© Duc Ngo Ngoc
Veranstaltung zum Jahrestag „40 Jahre vietnamesische Vertragsarbeiter*innen“ mit Kurzfilm-Screening, Audiospaziergang und anschließendem Gespräch im Haus der Demokratie und Menschenrechte.
1980 wurde das Regierungsabkommen zwischen der DDR und der Sozialistischen Republik Vietnam über die „zeitweise Beschäftigung und Qualifizierung vietnamesischer Werktätiger in Betrieben der DDR“ geschlossen. Die Betonung lag auf dem Wörtchen „zeitweise“, denn sie sollten sich auf keinen Fall im Gastland niederlassen. Deshalb gab es viele amtliche Einschränkungen im Leben der Vertragsarbeiter*innen, wie sie heute genannt werden. Für die entsendeten Menschen war es dennoch das große Los: konnten sie doch ihrem bitterarmen, von Krieg und Boykott zerstörten Land entfliehen und ihre Familien daheim von dem Lohn in einem europäischen Industrieland unterstützen.
Wie erging es ihnen in der DDR? Was bedeutete der Mauerfall für sie? Wie haben sich die Dagebliebenen ein neues Leben hier aufgebaut? Wie geht es ihnen heute? Inzwischen ist eine neue Generation, die Kinder der Vertragsarbeiter*innen von damals, herangewachsen. So manche von ihnen erzählen Geschichten aus ihrem Leben und dem ihrer Eltern, von Gefühlen des Fremdseins, langen Arbeitstagen, von Erfolgen, Niederlagen und auch von Konflikten zwischen den Generationen. Manchmal erzählen sie auch mit ihnen zusammen.
Der Abend im Haus der Demokratie und Menschenrechte präsentiert drei dieser Geschichten in zwei Kurzfilmen und einem Audio-Spaziergang. Anschließend Gespräch mit den Filmemacher*innen Duc Ngo Ngoc, Thanh Nguyen Phuong und der Protagonistin Thu Huong Pham Ti.
Moderation: Angelika Nguyen
Programm:
„Sorge 87“ (2017) 10‘, Regie: Than Nguyen Phuong
„Gehrenseestraße 1“ (2020) 6’, Regie: Duc Ngo Ngoc
„Audiospaziergang“ (2020) 23‘, Regie: Duc Ngo Nogoc
Wann: Montag, 12.10.2020 von 18 – 21 Uhr
Wo: Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Haus der Demokratie und Menschenrechte.