Dieser Workshop widmete sich der Aufarbeitung und Sichtbarmachung antirassistischer Kämpfe aus Asiatisch-(Ost-)Deutschen Communities, deren Erfahrungen bislang weitgehend im Verborgenen liegen. Ziel des Workshops war es, durch Oral-History-Ansätze und Archivarbeit die widerständigen Praktiken und Selbstorganisationen zu dokumentieren und eine lebendige Geschichte von unten zu schreiben. Teilnehmer*innen hatten die Möglichkeit, ein Zeitzeuginnen-Interview vor Ort zu führen und gemeinsam über das politische Erbe dieser Geschichten zu reflektieren. Zudem wurde die Bedeutung von Solidarität und communityübergreifenden Erinnerungspraktiken für heutige und zukünftige antirassistische Kämpfe untersucht. Die Workshopleitenden Vân und Trong haben dabei Erfahrungen aus dem communiybasierten Forschungsprojekt „Antirassistische Kämpfe versammeln“ geteilt.
Workshopleitung
Vũ Vân Phạm (sie/ihr) ist Kulturschaffende und Bildungsreferentin. Vân ist Kind von ehemaligen Vertragsarbeiter*innen aus Vietnam und ist in Chemnitz geboren und sozialisiert. Sie beschäftigt sich mit viet-(ost)deutschen Lebensrealitäten in Formaten wie Kulturproduktionen oder Projekten zur Erinnerungsarbeit. Auch als Bildungsreferentin thematisiert sie diese und fokussiert sich zudem auf anti-asiatischen Rassismus.
Do, Trong Duc ist in Riesa (Sachsen) geboren. Als Ossi of Color und Mitinitiator des Postmigrantischen Radio und Projektmitarbeiter des Verband Binationaler Familien und Partnerschaften in Leipzig ist er in der politischen Bildungsarbeit in Sachsen tätig. Seine aktivistische Arbeit verbindet er mit community- und communityübergreifender Arbeit mit den Schwerpunkten auf intersektionale Bündnis- und Erinnerungspolitiken in Ostdeutschland.
Seit Februar 2023 sind Trong und Vân Teil des historischen Rechercheprojekts „Versammeln Antirassistischer Kämpfe“. Sie arbeiten gemeinsam an dem Themenschwerpunkt „Antirassismus und Widerstand der Viet-Deutschen Communities in Ostdeutschland und darüber hinaus“.
Das Projekt MEGA wurde von 2020 bis 2024 durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.