Im Rahmen des Kurzfilm-Workshops „Minor Feelings“ (siehe das gleichnamige Buch von Cathy Park Hong) haben zehn Teilnehmende aus der Asiatisch-Deutschen Community vier Kurzfilme erstellt. Der Workshop wurde geleitet von Monica Tedja (Soy Division Berlin) und Dieu Hao Do (BAFNET).
Als eine filmische Übung zur Wahrnehmung und Repräsentation der eigenen Subjektivität konnten die Teilnehmenden in der Workshopwoche ihre Identitäten erforschen, um ihre Geschichten mit einfachen filmischen Mitteln sichtbar zu machen.
Der Workshop hatte das Ziel, sowohl technisches als auch methodisches Wissen zur Erstellung eines Kurzfilms zu vermitteln und gleichzeitig die praktische Umsetzung einer eigenen Kurzfilmidee zu ermöglichen. Dabei waren der Austausch und die Vernetzung der Teilnehmenden mit der Workshop-Leitung sowie untereinander ein wesentlicher Bestandteil des Programms.
Die Ergebnisse des Workshops wurden am 24.11.24 im Community-Screening „Major Feelings“ mit anschließender Q & A in Anwesenheit der Filmteams sowie der Workshopleitung zum ersten Mal vorgestellt.
Ihr könnt nun alle 4 Filme in unserer Youtube-Playlist ansehen!
Screening MAJOR Feelings mit vier Kurzfilmen inklusive Q&A
WANN: 24.11.2021, um 19 Uhr
WO: bi’bak / SİNEMA TRANSTOPIA, Haus der Statistik (Haus B), Otto-Braun-Str. 72, 10178 Berlin
EINTRITT: kostenlos, aber Anmeldung geschlossen.
COVID-REGELUNG: 2G+
COMMUNITY EVENT: für Personen, die sich selbst als BPoC bzw. Personen mit Rassismus-/Antisemitismuserfahrung identifizieren sowie deren Freund:innen
Zu den Filmen
Ihr könnt nun alle 4 Filme in unserer Youtube-Playlist ansehen!
KEBEBASAN
TEAM: Edrina Budiharsono, Yuanrong Deng, Sophia Oanh Le, Dieu Linh Truong
Cast & Crew:
- Edrina Budiharsono (Regie, Kamera, Montage, Schauspiel, Voice Over)
- Yuanrong Deng (Schauspiel, Drehbuch, Voice Over, Runner)
- Sophia Oanh Le (Co-Regie)
- Dieu Linh Truong (Schauspiel, Kamera, Runner, Location, Voice Over)
Der experimentelle Kurzfilm Kebebasan (indonesisch: Freiheit) setzt sich mit den Identitäten als Asiatisch gelesener Personen auseinander. Die vier Filmschaffenden Edrina, Yuanrong, Linh und Sophia stellen ihre persönlichen Dimensionen zum Thema Freiheit und Familie gegenüber. Mithilfe von Nähe und Distanz, sowohl emotionaler als auch räumlicher Natur, soll Kebebasan Einblicke in deren persönliche Erfahrungs- und soziokulturelle Lebenswelt vermitteln. Die Zusammensetzung diverser Sequenzen bildet eine audiovisuelle Komposition, die durch ihre verschiedenen Möglichkeiten der Deutung und Wahrnehmung unterschiedliche Bezüge zu dem thematischen Inhalt erlaubt. Vieles bleibt jedoch angedeutet und Zusammenhänge werden nicht explizit erklärt.
