korientation ist eine (post)migrantische Selbstorganisation und ein Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik.
Was können wir von den aktivistischen Praktiken marginalisierter Gruppen über Konflikte und Vertrauensbildung lernen? Welche Erkenntnisse eröffnen insbesondere intersektionale Grassroots-Perspektiven über die Anforderungen und Herausforderungen von Gemeinschafts-Bildung und Solidarität? Welche Rolle spielen Medien, in verschiedenster Form, in der Mobilisierung von politischem Bewusstsein und konkreter Änderung? Diesen und ähnlichen Fragen widmet sich unser Workshop Asiatisch Deutscher Kultur-Aktivismus: Medien, Repräsentation, Generationen. Mit Fallbeispielen aus der relativ unbekannten Geschichte von asiatisch deutschen Aktivismen von den 1970er Jahren bis zur Gegenwart untersuchen wir Formen von kultureller und Medien-Arbeit, die marginalisierte Gruppen leisten und leisten müssen, um ihre Position in einem Mehrheitsumfeld zu behaupten und ein gerechteres und integrativeres Umfeld zu schaffen. Diese Formen von Arbeit sind letztendlich auch unabdingbar für die Ausübung demokratischer Kultur.
In zwei Gesprächsrunden laden wir zu einer gemeinsamen Diskussion mit Aktivist*innen und Kulturschaffenden aus der asiatisch deutschen Community ein. Dabei wird es sowohl um eigene Erfahrungen im aktivistischen Arbeiten gehen, als auch um übergreifende Fragen nach Kontinuitäten, Differenzen und Spannungsfelder zwischen Generationen und innerhalb der Communities.
DATUM: 16. Dezember 2022, 15:00 – 18:30 h ORT: Goethe-Universität Frankfurt a.Main, Gebäude „Normative Ordnungen“ Raum EG.01 Max-Horkheimer-Str. 2, 60323 Frankfurt Um Anmeldung wird gebeten unter: office@normativeorders.net
VERANSTALTER: „ConTrust. Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit“ – ein Clusterprojekt des Landes Hessen am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main
15.00 – 16:30 In der ersten Runde diskutieren Dr. Sun-ju Choi, Cuso Ehrich und Jee-Un Kim von korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. generationenspezifische Zugehörigkeitspolitiken und Verständnisse von Selbstrepräsentation, Kollektivität und politischer Mobilisierung: Vom organisierten Widerstand der ersten Generation südkoreanischer Krankenschwestern Ende der 1970er Jahre, über die intersektionale Kulturarbeit der zweiten Generation, zu der transnational vernetzten Social Media-Landschaft einer jüngeren Generation von asiatisch diasporischen Menschen.
16.30 – 17.00 Kaffeepause
17.00 – 18.30 Eine weitere Diskussionsrunde führen Drehbuchautorin Viktoria So Hee Alz und die Regisseure Dieu Hao Do und Duc Ngo Ngoc als Filmschaffende der asiatischen Diaspora in Deutschland. Ausgehend vom aktuellen Trend, mehr Sichtbarkeit für BIPOC und Diversität zu schaffen, z.B. mit der Studie „Vielfalt im Film“, diskutieren sie, warum Repräsentation so wichtig ist und welche strukturellen Hindernisse den Zugang für marginalisierte Gruppen nach wie vor erschweren. Darüber hinaus wagen die Filmschaffenden einen Blick in die Zukunft, sprechen über Best-Practices und stellen konkrete Forderungen und Wünsche auf, um die Film- und Fernsehbranche vielfältiger und nachhaltig gerechter zu gestalten.
Beide Gesprächsrunden sind jeweils 90 Minuten und bieten fokussierte Beiträge wie auch Raum für direkten Dialog mit allen Anwesenden.
Moderiert wird der Workshop von Feng-Mei Heberer.
Personen
Viktoria So Hee Alz – geboren in Südkorea, aufgewachsen in Deutschland – ist Drehbuchautorin und Aktivistin aus Berlin. Neben ihrer Headautorinnenarbeit bei PARA – Wir sind King und DRUCK, lieferte sie 2020 sowohl Idee als auch Bücher für die Web-Serie #heuldoch – Therapie wie noch nie. Des Weiteren setzt sie sich für strukturelle Veränderungen in der Film- und Fernsehlandschaft ein und hält Workshops, Panels und Mentoring Sessions mit Fokus auf Gender & Diversität.
