Projekt MEGAVeranstaltungenVerein

Youtube-Link: https://www.youtube.com/watch?v=OsKbIHv6jOI

Dieses Jahr 2022 jährte sich das ras­sis­tische Pogrom in Rostock-Lichtenhagen zum 30. Mal. Zwischen dem 22. und 26. August 1992 griffen hun­derte Rechtsextremist*innen unter dem Applaus tau­sender Schaulustiger zunächst die Zentrale Aufnahmestelle für Asylsuchende an, in der vor­rangig geflüchtete Rom*nja unter­ge­bracht waren. Nachdem diese in Sicherheit gebracht worden waren, rich­teten sich die gewalt­samen Ausschreitungen des Mobs gegen das Wohnheim ehe­ma­liger viet­na­me­si­scher Vertragsarbeiter*innen im „Sonnenblumenhaus“. 

Für ein mediales Erinnern und kol­lek­tives Gedenken an die Ereignisse und ins­be­sondere an die Opfer ras­sis­ti­scher und rechter Gewalt, das nicht aus domi­nanz­ge­sell­schaftlich geprägter Perspektive auf die mar­gi­na­li­sierten und von Rassismus betrof­fenen Communities blickt, stellten wir fol­gende Fragen: Welche Perspektiven und Formen von Gedenken an das Pogrom exis­tieren in der viet­na­me­si­schen und in der Rom*nja Community? Welche gesell­schafts­po­li­ti­schen und künst­le­ri­schen Zugriffe gibt es auf das Pogrom und welche Räume werden den Betroffenenperspektiven gegeben? Welche gesell­schafts­po­li­tische Dimension nehmen diese Ereignisse in der Geschichte Deutschlands ein?

In zwei Kurzvorträgen sowie einem Diskussionspanel sprachen wir über wichtige Strategien post­mi­gran­ti­scher Erinnerungsarbeit sowohl aus wis­sen­schaft­licher Perspektive als auch aus der Perspektive von unter­schied­lichen Communities. Zusammen mit Personen aus viet­na­me­si­schen und Rom*nja-Communities haben wir die Möglichkeiten einer community-übergreifenden Erinnerungskultur als wider­ständige Praxis dis­ku­tiert und sind dabei auch auf mög­liche Differenzen und Unterschiede, aber auch Kontinuitäten in den Zugängen der ersten und zweiten Generation aus den betrof­fenen Communities auf Pogrom, Gedenken und Erinnerungspolitik eingegangen.

Termin: 16.09.2022, Einlass ab 18:00 Uhr, Beginn um 18:30 Uhr
Ort: Berlin, Adresse wird nach Anmeldung per Email mit­ge­teilt
Format: Hybrid-Veranstaltung, d.h. Präsenz sowie Live-Stream/Videoaufzeichnung
Link Youtube-Livestream:
Nur mit Anmeldung wegen limi­tierter Plätze.
Community-Veranstaltung für von Rassismus betroffene Menschen sowie Allies and Friends.
CORONA: tages­ak­tu­eller Negativ-Test. Wir bitten Euch auch darum, in den Räumen Masken zu tragen. 

PROGRAMM

Kurzvorträge

  • „Das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen als insti­tu­tio­na­li­sierter Rassismus“,
    Dr. Kien Nghi Ha, Kultur- und Politikwissenschaftler, Uni Tübingen
  • „Das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen – Lokale Perspektive auf Akteur:innen und Gedenken“,
    Johann Henningsen, Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“, Soziale Bildung e.V.

Podiumsdiskussion

Moderation: Dr. Kimiko Suda, kori­en­tation e.V.

Zu den Referent*innen und Panelist*innen

Kenan Emini, Vorsitzender von Roma Center e.V., Gründung und Leitung des Roma Antidiscrimination Networks seit 2015 bun­desweit. Mitbegründer und stellv. Vorsitzender des Bundes Roma Verbandes, Dachorganisation der migran­ti­schen Roma in Deutschland. Recherchereisen zur Situation abge­scho­bener Roma, unter anderem in Serbien, Kosovo, Mazedonien, und geflüch­teter Roma aus der Ukraine in ver­schie­denen Ländern. Dokufilm „The Awakening“ über die Situation abge­scho­bener junger Roma in ver­schie­denen Ländern, von Abschiebung bedrohter junger Roma in Deutschland und Rechtsruck in Europa all­ge­meine Arbeit zu diesen Themen.

Kien Nghi Ha, pro­mo­vierter Kultur- und Politikwissenschaftler, lehrt und forscht zu Asian German Studies an der Universität Tübingen. Zahlreiche Publikationen zu post­ko­lo­nialer Kritik, Rassismus und Migration. Zuletzt ist der Sammelband Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond (Assoziation A 2012, 2021) erschienen. Seine Monografie Unrein und ver­mischt. Postkoloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolo­nialen „Rassenbastarde“ (tran­script 2010) wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2011 ausgezeichnet.

Johann Henningsen ist freier Mitarbeiter im Rostocker Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“. Er koor­di­niert dort ein Forschungsprojekt zu den betrof­fenen Geflüchteten des Pogroms in Rostock-Lichtenhagen 1992. Das Dokumentationszentrum ist Teil von Soziale Bildung e.V. und arbeitet seit 2015 mit einem Archiv sowie Informations- und Vermittlungsangeboten zum ras­sis­ti­schen Pogrom in Lichtenhagen: lichtenhagen-1992.de

Mai-Phuong Kollath *1963 in Hanoi, Vietnam. 1981 kam sie als Vertragsarbeiterin in die DDR. In der Anfangszeit lebte sie im Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen, das 1992 von einem ras­sis­ti­schen Mob ange­zündet wurde. Zu dieser Zeit lebte sie wei­terhin in Rostock und wurde Zeitzeugin des Pogroms und der ras­sis­ti­schen Stimmung nach der Wiedervereinigung. Die Diplom-Pädagogin leitete 16 Jahre haupt­amtlich die Migrationsberatungsstelle in Rostock und leistete aktive Vorstandsarbeit bei dem deutsch-vietnamesischen Verein Diên Hồng. Heute arbeitet sie als Coach, inter­kul­tu­relle Beraterin sowie Familientherapeutin in Berlin.

Magdalena Lovrić, Dipl. Pädagogin der Jugend-und Erwachsenenbildung. Seit den 1990ern in Rom*nja-Selbstorganisationen tätig. Gründete 2013 die Jugendtheatergruppe „So keres?“ in Berlin zur Reflexion der Verfolgungsgeschichte von Sintizze* und Romnja* aus der Perspektive des Überlebens und Widerstands sowie zum Empowerment junger Rom*nja. Referentin der his­to­risch poli­ti­schen Bildung zu Rassismus gegen Rom*nja im Kontext von Schule, Erinnerungskultur und sozialer Arbeit für Pädagog*innen der for­malen, non-formalen Bildung und Sozialer Dienste. Seit 2020 Projektkoordination im Förderprogramm Migration und Erinnerungskultur der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ).

Dan Thy Nguyen ist freier Theaterregisseur, Schauspieler, Schriftsteller und Sänger in Hamburg. Er arbeitete an diversen Produktionen u.a. im Ballhaus Naunynstraße, auf Kampnagel, dem Mousonturm Frankfurt, dem MDR und an der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. 2014 ent­wi­ckelte und pro­du­zierte er das Theaterstück „Sonnenblumenhaus“ über das Pogrom von Rostock ‑Lichtenhagen, welches 2015 in seiner Hörspielversion die „Hörnixe“ gewonnen hat und bis heute noch an diversen Institutionen gespielt wird. Seit 2020 leitet er mit seiner Produktionsfirma Studio Marshmallow das Hamburger Festival „fluc­to­plasma – 96h Kunst Diskurs Diversität“ und er ist stell­ver­tre­tender Vorstand der LAG Kinder- und Jugendkultur Hamburg. 2021 erhielt er zusammen mit dem Gesamtensemble den Deutschen Hörspielpreis für seine schau­spie­le­rische Leistung.

Kimiko Suda arbeitet als Soziologin/Sinologin in den Bereichen Wissenschaft und politische/kulturelle Bildung in Berlin. Sie beschäftigt sich mit inter­sek­tio­nalen Aushandlungsprozessen und Widerstand im Kontext von Rassifizierung, Identität, sozialer Positionierung, Repräsentation und Macht. Kollektives Erinnern begreift sie als poli­tische Praxis und Intervention. Sie ist seit 2009 in unter­schied­lichen Funktionen (Vorstand, Ko-Leitung Filmfestival, Referentin, Ehrenamt) für den Verein kori­en­tation e.V. tätig.

Kooperationspartner

Die Berliner Landeszentrale für poli­tische Bildung ist eine staat­liche über­par­tei­liche Bildungseinrichtung. Unsere Angebote zu Demokratieförderung, poli­ti­scher Teilhabe und poli­ti­scher Bildung richten sich an alle Berlinerinnen und Berliner. Wir ermuntern dazu, die eigenen Interessen aktiv in demo­kra­tische Entscheidungsprozesse ein­zu­bringen. „ver­stehen | betei­ligen | ver­ändern

Dies ist eine Veranstaltung des kori­en­tation e.V. in Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung.

Die Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojektes MEGA durch das BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

BlogPolitikVerein

kori­en­tation unter­stützt das Bündnis Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992., das das Gedenken anlässlich des 30. Jahrestages orga­ni­siert hat. Die zen­trale Veranstaltung war die bun­des­weite Demo am 27.08.2022 in Rostock-Lichtenhagen, siehe Aufruf zur Demo.
Wir ver­öf­fent­lichen mehrere Redebeiträge auf unserer Webseite zur Dokumentation. Es folgt hier der Redebeitrag, der auf der Abschlusskundgebung von Kien Nghi Ha gehalten wurde.

