AllgemeinBlog

Content Note: In diesem Text geht es um sexua­li­sierte Gewalt mit Todesfolge an asia­ti­schen Frauen. 

Mitte März erhielten wir eine E‑Mail von Trần Phương Ngân von der gemein­nüt­zigen BIPoC Organisation United Networks gUG mit der Bitte um Unterstützung. Es ging darum, die mediale Berichterstattung zur bru­talen Vergewaltigung und Ermordung sowie der ver­suchten Ermordung zweier Frauen im Juni 2023 im Allgäu kri­tisch auf­zu­ar­beiten. Das Todesopfer war die 21-jährige Eva Liu, das zweite Opfer die 22-jährige Kelsey Chang. Beide waren zusammen auf Reisen, nachdem sie ihr Studium in Informatik und Computertechnik an der University of Illinois abge­schlossen hatten und – was in den Berichten zur Tat oft unbe­nannt bleibt – beide waren bzw. sind asiatisch-amerikanische Frauen. Bei dem 31 Jahre alten Täter handelt es sich um einen weißen US-amerikanischen Mann.

Mit Einverständnis von Trần Phương Ngân möchten wir die kori­en­tation Webseite nutzen, um der fol­genden Analyse zu einem wei­teren Mord im Zusammenhang mit sexua­li­sierter Gewalt an asia­ti­schen Frauen Raum zu geben. Denn töd­liche Gewalt an (süd-/südost) asia­tisch gele­senen FLINTA (Frauen, Lesben, inter­ge­schlecht­liche, nicht­binäre, trans und agender Personen) sind keine Einzelfälle. Sie sind die töd­liche Folge sys­te­ma­tisch Abwertung von FLINTA und patri­ar­chaler, kolo­nialer und ras­sis­ti­scher Denkmuster und Strukturen. Warum es wichtig ist, dass wir diese spe­zi­fi­schen Formen von Gewalt und die Verbindung zum deut­schem Kolonialismus in Asien benennen, erklärt Cuso aus dem kori­en­tation Projekt RADAR in einem Video.

Wir gedenken Eva Liu, sowie der thai­län­di­schen Gastronomin Siliya R., die im August 2023 in Berlin ermordet wurde, der 56-jährigen anonymen Sexarbeiterin aus China, die im April 2023 in Berlin über­fallen wurde und an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben ist, Lǐ Yángjié, die am Mai 2016 vom Sohn einer Polizistin und dessen Partnerin in Dessau ver­ge­waltigt und ermordet wurde und Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Suncha Kim, Soon Chung Park, Xiaojie Tan und Yong Ae Yue, die im März 2021 in drei asia­ti­schen Massagesalons in Atlanta (Georgia) von einem weißen christ­lichen Fundamentalisten erschossen wurden. 

Anfang dieser Woche sind wir in den Medien auf einen Mordfall gestoßen, der sich letztes Jahr am Schloss Neuschwanstein ereignet hat. In den meisten Berichten wurde nur von US-Amerikanerinnen gesprochen (wie hier in der SZ, Spiegel oder DW), doch nach genauerer Recherche stellten wir fest, dass es sich bei den beiden Opfern konkret um Asian Americans han­delte. Einige Quellen (wie hier beim BR) erwähnten auch, dass der Täter, ein weißer US-Amerikaner, ein Handy bei sich trug, auf dem por­no­gra­fi­sches Material gefunden wurde, das seinen Fetisch für asia­tische Frauen zeigte. Die Medien sprechen zwar von „sexua­li­sierter Gewalttat“ und „Femizid“, zitieren den Richter, der gesagt haben soll, dass der Angeklagte „offen­sichtlich auf Frauen asia­ti­scher Abstammung stehe“, aber erkennen keinen ras­sis­ti­schen und sexis­ti­schen Bezug. Wenn darauf ein­ge­gangen und darüber berichtet wurde, dann geschah es ste­reo­ty­pisch und wurde her­un­ter­ge­spielt, wie bei­spiels­weise hier im Spiegel unter dem Titel „Manga-Fan mit Liebeskummer: Freundin beschreibt Tatverdächtigen von Neuschwanstein“.

Aus Medienberichten scheint es, dass das Landgericht Kempten nur zwei Mordmerkmale aner­kannt hat: die Befriedigung des Geschlechtstriebs und Heimtücke. Ob auch eine ras­sis­tische und sexis­tische Motivation des Täters als nied­riger Beweggrund in Frage kam, wissen wir nicht. Dafür müssen wir noch auf die voll­ständige Urteilsbegründung des Gerichts warten, die bisher noch nicht ver­öf­fent­licht wurde. Falls dies nicht der Fall sein sollte, dann hat auch das Gericht den Bezug über­sehen und das Rechtssystem hätte erneut versagt.

Trần Phương Ngân – United Networks gUG

AllgemeinProjekt RADARVeranstaltungenWorkshop

Barrierenabbau

Hinkommen

Die nächsten Bus- & Bahnhaltestellen (Von-Sparr-Str., Berliner Str., Bürgerpark Mühlheim bar­rie­refrei) sind ca. 5–7 Minuten zu Fuß ent­fernt. Es gibt jeweils einen Behindertenparkplatz in der Berliner Str.76 und 77, beides 400m vom Veranstaltungsort.

Reinkommen

Der Raum liegt im Erdgeschoss und es gibt 3 Treppenstufen im Eingang. Die Toilette liegt eben­falls im EG, ist aller­dings sehr eng und schmal.

Corona

Corona ist leider nicht vorbei. Testet euch vor der Veranstaltung selbst und handelt selbst­ver­ant­wortlich für euch und das Kollektiv: seht bei Erkältungssymptomen und posi­tivem Testergebnis von einer Teilnahme ab. Wir werden Coronatests zur Verfügung stellen. Falls ihr weitere Hygienemaßnahmen benötigt, schreibt uns gerne über das Anmeldeformular.