Dr. Sun-Ju Choi ist Autorin und Kulturschaffende. Sie studierte Literatur an der Universität zu Köln und Drehbuch an der DFFB (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) und ist bei den Neuen deutschen Medienmacher*innen e.V. als stellvertretende Geschäftsführerin tätig. Sie ist außerdem Gründungsmitglied von korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. und leitet seit 2007 gemeinsam mit Kimiko Suda das Asian Film Festival Berlin.
Dieu Hao Do ist Künstler, Filmemacher und Filmaktivist. Seine Filme erforschen neue Perspektiven auf Geschichtserinnerung des Amerikanischen Kriegs in Vietnam. Mit dem Ziel, neue BIPOC Stimmen fürs Erzählen zu empowern, engagiert er sich u.a. für #VielfaltImFilm. Er ist aktives Mitglied der gemeinnützigen Initiative Berlin Asian Film Network (BAFNET), die sich seit 2012 für differenzierte Repräsentationen asiatisch deutscher Lebensrealitäten in Film und Fernsehen engagiert.
Cuso Ehrich ist seit 2022 bei korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. und leitet dort das Projekt RADAR (Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti-asiatischen Rassismus). Schwerpunkte sind u.a. kritische politische Bildungsarbeit, anti-asiatischer Rassismus sowie Intersektionen von Kolonialismus und Geschlecht. Neben Vorstands- und Gremiumsarbeit organisiert sich Cuso in politischen Kleingruppen und versucht durch Podcasts Ressourcen für soziale Bewegungen zu erarbeiten.
Feng-Mei Heberer ist Assistant Professor am Fachbereich Filmwissenschaft an der New York University. Ihre Forschung umfasst die Bereiche transnationale Medien, Intersektionalität, Migration und Arbeit. Ihr Buch, Asians On Demand: Mediating Race in Video Art and Activism erscheint nächsten Herbst bei der University of Minnesota Press. Seit 2008 ist sie Teil des Asian Film Festival Berlin Teams.
Jee-Un Kim ist Juristin, Kulturmanagerin und Gründungsmitglied von korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. Sie studierte Jura und Kulturmanagement in Berlin und war als Anwältin in eigener Kanzlei tätig, bis sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Koreanistik der Universität Tübingen wechselte. Seit Anfang 2020 ist sie Geschäftsführung bei korientation und Projektleiterin von MEGA (Media and Empowerment for German Asians).
Duc Ngo Ngoc ist Filmemacher für Spiel- und Dokumentarfilme. Neben seinen eigenen Arbeiten, die u.a. mit dem Max Ophüls Publikumspreis ausgezeichnet wurden, realisierte er Radio-Dokumentationen, Filme und serielle Formate für öffentlich-rechtliche Sender (NDR, rrb, BR, ZDF, KIKA). Er ist außerdem Initiator und Projektleiter des Workshops Dreh’s Um – deutsch-vietnamesische Perspektiven, bei dem deutsch-vietnamesische Jugendliche lernen ihre eigenen Geschichten zu erzählen.
wir hoffen, Ihr seid gut durch den heißen Sommer gekommen!
Fokus dieser Ausgabe ist die Erinnerung an das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren. Wir berichten von der Demo am 27. August in Rostock, bei der korientation mit einem Redebeitrag vertreten war. Und wir daten Euch up zu anstehenden und vergangenen Veranstaltungen mit dem Thema Erinnerungsarbeit aus antirassistischen und (post-)migrantischen cross-community-Perspektiven .
Außerdem werdet Ihr erfahren, welche freshen Personen sich seit Kurzem hinter der Entwicklung unserer Social Media-Strategie und der Leitung unseres neuen Projekts RADAR verbergen. Spoiler: Der ein oder anderen Person dürften die beiden auch aus anderen aktivistischen und musikalischen Kontexten ein Begriff sein. 😉
Es gibt aktuelle Neuigkeiten zu kommenden und Rückblicke auf bereits stattgefunde korientation- und MEGA-Veranstaltungen und Hinweise auf Wissenswertes und Literatur, die wir Euch ans Herz legen.
Also viel Spaß beim Lesen, bleibt gesund und solidarisch!