Entschädigung und Rückkehrrecht für die Betroffenen des Pogroms

Bereits vor zehn Jahren war ich an diesem Ort, um meine Rede „Ich bin hier, weil ihr hier seid“ zu halten. 2012 war ich einer der wenigen Menschen of Color und meines Wissens nach der einzige Vietdeutsche, der damals ange­fragt wurde, inhaltlich bei­zu­tragen. Die Situation heute hat sich stark ver­bessert. Ich bin sehr froh, dass so viele ver­schiedene Perspektiven aus unter­schied­lichen Communities of Color hier ver­treten sind. Dieses inter­kom­munale und soli­da­rische Gedenken stärkt mich und ich weiß, dass wir zusammen erinnern, gedenken und kämpfen können. 

Die viet­na­me­si­schen Bewohner:innen des Sonnenblumenhauses kamen als Vertragsarbeiter:innen in die DDR, wo sie in iso­lierten Heimen wohnten, als Asiat:innen im Alltag exo­ti­siert wurden, aber auch mit ras­sis­ti­schen Zumutungen wie ungleichem Lohn und Diskriminierung am Arbeitsplatz zu kämpfen hatten. Die Ethnisierung der Arbeitslosigkeit im Zuge der Abwicklung der DDR-Betriebe ver­schärfte ihre auf­ent­halts­rechtlich wie sozial prekäre Situation nochmals. Wenn wir uns an den jah­re­langen Kampf für das Bleiberecht der ehe­ma­ligen Vertragsarbeiter:innen in Erinnerung rufen, dann wird schnell klar, wie müh­selig, kos­ten­in­tensiv und ner­ven­auf­reibend die Auseinandersetzung mit dem Ausländeramt für die Betroffenen für jede auf wenige Monate befristete Duldung war. Es fiel der Politik sehr schwer das rigide Régime des Ausländerrechts zu lockern und als 1997 dann eine Bleibeperspektive zustande kam, wurden mög­lichst hohe Auflagen ein­gebaut. Viele mussten in die Zwangsselbstständigkeit gehen, um nicht durch Sozialhilfebezug ihr Aufenthaltsrecht zu gefährden und über­lebten diese Situation nur durch selbst­aus­beu­te­rische Arbeitsbedingungen. Auch die Polizei spielte nicht nur in dieser Zeit eine sehr unrühm­liche Rolle, wobei die auf­se­hen­er­re­genden Missbrauchsfälle auf dem Polizeirevier Bernau im Jahr 1994 nur eine von vielen Fällen des insti­tu­tio­na­li­sierten Rassismus in dieser Behörde dar­stellt. Insoweit wider­spricht das Pogrom nicht den bis dato gemachten Deutschlanderfahrungen, sondern reiht sich als nega­tiver Höhepunkt in die Serie von ras­sis­ti­schen Diskriminierungs, Marginalisierungs- und Gewalterfahrungen ein.

Angesichts der Tatumstände und der Verstricktheit von Politik, Medien und Sicherheitsorganen erwar­teten die ange­grif­fenen Communities keine Hilfe von der Weißen Mehrheitsgesellschaft. Ihre Erfahrungen waren dies­be­züglich ein­deutig: Statt Entschädigung und eine ange­messene juris­tische Aufarbeitung der ras­sis­ti­schen Gewalt, waren sie von der Abschiebung bedroht. Gerade die stän­digen Konflikte mit deut­schen Verwaltungen auf­grund des unge­si­cherten Aufenthaltsrechts, löste grund­sätz­liche Ängste aus. Wer mit solchen fort­dau­ernden exis­tenz­be­dro­henden Problemen kon­fron­tiert ist, hat natürlich nicht den Kopf frei sich mit den viel­fäl­tigen Auswirkungen des Pogroms aus­ein­an­der­zu­setzen. Die viet­deutsche Community in Rostock war und ist aktiv. Der Glaube, dass sie passiv und unsichtbar seien, ist ein Klischee. Sie hat sich sehr wohl vor Ort für ein bes­seres und inter­kul­tu­relles Zusammenleben ein­ge­setzt. So wie sie sich während des Pogroms selbst­or­ga­ni­siert, ver­teidigt und sich selbst über das Dach aus dem bren­nenden Haus gerettet hat, so hat sie später das Bleiberecht gegen Widerstände aus Politik und Verwaltung erstritten und sich aktiv für den Aufbau ihrer lokalen Gemeinschaft ein­ge­setzt. Für diese Verdienste gebührt ihr viel Respekt und Anerkennung.

Vor 30 Jahren lebte ich als junger Student der Politikwissenschaft in Berlin. Ich kam als Kind einer Boat-People Familie nach West-Berlin wuchs eigentlich mit dem Wunsch auf, aner­kannter Teil der deut­schen Gesellschaft zu sein und wollte wie viele Menschen of Color wie selbst­ver­ständlich dazu gehören. Ich wollte in Deutschland einfach ent­spannt leben.

Aber das Pogrom gegen die viet­na­me­sische Community in Rostock-Lichtenhagen räumte grund­legend mit meinen Illusionen über Deutschland auf. Je natio­na­lis­ti­scher der deutsche Wiedervereinigungsprozess eska­lierte und je stärker die ras­sis­ti­schen Exzesse in den Parlamentsdebatten und die auf­het­zende Medienberichterstattung über die angeb­liche „Asylantenflut“ wurden, desto wach­samer und poli­ti­scher wurde ich. Ich habe in dieser Zeit so viel über die Weiße deutsche Gesellschaft gelernt und hatte das Gefühl, erstmals hinter die Fassade der liberal-bürgerlichen Idylle zu blicken. Was ich dann in Rostock-Lichtenhagen unge­schminkt sah, war ein ras­sis­ti­scher Abgrund, der blanke Horror. So viel mas­sen­hafter dumpfer Hass gepaart mit dem selbst­ver­liebten Selbstbild als auf­ge­klärte Nation der Dichter, Denker und Dauersäufer. Die live im Fernsehen über­tra­genen Bilder von dem bren­nenden Sonnenblumenhaus, das tagelang wie bei einer mit­tel­al­ter­lichen Belagerung sturmreif ange­griffen wurde, waren einfach unfassbar: Es sprengte alles, was ich mir bis dahin vor­stellen konnte im modernen, angeblich so zivi­li­sierten und demokratisch-rechtsstaatlichen Deutschland. Rostock-Lichtenhagen war für mich ein erneuter Zivilisationsbruch! Meine Gefühle waren eine bizarre und wider­sprüch­liche Mischung aus abso­lutem Unglauben, Entsetzen, Abscheu, Wut, Trauer, Hilfslosigkeit und Trotz. In der unmit­tel­baren Situation wusste ich mir nicht besser zu helfen als einen Leserbrief an die taz zu schreiben.

Was ich in diesen Jahren eben­falls erlebte und was mich bis heute prägt, war aber auch die Erfahrung in migran­ti­schen, anti­ras­sis­ti­schen Zirkeln von People of Color, dass selbst­or­ga­ni­sierter Widerstand möglich ist, dass wir soli­da­rische Strukturen auf­bauen können und trotz unserer beschränkten Mittel nicht wehrlos sind.

Vor dem Pogrom in Lichtenhagen dachten alle, dass sowas nach der Nazizeit in Deutschland nicht mehr möglich sei. Das dachte ich auch. Bis zum Pogrom lebte ich in einer rea­li­täts­fernen Blase und dachte ich sei inte­griert, weil ich den deut­schen Pass habe. Rostock-Lichtenhagen und die explo­si­ons­artige ras­sis­tische Gewaltwelle in den 1990er Jahren zeigten mir, dass es ein anderes, sehr dumpfes und immer noch ziemlich schwarz­braunes Deutschland gibt. Das Pogrom dauerte vier Tage. Es war ein Volksfest mit Deutschlandweit ange­reisten Teilnehmenden. Es gab Bratwurstbuden, viel Bier und ein jubelndes Publikum. Und obwohl dieses ras­sis­tische Spektakel in aller Öffentlichkeit zele­briert und im Fernsehen live über­tragen wurde, war das absolut Unmögliche trotzdem möglich bzw. wurde durch das Versagen der Weißen Institutionen möglich gemacht. Solange es einen struk­tu­rellen Rassismus in der Gesellschaft gibt und die Institutionen dieses Machtungleichgewicht abbilden und ras­sis­tische Hierarchien mit Leben füllen, ist Rassismus in jeder Form denkbar und möglich. Wir müssen daher wachsam und soli­da­risch bleiben.

Forderungen

1) Auch nach 30 Jahren ist es nicht zu spät, die Rom*nja und viet­deut­schen Betroffenen des Pogroms mate­riell zu ent­schä­digen und ihnen ein Rückkehrrecht anzu­bieten. Wenn die offi­zielle Entschuldigung der Stadt Rostock von 2002 nicht nur eine leere Floskel ohne Konsequenzen ist, wäre es jetzt dringend geboten, ein groß­zügig aus­ge­stat­teten Fond zur Wiedergutmachung des his­to­ri­schen Unrechts ein­zu­richten. Nach dem skan­da­lösen Versagen von Politik, Stadtverwaltung und Justiz fordern wir die staat­lichen Institutionen auf, zumindest jetzt ein Mindestmaß an rechts­staat­lichen und ethi­schen Anstand zu zeigen.