Das Projekt RADAR lädt im April ein:

Wie könnte eine Welt ohne Psychiatrie aus­sehen? – Wir stecken gesamt­ge­sell­schaftlich in einer Krise, wenn es um das Thema Mental Health geht. Es gibt einen hohen Bedarf nach Unterstützung in psy­chi­schen Krisen und gleich­zeitig ist es immer noch mit Stigma ver­bunden offen über per­sön­liche Struggles mit men­taler Gesundheit zu sprechen und Verhaltensweisen zu zeigen, die gesell­schaftlich mit „verrückt“-sein asso­ziiert werden. Menschen, die in ihrem Verhalten einer gesell­schaft­lichen Norm nicht ent­sprechen können oder wollen, erfahren gesell­schaft­lichen Ausschluss, Gewalt und werden in psych­ia­tri­schen Einrichtungen weg­ge­sperrt. In solchen Einrichtungen finden sich Menschen wieder, die in dieser Gesellschaft extrem viel Gewalt und kaum Unterstützung erfahren haben und dort nur noch mehr trau­ma­ti­siert werden. Mentale Gesundheit wird zu indi­vi­du­ellen Problemen her­un­ter­ge­brochen, anstatt diese im Kontext von Gesellschaft, Ausbeutung, Ableismus, Rassismus inklusive anti-asiatischem Rassismus, Queerfeindlichkeit und Gewalt zu betrachten. In diesem Workshop nutzen wir Kunst in Form von Zine-Making als Mittel für Heilung, Empowerment und kol­lektive Befreiung und träumen gemeinsam davon, wie eine Welt ohne Psychiatrie aus­sehen könnte.

Es gibt die Möglichkeit gemeinsam Mittag zu essen.


Xinan Pandan (keine Pronomen) ist Dichter*in, mul­ti­media Künstler*in und Community Care-Bear. Xinan und beschäftigt sich aus einer queeren, dia­spo­ri­schen und neu­ro­di­ver­genten Perspektive mit den Themen Oppression Depression, Chronisches Kranksein, Heilung, Trauma und dem Aufbau von soli­da­ri­schen nach­hal­tigen Support-Systemen. Xinan träumt davon, dass wir es schaffen, Community so auf­zu­bauen, dass alle die Sicherheit, Fürsorge und Liebe bekommen können, die sie brauchen. @xinan.pandan


Anmeldung ⬇️ (klick!)


    Credits
    Illustration: Xinan Pandan


    Gefördert von der Bundeszentrale für poli­tische Bildung

    Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der BpB dar.
    Für inhalt­liche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.

    AllgemeinFilmProjekt RADARVeranstaltungenWorkshop

    解殖华人区!一起来揭露并干预德国的殖民性。

    Köln, in was für einer Stadt wollen wir eigentlich leben?
    Diese Frage stellten wir uns vom Projekt RADAR vom 22.–26.11.2023 in Köln, wo wir Kontinuitäten des deut­schen Kolonialismus unter die Lupe nahmen, die sich auch alle in Köln zeigen.

    Im soge­nannten Ehrenfelder „Chinesenviertel“ finden sich Takustraße, ‑platz und ‑feld, die Lansstraße und die Iltisstraße. Alle erinnern aus Perspektive der deut­schen Kolonialherren an die gewaltsame Kolonisierung von Teilen Chinas. In dieser Zeit ver­fes­tigen und ver­schlimmern sich kolo­niale Ausbeutung und ras­sis­tische Bilder, die Menschen aus vielen Teilen Asiens bis heute beein­flussen und die heutige BRD formen.

    Gemeinsam mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und anderen Multiplikator*innen der poli­ti­schen Bildung gingen wir den Fragen nach:
    Was bedeutet es konkret, die kolo­niale Geschichte Kölns zu behandeln? Welche Grundlagen, die kolo­niale Ausbeutung ermög­lichten, sind bis heute wirk­mächtig? Wie sieht eine Praxis der poli­ti­schen Bildung aus, die aktiv gegen fort­wäh­rende kolo­niale Ungerechtigkeit arbeitet?

    Auf dieser Seite kommt ihr zur Dokumentation der Veranstaltungsreihe, sowie auch zum Programm.


    Rückblick & Dokumentation 

    Permalink: www.korientation.de/dokumentation-decolonize-chinesenviertel/

    Programm

    Permalink: www.korientation.de/decolonize-chinesenviertel-programm-2023/


    Credits
    Grafik: Salma Abdo und Fadi Elias


    Gefördert von der Bundeszentrale für poli­tische Bildung

    Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der BpB dar.
    Für inhalt­liche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.

    AllgemeinVerein

    Die deutsch- und viet­na­me­sisch­spra­chige Broschüre „Erinnern um zu Verändern: Gedenken an Phan Văn Toàn“ der Gedenkinitiative für Phan Văn Toàn ist ab sofort als Print- und Onlineausgabe erhältlich.

    Über die Broschüre
    Die Broschüre erinnert mit ihren Beiträgen an den Menschen Phan Văn Toàn und den ras­sis­ti­schen Angriff auf ihn am S‑Bahnhof Fredersdorf in Brandenburg, an dessen Folgen der ehe­malige Vertragsarbeiter aus Vietnam drei Monate später, am 30. April 1997, ver­starb. Phan Văn Toàn wurde 43 Jahre alt.

    Auch ordnet die Broschüre diese Gewalttat in einen gesell­schaft­lichen und poli­ti­schen Kontext ein, indem sie einen kri­ti­schen Blick auf das Gerichtsverfahren und das „Wie“ des (Ent-)Erinnerns in der Vergangenheit und die Möglichkeiten eines anti­ras­sis­ti­schen Gedenkens in der Gegenwart wirft. Beiträge zu anti-asiatischem Rassismus in Deutschland all­gemein und seiner Manifestation im spe­zi­fi­schen Kontext der Corona-Pandemie zeigen, dass Rassismus in Deutschland ein kon­ti­nu­ier­liches Phänomen ist.

    Außerdem kommen als Zeitzeuge ein Gemeinderatsvertreter zu Wort, der die 1990er Jahre in Fredersdorf mit­erlebt hat und Einblick in die Situation zur Zeit des Angriffs mit Todesfolge vor Ort gibt. Und eine in Brandenburg lebende ehe­malige viet­na­me­sische Vertragsarbeiterin schildert ihren Werdegang, die Arbeit im Betrieb in der ehe­ma­ligen Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR) und ihrem Leben in Deutschland.

    Die Broschüre exis­tiert als zwei­spra­chige Version, um sie v.a. auch der Familie von Phan Văn Toàn und Mitgliedern vietnamesisch-deutscher Communities zugänglich zu machen.

