‚Bombay Sandwich Pakora‘ – ein MEGA Online-Seminar zu postkolonialen Perspektiven auf Essen und Widerstand
ANMELDUNG ZUM WORKSHOP ist geschlossen

Essen spielt eine wichtige Rolle im Leben vieler Asiatischer Deutscher und (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘-) asiatisch-diasporischer Menschen in Deutschland. Über Essen könnten wir stundenlang und zu jeder Tageszeit sprechen. Ob selbstgekocht, oder auswärts konsumiert, Essen hat eine besondere Fähigkeit uns zu berühren.
‚Unser‘ Essen kann Geschichten von Sehnsucht, von Trauer, Verlust, Freude, Gewalt, Widerstand und Liebe in sich tragen und konservieren. Unerzählte Geschichten, von denen wir gar nicht wussten das es sie gibt. So können Mangos, Chilis, Ingwer, Reis, Kokos und Knoblauch oft auch widersprüchliche Verbindungslinien zu unseren komplexen, mixed und messy ‚kulturellen‘ und politischen Bezügen und Positioniertheiten herstellen. Für manche stellt Essen die einzige Möglichkeit dar, sich mit dem ‚hier‘ und ‚jetzt‘ und mit einem weit entfernten ‚woanders‘ und ‚wannanders‘ zu identifizieren, ohne sich dabei seltsam zu fühlen. In einem Alltag, der für viele nicht kontrollierbar und nicht erst seit der Migration nach Almanya von Mikroaggressionen geprägt ist, kann Essen ein tröstender kulinarischer Kuss sein, etwas auf das wir uns freuen und verlassen können, etwas das uns Halt gibt, etwas das uns an schöne(re) Orte und Zeiten ‚beamen‘ kann.
In unserem ersten ‚food‘ Seminar im Rahmen des MEGA-Projekts von korientation e.V. haben wir zusammen mit Euch über unser Lieblingsthema ‚Essen‘ gesprochen; und aus postkolonialer Perspektive erkundet, welche Rolle(n) Essen in unseren vielfältigen (Familien*) Biographien gespielt hat und welche widerständige(n) Geschichte(n) wir & unsere Lieben mit (Ersatz-) Zutaten, Essen & Kochen verbinden.
Referent:innen
Der Workshop wurde von Natali Bhalchandra Abhyankar mit Unterstützung von Fallon Tiffany Cabral und Sina Schindler (Awareness) aus dem MEGA: Media and Empowerment for German Asians Projektteam von korientation geleitet.
Natali Bhalchandra Abhyankar | Geboren in Bombay (heute Mumbai), als Kind nach Deutschland migriert. Nach vielem hin und her in Hamburg gelandet. Queer, Fat, Food & Book Lover, Buchhändlerin, Kadi Pflanzen companion, Musikerin, fährt gerne alles mit und ohne Motor. Heute interessiert sie sich sehr dafür, verschiedene Schnittstellen zusammenzubringen und möchte am liebsten in Kontexten leben und arbeiten, in denen sich Menschen gegenseitig empowern und upliften.
Ressourcen
So Tasty! Podcast: „So Tasty!“ ist ein Podcast des Diaspora Salons Hamburg. Susan Djahangard und Meryem Choukri sprechen mit verschiedenen Gäst:innen über Essen – und alles, was damit zu tun hat. Bei „So Tasty!“ geht es um Vorstellungen von gutem Essen, um Migration, Rassismus und Widerstand, um Wirtschaftsstrukturen und Geschlechterdimensionen von Essen, Kindheitserinnerungen, Schokoladenhummus und vieles mehr. In jeder Folge bringen die Besucher:innen auch ein Rezept mit, das ihnen besonders am Herzen liegt – so lecker! Der Diaspora Salon ist ein Salon für (post-) migrantische, Schwarze & of Color Stimmen in Hamburg. Er ist Raum für Kunst, Begegnung und Austausch. Gegen Rassismus. Für Empowement.
Rice & Shine Podcastfolgen zu Essen
Rassismus in der Kulinarik (Podcast mit Magda Tedla)
Talking Feminisms Folge #25 FOOD & BELONGING
raju rage (2020) (editor): recipies for resistance
Bryant Terry (2021): Black Food: Stories, Art, and Recipes from Across the African Diaspora [A Cookbook]
Vicky Troung (2021): „Zwischen mir und meinen Lieben liegt das Essen“
Vina Yun (2019): Essen, in: Fatma Aydemir/Hengameh Yaghoobifarah (Hg.): Eure Heimat ist unser Alptraum
Oge Mora (2018): Thank you, Omu! (Kinderbuch)
Michelle Zauner (2021): Crying in H‑Mart. A Memoir.
Sharayu & Niteen Gupte (2021): Nicht ohne Teufelsdreck. Eine Kastenküche aus dem indischen Westen.
bell hooks (1994): „eating the other“, in: dies. Black Looks. Popkultur – Medien – Rassismus.
Magda Tedla ist eine Schwarze Ernährungswissenschaftlerin aus Hamburg, die auch Workshops zu Anti-Black Racism and Food macht
Streetfood (Serie, Netflix)
Wurzeln des Geschmacks (Mini-Serie über chinesisches Essen)
Chef’s Table (Netflix, verschiedene Köch*innen aus unterschiedlichen Ländern)
Für wen war der Workshop?
Der Workshop richtete sich an alle Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, die sich als Asiatisch-Deutsch und/oder BPoC mit Bezügen zu ‚Asien‘ identifizieren oder sich davon angesprochen fühlen.
Die Anzahl ist auf 20 Teilnehmende begrenzt.
Weshalb die Teilnehmendenbeschränkung bei einer Online-Veranstaltung?
Da wir mit dem Workshop einen Raum öffnen möchten, in dem jede Person gut und individuell arbeiten kann, haben wir die Teilnehmendenzahl begrenzt. Wir versuchen bei der Gruppenzusammensetzungen vor allem diejenigen zu berücksichtigen, die aufgrund ihrer Positionierung oder räumlichen Verortung weniger einfachen Zugang zu Empowerment-Räumen haben.
Teilnahme und Anmeldung (geschlossen)
Die Anmeldung ist geschlossen. Vielen Dank für all Eure superspannenden Anmeldungen!
Projekt MEGA:
„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen aufzuarbeiten, einzuordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbstbestimmte Bilder und Beiträge besetzt und diversifiziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unterschiedlichen Bildungsformaten entwickelt, um unterschiedliche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.
TERMINE & INFOS
ANMELDUNG: geschlossen
SEMINAR-TERMIN: 7. Mai 2022 (Sa)
UHRZEIT: 10–16 Uhr inklusive Mittagspause
WO: Digital via Zoom-Konferenz (Link wird zugeschickt)
SPRACHE: Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt.
Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durchgeführt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.