2) Wir fordern die Kultur- und Wissenschaftsbetriebe auf, sich stärker mit den Pogromen und der ras­sis­ti­schen Gewalt in den 1990er Jahren aus­ein­an­der­setzen. Diese Zeit ist so grund­legend wichtig und gerade der Komplex Rostock-Lichtenhagen wurde bisher nur unzu­rei­chend erforscht und ist kul­turell kaum verarbeitet.

3) Wir fordern die Stadt Rostock auf, dass dezen­trale Gedenkkonzept zu über­ar­beiten und die bisher unver­ständ­lichen Denkmäler so zu ergänzen, dass sie dazu ein­laden sich inhaltlich mit dem Pogrom auseinanderszusetzen.

4) Wir fordern alle Menschen und spe­ziell die Medien dazu auf, das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen nicht weiter als „aus­län­der­feind­liche Gewaltexzesse“ oder als „frem­den­feind­liche Ausschreitungen“ klein­zu­reden und zu ver­harm­losen sowie die Verantwortung staat­licher Institutionen und poli­ti­scher Eliten unsichtbar zu machen. Das Pogrom ist ein Pogrom, weil staat­liche Institutionen und Verantwortungsträger unpro­fes­sionell han­delten. Sie haben versagt, die Gewalt zuge­lassen und tole­riert. Und in nicht wenigen Fälle wurde der Rassismus – inten­diert oder nicht – poli­tisch und medial gefördert. Wer die his­to­rische Tatsachen – so bitter und unbequem sie auch sind – leugnet, setzt ras­sis­tische Praktiken fort, die die Betroffenen des Pogroms erneut dis­kri­mi­niert. Das wollen und werden wir nicht zulassen. Dagegen werden wir uns heute und in Zukunft mit aller Macht gemeinsam wehren.

BlogPolitikVeranstaltungen

kori­en­tation unter­stützt das Bündnis Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992., das das Gedenken anlässlich des 30. Jahrestages orga­ni­siert hat. Die zen­trale Veranstaltung war die bun­des­weite Demo am 27.08.2022 in Rostock-Lichtenhagen, siehe Aufruf zur Demo.

Wir ver­öf­fent­lichen mehrere Redebeiträge auf unserer Webseite zur Dokumentation. Es folgt der Redebeitrag der Gedenkinitiative Phan Văn Toàn in Fredersdorf bei Berlin (https://phanvantoan.de), mit der wir kooperieren. 

Im Gedenken an Phan Văn Toàn.

Es ist der 31. Januar 1997, die Temperatur in Fredersdorf aus­serhalb von Berlin liegt um den Gefrierpunkt. Um den Lebensunterhalt seiner Familie zu sichern, steht der 42-jährige Phan Văn Toàn auch in der Kälte draussen und ver­kauft Zigaretten.

Mit dem Ende der DDR waren viele ehe­malige Vertragsarbeiter_innen in ihrer Existenz bedroht.
In der von der CDU und rechten Medien geschürten, ras­sis­ti­schen und natio­na­lis­ti­schen Stimmung der 1990er Jahre, waren sie nicht nur ständig der Gefahr staatlich legi­ti­mierter Gewalt aus­ge­setzt, sondern auch öko­no­misch kom­plett auf sich allein gestellt.

Die Arbeit, die Phan Văn Toàn ver­richtete, war ille­ga­li­siert und stän­digen Anfeindungen aus­ge­setzt. Gleichzeitig wurde sie viel und gerne in Anspruch genommen. Auch von den­je­nigen, die ihn dafür anfein­deten – auch von Rassist_innen – auch von Nazis.

Die perfide Verschränkung der Ausbeutung von – und Hetze gegen ille­ga­li­sierte Arbeit hat System.

Noch heute ist sie ein Grundstein bun­des­deut­scher Wirtschaftspolitik. Arbeiter_innen in solchen Bereichen tragen ein hohes Risiko zu Opfern von Gewalt zu werden, weil Menschenfeinde ihre schwierige Lage erkennen und ausnutzen.

So geschah es auch Phan Văn Toàn. Die Nazis, welche am S‑Bahnhof Fredersdorf eine Fahrradaufbewahrung betrieben, klauten wieder einmal Zigaretten aus seinem Lager. Als Phan Văn Toàn not­ge­drungen das Gespräch sucht, wird er von zwei der Nazis lebens­ge­fährlich ver­letzt. Drei Monate kämpft er im Krankenhaus um sein Leben und stirbt am 30. April 1997 an den Folgen des Angriffs.

Trotz ras­sis­ti­scher Parolen im Gerichtssaal will das Landgericht Frankfurt (Oder) später keinen ideo­lo­gi­schen Hintergrund der Tat sehen. Stattdessen wird die Darstellung der Täter in das Urteil über­nommen. Nicht Habgier und Rassismus stehen im Fokus der Verhandlung, sondern die ille­ga­li­sierte Arbeit von Phan Văn Toàn. Einige Jahre später wird die­selbe Kammer auch beim Mord am Punk Enrico Schreiber kein poli­ti­sches Motiv bei den neo­na­zis­ti­schen Tätern erkennen.

Das besondere Verständnis der deut­schen Justiz für Neonazis hat lange Tradition.

Mehr als 20 Jahre nach dem Mord gibt es seitens der Kommune noch immer kein Gedenken an Phan Văn Toàn. Keine Unterstützung für seine Hinterbliebenen. Kein Wort der Verantwortung, des Bedauerns, Nichts. Im Gegenteil: Als im Januar 2020 erstmals Initiativen mit einer Kundgebung daran erinnern, drückt der CDU-Bürgermeister offensiv sein Missfallen aus. Nach der Kundgebung wird der pro­vi­so­risch errichtete Gedenkort zerstört.

Der Mord an Phan Văn Toàn ist nun 25 Jahre her. Das Pogrom von Rostock Lichtenhagen 30 Jahre.
Die bür­ger­liche Geschichtsschreibung möchte beides gerne ver­gessen. Weil wir sie nicht lassen, wird ver­sucht „Erinnern“ zu einer Gruselgeschichte über längst ver­gangene Tage zu machen.

Ihr Erinnern heißt Vergessen.

Auch das ist deutsche Tradition. Der Nationalsozialismus wird zu einer Verführungsgeschichte umge­deutet, Lichtenhagen zum Mysterium und die vielen ras­sis­ti­schen Morde zu Einzelfällen ver­klärt. Jedes schreck­liche Mal auf’s Neue tut man über­rascht, dass Rassist_innen morden.

Diese wider­liche Heuchelei können die sich sonst wohin stecken.

Wer selbst ras­sis­tisch hetzt, Nazis zu „besorgten Bürgern“ adelt oder die Augen vor der ras­sis­ti­schen Tyrannei deut­scher Institutionen ver­schließt, ist selbst Teil des Problems und trägt Mitverantwortung für die Gewalt.

Unser Erinnern heißt Verändern.

Als Gedenkinitiative setzen wir uns dafür ein, Phan Văn Toàn wür­devoll zu gedenken.
Damit sind wir in der Pflicht ras­sis­tische Gewalt in all ihren Formen – durch Schläge, Zeitungsartikel oder Gesetze – zu benennen. Auch die Parallelen und Verbindungen von klas­sis­ti­scher und ras­sis­ti­scher Gewalt müssen benannt werden.

Die deutsche Tradition brechen.
Fredersdorf ist auch bei dir im Ort.
Phan Văn Toàn ist nicht vergessen.

BlogPolitikVerein

kori­en­tation unter­stützt das Bündnis Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992., das das Gedenken anlässlich des 30. Jahrestages orga­ni­siert hat. Die zen­trale Veranstaltung war die bun­des­weite Demo am 27.08.2022 in Rostock-Lichtenhagen, siehe Aufruf zur Demo. Im Folgenden unser Redebeitrag.

Wir sprechen für kori­en­tation, einer post/migrantischen Selbstorganisation und einem Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven aus Berlin.  

Wir soli­da­ri­sieren uns mit den Betroffenen des Pogroms, mit den viet­na­me­si­schen / viet-deutschen Communities, mit den Rom*nja-Communities, mit allen Betroffenen ras­sis­ti­scher und rechter Gewalt.

In unserem Verein sind Menschen mit unter­schied­lichen Geschichten aus Asiatisch-Deutschen Communities. Uns eint, dass wir als asia­tisch mar­kierte Menschen in Deutschland leben und spe­zi­fische Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen teilen. Viele unserer Eltern sind als „Gast-“ oder Vertragsarbeiter*innen nach Deutschland gekommen, viele als Geflüchtete. Einige von uns lebten als Kinder in Wohnheimen, Geflüchtetenunterkünften. Wenn wir die Bilder des grö­lenden, hass­erfüllten Mobs das bren­nende Sonnenblumenhaus stürmen sehen und die Tausenden Beifall klat­schenden Bürger*innen vor dem Haus, berührt uns das direkt. 

Das hätten auch wir sein können.

Die Menschen im Sonnenblumenhaus vor 30 Jahren, die um ihr Leben bangten, hätten auch unsere Eltern sein können, unsere Onkels und Tanten, Cousinen, Brüder, Schwestern.

Wir erinnern an die tage­lange extreme Gewalt, an die Todesängste der Betroffenen ange­sichts des ras­sis­ti­schen Mobs, denen sie nach dem Rückzug der Polizei aus­ge­liefert waren. Bis heute gab es keine offi­zielle Entschuldigung oder Wiedergutmachung.

