korientation hat durch Geschäftsführerin Jee-Un Kim ein Interview zu anti-asiatischem Rassismus bei Radio rbb in der Sendung Kulturtermin am 03.04.2020 zum Thema Anti-Asiatischer Rassismus bzw. „Corona-Rassismus“ (ab Minute 13:20) gegeben.
Der Einbezug Asiatisch Deutscher Perspektiven zum Themenkomplex Corona ist wichtig! Wir möchten allerdings auf zwei Punkte hinweisen. Rassismus ist nicht nur „unschön“ (Tweet von rbb24 zum Anteasern der Sendung), sondern endete erst vor Kurzem in Hanau in einem Massaker. Zudem ist es schade, dass der Fokus verschoben wurde – denn es ging vor allem darum, dass Rassismus nichts Neues ist, sondern in Corona-Zeiten virulenter ist. Zudem lautet der Name unserer Geschäftsführerin Jee-Un und nicht Jee-Nun. Auch hatten wir darauf verwiesen, dass neben korientation derzeit viele viele Asiatisch Deutsche und Asiatisch Diasporische Einzelpersonen und Gruppen an virtuellen Räumen arbeiten, um sich über das Thema Rassismus und Corona auszutauschen. Dazu gehören z.B. bei DAMN (Asian Germans, Make Noise) Group, Rice and Shine Podcast oder „#IchBinKeinVirus – Dein Netzwerk gegen Rassismus“.
Es ist großartig und wichtig, dass sich so viele Menschen organisieren, aber das zeigt vor allem auch, wie stark Rassismus in Deutschland ist. Ein Grund für Selbstorganisation und anti-rasstische Arbeit besteht auch darin, sich als negativ Betroffene gegenseitig zu stärken und zu schützen, also aus einer solidarischen Notwendigkeit! Die Beschäftigung mit dem derzeit überall und ständig aufflammenden Rassismus ist dabei schmerzhaft, anstrengend, frustrierend, bringt Menschen an ihre seelischen, körperlichen und emotionalen Grenzen UND klaut uns von korientation e.V. z.B. wichtige Zeit für unsere Projektarbeit.
Um es mit Toni Morrison zu sagen: „The very serious function of racism … is distraction. It keeps you from doing your work. It keeps you explaining, over and over again, your reason for being.“