    Die gedruckte Broschüre kann ab sofort über das unten ste­hende Formular bestellt werden, wir bitten dabei um eine Spende zur Finanzierung des Portos an

    kori­en­tation e.V.
    IBAN: DE47 4306 0967 1140 5089 00
    BIC: GENODEM1GLS
    Verwendungszweck: „Vorname Nachname, SPENDE FÜR PHAN VAN TOAN“


    Bestellformular Broschüre „Erinnern um zu Verändern: Gedenken an Phan Văn Toàn“

      Ich spende

      Portobeitrag:
      1 Stk = 1,60€ Großbrief bis 500g
      2 Stk = 2,55€ Bücher- und Warensendung bis 1000g
      5 Stk = 3,99€ Päckchen S
      10 Stk = 6,99€ DHL Paket 5kg
      20 Stk = 10,49€ DHL Paket 10kg 

      Solibeitrag:
      Ich spende mehr und ermög­liche anderen den Versand ihrer Bestellung 



      Eine digitale Version der Broschüre ist über die Webseite der Gedenkinitiative für Phan Văn Toàn erhältlich. Auch hier freuen wir uns über eine Spende für die ehren­amt­liche Arbeit der Gedenkinitiative und das Weiterverbreiten der Broschüre.

      Über die Gedenkinitiative
      Die Gedenkinitiative Phan Văn Toàn setzt sich seit 2020 für ein wür­diges Gedenken an Phan Văn Toàn und für eine poli­ti­schen Einordnung des ras­sis­ti­schen Gewaltangriffs in damalige und aktuelle Verhältnisse ein. Derzeit besteht sie aus Einzelpersonen aus Strausberg und Umgebung wie auch aus Berlin, kori­en­tation ist eben­falls mit ein­zelnen Mitgliedern Teil der Gedenkinitiative. Wir koope­rieren mit Akteur*innen der Kommunalpolitik, lokalen Initiativen und Gruppen der Asiatisch-Deutschen Communities.

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      AllgemeinVeranstaltungen

      Am 31. Januar 1997 griffen zwei Männer Phan Văn Toàn in der Nähe des S‑Bahnhofes Fredersdorf (bei Berlin) so brutal an, dass er drei Monate später am 30. April 1997 ver­starb.

      Anlässlich des 27. Jahrestags des Angriffs lädt die Gedenkinitiative für Phan Văn Toàn ab 18:30 Uhr zur Online-Vorstellung der Broschüre „Erinnern um zu Verändern: Gedenken an Phan Văn Toàn“ ein.

      Die deutsch- und viet­na­me­sisch­spra­chige Broschüre, an der die Gedenkinitiative im letzten Jahr gear­beitet hat, behandelt den ras­sis­ti­schen Angriff und die Umstände, unter denen die Tat stattfand. Sie kommt außerdem mit Zeitzeug*innen ins Gespräch und stellt Bezüge zur Gegenwart her.

      „Als Initiative möchten wir uns wei­terhin für ein wür­de­volles Gedenken an Phan Văn Toàn ein­setzen und immer wieder und auch vor Ort den Finger in die Wunde legen.“ sagt Sophie Preibisch, Gründungsmitglied der Gedenkinitiative und aktiver Teil des Kreisverbands Märkisch Oderland der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA).

      Interessierte können sich unter gedenken-fredersdorf[at]riseup.net zur Veranstaltung anmelden. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Vietnamesisch statt und wird auf­ge­nommen, um sie mit der Familie Phan in Vietnam zu teilen.

      Wir bedanken uns bei der Familie von Phan Văn Toàn für das Vertrauen in die Gedenkinitiative, bei Berliner Landeszentrale für poli­tische Bildung und dem Landesaktionsplan Märkisch-Oderland für die finan­zi­eller Unterstützung der Umsetzung dieser Broschüre, beim chẻo lẻo trans­lation coll­ective für die Übersetzung ins Vietnamesische und bei Hani Wibowo für das Layout der Broschüre.

      Wann: 31.01.2024, 18:30–20 Uhr
      Wo: Online auf Zoom (Link wird mit der Anmeldebestätigung per E‑Mail ver­sendet)
      Wer: Presse, Gedenkinitiativen, poli­tische Akteur*innen, inter­es­sierte Personen/Gruppen
      Sprache: Deutsch und Vietnamesisch
      Anmeldung: per E‑Mail bis zum 31.01. 15 Uhr an gedenken-fredersdorf[at]riseup.net

      Die Gedenkinitiative Phan Văn Toàn setzt sich seit 2020 für ein wür­diges Gedenken an Phan Văn Toàn und für eine poli­ti­schen Einordnung des ras­sis­ti­schen Gewaltangriffs in damalige und aktuelle Verhältnisse ein. Derzeit besteht sie aus Einzelpersonen aus Strausberg und Umgebung wie auch aus Berlin, kori­en­tation ist eben­falls mit ein­zelnen Mitgliedern Teil der Gedenkinitiative. Wir koope­rieren mit Akteur*innen der Kommunalpolitik, lokalen Initiativen und Gruppen der Asiatisch-Deutschen Communities.

      Mehr zur Arbeit der Gedenkinitiative, die Hintergründe der Tat und den Menschen Phan Văn Toàn gibt es auf der Webseite der Gedenkinitiative und der Infoseite von kori­en­tation.

      BlogVeranstaltungenVerein

      Am 25.01.2023 um 19 Uhr findet unsere digitale Salonreihe für korientation-Mitglieder zum fünften Mal statt!

      Für VaryAsians#5 haben wir die Autorin Hami Nguyen ein­ge­laden, mit euch und uns ins Gespräch zu kommen. Als Host sind unsere Vorstandsmitglieder Su-Ran Sichling und Maria Nguyen mit dabei. 

      Buchbesprechung „Das Ende der Unsichtbarkeit“

      In diesem per­sön­lichen Buch ver­handelt Hami Nguyen die Themen Rassismus und Klasse am Beispiel ihrer eigenen Lebensgeschichte. Anti-asiatischer Rassismus wird in der öffent­lichen Debatte oft aus­ge­klammert, weil asia­tisch gelesene Menschen als »ange­passt« gelten. Sie sind unsichtbar – dabei sind sie ein Teil der deut­schen Geschichte.