THE WOUND
TEAM: Hyung-Guhn „Hugo“ Yi, Kim Ly Lam, Don Hoang, Edrina Budiharsono
Cast & Crew:
- Hyung-Guhn „Hugo“ Yi (Drehbuch, Regie, Kamera, Montage)
- Tae-Eun Hyun (Schauspiel)
- Kim Ly Lam (Schauspiel, VFX Make-Up)
- Lukas Materzok (Voice-Over)
- Don Hoang (VFX Make-Up)
- Edrina Budiharsono (Body-Double)
Du bist verletzt. Du brauchst dringend Hilfe. Doch was passiert, wenn der Täter dir einredet, dass deine Verletzung gar nicht existiert? „The Wound“ nimmt dich mit in diese sehr schmerzhafte, unangenehme, aber sehr reale Erfahrungswelt. (TW: Blut, Gaslighting)
GIFTMAKING
TEAM: Kim Ly Lam, Don Hoang, Hyung-Guhn „Hugo“ Yi, Linh Truong, Sophie Oanh Le
Cast & Crew:
- Kim Ly Lam (Drehbuch, Regie, Schauspiel, Montage, Ton)
- Don Hoang (Drehbuch, Regie, Kamera, Schauspiel, Montage)
- Hyung-Guhn „Hugo“ Yi (Kamera)
- Jana Zhang (Schauspiel)
- Ngoc Anh Nguyen (Schauspiel)
- Linh Truong (Runner)
- Sophie Oanh Le (Runner)
Das kulturelle Erbe wurde Mai in die Wiege gelegt. Trotzdem bleibt es zunächst unbemerkt. Erst als sie wiedergeboren wird, lernt sie, die Gaben anzunehmen – und zu tragen.
Der Experimentalfilm „giftmaking“ verkörpert ein Gefühl, das vielen aus der asiatisch-diasporischen Community bekannt ist: eine schmerzliche Auseinandersetzung mit den Päckchen, die wir tragen und später als Geschenke erkennen.
REMEMBER THE SMOKE
TEAM: Tara Tenzin Herberer, akiko soyja, Anisa Milena Ingratubun, Edrina Budiharsono, Linh Truong
Cast & Crew:
- Tara Tenzin Herberer (Drehbuch, Regie, Montage, Schauspiel)
- akiko soyja (Regie, Kamera, Montage, Ton)
- Anisa Milena Ingratubun (Regie, Tanz, Schauspiel)
- Edrina Budiharsono (Schauspiel)
- Linh Truong (Schauspiel)
Zwei Schwestern teilen eine Erinnerung, jedoch auf nicht gewohnte Weise. Während Edrina ihre Geschichte erzählt, wird Anisa durch einen rätselhaften Rauch in einen geteilten Erinnerungsraum versetzt. Sie beginnt physisch zu erfahren, was Edrina Ihr erzählt.
Wandelnd zwischen Traum und Realität greift „Remember the Smoke“ auf spielerische Weise das Thema Intergenerationales Trauma auf. Der Kurzfilm möchte die liebevolle Nähe zwischen den beiden Schwestern erzählen und die Individualität von Erinnerungen dekonstruieren.
Anisa durchlebt, fühlt und performt Edrinas Erzählungen und wird dadurch handlungsfähig. Sie internalisiert so einen Teil von Edrinas erlebten Erfahrungen und nimmt diese in ihr eigenes Bewusstsein auf.
Zu bi’bak / SİNEMA TRANSTOPIA
Wie lässt sich ein neues Kino in der transnationalen Gesellschaft gemeinsam gestalten? SİNEMA TRANSTOPIA untersucht Kino als sozialen Diskursraum, als Ort des Austauschs und der Solidarität. Die kuratierten Filmreihen bringen diverse soziale Communities zusammen, verknüpfen geographisch entfernte und nahe Orte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und dezentrieren einen eurozentristischen Blick durch transnationale, (post-)migrantische und postkoloniale Perspektiven. SİNEMA TRANSTOPIA steht für ein anderes Kino, das sich zugleich einer lokalen und einer internationalen Community verpflichtet sieht, das Kino als wichtigen Ort gesellschaftlicher Öffentlichkeit versteht, das filmhistorische als erinnerungskulturelle Arbeit betrachtet und sich für die Vielfalt der Filmkultur und Filmkunst einsetzt. Im Rahmen der Pioniernutzung der stadtpolitischen Initiative Haus der Statistik schlägt das Kino-Experiment eine Brücke zwischen urbaner Praxis und Film und kreiert ein Ort, der Zugänge öffnet, Diskussionen anregt, weiterbildet, bewegt, provoziert und ermutigt.
Das Projekt MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.
Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar.
Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.
Eine Veranstaltung von korientation e.V. im Rahmen des Projektes MEGA – Media Empowerment for German Asians. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrations gefördert.