MEGA Workshop „Postmigrantisches Erinnern“ am 24. und 25.11. in Leipzig

Das Wissen und das Bewusstsein über anti­ras­sis­tische Kämpfe, die aus Asiatisch-(Ost-)Deutschen Communities her­vor­gehen, liegen über­wiegend im Verborgenen. Sowohl das Asiatisch-(Ost-)Deutsche Leben vor als auch nach dem Mauerfall ist geprägt von ras­sis­ti­scher Ausgrenzungen, struk­tu­reller Ausbeutung und trans­ge­ne­ra­tio­neller Traumata. Wir wollen für Sichtbarkeiten wider­ständige Praktiken und Selbst_organisationen sorgen, die dazu geführt haben, sich dieser Unterdrückung zu wider­setzen und gegen­wär­tiges Asiatisch-(Ost-)Deutsches Leben zu ermöglichen.

Mithilfe des Verständnisses, dass Erinnerungspraktiken Aneignungskämpfe in der Migrationsgesellschaft sind, wollen wir uns gemeinsam erar­beiten, wie wir dieses Wissen und diese Geschichten aner­kennen und auf­ar­beiten können.

Was wird euch in dem Workshop erwarten?

Wir wollen unsere Erfahrungen aus dem com­mu­ni­y­ba­sierten Forschungsprojekt „Antirassistische Kämpfe ver­sammeln“ mit euch teilen und einen gemein­samen Austausch- und Vernetzungsraum schaffen, der uns die Möglichkeit gibt mit Oral-History Ansätzen eine lebendige Asiatisch-(Ost-)Deutsche Geschichte von unten zu schreiben. Dazu gehören neben Arbeit mit Zeitzeug*innen, auch die Archivarbeit. Wir planen damit, dass wir auch die Gelegenheit bekommen, vor Ort ein Zeitzeug:inneninterview zu führen.

Außerdem wollen wir uns kol­lektiv die Fragen stellen, welches poli­tische Erbe wir mit diesen Geschichten antreten, die für gegen­wärtige und zukünftige anti­ras­sis­tische Kämpfe eine macht­volle Ressource dar­stellen können. Unser Blick bleibt dabei stets offen und ver­sucht nicht nur Asiatisch-(Ost-)Deutsche Widerständigkeiten zu erkennen. Im Sinne der mul­ti­di­rek­tio­nalen Erinnerungen wollen wir immer wieder ver­suchen, die (prak­tische) Solidarität als com­mu­ni­ty­über­grei­fende Bezugspunkte in den Erinnerungspraktiken zu verstehen.

Über die Workshopleitenden 

Vũ Vân Phạm (sie/ihr) ist Kulturschaffende und Bildungsreferentin. Vân ist Kind von ehe­ma­ligen Vertragsarbeiter*innen aus Vietnam und ist in Chemnitz geboren und sozia­li­siert. Sie beschäftigt sich mit viet-(ost)deutschen Lebensrealitäten in Formaten wie Kulturproduktionen oder Projekten zur Erinnerungsarbeit. Auch als Bildungsreferentin the­ma­ti­siert sie diese und fokus­siert sich zudem auf anti-asiatischen Rassismus.

Do, Trong Duc ist in Riesa (Sachsen) geboren. Als Ossi of Color und Mitinitiator des Postmigrantischen Radio und Projektmitarbeiter des Verband Binationaler Familien und Partnerschaften in Leipzig ist er in der poli­ti­schen Bildungsarbeit in Sachsen tätig. Seine akti­vis­tische Arbeit ver­bindet er mit community- und com­mu­ni­ty­über­grei­fender Arbeit mit den Schwerpunkten auf inter­sek­tionale Bündnis- und Erinnerungspolitiken in Ostdeutschland.

Seit Februar 2023 sind Trong und Vân Teil des his­to­ri­schen Rechercheprojekts „Versammeln Antirassistischer Kämpfe“. Sie arbeiten gemeinsam an dem Themenschwerpunkt „AntiRassismus und Widerstand der Viet-Deutschen Communities in Ostdeutschland und darüber hinaus“.

Was: MEGA Workshop „Postmigrantisches Erinnern„
Wann: Fr. 24.11. 15–19 Uhr + Offenes Hangout im Anschluss, Sa. 25.11. 10–16 Uhr
Wo: Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur e.V., Windscheidstr. 51, Leipzig
Wer: Alle, die sich als Asiatisch-Deutsch, asia­tisch dia­spo­risch oder BPoC mit Bezügen zu (Süd‑, Ost‑, West‑, Nord‑, Zentral- oder Südost-)Asien iden­ti­fi­zieren mit beson­derer Einladung an Personen aus Ostdeutschland
Fahrtkosten: können bei Bedarf bezu­schusst werden
Corona-Regelung: Bitte testet Euch wenn möglich vorher, handelt ver­ant­wortlich und bleibt bei Symptomen zu Hause.
Anmeldung: Bitte meldet Euch bis zum 17.11.2023 über das Anmeldeformular (s.u.) an

    Anmeldung zum MEGA Workshop „Postmigrantisches Erinnern“ am 24. + 25.11.2023 in Leipzig 

    Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.