      Wir wollen uns mit den Themen aus­ein­an­der­setzen, die in diesem Buch auf­ge­griffen werden. Die Lektüre des Buchs ist keine not­wendige Voraussetzung, um teilzunehmen. 

      Wir freuen uns schon, auch deine Sichtweise zu hören!

      ⚡️ Wann: Donnerstag, 25.01.2024, 19–21 h Uhr
      ⚡️ Wo: Online auf Zoom (Link kommt per Email)
      ⚡️ Wer: korientation-Mitglieder mit Bezügen zu (Süd‑, Ost‑, West‑, Nord‑, Zentral- oder Südost-)Asien (Möchtest du Mitglied werden? Link zur Seite 😊)
      ⚡️ Sprache: Deutsche Lautsprache
      ⚡️ Anmeldung über das Formular unten: bis 25.01.2024, 18 Uhr

      Wir sind uns bewusst, dass VaryAsians ein flie­ßender Prozess ist, in dem es kein Richtig und Falsch gibt. Gerne möchten wir deshalb mit Euch in Austausch treten und laden Euch herzlich ein, mit uns diesen Salon zu gestalten.

      Anmeldung

        Blog

        The report for the Int. Conference „Anti-Asian Racism: History, Theory, Cultural Representations and Antiracist Movements“ at the University of Tübingen from July 7–8, 2023 was first published on the science portal H‑Soz-Kult on September 6th, 2023, Link: www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-138368. We thank the author Sander Diederich and HSozKult for the kind per­mission to repu­blish.

        Initiated by the Tübingen con­fe­rences on Asian German Studies in 2022 and on anti-Asian racism in 2023 the anthology “Anti-Asian Racism in Transatlantic Perspectives: History, Theory, Cultural Representations and Social Movements“ (working title) is in pre­pa­ration for early 2025. Tune in here for updates.

        Soon after the Covid-19 pan­demic began, reports of racism against (East) Asians, Chinese in par­ti­cular, erupted worldwide. The model minority abruptly trans­formed into the scapegoat for the fearful and angry masses seeking a simple expl­anation for their new­found reality. It seemed that Asians were expe­ri­encing unpre­ce­dented racism. They were not only being belittled, glo­rified, or exo­ti­cized, but also threa­tened and assaulted. For many, this ‘actual racism’ repre­sented a new phe­no­menon marking the emer­gence of ‘anti-Asian racism’ in the German main­stream discourse.

        Not sur­pri­singly, anti-Asian racism has a deep history and colonial legacy. The con­fe­rence can be understood as an expression of the necessity and interest of the Asian German com­munity in the subject as well as a con­tri­bution to the decon­s­truction of Whiteness and colonial modernity by desta­bi­lizing and reinter­preting the boun­daries between Whiteness and Asianness. Perspective is crucial to cri­ti­cally under­stand what ‘Asian’ and ‘Asianness’ can or should signify in the face of racial ima­gi­naries and anti-Asian violence.

        ROTEM KOWNER (Haifa) shed light on European Colonialism, race theories, and racism using examples from early modern and modern con­ti­nental Asia. Racism was essential for legi­ti­mizing colo­nization, streng­thening racial hier­ar­chization in Europe and its colonies. According to Kowner, China, the center of global com­merce, had long been more than an equal rival for the ‘most civi­lized’ society. He argued that the opening of the Suez Canal brought Asia closer, and steam­ships gua­ranteed European naval supe­riority in the Opium Wars. This revealed China’s vul­nerability and bols­tered European self-confidence. Thus, the nar­rative of China as the ‘country of wonders’ gra­dually gave way to ima­gi­naries of deceitfulness, dys­func­tion­ality, and ‘the yellow peril’. KIEN NGHI HA (Tübingen) noted that (East) Asians were usually ranked second after Europeans in the racial hier­archy. Kowner sug­gested this resulted from China being the last obs­tacle to European world domi­nation, the color choice yellow reflecting the (East) Asians‘ ‘almost Whiteness’ whereas South Asians were clearly depicted as brown.

        LOK SIU (Berkeley) con­tinued the dis­cussion by tracing 240 years of Asian pre­sence in the United States, focusing on con­tested belonging, exclusion, and recurring waves of anti-Asianism by ana­lyzing dif­ferent phases of immi­gration and rest­riction through eco­nomic impe­ra­tives and poli­tical struc­tures. The Proclamation of Emancipation in 1863 marked the formal end of slavery and the beginning of mass (inden­tured) labor migration from Asia, notably China and India.

        LUCAS POY (Amsterdam) depicted an Era of Mass Migration (1880–1930), high­lighting Chinese exclusion from labor orga­niza­tions and blame for harsh con­di­tions and lowered White working-class stan­dards. Chinese inden­tured labor migrants were blamed for the effects of the eco­nomic impe­ra­tives by which they them­selves were being sub­ju­gated. Their unfree labor status was natu­ra­lized and inscribed as racial cha­rac­te­ristics of pas­sivity. Poy deemed this an important com­ponent for the con­s­truction of Whiteness, as Asians were rele­gated to the second place in the racial taxonomy on the grounds that they posed a threat pre­cisely because they were diligent but lacked the capa­cities of the White subject to organize.

        Siu described how the trinity of ima­gined cul­tural, eco­nomic, and bio­po­li­tical threats posed espe­cially by the Chinese dif­fused regio­nally in North America and the Caribbean, fueling scores of anti-Asian riots. This leads to incre­asingly rest­rictive Exclusion Laws sub­se­quently encom­passing not only Chinese but all Asians, labeling them as ‘per­petual for­eigners’ unable to inte­grate into society. These laws were repealed only in 1960 but by this time had already sparked orga­nized resis­tance and a sense of coll­ective Asian subjectivity.

        Amid the civil rights movement, the nar­rative of the ‘model minority’ was spawned, splitting and pitting racial mino­rities against each other. According to Siu, in this context, debates on Whiteness can be better understood as gen­dered, classed, and racia­lized nego­tia­tions of belonging and citi­zenship. Today, she argued, the waters seem to be murkier, as there is a resur­gence of the ‘deserving model minority’ trope on the one hand, while on the other hand, it is being uti­lized to strengthen Whiteness by dele­gi­ti­mizing affir­mative action.

