschauen!

Schließlich – und das war unsere letzte Live Veranstaltung für MEGA in diesem Jahr -, konnten wir Euch zum Community-Screening “Major Feelings– Vier Kurzfilme aus der Asiatisch-Deutschen Diaspora am 24.11.2021 mit Q&A‑Runde im bi’bak, Berlin begrüßen. Moderiert von Monica Tedja (Soy Division Berlin) und Dieu Hao Do (BAFNET), die auch im Sommer 2021 den Kurzfilm-Workshop „Minor Feelings“ ange­leitet haben, konnten wir vier wirklich bemer­kens­werte Filme sehen, die in nur einer Woche von Menschen geschrieben und gefilmt worden sind, die das zum größten Teil zum ersten Mal gemacht haben und zum ersten Mal vor der Kamera standen!


korientation CRUSHES

Wir haben eine neue Kategorie in unserem Newsletter! Wir möchten Euch gerne in regel­mä­ßigen Abständen unsere CRUSHES vor­stellen. Das sind einfach Personen, Bücher und Texte von Menschen, die uns berühren, und von denen wir denken, dass sie in einen Asian-Diasporic (and beyond) Kanon gehören sollten!

Wir beginnen mit Fallons der­zei­tigem Lieblingsbuch Shame On Me. A memoir of race and belonging“ von Tessa Mc Watt. Kimiko hat dazu gleich eine Rezension erstellt, die Ihr bald auf unserer Webseite finden könnt!

Hier schon mal ein Vorgeschmack auf Kimikos Text:

„In ihrem essay­is­ti­schen Band Shame On Me. A memoir of race and belonging zeichnet die kana­dische Autorin Tessa McWatt den Weg einer emo­tio­nalen Selbstfindung und kritisch-intellektuellen Selbstpositionierung nach, der mit den Ergebnissen von zwei DNA-Tests und einem Einfordern einer politisch-solidarischen Haltung zum aktu­ellen Weltgeschehen endet. Sie beschreibt den Prozess von der Internalisierung von ras­sis­ti­schen „Othering“-Begegnungen („What are you?“), und einer schwie­rigen Rollenzuweisung in ihrer Familie (Ersatz für einen früh ver­stor­benen Bruder), hin zu Suchbewegungen außerhalb von eth­ni­schen Kategorien. Sie offenbart einen Reflexionsprozess, in dem sie sich unab­hän­giger macht von Eindeutigkeit und von der Anerkennung anderer. Sie hadert mit der Verinnerlichung eines weißen kana­di­schen Mittelschichtshabitus und damit ein­her­ge­henden Ideen von Erfolg und sozialer Mobilität und sieht gleich­zeitig die daraus für ihren Lebensweg ent­stan­denen Privilegien.“


BEMERKENSWERT

Veranstaltungsankündigungen

20. November 2021–30. Januar 2022 Ausstellung gegen­ar­chive: wer bleibt wo.
gegen­ar­chive: wer bleibt wo unter­sucht städ­tische Wandlungen und Brüche und betrachtet die Stadt als ein leben­diges Archiv, in das unzählige struk­tu­relle und all­täg­liche Handlungen und Zuweisungen ein­ge­schrieben werden. Sie lässt Stimmen zu Wort kommen, die sich gegen das domi­nante Archiv auf­lehnen und an städ­ti­schen Räumen fest­halten, die sich dem gän­gigen Gentrifizierungs-Kodex von „teuer, elitär, weiß“ wider­setzen.
Tipp: Sa. 15.01.2022, 18–20:30 Uhr | Viet Duc Geschichten | Kurzfilmscreening und Diskussion | mit den Filmemacher*innen Duc Ngo Ngoc, Trang Nguyen u.a. | Moderation: Angelika Bach Ngoc Nguyen
Adresse: ACUD MACHT NEU, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin

 
12.2021 Veranstaltungsreihe „Anti-(ost)asia­ti­scher Rassismus: Tradition, Intersektionalität, Handlungsmöglichkeiten“ im Dezember 2021 (women rais.ed Team): Termine: 7.12.2021 (Infoveranstaltung), 16.12.2021 (Seminar 1) und 20.12.2021 (Seminar 2) 

 
03.12.2021 – 15.05.2022 Ausstellung “SPUREN DES KOLONIALISMUS – Der private Nachlass des Wandervogels Karl Fischer in der Schwartzschen Villa. „Ab dem 3. Dezember 2021 zeichnet eine Ausstellung erstmals die Spuren des Kolonialismus im Nachlass von Karl Fischer nach und nimmt sie zum Anlass für eine kri­tische Auseinandersetzung mit der deut­schen Kolonialgeschichte. … Die Ausstellung rekon­struiert die Stationen von Fischer in Ostasien und kon­fron­tiert seine Perspektive, die durch den Nachlass repro­du­ziert wird, mit einer post­ko­lo­nialen Sicht auf den deut­schen Kolonialismus in China.“

 
Spannende Neuerscheinungen

„Der erste Queer Asian* Kalender ist da! Für das Jahr des Tigers 2022 haben 13 queere Künstler*innen der ost- und süd­ost­asia­ti­schen Diaspora einen gemein­samen Wandkalender gestaltet.​“ Hier könnt Ihr ihn bestellen. Mehr Infos zur Geschichte des Kalenders findet Ihr auf Instagram bei KakaoKatzê (@kakao­katze)

Der Afrozensus 2020 Bericht ist da und wurde am 30. November 2021 von Citizens for Europe, EOTO e.V., ADB in einer vir­tu­ellen Veranstaltung vor­ge­stellt! Der Bericht gibt ein umfas­sendes Bild, wie Schwarze Menschen und Afro-Deutsche „ihr Leben in Deutschland ein­schätzen und welche Erwartungen sie an die Gesellschaft und Politik haben. So erlangt eine der jüngsten Bevölkerungsgruppen in Deutschland endlich die Sichtbarkeit als Gruppe, die für eine bessere Interessenvertretung not­wendig ist.“ Hier könnt Ihr den Bericht down­loaden. 

Eine neue Folge, Folge 5 des Maangai Podcast von Abilaschan Balamuraley ist zum Thema Transgenerationales Empowerment erschienen. Diesmal spricht Abilaschan mit Saboura Naqsband, die sich u.a. in mus­li­mi­schen femi­nis­ti­schen BIWoC Kontexten enga­giert. Maangai ist der Podcast in dem die Vielfalt der queeren Südasiatischen Community gefeiert wird. Popkultur, Politik und Gesellschaft- Abilaschan spricht mit Menschen aus der Community, die ihre Geschichten teilen, erzählen was sie bewegt und empowert (aus der Podcast Beschreibung).
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