Wir erinnern auch an den Widerstand und Mut der viet­na­me­si­schen Vertragsarbeiter*innen, die sich mit Holzstangen gegen die ein­ge­drun­genen rechten Gewalttäter ver­tei­digten und einen Weg fanden, um sich gemeinsam übers Dach ins Nachbargebäude zu retten.

Ein post­mi­gran­ti­sches, nicht-hegemoniales Erinnern muss die Überlebenden und Betroffenen von Rassismus und rechter Gewalt wür­digen und erinnern. Die Betroffenen und ihre Perspektiven tauchen in den domi­nanten, täter­zen­trierten Erinnerungsdiskursen nicht auf. Die Betroffenen werden nicht gehört und beteiligt, schlicht und einfach ver­gessen. Beispiel hierfür ist die Gestaltung des Mahnmals an das Pogrom der Stadt Rostock im Jahr 2017.

Ein Erinnern, das auf Veränderung zielt, muss die Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit Rassismus in der deut­schen Gesellschaft ein­fordern, der struk­turell und insti­tu­tionell his­to­risch ver­ankert ist und bis in die Gegenwart fortwirkt.

Anti-asiatischer Rassismus, his­to­rische Kontinuitäten 

Anti-asiatischer Rassismus ist in Deutschland schließlich kein neues Phänomen, sondern eta­blierte sich spä­testens mit der deut­schen Kolonialisierung chi­ne­si­scher und pazi­fi­scher Gebiete im 19. Jh. auf der struk­tu­rellen und insti­tu­tio­nellen Ebene.

Daher stellt Rostock-Lichtenhagen keinen Einzelfall dar, sondern einen tra­gi­schen Höhepunkt von anti-asiatischem Rassismus in Deutschland. Der wurde nicht benannt, nicht auf­ge­ar­beitet, insti­tu­tionell negiert und unsichtbar gemacht. Dies gilt auch für den mas­siven Rassismus gegen die geflüch­teten Rom*nja. 

Auch die Ermordung etwa von Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân 1980 in Hamburg, Phan Văn Toản 1997 in Fredersdorf, Pham Duy-Doan 2011 in Neuss und die Vergewaltigung sowie der Mord von Li Yangjie 2016 in Dessau ver­weisen auf his­to­rische Zusammenhänge, die bis in die Gegenwart reichen. Erst vor kurzem hat der mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 auf­flam­mende anti-asiatische Rassismus gezeigt, wie schnell kolo­ni­al­ras­sis­tische Stereotypen und Feindbilder in Medien, Politik und breiten Gesellschaftsschichten akti­viert werden und in ras­sis­tische Übergriffe in der Öffentlichkeit münden.

Cross-Community Solidaritäten und Gedenken

Unser Engagement gegen anti-asiatischen Rassismus ist grund­legend mit anti-rassistischen Kämpfen und his­to­ri­schen Erfahrungen von anderen Communities of Color verbunden.

Dazu gehört bei­spiels­weise die Auseinandersetzung mit dem NSU-Terror, dem Anschlag von Hanau oder der Support für die Black Lives Matter-Bewegung. 

Dazu gehört auch die gegen­seitige Solidarisierung und die Notwendigkeit von Cross-Community-Allianzen im Gedenken und in der Aufarbeitung der Vielzahl von unauf­ge­ar­bei­teten, ver­ges­senen Fällen.

Wir ver­weisen auf die wichtige Arbeit von Gedenkinitiativen. Das Handeln von zivil­ge­sell­schaft­lichen Akteur*innen, das Handeln von post/migrantischen Selbstorganisationen ist uner­setzlich, um poli­ti­schen Druck auf staat­liche Institutionen zu erzeugen.

Es geht darum, den Ermordeten und Hinterbliebenen zu sozialer Gerechtigkeit zu verhelfen.

Es geht darum, weitere Gewalt gegen People of Color und mar­gi­na­li­sierte soziale Gruppen in Deutschland zu verhindern.

Es geht darum, für unsere eigene Zukunft, unsere eigene Sicherheit und Gleichberechtigung in diesem Land zu kämpfen.

Forderungen

  • Wir unter­stützen die Forderungen des Bündnisses „Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992.
  • Wir fordern die deutsche Regierung auf, anti-asiatischen Rassismus in natio­nalen Aktions- und Maßnahmenplänen gegen Rassismus neben anderen Rassismen und Diskriminierungsformen anzuerkennen. 
  • Wir fordern eine multi-perspektivische Erinnerungspolitik.
  • Wir fordern eine Wiedergutmachung in Form einer ange­mes­senen Entschädigung der Betroffenen des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen.
  • Aus aktu­ellem Anlass machen wir auf die dro­hende Abschiebung des ehe­ma­ligen viet­na­me­si­schen Vertragsarbeiters Pham Phi Son auf­merksam, der mit seiner Familie in Chemnitz wohnt. Er kam 1987 nach Deutschland und lebt seit 35 Jahren in Sachsen! Die Stadt plant seine Abschiebung. Unterschreibt die Petition an den Sächsischen Landtag. Wir fordern die unbe­fristete Niederlassungserlaubnis für Pham Phi Son!
    (https://www.openpetition.de/petition/online/nach-35-jahren-in-sachsen-familie-pham-nguyen-muss-bleiben)

„Antirassistisches / (post)migrantisches Erinnern heißt
politisch/kollektiv inter­ve­nieren
und Gesellschaft verändern!“

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kori­en­tation unter­stützt das Bündnis Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992., das das Gedenken anlässlich des 30. Jahrestages orga­ni­siert. Die zen­trale Veranstaltung wird die bun­des­weite Demo am 27.08.2022 in Rostock-Lichtenhagen sein. Wir betei­ligen uns an der Demo mit einem Redebeitrag vor Ort und rufen auch alle Asiatisch-Deutschen Communities, Gruppen, Inis dazu auf, daran teilzunehmen.

Dokumentation der Demo

Redebeiträge

Alle Redebeiträge sind auf der Webseite des Bündnisses doku­men­tiert: https://gedenken-lichtenhagen.de/demo/redebeitrage/

Video

Videodokumentation der Demo am 27.08.2022 von Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992.

DEMO AUFRUF

Wir ver­öf­fent­lichen an dieser Stelle die Demo-Aufrufe des Bündnisses auf Deutsch, Englisch, Vietnamesisch. Mehr Sprachen siehe Bündnis-Webseite: https://gedenken-lichtenhagen.de

Damals wie heute: Erinnern heißt verändern!

Großdemo am 27. August 2022 – 14 Uhr – Rostock-Lichtenhagen

30 Jahre nach dem ras­sis­ti­schen Pogrom werden wir am 27. August 2022 gemeinsam in Rostock-Lichtenhagen auf die Straße gehen. Denn ras­sis­tische Gewalt und insti­tu­tio­neller Rassismus gehen bis heute Hand in Hand. Dem Erinnern muss ein Handeln folgen.

Wir fordern:
Den Angriff in Lichtenhagen 1992 als rassistisches Pogrom benennen!

Rostock im August 1992. Im Stadtteil Lichtenhagen werden über drei Tage hinweg Geflüchtete und ehe­malige Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam ange­griffen. Die Polizei schreitet gegen den zeit­weise aus meh­reren tausend Menschen bestehenden Mob kaum ein und zieht sich schließlich ganz zurück. Die Angreifer:innen werfen dar­aufhin Brandsätze in das Haus. Mehr als 120 Menschen retten sich über das Dach des Gebäudes. Bis heute scheut sich die Hansestadt Rostock dieses Pogrom klar als solches zu benennen.

Wir fordern:
Rassistische Gewalt benennen und bekämpfen!

Das bren­nende Sonnenblumenhaus ist bis heute ein Symbol rechter Gewalt. Aber nicht nur hier und nicht nur 1992 werden unzählige Menschen durch rechte und ras­sis­tische Gewalt ver­letzt, getötet und trau­ma­ti­siert – Lichtenhagen war und ist kein Einzelfall.

Wir fordern:
Abschiebestopp und Bleiberecht für Rom:nja und alle Betroffenen rassistischer Gewalt!

Dem Pogrom in Lichtenhagen vor­aus­ge­gangen ist eine jah­re­lange Kampagne zur Verschärfung des Asylrechts durch kon­ser­vative Parteien. Im Nachgang des Ereignisses gab es für Asylsuchende keinen bes­seren Schutz, sondern Abschiebungen und Lagerunterbringung. Die Asylgesetzverschärfungen trafen wie die ras­sis­tische Debatte im Vorfeld besonders Rom:nja. Die betrof­fenen ehe­ma­ligen „Vertragsarbeiter:innen“ führten wie viele ihrer ehe­ma­ligen Kolleg:innen jah­re­lange Kämpfe um ihr Bleiberecht.

Wir fordern:
Dezentrale Unterbringung jetzt! Auflösung der Aufnahmeeinrichtung in Nostorf-Horst und aller Sammellager!

Wenige Monate nach dem Pogrom, im April 1993, wird das Aufnahmelager Nostorf-Horst errichtet. Statt Geflüchtete vor rechter Gewalt zu schützen, werden sie fortan im Wald iso­liert. Weitab von Einkaufsmöglichkeiten und anderer Infrastruktur leben hier seitdem Menschen für Monate oder Jahre. Das Lager in Nostorf-Horst kann als Prototyp der Erstaufnahmeeinrichtungen ver­standen werden, aus denen Geflüchtete direkt abge­schoben werden können.

Wir fordern:
Perspektiven und Forderungen Betroffener in den Mittelpunkt stellen!