        QUINNA SHEN (Bryn Mawr) traced the role of early German film in per­pe­tuating a variety of Asian racist ste­reo­types and found a clearly gen­dered notion of Asianness. According to Shen, Asian women were por­trayed as hel­p­lessly attracted to White men, who were ima­gined as sexually superior to Asian men. Asian men, in turn, were framed as tre­acherous, lurking, mur­derous rapists who used immoral means such as opium to attain their lowly revenge against the White heroes. Shen con­cluded that while some films did cri­tique British colonial rule, they simul­ta­neously por­trayed Asian libe­ration struggles as under­handed, cri­minal, and ignoble. Additionally, the films con­veyed the message that colonial romance leads to tragedy if not death, and as such, that ‘the other’ will always remain ‘the other’.

        A second type of dis­cursive media ana­lysis was under­taken by ANNO DEDERICHS (Tübingen), who focused his research on the images of China por­trayed in the German poli­tical arena over the course of several decades. He found that the dif­ferent topoi of threat, rival and partner were repeated over time but were always embedded in their spe­cific his­toric context. Dominant themes for depic­tions seemed to be related to colonial (yellow) or com­munist (red) imagery. Dederichs showed great interest in the ease with which ideo­lo­gical dif­fe­rences were overcome with the pro­spect of eco­nomic prowess, and how the nature of the threat posed by China changed from ideo­lo­gical (com­munist), to moral (auto­cratic), to tech­no­lo­gical, geo­po­li­tical, and bio­po­li­tical threat (Covid-19). He con­cluded that the depic­tions of China tell us more about German needs and fears rather than the actual situation in China.

        Another focus of the con­fe­rence was Asian dia­sporic com­mu­nities and their liveli­hoods, self-organization, and resis­tance. YOU JAE LEE (Tübingen) empha­sized the importance of inter­na­tional exchange on the issue of anti-Asian racism, espe­cially since Asian dia­sporas in Germany have failed to form a coll­ective sense of Asianness. They remain divided as ethnic or national mino­rities in their respective struggles instead of com­bining their efforts or fighting alongside each other. Using families of Korean labor migrants in Germany as an example, he depicted a shift occurring over the course of three gene­ra­tions, in which the expl­anatory value of meri­to­cracy dwindled, and expe­ri­ences of dis­cri­mi­nation are incre­asingly understood as con­se­quences of (anti-Asian) racism.

        In con­trast, the situation in France was regarded as more hopeful by YA-HAN CHUANG (Paris). She depicted three his­toric phases of Asian com­munity orga­nizing, namely, the struggle for (1) ethnic soli­darity, (2) reco­gnition, and (3) ack­now­led­gement. Currently, she sees chances of cross-community soli­darity with Arab and African mino­rities by building coali­tions through nar­ra­tives of deco­lo­nization. Chuang comes to a similar con­clusion as You Jae Lee con­cerning the gene­ra­tional dif­fe­rences within the Asian dia­sporic com­mu­nities but did not regard dif­fering posi­tio­na­lities as a fun­da­mental hurdle for orga­nizing. Instead, she found potential for syn­ergies by uti­lizing these gene­ra­tional dif­fe­rences stra­te­gi­cally to intervene in the dominant discourse.

        By focusing on the insti­tu­tional dimension of anti-Asian racism in Germany, Kien Nghi Ha explained how a dis­re­mem­bering of anti-Asian racism could occur despite the pogrom in Rostock-Lichtenhagen. Ha argued that German state insti­tu­tions coll­ec­tively failed to provide safety for the Vietnamese guest workers due to the ongoing poli­tical project of the state to revise laws on poli­tical asylum. According to Ha, the pogrom could only unfold due to the failure of the police and the judi­ciary and gains texture against the backdrop of natio­nalist revival fol­lowing German uni­fi­cation, as well as the high unem­ployment in East Germany at that time.

        In oppo­sition to this, CUSO EHRICH (Gießen) follows an aboli­tionist per­spective as it enables thinking about necessary societal trans­for­ma­tions in the future. From this per­spective, the police would not be attri­buted failure but instead success according to the racist logic of the nation-state. Finding ori­en­tation in self-organized refugee groups or Women in Exile, Ehrich pro­poses to regard the logic of punishment as neither pre­venting crime nor rein­stating justice, as it does not meet the victims‘ needs. Additionally positing that inc­ar­ce­ration is classed and racia­lized, thus leading to the per­pe­tuation of struc­tural ine­qua­lities. Instead of these des­tructive prac­tices, they plead for life-affirming per­spec­tives and imple­menting aboli­tionism on the ground by bringing people tog­ether to find solu­tions outside of state logics while being aware of attempts of neo­li­beral take­overs. FENG-MEI HEBERER (New York) added that regarding politics of Asian self-representation through German grass­roots orga­niza­tions in limbo should not neces­s­arily be understood as failed. Instead, dis­ruption and slowness should be com­pre­hended as con­ti­nua­tions of self-organization.

        SARA DJAHIM (Berlin) and TAE JUN KIM (Berlin) ques­tioned the utility of the terms ‘Asian’ and ‘anti-Asian racism’ altog­ether. In a similar manner to Rotem Kowner, they posited that racism is the grounds upon which the cate­gories of race, such as ‘Asian’, emerge and become salient, but that ‘Asianness’ itself is not essential to the over­ar­ching issue of racism. As the sub­jec­tivity of ‘Asianness’ is dependent on the con­ti­nuity of ‘anti-Asian racism’, they do not deem ‘Asian’ as a useful coll­ective identity category for a long-term anti-racist struggle. Their idea not being that there are no spe­cific con­se­quences for people marked as ‘Asians’, but rather that ‘anti-Asian’ sen­timent is not necessary for the mani­fes­tation of racist effects against them. If decon­s­tructed con­se­quently, they con­cluded, there are no ‘Asians’, only people per­ceived as ‘Asian’.

        In regard to this issue Jee-Un Kim stressed the rela­tional utility of poli­tical labels such as ‘Asian’ or ‘Asian German’. According to her, it is pivotal to express the societal con­di­tions while decon­s­tructing them at the same time. Depending on who we are pitting our­selves against, certain com­mo­n­a­lities have to be under­lined, whereas some­times it is more pro­ductive to high­light par­ti­cular dif­fe­rences. Thus, the usage of ter­mi­nology such as ‘Asian’, ‘anti-Asian racism’, or ‘dia­sporic Asians’ must be situa­tional, stra­tegic, and always rela­tional. Kien Nghi Ha added that the term ‘Asian German’ is an offer to the com­munity that may be ignored or con­tested, as there is also no sin­gular way of under­standing it. Instead, it poses an oppor­tunity to deal with spe­ci­fi­cally German anti-Asian for­ma­tions in a playful manner.

