Wir suchen ab 07.06.2024 bis voraussichtlich zum 15.08.2024
Zwei wissenschaftliche Honorarkräfte zur Mitarbeit an einem wissenschaftlichen Dossier zum Themenfeld „Deutsche Kolonien im Asien-Pazifik-Raum mit dem Fokus auf China und Samoa“
Werkvertrag vergütet mit 1.500 € brutto pro Person
Bewerbungsfrist: 01.06.2024
Bewerbungsunterlagen: Motivationsschreiben, Lebenslauf und falls vorhanden Arbeitsproben wie Publikationen/Textarbeiten als PDF
per Email an info @ korientation.de
Hintergrund der Ausschreibung
korientation ist in diesem Jahr Kooperationspartner des Dekoloniale Festivals 2024, das Mitte November in Berlin stattfinden wird. In Vorbereitung des Festivals erstellen wir ein wissenschaftliches Dossier in obigem Themenfeld. Es dient als Grundlage zur Erarbeitung von Inhalten und Textbeiträgen für unterschiedliche Programmteile des Festivals, an denen korientation mit Beiträgen beteiligt ist, wie Ausstellung, Interventionen oder auch Stadtführungen durch den Weddinger Sprengelkiez, in dem sich die Kiautschoustraße, Samoastraße und Pekingplatz befinden.
Wissenschaftliches Rechercheprojekt
Wir suchen nach zwei Personen, die bereits eine wissenschaftliche Vorbeschäftigung mit dem Themenfeld deutscher Kolonialismus im Asien-Pazifik-Raum vorweisen können, und darauf aufbauend jeweils zu antikolonialem Widerstand beispielsweise in „Kiautschou/Tsingtao“ und in Samoa recherchieren (u.a. Archive), einen 10-seitigen Beitrag schreiben und eine ausführliche Literaturliste erstellen.
Im Fokus der Recherche sollten möglichst Asiatisch-/pazifische Standpunkte und/oder damit verbundene diasporische Perspektiven und Einordnungen der Kolonialzeit und deren Nachwirkungen auf die Gegenwartsgesellschaften Chinas und Samoas – und im deutschen Kontext spezifisch auf Berlin – stehen.
Fragestellungen sind:
- Wie haben der Kolonialrassismus und seine Strukturen das Alltagsleben und die sozialen Hierarchien vor Ort geprägt, und welche Formen von Resilienz und antikolonialem Widerstand lassen sich aus historischen Quellen und bestehender wissenschaftlicher Literatur herauslesen?
- Gab es Personen aus den deutschen Kolonien im Asien-Pazifik-Raum, die in irgendeiner Form einen Bezug zu Berlin als kolonialer Metropole und Ort des antiimperialen/antikolonialen Widerstands hatten?
- Welche postkolonialen Effekte auf das Leben von Menschen in den ehemaligen Kolonien und das Leben von Menschen mit asiatisch-pazifischen Bezügen in der deutschen (post)migrantischen Gegenwartsgesellschaft insbesondere in Berlin lassen sich aufzeigen?
- Gibt es historische Fotos und andere Elemente, die sich für eine rassismuskritische Visualisierung der Kolonialzeit eignen?
- Gibt es Kontexte, in denen sich Schwarze und Asiatisch-Pazifische Erfahrungen im kolonialen Kontext überschnitten haben?
Die Arbeitsaufträge umfassen
- Archivarbeit und quellenbasierte historische Recherchen inkl. graue Literatur wie Flyer, aber auch Bilder etc. sowie ggf. Unterstützung der Projektleitung bei der Bestandsaufnahme und Sichtung relevanter Quellen und Forschungsliteratur
- Eine mündliche Präsentation der (vorläufigen) Rechercheergebnisse für den inhaltlichen Austausch mit anderen Beteiligten der Dekoloniale Ende Juni ist erwünscht.
- Zusammenstellung der Ressourcen als ausführliche Literatur- und Materialliste zu antikolonialem Widerstand in „Kiautschou/Tsingtao“ und/oder Samoa in digitaler Form
- Auswertung und Aufbereitung der Ergebnisse aus den Recherchen in Form eines 10-seitigen Berichts
- Zeitplan:
- Abgabe des Berichtsentwurfs sowie der Literaturliste bis zum 16.07.2024
- Abgabe des finalisierten Berichts mit Literaturliste nach erfolgter Überarbeitungsrunde bis Anfang August 2024.
Alle Arbeiten erfolgen in Abstimmung mit der Projektleitung Kimiko Suda.
Das wünschen wir uns von Euch
- Wissenschaftliche Vorkenntnisse im Themenfeld deutscher Kolonialismus im Asien-Pazifik-Raum
- Erfahrungen in quellenbasierter historischer Recherche und im Auswerten von Forschungsliteratur
- Erste Erfahrungen in der Archivforschung
- Vorkenntnisse in Postkolonialen Studien, intersektionalen und rassismuskritischen Ansätzen
- Erfahrungen im selbstständigen Arbeiten und Forschen mit Forschungsplan
- Erfahrungen im wissenschaftlichen Schreiben von Texten
- Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse
- Ein hohes Maß an Selbständigkeit, Eigeninitiative und eine sorgfältige und zuverlässige Arbeitsweise
Vorteilhaft sind:
- Vorhandene Textarbeiten oder Publikationen im Themenfeld
- Abschluss im Fach Geschichte, Kultur‑, Sozial- und Politikwissenschaften oder vergleichbar
- Vorkenntnisse Asiatisch-Deutscher (Migrations-)Geschichten und postmigrantischen, erinnerungskulturellen Themen
Was Euch bei uns erwartet:
- Eine Arbeit mit hoher Eigenverantwortung und Raum für eigenständige inhaltliche Arbeit und Austausch
- Gemeinsame Konkretisierung der Fragestellung und des Arbeitsauftrags mit der Projektleitung
- Austausch und Zusammenarbeit mit der Projektleitung und einem kleinen, engagierten Büroteam mit einem breiten Kompetenzfeld im Bereich Community- und Vereinsarbeit, Kultur- und Projektmanagement, wissenschaftliche Arbeit
- Unsere Büroräumlichkeiten sind recht klein und nicht barrierefrei. Eine Mitnutzung der Büroräumlichkeiten ist daher leider nur nach Absprache möglich.
Wir freuen uns auf Eure Bewerbungen!
Wir laden insbesondere FLINTA* BPoC-Personen (gerne mit Bezügen zu Asien) ein, sich zu bewerben. Bitte schickt Eure Bewerbung mit den folgenden Unterlagen:
- Motivationsschreiben (gerne mit Angabe des bevorzugten Pronomens)
- Lebenslauf ohne Foto
- ggf. ergänzende Unterlagen, insbesondere Textarbeiten bzw. Publikationen, und/oder aussagekräftige Arbeitszeugnisse
als PDF-Dokument auf Deutsch bis zum 01.06.2024 nur per E‑Mail an info @ korientation.de.
Habt Ihr Nachfragen, schreibt uns gern zeitnah an!