Gegen rechte Gewalt und staat­lichen Rassismus kämpfen seit Jahrzehnten viele Menschen, zum Beispiel in migran­ti­schen Selbstorganisationen, als Antifas oder in lokalen Gedenkinitiativen. Dabei ist ein selbst­be­stimmtes Gedenken Betroffener wichtige Voraussetzung für Aufarbeitung und Erinnerung.

Wir fordern:
Umbenennung des Neudierkower Wegs in Mehmet-Turgut-Weg!

Der Kampf gegen Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus darf sich nicht auf ein­zelne Jahrestage beschränken. Rostock wurde etwa zehn Jahre nach dem Pogrom auch Schauplatz eines NSU-Mordes. Die Verstrickungen des NSU in MV sind bis heute unzu­rei­chend auf­ge­ar­beitet. Das Gedenken muss mehr sein als ein kurzes Innehalten. Erinnerung braucht Räume, Orte und Widerstand. Wir müssen uns der Namen der Opfer erinnern.

Wir werden in Lichtenhagen gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, Ausgrenzung und Unterdrückung auf die Straße gehen. Wie es die Aktivist:innen in Hanau for­mu­lieren:
Erinnern heißt verändern!

Bündnis „Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992

Then as now: Remembering means changing

Demonstration on August 27, 2022, 2 p.m. in Rostock-Lichtenhagen

On August 27th we will take the streets tog­ether to take a stand against racism in Rostock and against oppression ever­y­where. We remember the racist pogrom that took place in Rostock-Lichtenhagen in 1992. We want to overcome racism that still exists today. We are con­vinced that tog­ether we can change our society for the better.

Our alliance was founded to com­me­morate the pogrom in Rostock-Lichtenhagen in 1992. Among other things, we organize events on various aspects of this nati­onwide demonstration.

With the demons­tration we demand from politics:

Name and fight racist violence!

The burning „sun­flower house“ is still a symbol of right-wing vio­lence in Germany. But it is not only here and not only in 1992 that countless people are injured, killed and trau­ma­tized by right-wing and racist vio­lence – Lichtenhagen was and is not an iso­lated case.

Clearly name the attack in Lichtenhagen in 1992 as a racist pogrom!

Rostock in August 1992. In the Lichtenhagen dis­trict, refugees and former con­tract workers from Vietnam were attacked for three days. The state government and the police did not intervene. It is important to clearly name this state racism with the term „pogrom“.

Stop deportation and right to stay for Romany People and all those affected by racist violence!

From 1992 to the present, con­ser­vative parties use racial pre­judice to tighten laws against asylum seekers. Many of those, who were affected by Lichtenhagen, were either deported or had to fight for years for a right to stay.

Decentralized housing now! Abolish the reception facility in Nostorf-Horst and all collective Refugee camps!

Horst existes since Lichtenhagen. Far away from shops and other infra­structure, people live here for months or years. The Refugee camp in Nostorf-Horst is one of many coll­ective camps. Collection camps are not good places to live, the­r­efore: Apartments for everyone!

Focus on the perspectives and demands of those affected by racism!

Many people have been fighting against right-wing vio­lence and state racism for decades. It is important that those who expe­rience racism every day help shape the com­me­mo­ration in a self-determined manner. This is an important pre­re­quisite for pro­cessing and remembering.

Rename Neudierkower Weg in Toitenwinkel into Mehmet-Turgut-Weg!

About ten years after the pogrom, Rostock was also the scene of a murder by the ter­rorist group NSU. To remember that Mehmet Turgut was part of the Rostock city society, the path at the memorial should be named after him.

The alliance „Remembrance of the Pogrom. Lichtenhagen 1992.

Ngày ấy cũng như ngày nay: Tưởng nhớ có nghĩa là thay đổi

Biểu tình ngày 27 tháng 8 năm 2022, lúc 14 giờ tại Lichtenhagen, Rostock.

Ngày 27 tháng 8 năm 2022, chúng ta sẽ cùng xuống đường biểu tình chống lại nạn phân biệt chủng tộc tại Rostock và chống lại sự đàn áp ở khắp nơi. Chúng ta tưởng nhớ về bạo động phân biệt chủng tộc đã xảy ra vào năm 1992 tại Lichtenhagen. Phân biệt chủng tộc vẫn đang tồn tại. Hãy cùng nhau chấm dứt phân biệt chủng tộc. Chúng tôi tin rằng, chúng ta có thể cùng nhau thay đổi cho một xã hội tốt đẹp hơn.

Liên hiệp chúng tôi đã được lập ra để tưởng niệm vụ bạo động phân biệt chủng tộc tại Lichtenhagen năm 1992. Chúng tôi tổ chức nhiều sự kiện với nhiều khía cạnh khác nhau và cuộc biểu tình toàn liên bang này là một trong các chương trình đó.

Với cuộc biểu tình này chúng tôi yêu cầu các chính trị gia:

Nêu tên và đấu tranh chống Bạo lực phân biệt chủng tộc!

Hình ảnh khu nhà Ba hoa bị cháy vẫn là một biểu tượng của bạo lực cánh hữu cho đến nay. Tuy nhiên không chỉ ở nơi đây và không chỉ năm 1992, vẫn còn rất nhiều người bị thương, bị giết chết và bị ám ảnh bởi bạo lực cánh hữu và phân biệt chủng tộc – Lichtenhagen đã và hiện nay cũng không phải là trường hợp duy nhất.

Gọi tên vụ tấn công tại Lichterhagen năm 1992 rõ ràng là bạo lực phân biệt chủng tộc!

Rostock vào tháng 8 năm 1992. Tại Lichtenhagen, những người tị nạn và những người hợp tác lao động Việt Nam bị tấn công 3 ngày dài. Chính quyền bang và cảnh sát đã không can thiệp. Việc nêu tên phân biệt chủng tộc mang tính nhà nước này bằng khái niệm rõ ràng “bạo lực phận phân biệt chủng tộc” (Pogrom) là rất quan trọng.

Dừng việc trục xuất và quyền được ở lại cho người Romn:ja và tất cả những người bị ảnh hưởng bởi bạo lực phân biệt chủng tộc!

Từ năm 1992 cho đến nay các đảng bảo thủ sử dụng những định kiến mang tính phân biệt chủng tộc, để tăng cường các điều luật chống lại người xin tị nạn. Những người bị ảnh hưởng đến bởi Lichtenhagen một số đã bị trục xuất hoặc đã phải đấu tranh nhiều năm trời cho quyền được ở lại.

Cư trú phi tập trung cho những người xin tị nạn ngay lập tức! Giải thể cơ sở tiếp nhận người tị nạn tại Nostorf-Horst và tất cả những nơi cư trú tập trung!

Từ vụ Lichtenhagen bây giờ có Horst. Những người tị nạn sống ở đây cách xa những nơi có thể mua sắm và cơ sở hạ tầng khác trong vài tháng hay vài năm. Nostorf-Horst là một trong số nhiều những nơi ở tập trung. Nơi ở tập trung không là chỗ ở tốt, vì vậy yêu cầu: Căn hộ chung cư cho tất cả mọi người!

Đặt trọng tâm vào những quan điểm và yêu cầu của những người bị ảnh hưởng của phân biệt chủng tộc!

Từ vài thập kỉ nay đã có nhiều người đấu tranh chống lại bạo lực cánh hữu và phân biệt chủng tộc mang tính nhà nước. Quan trọng là những người cảm nhận phân biệt chủng tộc hàng ngày tự quyết định cùng kiến tạo và thực hiện việc tưởng nhớ. Đó là một tiền đề quan trọng để nhìn lại, phân tích, xử lý những trải nghiệm và tưởng nhớ

Đổi tên đường Neudierkower Weg thành Mehmet-Turgut-Weg tại Toitenwinkel để nhắc nhở chúng ta về Mehmet Turgut!

Khoảng 10 năm sau vụ bạo động phân biệt chủng tộc, Rostock cũng đã trở thành hiện trường của một vụ giết người bởi nhóm khủng bố NSU. Để tưởng nhớ việc Mehmet Turgut là một phần của dân thành phố Rostock, đường đi qua tượng tưởng niệm của anh nên được đặt theo Mehmet Turgut.

Liên hiệp „Tưởng nhớ về bạo động phân biệt chủng tộc. Lichtenhagen năm 1992.

VeranstaltungenVerein

Link: https://youtu.be/Ml-LTDoULAI

Zwei Jahre Pandemie heißt für „asia­tisch“ gelesene Menschen in Deutschland und weltweit: Zwei Jahre, in denen ras­sis­tisch moti­vierte Attacken in öffent­lichen Räumen – verbal und kör­perlich – massiv zuge­nommen haben. Begleitende Stichwortgeber sind deutsche Mainstream-Medien, die mit der Kulturalisierung der Viruskrankheit anti-asiatische ras­sis­tische Vorurteile (re-)aktivieren. Ihre Berichterstattung wurde und wird von Stimmen aus den betrof­fenen Communities kri­ti­siert, dar­unter auch die Vereine kori­en­tation und die Neuen deut­schen Medienmacher*innen.

In zwei Jahren Pandemie hat sich gleich­zeitig viel Widerstand orga­ni­siert: Dazu gehören Hashtags wie #sto­pan­ti­a­si­an­racism, Netzwerke wie „ichbinkeinvirus.org“, Mobilisierungen für Demonstrationen, offene Briefe, Impulse für kri­tische wis­sen­schaft­liche Forschung, Cross-Community-Support und Vernetzung von soli­da­ri­schen Peer-Groups. Zusammengefasst: Asiatisch-Deutsche haben sich selbst-bewusst positioniert.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ziehen die Panelteilnehmer*innen Bilanz und dis­ku­tieren Potenziale sowie Visionen: Welche Diskurse und Dynamiken sind Ursachen für den Anstieg des anti-asiatischen Rassismus in der Pandemie? Wie haben „asia­tisch“ bzw. ost-/südostasiatisch gelesene Menschen diese Entwicklungen wahr­ge­nommen? Welche Formen von selbst­or­ga­ni­siertem Widerstand, Solidarität und Empowerment sind in und um Asiatisch-Deutsche und asiatisch-diasporische Communities ent­standen? What‘s next?