        In summary, the con­fe­rence encom­passed a diverse array of inquiries, spanning from fun­da­mental dis­course on ter­mi­nology to the exami­nation of theo­re­tical under­pin­nings and his­to­rical origins of the phe­no­menon. The pro­cee­dings also encom­passed empi­rical inves­ti­ga­tions into dis­course dynamics and the poli­tical ori­en­ta­tions of grass­roots move­ments. Moreover, You Jae Lee expressed concern over the absence of a dedi­cated aca­demic disci­pline focusing on Asian German Studies, while Lok Siu empha­sized the scho­larly duty to engender know­ledge that con­fronts societal con­cerns and fosters utopian perspectives.

        Rotem Kowner observed that, con­tingent upon the chosen metrics, Asians con­stitute a demo­graphic per­centage ranging from eight to ten percent of the total German popu­lation, con­se­quently forming the most pro­minent racial minority. Kowner further asserted that mere sen­si­tization to anti-Asian racism is insuf­fi­cient; instead, a resolute and com­pre­hensive effort against racism as an over­ar­ching con­s­truct is imperative.

        While marking the inception of the first-ever con­fe­rence on anti-Asian racism in Germany, the panels effec­tively addressed fun­da­mental ele­ments, thereby situating the phe­no­menon within the German aca­demic dis­course. Regrettably, the exten­si­veness of coverage was cons­trained by prac­tical limi­ta­tions, which led to the omission of deli­be­ration on the Asianness of Arabs, and spe­ci­fi­cally Turks and Kurds in Germany. Nonetheless, the signi­fi­cance of this subject to the Asian com­munity was made visible through the diversity of attendees, including young non-academics from various regions of Germany. This con­fluence faci­li­tated syn­er­gistic dis­cus­sions between scholars and cul­tural pro­ducers, both during and sub­se­quent to the con­fe­rence, paving the way for further exchange and dia­logue. Notably extending from the pre­vious year’s con­fe­rence, cen­tered on the fea­si­bility of a disci­pline in Asian German Studies, the incor­po­ration of an inter­na­tional deli­be­ration added nuance and con­trast to the dis­course. Ultimately, the impli­ca­tions and con­se­quences of anti-Asian racism persist as a con­ten­tious topic both within aca­demic spheres and on the ground.

        Conference overview:

        Introduction

        Kien Nghi Ha (Tübingen) / You Jae Lee (Tübingen)

        Keynote History
        Chair: Bernd-Stefan Grewe (Tübingen)

        Lok Siu (Berkeley): Making Asians Foreign: Methods of Exclusion and Contingent Belonging

        Panel History
        Chair: Jee-Un Kim (Berlin)

        You Jae Lee (Tübingen): Discrimination, Resistance, and Meritocracy. Korean Guest Workers in Germany

        Kien Nghi Ha (Tübingen): The Pogrom in Rostock-Lichtenhagen as Institutional Racism

        Keynote Theory
        Chair: Antony Pattathu (Tübingen)

        Rotem Kowner (Haifa): The Intersections between European Racial Constructions and Modern Colonialism: Theoretical Issues and the Place of Asia

        Panel Theory
        Chair: Bani Gill (Tübingen)

        Lucas Poy (Amsterdam): Socialists and Anti-Asian Sentiment in the Era of Mass Migration (1880–1930)

        Cuso Ehrich (Gießen): Abolitionist Perspectives on Demands of Asian-German Formations

        Keynote Cultural Representations
        Chair: Fei Huang (Tübingen)

        Quinna Shen (Bryn Mawr): Racialized Screen in Early German Cinema: What Asian German Studies Can Address

        Panel Cultural Representations
        Chair: Zach Ramon Fitzpatrick (Madison)

        Feng-Mei Heberer (New York): Anti-Asian Racism and the Politics of Asian Self-Representation in Germany: the Asian Film Festival Berlin

        Anno Dederichs (Tübingen): Opportunity and Threat: Ambivalent Reporting on China in Der Spiegel, 1947–2023

        Panel Antiracist Movements
        Chair: Yewon Lee (Tübingen)

        Sara Djahim (Berlin) / Tae Jun Kim (Berlin): “Take Off Your Masks“: The Invisibility and Visibility of Anti-Asian Racism in Germany

        Ya-Han Chuang (Paris): Yellow is the new Black? Emergence and Development of Asian Antiracist Activism in France

        Round Table: Challenging Anti-Asian Racism in Society and Academia
        Chair: Kien Nghi Ha

        Panelists: Quinna Shen, Lok Siu, Rotem Kowner, You Jae Lee

        Author
        Sander Diederich is a socio­logist enrolled in the master’s program Diversity and Society at the University of Tübingen and is a member of UnKUT (Undisciplined Knowledge at the University of Tübingen). Their work has cen­tered around the moral dimen­sions of (tran­si­tional) justice, anti-Asian racism, and the inter­ac­tional dis­cri­mi­nation of trans­gender persons. Their inte­rests range from feminist epis­te­mo­logies to utopian per­spec­tives and the nor­mative aspects of (aca­demic) scho­larship. Currently, they are exploring notions of ‚the good life‘, with a spe­cific focus on under­standing the con­s­truction and effect of commonalities/differences using lenses such as com­mu­ni­ta­rianism, soli­darity, diversity, and belonging.

        BlogVeranstaltungenVerein

        Am 20.09.2023 um 19 Uhr geht unsere digitale Salonreihe für korientation-Mitglieder in die 4. Runde!

        VaryAsians#4 findet diesmal unter dem Thema „Asiancy“ mit den Gäst*innen akiko und Cuso vom kori­en­tation Projektteam RADAR statt. Als Host sind wieder unsere Vorstandsmitglieder Maria Nguyen und Sue Glaeser mit dabei. 