Sina für das MEGA Team
Foto: Broschüre „Damals wie heute: Erinnern heißt verändern! 30 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen“ des Bündnis Gedenken an das Pogrom.Lichtenhagen 1992
FOKUS: 30 JAHRE ERINNERN AN ROSTOCK-LICHTENHAGEN
Demonstration „30 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen“ am 27.08.2022 #ErinnernHeisstVerändern
„Rostock im August 1992. Im Stadtteil Lichtenhagen werden über drei Tage hinweg [g]eflüchtete [Rom*nja] und ehemalige Vertragsarbeiter*innen aus Vietnam angegriffen. Die Polizei schreitet gegen den zeitweise aus mehreren tausend Menschen bestehenden Mob kaum ein und zieht sich schließlich ganz zurück. DieAngreifer*innen werfen daraufhin Brandsätze in das Haus. Mehr als 120 Menschen retten sich über das Dach des Gebäudes. Bis heute scheut sich die Hansestadt Rostock dieses Pogrom klar als solches zu benennen.“ – Bündnis Gedenken an das Pogrom.Lichtenhagen 1992
Am 27. August 2022 folgte korientation dem Aufruf des Bündnis Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992 zur bundesweiten Demo in Rostock. Jee-Un aus dem Büroteam und Maria aus dem Vorstand haben in einem Redebeitrag den Widerstand, Mut und die Selbstorganisation der damals angegriffenen vietnamesischen Vertragsarbeitenden und geflüchteten Rom*nja erinnert, rassistische Kontinuitäten thematisiert, auf die Wichtigkeit von cross-community Solidarität hingewiesen und Forderungen des Bündnisses aus Rostock bestärkt. Den gesamten Redebeitrag findet Ihr auf der korientation Webseite.
Auch Kien Nghi Ha war mit seinem Redebeitrag „Entschädigung und Rückkehrrecht für die Betroffenen des Pogroms“ vertreten, den Ihr hier nachlesen könnt.
Alle, die letztes Jahr nicht die Möglichkeit hatten, vor Ort dabei zu sein oder sich die Veranstaltung noch einmal anschauen wollen, können dies in Kürze auf der korientation Webseite nachholen.
Weitere Infos und Ressourcen
Auch die Journalistinnen Minh Thu Tran und Vanessa Vu haben Erinnerungen an Rostock-Lichtenhagen in ihrer aktuellen Podcastfolge zum Thema gemacht. Zu Wort kommen unter anderem der damals vierjährige Tạ Minh Đức, der damalige Dolmetscher Nguyễn Đô Thịnh, das Ehepaar Huỳnh Thanh Sơn und Nguyễn Thị Minh sowie Frau Loan, die bis heute im Sonnenblumenhaus wohnt. Ebenfalls in der Folge zu hören sind Romeo Tiberiade, der damals in der ZAst (Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber) lebte (siehe auch Zeitzeuginnen-Interview mit seiner Tochter Izabela bei Roma Center e.V.), sowie Gianni Jovanovic und Oyindamola Alashe, die in ihrem Buch „Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit“(2022) dem Pogrom in Lichtenhagen ein Kapitel aus Rom*nja-Perspektive widmeten.
In der Webdokumentation „Rostock-Lichtenhagen 1992“ vom Dokumentationszentrums „Lichtenhagen im Gedächtnis“ könnt Ihr Euch an sechs Stationen über die Ursachen, den Ablauf und die Folgen der rassistischen Anschläge in Rostock-Lichtenhagen 1992 informieren. Eine Station ist Mehmet Turgut gewidmet, der 2004 von Neonazis des Terrornetzwerkes „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in Rostock ermordet wurde.
Wir freuen uns sehr, Euch an dieser Stelle die beiden neuen Gesichter bei korientation vorzustellen:
Euch ist vielleicht bereits aufgefallen, dass der korientation Feed auf Instagram ein bisschen schöner, einheitlicher und einfacher zu durchblicken ist? Falls nein, überzeugt Euch selbst. Verantwortlich dafür ist niemand anders als the one and only ✨Vee aka veenus* ✨!
Vee (alle Pronomen) ist Viet-Deutsch und chronische Virgo. Auf der Bühne ist sie als Sängerin veenus* unterwegs, auf Social Media als Consultant für Strategie/Content Creation aka Social Veedia.