Es werden Asiatisch-Deutsche bzw. asiatisch-diasporische Panelist*innen sprechen: Sie arbeiten akti­vis­tisch, medi­en­kri­tisch und wis­sen­schaftlich an der Schnittstelle von Community Organizing und der Herstellung von kri­ti­scher Öffentlichkeit für anti­ras­sis­tische Themen. 

Datum: Do, 25.11.2021, 19.00 – 21.00 Uhr (Livestream)
Die Videodokumentation des Gesprächs findet Ihr hier:
Youtube-Link: https://youtu.be/Ml-LTDoULAI

Moderation: Quang Nguyễn-Xuân (Neue Deutsche Medienmacher*innen, No Hate Speech Movement)

Panelist*innen:

  • Cuso Ehrich (keine Pronomen) ist in sozialen Bewegungen aktiv und aktuell Bildungsreferent:in für Rassismus- und Machtkritik bei IDA-NRW. Seit 2018 gestaltet Cuso mit Xinan die Plattform und den Podcast DIASPOR.ASIA, in der sie an den Intersektionen von geschlecht­licher Identität, Klassenzugehörigkeit und Rassifizierung aus Asiatischen Perspektiven in Deutschland arbeiten.
  • Thủy-Tiên Nguyễn (keine Pronomen) ist eine queere Viet-Deutsche Person und arbeitet u.a. als politische*r Bildner*in und Tanztheaterpädagog*in. Arbeitsschwerpunkte sind haupt­sächlich anti-asiatischer Rassismus, Empowerment, Queerness, Queerfeindlichkeit und Gender. Für kori­en­tation e.V. unter­sucht Thủy-Tiên Rassismus in der COVID-19-Berichterstattung und co-hostet den Podcast „The Asian Diasporic Talk“.

Das Panel wird ver­an­staltet durch No Hate Speech Movement, ein Projekt der Neuen deut­schen Medienmacher*innen in Kooperation mit kori­en­tation e.V.

Credits:

Foto Thủy-Tiên: Thiên Ditze (@thien_ditze_photography)
Foto Cuso: Fadi Elias
Foto Kimiko: privat/Kimiko Suda

PolitikVeranstaltungenVerein

Live-Mitschnitt der Diskussion

https://www.youtube.com/watch?v=UfdACr41NQQ
YouTube-Kanal der Landeszentrale für Politische Bildung: www.youtube.com/watch?v=UfdACr41NQQ

Zwischen dem 17. und 23. September 1991 wurde in der säch­si­schen Kleinstadt Hoyerswerda eine Serie von ras­sis­ti­schen gewalt­tä­tigen Angriffen auf ein Vertragsarbeiter*innen-Heim und eine Geflüchteten-Unterkunft verübt. Anlässlich des 30. Jahrestags wollen wir uns im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung an die gesell­schaft­liche Atmosphäre, die Diskurse und die Übergriffe der Nachwendezeit erinnern. Der Fokus wird dabei auf dem dama­ligen (post)migrantischen Widerstand gegen Rassismus, ins­be­sondere aus Asiatischer und Schwarzer deut­scher Perspektive, liegen. Bei der Paneldiskussion wird nach „Cross-Community-Strategien“ gegen Rassismus für die Gegenwart gesucht: Wie können wir zusam­men­kommen? Was sind unsere gemein­samen Ausgangspositionen? Wie können wir trotz bestehender Unterschiede kon­se­quent soli­da­risch sein? Wie kann ein gesell­schaft­licher Wandel her­bei­ge­führt werden?

Podium

Mai-Phuong Kollath, geboren 1963 in Hanoi, Vietnam, kam 1981 als Vertragsarbeiterin in die ehe­malige DDR nach Rostock. Die Diplom-Pädagogin leitete 16 Jahre haupt­amtlich die Migrationsberatungsstelle in Rostock und leistete aktive Vorstandsarbeit bei dem deutsch-vietnamesischen Verein Diên Hồng. Seit Jahren enga­giert sie sich ehren­amtlich in ver­schie­denen bun­des­weiten Fachgremien der Migrations- und Integrationspolitik. Heute lebt sie in Berlin und arbeitet frei­be­ruflich als inter­kul­tu­relle Beraterin und Diversity-Trainerin.

Jessica Massóchua ist in der mosam­bi­ka­ni­schen Stadt Beira geboren und in einer säch­si­schen Kleinstadt bei Dresden auf­ge­wachsen. Sie setzt sich mit sozialer Ungleichheit, Subjektivierung und Black Feminsim aus­ein­ander. Herzensanliegen ist dabei die Sichtbarmachung der Lebensrealitäten und Widerstände mar­gi­na­li­sierter Menschen. Sie ist Aktivistin und Teil der Initiative 12. August.

Paulino José Miguel war bis Ende der 80er Jahre mosam­bi­ka­ni­scher Vertragsarbeiter in der ehe­ma­ligen DDR. Nach Ende der DDR erkämpfte er sich das Bleiberecht und blieb im ver­einten Deutschland. Er stu­dierte Erziehungs- und Politikwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und an der Universität zu Aarhus (Dänemark). Zu seinen bis­he­rigen Tätigkeiten zählen Projekte zur Reintegration von ehe­ma­ligen Kindersoldaten, Vereinsarbeit sowie die Arbeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei DOMiD (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. in Köln) und am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg.

Paulino Miguel erlebte den real­exis­tie­renden Sozialismus in seinen prä­genden Jahren als Jugendlicher und junger Erwachsener, erlebte und gestaltete Proteste und Widerstände, wurde Zeuge der gesell­schaft­lichen Umbrüche und des Wiederaufbaus sowie der Freuden und Enttäuschungen rund um die Wiedervereinigung. All das machte er zum selbst­ver­ständ­lichen Teil SEINER Geschichte und SEINER aktiven Rolle als Aktivist für den gesell­schaft­lichen Zusammenhalt.

Paulino José Miguel ist Empowermenttrainer und Experte für ent­wick­lungs­po­li­tische Bildungsarbeit

Moderation: Noa K. Ha (DeZIM, Berlin)

Zeit und Ort

Datum: Donnerstag 23.09.2021, 18:30 – 20:30 h

Ort: Berliner Landeszentrale für Politische Bildung, Hardenbergstraße 22–24, 10623 Berlin

Veranstaltungswebseite: www.berlin.de/politische-bildung/veranstaltungen/veranstaltungen-der-berliner-landeszentrale/remember-resist-unite-1123606.php

Format: Präsenzveranstaltung in der Landeszentrale für Politische Bildung mit Youtube-Live-Stream

Link zum YouTube-Kanal der Berliner Landeszentrale für poli­tische Bildung (abrufbar bis März 2022).

Anmeldung

Wir bitten um Anmeldung über die Landeszentrale für Politische Bildung Berlin: LINK ZUR ANMELDESEITE

Veranstalter

Diese Veranstaltung wird durch kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. in Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für poli­tische Bildung organisiert.

BlogPolitikVerein

13.05.2021 | Solidaripod (Podcast)
#53 – „Asiatische Perspektiven sichtbar machen“, mit Gästin Sandy-Julia von korientation 

11.05.2021 | wdr 5 – Morgenecho (Radio)
Antiasiatischer Rassismus in Deutschland- Interview mit Kimiko Suda

11.05.2021 | Tagesschau (TV)
Antidiskriminierungsstelle: Zahl der Anfragen stark gestiegen – Interview mit Kimiko Suda (01:25 min)

11.05.2021 | neue deutsche orga­ni­sa­tionen BLOG
Die Corona-Pandemie und anti-asiatischer Rassismus: „[…] es fand ein bewusster Rückzug aus dem öffent­lichen Raum statt“ – Im Gespräch mit Kimiko Suda 

30.04.2021 | Stand Up Gegen Rassismus e.V. (@stand_up_gegen_rassismus / IG)
Insta-Live-Interview zu anti-asiatischem Rassismus mit Sina Schindler

08.04.2021 | Der Tagesspiegel
Patrick Volknant. Corona ver­schärft den Rassismus gegen asia­tisch gelesene Menschen - Interview mit Jee-Un Kim, Thị Minh Huyền Nguyễn von ichbinkeinvirus.org, Toan Nguyen, Jieun Park von GepGemi e.V.