        „Asiancy“ – Selbstzuschreibung und Handlungsfähigkeit

        Die letzten Male ging es vor allem um Selbstbezeichnungen und Positionierungen. Jetzt fragen wir uns: „Wann sind wir hand­lungs­fähig? Könnten Selbstbezeichnungen auch hand­lungs­un­fähig machen?“

        Wir möchten außerdem die unter­schied­lichen Gründe für Bezeichnungen Asiatisch-Deutscher Menschen beleuchten: Beispielsweise als Mittel poli­ti­scher Bündnisse, als eigene Identitätszuschreibung, als Werkzeug, um ein „wir“ zu schaffen.

        Kommt vorbei und tauscht mit uns Erfahrungen sowie Einstellungen aus. Lasst uns Wege besprechen, um „Asiancy“ zu erlangen sowie anti-asiatischem Rassismus ent­gegen zu treten.

        Wir möchten mit VaryAsians einen Austauschraum bieten, um bestär­kende Aspekte von Selbtszuschreibungen in den Fokus zu nehmen, aber auch den Druck nehmen, sich zwingend irgendwie in eine Kategorie ein­ordnen zu müssen.

        Wir freuen uns sehr auf euch! 

        Sue & Maria

        PS: Wir sind uns bewusst, dass VaryAsians ein flie­ßender Prozess ist, in dem es kein Richtig und Falsch gibt. Gerne möchten wir deshalb mit Euch in Austausch treten und laden Euch herzlich ein, mit uns diesen Salon zu gestalten.

        ⚡️ Wann: Mittwoch, 20.09.2023, 19–21 h Uhr
        ⚡️ Wo: Online auf Zoom (Link kommt per Email)
        ⚡️ Wer: korientation-Mitglieder mit Bezügen zu Asien (Möchtest du Mitglied werden? Link zur Seite 😊)
        ⚡️ Sprache: Deutsche Lautsprache
        ⚡️ Anmeldung [geschlossen]

        BlogProjekt RADARVeranstaltungenWorkshop

        Ein Angebot für Asians in der politischen Bildungsarbeit

        Sa. 04. & So. 05. November 2023 im aquarium am Südblock Berlin

        Wie sieht poli­tische Bildungsarbeit aus kolo­nia­lis­mus­kri­ti­scher Perspektive aus? Was haben Identität und Selbstzuschreibungen mit Kolonialismus zu tun? Wie können wir Praxen in der poli­ti­schen Bildungsarbeit schaffen und aus­bauen, die auf Solidarität mit anderen ras­si­fi­zierten und mar­gi­na­li­sierten Communities basieren und auf Augenhöhe mit Menschen arbeiten, die nicht ras­si­fi­ziert werden? Welche Werkzeuge und Strategien brauchen wir, um den Mythos der Vorzeigeminderheit auf­zu­decken und aktiv gegen das Teile-und-Herrsche-Prinzip vor­zu­gehen? Auf welche Art und Weise ver­mitteln wir Wissen in den Lernräumen, die wir kre­ieren? Und wie kann ein gemein­samer Austausch aus­sehen, in dem wir uns in Selbstkritik und Verantwortungsübername in unserer Praxis üben?

        Das Projekt RADAR von kori­en­tation lädt Anfang Anfang November Aktive aus der poli­ti­schen Bildungsarbeit zu einer zwei-tägigen Zukunftswerkstatt in Berlin ein. Wir werden gemeinsam diesen Fragen nach­gehen und dabei immer wieder die Verbindung zur Reflektion über Kolonialität bei­be­halten. Wir freuen uns auf euch!

        Ihr könnt euch bis zum 17.09.2023 anmelden.
        Zum Anmeldeformular kommt ihr weiter unten.

        Einen Rückblick auf die Zukunftswerkstatt, die in Köln stattfand, findet ihr hier.

        Ziele

        • Reflexion über Identitätskonstruktionen und eigene Verbindung zu ihnen
        • Selbstkritischer Blick auf die eigene Praxis der poli­ti­schen Bildungsarbeit
        • Methodenentwicklung zur Thematisierung vom Mythos Vorzeigeminderheit
        • Erkundung von Notwendigkeiten und Möglichkeiten zur Solidarisierung mit ver­schie­denen Positionierungen 
        • Materialsammlung für eine kri­tische, deko­lo­niale poli­tische Bildungsarbeit mit Schwerpunkten auf ver­schiedene asia­tische Diasporen entwickeln


        Programm

        Samstag 04.11.Sonntag 05.11.
        10.00 – 11.30
        Uhr
        Ankommen, Kennenlernen,
        Thematische Einführung

        Thematischer Input zur Verbindung von kri­ti­schen Perspektiven auf poli­tische Bildung und wieso kolo­ni­al­kri­tische Perspektiven aus­schlag­gebend für das Netzwerktreffen sind.
        Ankommen und Open Space

        Möglichkeit Bedürfnisorientierte Spaces zu gestalten.


        11.45 – 13.30Block 1
        Selbstzuschreibung und Identität

        „Ich fühl mich so zwi­schen zwei Stühlen hin- und her­ge­rissen.“
        Wir wollen wissen, wie diese Stühle gebaut werden und wieso Menschen sich so fühlen, als müssten sie einen guten Stuhl für sich finden.


        Block 3
        Mythos Vorzeigeminderheit

        Gemeinsam Strategien finden, den Mythos zu the­ma­ti­sieren & auf­zu­decken, wie er die realen Gewalterfahrungen unsichtbar macht, aber auch ver­sucht Asians als Schachfiguren weißer Vorherrschaft ein­zu­setzen. Nicht mit Uns.


        Pause
        15.00- 16.45Block 2
        Community-übergreifende Solidarität

        Bildungsräume schaffen, die posi­tio­niert arbeiten und sich gleich­zeitig in Solidarität mit anderen Positionierungen treffen.
        Block 4
        Intervisions- und Reflexionsräume auf­bauen


        Praxisübung zu kol­le­gialer Fallberatung und Aufbau eines regel­mä­ßigen Intervisionstreffens. Austausch zu Räumen der (Selbst-)Kritik und Verantwortungsübernahme.
        Pause
        17.00- 17.30Abschluss und Ausblick Tag 2Abschluss
        Optionales gemein­sames Abendessen


        Ressourcen nach Themenblöcken

        Im Laufe der Zukunftswerkstatt werden wir die Themenblöcke behandeln und die Ressourcen darauf unter­suchen, inwiefern sie mit Theorien, Praktiken und Verständnissen zusam­men­hängen, die gewaltsam durch Kolonialismus eta­bliert wurden.