27.03.2021 | Phoenix TV (chi­ne­sisch)
德國專家籲亞裔受歧視要多發聲-鳳凰秀 – Interview mit Kimiko Suda 

25.03.2021 Marie Illner, web.de. Behandlung ver­weigert, Bewerbung abge­lehnt: Das Problem des anti-asiatischen Rassismus in Deutschland, Interview mit Jee-Un Kim 

23.03.2021 Nina Dreher, Maria Kotsev, Der Tagesspiegel. „Anti-asiatischer Rassismus sollte Thema der Mehrheitsgesellschaft sein“, Interview mit Kimiko Suda, Thủy-Tiên Nguyễn von kori­en­tation und Thị Minh Huyền Nguyễn von ichbinkeinvirus.org

21.03.2021 Jenifer Gierke, ZDF.de: „Schon vor Corona ein Problem. So werden Asiaten hier­zu­lande dis­kri­mi­niert“, Interview mit Kimiko Suda und Thủy-Tiên Nguyễn von kori­en­tation sowie poli­tische Neurowissenschaftlerin Liya Yu

18.03.2021 Alisha Mendgen, Redaktionsnetzwerk Deutschland: Antiasiatischer Rassismus: Wie die Pandemie den Hass sichtbar macht – Interview mit Sina Schindler

18.03.2021 Anja Backhaus, Radio WDR 5 „Neugier genügt“: Unsere wis­sen­schaft­liche Referentin Kimiko Suda hat am ein Radiointerview zum Thema „Ich bin kein Virus – Anti-asiatischer Rassismus“ gegeben. Dabei spricht Kimiko über die wis­sen­schaft­liche Forschung zum Thema anti-asiatischer Rassismus in Deutschland, die derzeit erst in ihren Anfängen steht und stellt die ersten Ergebnisse einer Pilotstudie zu Anti-asiatischem Rassismus in der Corona-Pandemie vor. Gleichzeitig wird die gesell­schaft­liche Bedeutung und Relevanz, anti-asiatischen Rassismus zu ver­stehen und zu bekämpfen, nicht nur mit dem Blick auf die jüngsten Ereignisse in den USA deutlich, in denen ein weisser Mann in Atlanta acht Menschen getötet hat, dar­unter sechs asia­tische Frauen. Auch in Deutschland exis­tiert anti-asiatischer Rassismus nicht erst seit der Corona-Pandemie, und auch nicht erst seit den Pogromen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen in den 1990ern. Es ist daher über­fällig, dass sich die Politik und Personen des öffent­lichen Lebens sichtbar gegen anti-asiatischen Rassismus und andere Formen ras­sis­ti­scher Diskriminierung posi­tio­nieren und deutlich dagegen aussprechen.


Siehe auch: Pressespiegel aus dem Jahr 2020

Ein blaues Poster, in dessen Mitte ein Bild in Ovalform zu sehen ist. Das ovale Bild zeigt eine Person, die in einen Lautsprecher spricht. Oben links auf dem Poster steht „In Memory In Resistance“. Rechts daneben steht „Veranstaltet von und in Solidarität mit asiatischen Diaspora Gemeinschaften“. Relativ mittig im Bild steht der Titel, der über das ovale Bild teilweise rübergelegt ist: „Demonstration für die Opfer des rassistischen Anschlags in Atlanta“. Unten links steht die Ortsangabe „US-Botschaft / Brandenburger Tor Mitte, Berlin“. Daneben steht das Datum „Sonntag 28.03.2021, 14 Uhr“. Ganz unten steht unser Hashtag #SolidaritätMitAtlanta.
Blog

[English Version]
[한국어 버전]
[Vietnamesische Version]

Wir, als Teil der Asiatischen Diaspora, ver­an­stalten eine Demonstration in Gedenken und in Widerstand für die 8 Opfer des ras­sis­ti­schen Anschlags in Atlanta am 16. März 2021 – 6 der Opfer waren asia­tische Frauen. Angesichts weißer Vorherrschaft (white supremacy), den kapi­ta­lis­ti­schen, ras­sis­ti­schen und sexis­tisch patri­ar­chalen Strukturen in den USA, Deutschland und global, sprechen wir von einem geplanten Massaker und lehnen es ab, diese auf eine Schießerei zu reduzieren!

Am Sonntag, den 28. März um 14 Uhr, ver­an­stalten wir eine Demonstration vor der US-amerikanischen Botschaft beim Brandenburger Tor gegen white supremacy, Kapitalismus, Rassismus und Sexismus, um unsere Forderungen laut und klar mit­zu­teilen. Wir lehnen die Narrative ab, dass Polizeiintervention eine Lösung ist, und rufen unsere Community auf, zu einer anti­ras­sis­ti­schen, anti­se­xis­ti­schen und anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Agenda bei­zu­tragen. Wir soli­da­ri­sieren uns mit Schwarzen, Indigenen sowie People of Color Arbeiter*innen und Communities sowie mit allen Betroffenen von Rassismus.

Bitte tragt Masken und haltet die Hygienemaßnahmen ein. 

Die Speaker*innen und Artists werden noch auf unserer Facebook Veranstaltungsseite sowie in unseren Insta Stories bekannt gegeben.

Diese kol­lektive Protestaktion wird von fol­genden Organisationen unterstützt: 

DAMN*, ichbinkeinvirus.org, YEOJA Magazine, kori­en­tation, BAFNET Berlin Asian Film Network, Korea Verband, Diaspor.Asia und Einzelpersonen aus der Community.

Bitte schaut in unserem link.tree für alle Spendenlinks mit GoFundMe-Seiten für die Angehörigen der Opfer, unser Money Pool für die Kosten für die Demo sowie unsere Facebook Veranstaltungsseite:
https://linktr.ee/InMemoryInResistance

Bildbeschreibung: Ein blaues Poster, in dessen Mitte ein Bild in Ovalform zu sehen ist. Das ovale Bild zeigt eine Person, die in einen Lautsprecher spricht. Oben links auf dem Poster steht „In Memory In Resistance“. Rechts daneben steht „Veranstaltet von und in Solidarität mit asia­ti­schen Diaspora Gemeinschaften“. Relativ mittig im Bild steht der Titel, der über das ovale Bild teil­weise rüber­gelegt ist: „Demonstration für die Opfer des ras­sis­ti­schen Anschlags in Atlanta“. Unten links steht die Ortsangabe „US-Botschaft / Brandenburger Tor Mitte, Berlin“. Daneben steht das Datum „Sonntag 28.03.2021, 14 Uhr“. Ganz unten steht unser Hashtag #SolidaritätMitAtlanta.


[English] We, as part of the Asian Diaspora com­munity, are hosting a demons­tration in memory and in resis­tance for the 8 victims of the racist shooting in Atlanta on March 16th, 6 of whom were Asian women. We refuse to name this shooting as any­thing other than a mas­sacre done in light of the white supremacy, misogyny and capi­talism that thrives in both the U.S. and Germany and globally! 

On Sunday, 28 March at 2pm we will hold a rally in front of the U.S. Embassy by Brandenburger Tor against white supremacy, capi­talism, racism and sexism to make sure our demands are made loud and clear! We stand in soli­darity with the Black, Indigenous and People of Color-workers and com­mu­nities as well as all victims of racism!

Please don’t forget your masks and keep social distance. 

The demo program including speakers and artists will be added to our facebook event page and announced in our stories soon.

This coll­ective direct action is sup­ported by the orga­niza­tions
DAMN*, ichbinkeinvirus.org, YEOJA Magazine, kori­en­tation, BAFNET Berlin Asian Film Network, Korea Verband, Diaspor.Asia und other indi­vi­duals from the community.

Please visit our link.tree for links to all GoFundMe’s from the victims‘ families, our money pool to be used for orga­ni­sation expenses, and our facebook event page:
https://linktr.ee/InMemoryInResistance

Image description: A blue poster with an image in the middle of a person holding a mega­phone and speaking. Top left of the poster says, „In Memory In Resistence“. Top right of the poster says „Hosted by and in soli­darity with asian dia­spora com­mu­nities“. Main text of the poster says, „A demons­tration for the Atlanta shooting victims“. Bottom left of the poster says „US Embassy / Brandenburger Tor Mitte, Berlin“ Bottom right says „Sunday 28.03.2021 2PM“ Final text at the very bottom of the poster says „#soli­da­ri­tätmitat­lanta“.



[Korean] 우리, 아시아 디아스포라 공동체는 3월 16일의 애틀랜타 총기난사 사건이 낳은 6명의 아시안 여성을 포함한 희생자 8명을 추모하고 그에 저항하는 시위를 벌입니다. 우리는 이 총격 사건을 미국과 독일 그리고 세계적으로 커져가는 백인 우월주의, 여성 혐오, 자본주의에 비추어 행해진 대학살 그 외의 어떤 것으로도 명명하기를 거부합니다.

3월 28일 일요일 오후 2시, 우리의 요구를 크고 분명하게 전달하기 위해 브란덴부르크 토르 옆 미국 대사관 앞에서 백인 우월주의, 자본주의, 인종주의와 성차별에 반대하는 시위를 열 것입니다! 우리는 경찰의 개입이 해결책이라는 생각을 거부하고 우리 지역사회가 흑인, 원주민, 그리고 유색인종들과 연대하여 폐지론적 의제에 기여할 것을 촉구합니다!

모두 마스크를 지참하고 사회적 거리를 유지하세요.


[Vietnamese] Chúng tôi, một phần của cộng đồng người dân châu Á, đang tổ chức một buổi canh thức để tưởng nhớ 8 nạn nhân bị thảm sát trong vụ nổ súng ở Atlanta vào ngày 16 tháng 3, trong đó có 6 người là phụ nữ châu Á. Chúng tôi tạm gọi vụ thảm sát này là hậu quả của phân biệt giới tính nam nữ và quyền bình đẳng của Phụ Nữ cũng như sự thống trị của chủ nghĩa tư bản và quyền lực của người da trắng tại Hoa Kỳ, Đức và trên toàn thế giới. 