        Diese Liste wird sich immer weiter mit Ressourcen füllen.

        Allgemein

        Block 1: Selbstzuschreibung und Identität

        Block 2: Community-übergreifende Solidarität

        Block 3: Mythos Vorzeigeminderheit

        Block 4: Feedback, (Selbst-)Kritik und Reflexion


        Für wen ist die Zukunftswerkstatt

        Sie richtet sich an in der poli­ti­schen Bildungsarbeit aktive BIPoC, die Bezüge zu Nord-/Süd-/Ost-/Südost-/Vorder- oder Zentralasien stra­te­gisch für sich wählen (können), um ihre viel­fäl­tigen Lebensrealitäten sichtbar zu machen und Fragen von Rassismus und anderen Ausschlüssen aus einer spe­zi­fi­schen Perspektive soli­da­risch anzu­sprechen.
        > Wenn Du Zweifel hast und nicht weißt, ob diese Selbstbezeichnung für Dich funk­tio­niert oder ob Du dich dar­unter wie­der­findest, melde Dich gerne bei uns und wir sprechen darüber!

        Anmeldungen

        Ihr könnt Euch bis zum 17.09.2023 für die Zukunftswerkstatt in Berlin anmelden.

        Falls mehr Anmeldungen ein­gehen, als wir Plätze ver­geben können, wählen wir nach the­ma­ti­schen Überschneidungen mit der Praxis der poli­ti­schen Bildungsarbeit und Wohngebiet aus.

        Die Anmeldungen sind geschlossen.

        Unterkunft und Anfahrt

        Die Anfahrtskosten können über­nommen werden. Schlafplätze können wir leider nicht stellen, und werden daher eine selbst­or­ga­ni­sierte Schlafplatzbörse anbieten.

        Barrierenabbau

        • Hinkommen: Die Zukunftswerkstatt wird im aquarium im Südblock in Berlin-Kreuzberg statt­finden. Die nächsten Bus- & U‑Bahnhaltestellen (Kottbusser Tor, Aufzug vor­handen) sind ca. 5 Minuten zu Fuß ent­fernt. Falls du einen Parkplatz direkt am aquarium benö­tigst, gib das bitte in der Anmeldung an oder schreib uns eine Mail.
        • Reinkommen: Es gibt eben­erdige Eingänge und Toiletten. Die Zukunftswerkstatt ist umsonst.
        • Klarkommen: Wir werden am Anfang eine Accessibility Need Runde (Bedürfnisrunde zu Zugänglichkeit & Barrieren) machen, in der alle ihre Bedürfnisse äußern können, um gut an der Zukunftswerkstatt teil­nehmen zu können.
        • Corona: Wir werden uns alle an beiden Morgen auf Covid selbst­testen. Weitere Hygieneabstimmungen können wir gemeinsam treffen.

        Schreib uns auch gerne im Vorhinein und teil uns mit, was du brauchst, um gut am Treffen teil­nehmen zu können.


        Kontakt
        Falls ihr Fragen oder Unsicherheiten bzgl. der Zukunftswerkstatt habt, kon­tak­tiert uns sehr gerne!
        Team: radar(at)korientation.de 
        Cuso Ehrich: cuso.ehrich(at)korientation.de
        akiko rive: akiko.rive(at)korientation.de



        Credits
        Illustration RADAR Logo: Sophia Brown 


        RADAR ist ein Projekt des kori­en­tation e.V.

        Gefördert von der Bundeszentrale für poli­tische Bildung

        Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der BpB dar.
        Für inhalt­liche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.

        RAA Berlin Region Nord-Nordwest

        BlogProjekt RADARVeranstaltungen

        Montag 04.09.2023 l 17:30h-19:00h l Online via Zoom

        Unsere RADAR Broschüre ist nun seit einigen Wochen online ver­fügbar. Wir wollen die Gelegenheit nutzen euch die Broschüre vor­zu­stellen und mit euch in die Diskussion darüber zu kommen wie ihr die Inhalte wahr­nehmt. Was war neu und über­ra­schend? Mit welchen Punkten seid ihr nicht ein­ver­standen? Was war hilf­reich für eure Arbeit?

        In unserem Online-Austauschraum werden wir uns ca. eine halbe Stunde Zeit nehmen euch einige der Kernthemen der Broschüre aus­führ­licher vor­zu­stellen und anschließend in einem lockeren Diskussionsformat in den Austausch kommen.

        Die Veranstaltung ist grund­sätzlich für alle offen. Wir laden besonders Menschen mit Bezügen zur poli­ti­schen Bildung ein, sich dazu zu schalten!

        Die Anmeldung ist beendet.

        Wir freuen uns auf euch!

        akiko und Cuso



        Inhaltsverzeichnis

        ▶ Glossar

        ▶ Wieso diese Broschüre?

        ▶ Was ist Rassismus?

        ▶ Anti-Asiatischer Rassismus

        ◆ Der kolo­niale Kontext

        ◆ Der Mythos Vorzeigeminderheit

        ◆ Rassistischer Terror – Die Spitze des Eisbergs

        ◆ Rassismus und Geschlecht

        ◆ Widerstand über­windet Zeit und Grenzen

        ▶ Auf wen können wir uns (nicht) verlassen? Reflexionsübung zu den Pogromen in Rostock – Lichtenhagen 1992

        ▶ Die Corona-Pandemie als neuer Höhepunkt

        ◆ Koloniale Kontinuitäten

        ◆ Medien

        ◆ Die „Gelbe Gefahr“ in Verschwörungsglauben

        ◆ Widerstand

        ▶ Asiatische Deutsche? Ein Gespräch der Autor*innen dieser Broschüre

        ▶ Quellen

        ◆ Literatur

        ◆ Links


        Credits
        Satz und Design: Salman Abdo

        Illustrationen und Logo: Sophia Brown

        Autor*innen: Cuso Ehrich und akiko rive

        Lektorat und Korrektorat: Sina Schindler und Jee-Un Kim 


        Gefördert von der Bundeszentrale für poli­tische Bildung

        Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der BpB dar.
        Für inhalt­liche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.

        RAA Berlin Region Nord-Nordwest