Vào 2 giờ chiều chủ nhật ngày 28 tháng 3 năm 2021, chúng tôi sẽ tổ chức một buổi diễn tập trước toà nhà Lãnh Sự Quán Mỹ tại Đức ở Branden Burger Tor để chống lại sự quyền lực của người da trắng, chủ nghĩa tư bản, sự phân biệt chủng tộc, và chế độ phụ hệ. Chúng tôi muốn tiếng nói và yêu cầu của chúng tôi được ghi nhận.Chúng tôi phản đối sự can thiệp của cảnh sát là giải pháp và kêu gọi cộng đồng đoàn kết và hỗ trợ các cộng đồng người Da Đen, bản địa, và da màu.

Xin đeo khẩu trang khi đến tham dự sự kiện, và nhớ giữ khoảng cách an toàn giữa mọi người.


Newsletter

Liebe korientation-Mitglieder, liebe Freund*innen,

wir sind aus aktu­ellem Anlass traurig und zutiefst besorgt über die zuneh­mende Anzahl an gewalt­tä­tigen Angriffen und Morden, von denen Mitglieder der Asian American Communities in den letzten Wochen und Monaten, von New York bis Seattle betroffen sind. Letzte Nacht (Dienstag, 16.03.) wurden sechs asia­tische Frauen von einem vor­aus­sichtlich ras­sis­tisch moti­vierten weißen Mann in Atlanta erschossen. Heute Abend (17.03.) von 18:30 ‑20h möchten wir gemeinsam mit D.A.M.N., ichbinkeinvirus.org, BAFNET und Diaspor.Asia den ermor­deten Frauen in einem digi­talen Community-Raum gedenken und uns austauschen. 

Es gibt auch positive Dinge zu berichten! Wir freuen uns über den kon­ti­nu­ier­lichen Prozess der Sichtbarwerdung von anti­asia­ti­schem Rassismus in Deutschland. Wir bekommen jede Woche diverse Presseanfragen zu dem Thema unter anderem vom RedaktionsNetzwerk Deutschland, ZDF, WDR, und Deutschlandradio. Und wie schon 2020 besteht ein großer Bedarf an Inputs bun­desweit, unter anderem sind wir im März und April 2021 mit Webinar-Beiträgen in Berlin, Freiburg, Karlsruhe, Krefeld, Darmstadt, Tübingen, Würzburg und Köln dabei.

Und ganz wichtig: unter­stützt uns morgen, am 18.03.2021 ab 17h beim Pitch für unser neue Projektidee RADAR – Resilienz für Asiatische Deutsche und Anti-Rassismus (im Netz), und nehmt am Community-Voting teil! Siehe Newsletter-Rubrik „Fokus“ für Details.

Und noch eine drin­gende Bitte an Euch, die wir in jedem Newsletter wie­der­holen: Meldet ras­sis­tische und dis­kri­mi­nie­rende Vorfälle umgehend, damit sie offi­ziell doku­men­tiert werden und Handlungsbedarf dagegen auch sta­tis­tisch nach­ge­wiesen werden kann. In Berlin gibt es die Register der Bezirke zur Erfassung rechts­extremer und dis­kri­mi­nie­render Vorfälle und für die Meldung und Beratung gegen Diskriminierung in anderen Bundesländern lassen sich Adressen und Kontakte hier finden.

Bleibt gesund & solidarisch!

Kimiko & das MEGA-Team

Ihr findet uns auch auf Facebook, unserer Webseite und auf Instagram.

PS: Headerbild ©Hân Lê, siehe mehr von ihren Arbeiten unter https://tnhanle.cargo.site 


FOKUS

RADAR Illustration von Laura Meggers

Mit unserer Projektidee RADAR – Resilienz für Asiatische Deutsche und Anti-Rassismus (im Netz), die wir in Kooperation mit ichbinkeinvirus.org planen, haben wir uns für eine Förderung bei DAS NETTZ beworben. Das Nettz wird drei Projekte mit einem Förderbetrag von maximal 13.000 EUR unter­stützen, „die sich gegen Hass im Netz, Desinformation und damit für eine kon­struktive Diskussionskultur enga­gieren“. Wir sind nun mit 10 anderen Projekten in die zweite und finale Runde gekommen und freuen uns sehr darüber!
Am 18.03.2021 von 17–19.30 h werden wir in einem Pitch per Zoom unser Projekt vor­stellen.

Es wird ein „Nettz-Community Voting“ geben. Das bedeutet, alle Anwesenden beim Zoom-Pitch werden die drei Projekte wählen, die eine Förderung erhalten sollen. HIER findet Ihr weitere Infos zu allen Projekten und den Link, um Euch bis zum 18.03.2021 bis spä­testens um 15 h anzu­melden und bei dem Pitch Eure Stimme abzu­geben!
UPDATE: Der Pitch hat statt­ge­funden und wir hatten die tolle Möglichkeit, unser Projekt vor­zu­stellen. Wir sind gespannt auf die Entscheidung, die noch aus­steht, welche drei Projekte gefördert werden!


­AUS DEM VEREIN

An erster Stelle ein lautes und dank­bares Shout out an die Leute, die seit Anfang des Jahres für die Arbeit von kori­en­tation gespendet haben! Herzlichen Dank dafür, wir können die Unterstützung dringend gebrauchen.


Unser Vorstandsmitglied Jeasuthan Nageswaran hat uns am 09. März 2021 beim digi­talen Integrationsgipfel ver­treten, hier der kri­tische Kommentar von Alice Hasters zu 15 Jahren Integrationsgipfel. Sie fordert einen Paradigmenwechsel weg von Integration hin zu Strategien gegen Rassismus, wir sind da ganz bei ihr!


Mit Kimiko Sudas (MEGA-Team) Teilnahme am Webinar Confronting COVID-19. Asian Diaspora Organizing and Transnational Solidarity am 06.März 2021, haben wir uns mit ras­sis­mus­kri­ti­schen asiatisch-diasporischen Aktivist*innen ver­netzt, die in Seattle, New York und Melbourne selbst­or­ga­ni­sierte Community-Arbeit machen. Ein ver­bin­dendes Element war, dass sich alle nicht nur mit anti­asia­ti­schem Rassismus, sondern auch mit anti­sch­warzem Rassismus in den eigenen Communities auseinander- und für #Blacklivesmatter einsetzen.


Kimiko hat einen Input für uns bei der Auftaktveranstaltung der Think Tank Reihe Dekoloniale (Re)visionen“ am 26.Februar 2021 gegeben. kori­en­tation beschäftigt sich 2021 inten­siver mit dem Thema post­mi­gran­tische Erinnerungspolitik, ihr werdet im Laufe des Jahres von uns noch mehr dazu hören.


Jee-UnKim (MEGA-Team) wird gemeinsam mit Ozan Zakariya Keskinkılıç am
am 14.April 2021 die Veranstaltung Medien: Anti-asiatischer & Antimuslimischer Rassismus im Rahmen der Webinar-Reihe Normaler Hass. Streifzüge durch Alltagsorte der Entwertung bestreiten. Wir sind gespannt auf die Diskussion und die Findung gemein­samer Strategien!


Unsere ehe­malige Praktikantin, Minh Anh Bùi, die wir sehr ver­missen, gibt am 26. März 2021 im Rahmen der  Internationalen Wochen gegen Rassismus 2021 in Freiburg einen

ONLINE-WORKSHOP: ANTI-ASIATISCHER RASSISMUS: Formen, kolo­niale Kontinuitäten und Widerstände
Im Workshop setzen sich die Teilnehmenden mit unter­schied­liche Formen von anti-asiatischen Rassismus aus­ein­ander, werfen einen kri­ti­schen Blick auf kolonial-rassistische Bilder und Narrative, die im Kontext von COVID-19 auf­ge­griffen und repro­du­ziert werden. Was heißt über­haupt ‚asia­tisch‘? Und was ver­steht die gängige mediale Berichterstattung dar­unter? Dabei wird im Blick behalten werden, dass es im Kontext von anti-asiatischen Rassismus es immer schon Menschen und Gruppen gab, die in Deutschland anti­ko­lo­nialen, femi­nis­ti­schen und ras­sis­mus­kri­ti­schen Widerstand gegen Unterdrückung geleistet haben. Im Seminar wird spe­ziell Rassismus the­ma­ti­siert, den südost-/
ost­asia­tisch mar­kierte Personen in Deutschland erleben. Dieser richtet sich nicht aus­schließlich gegen Menschen mit tat­säch­lichen Bezügen zu Südost-/Ostasien, sondern betrifft auch Personen, die als südost-/ostasiatisch ein­ge­ordnet werden, aber Bezüge zu anderen asia­ti­schen Regionen haben.

Anmeldung unter: fernsicht@iz3w.org
https://fb.me/e/23QB6ed7B

Der Workshop wird von Minh Anh Bùi (kori­en­tation e.V.) und Akiko Rive (freie Bildungsreferent*in) geleitet.


MEGA – Media Empowerment for German Asians

­Im Rahmen von MEGA sind wir bereits mitten im Planungsprozess für mehrere Workshops (Erinnerungskultur, Lebensgeschichtliche Interviews und Kurzfilm) und haben schon gute Kooperationspartner*innen gefunden. Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir uns jedoch ent­schieden, erstmal nur einen Workshop-Termin schon fest­zu­legen, da er sich pro­blemlos als Webinar durch­führen lässt.

++ SAVE THE DATE ++
Also merkt euch schon mal den 13.05 und den 15.05.2021 vor, wenn ihr Lust habt, an einem Podcast-Workshop mit Cuso (Diaspor.Asia) teil­zu­nehmen. Mehr Informationen folgen bald.

Meldet euch gerne bei uns, wenn ihr Ideen für Projekte und Vernetzung habt!

­ Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter auf­nehmen lassen wollt!

Den nächsten Newsletter gibt’s dann Anfang nächsten Monat!