Ihr größter Traum ist ein Planet, auf dem es Bubble Vee for free gibt und auf dem diskriminierende Denk- sowie Verhaltensweisen dekonstruiert und alle einfach nur cute zueinander sind.
Ihre Perspektiven und Meinungen vokalisiert sie besonders im musikindustriellen Rahmen: 2020 gründete Vee die Spendenkonzertreihe ChariVee Concert zum Support von Betroffenen rassistischer Gewalt. 2021 gab sie ihr Debut als veenus* und dreht ihre Musikvideos seitdem ausschließlich in Vietnamese-owned Locations, neuerdings auch nur mit einem asiatisch-diasporischen Team. Seit 2022 redet sie auf Panels über den Mangel an intersektionaler Repräsentation von Artists in der Musikbranche und für 2022 sowie 2023 ist ein Workshop und Veetreat-Programm für BIPoCs geplant, um musikalisch Rassismuserfahrungen zu verarbeiten.
Vee/veenus* hat übrigens vor Kurzem ihre Debut EP „planet v“ veröffentlicht, also gönnt Euch und hört rein oder schaut Euch ihr Musikvideo zu „Redwinee“ an!
Die zweite Person, die korientation seit knapp zwei Wochen mit ihrer Expertise beglückt ist ✨ Cuso ✨.
Neben RADAR arbeitet Cuso in Form von Vorträgen, Textbeiträgen und Workshops u.a. zu den Themen Einführung in die Rassismuskritik und kritischer politischer Bildungsarbeit, anti-asiatischem Rassismus sowie Intersektionen von Kolonialismus und Geschlecht. Neben Vorstands- und Gremiumsarbeit organisiert sich Cuso in politischen Kleingruppen und versucht durch Podcasts Ressourcen für soziale Bewegungen zu erarbeiten.
Cuso beschäftigt die Frage, wie Brücken zwischen Positionierungen, Communities und Generationen gebaut werden können, um gemeinsam in Bewegung zu sein.
🙌 Wir freuen uns sehr darüber, dass Vee und Cuso unser Team erweitern und sagen an dieser Stelle noch mal: Willkommen an Board, Ihr beiden! 🙌
Wir stellen ein: Projektassistenz bei RADAR
Umfang und Gehalt: 35% Stelle / Anlehnung an TVöD E09‑1 Wann: Arbeitsbeginn 01.10.2022 Wo: Raum Köln bevorzugt
E‑Mail an: info@korientation.de Bewerbungsfrist: 14.09.2022 Hier findest Du die Ausschreibung als PDF zum Download.
Wir laden insbesondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und intersektionalen Identitäten ein, sich zu bewerben.
Über RADAR: Unser neues zweijähriges Projekt RADAR – Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti-asiatischen Rassismus ist gestartet! Ziel des auf zwei Jahre angelegten Modellprojektes ist die inhaltliche Qualifizierung und Professionalisierung von (Asiatisch- Deutschen) Multiplikator*innen der rassismuskritischen Bildungsarbeit zum Thema „anti-asiatischer Rassismus“ durch:
- die Aufbereitung von Wissen zu anti-asiatischem Rassismus und Asiatisch-Deutschen Perspektiven; - die Schaffung von Räumen für Asiatisch-Deutsche Multiplikator*innen für Empowerment und Austausch; - Cross-Community Knowledge-Transfer bei der Produktion von intersektionalem Wissen zu anti-asiatischem Rassismus; - Erarbeitung eines dekonstruierten, kollaborativ neubesetzten und intersektional diskutierten Konzepts von anti-asiatischen Rassismus als Grundlage für zukünftige rassismuskritische Bildungsarbeit, Transfer und Aufbereitung komplexer Zusammenhänge in die praktische Bildungsarbeit
Wir freuen uns auf Eure Bewerbungen!
PROJEKT MEGA – MEDIA AND EMPOWERMENT FOR GERMAN ASIANS
„If the Kids Speak Up“- MEGA Songwriting-Workshopmit Nashi44 & Another Nguyen am 10.09.+11.09.2022 in Zwickau
Am Wochenende vom 10. und 11. September 2022 findet in Zwickau der MEGA Rap-/Songwriting Workshop „If the Kids speak up“ mit der viet-deutschen Rapperin Nashi44 aus Berlin-Neukölln und der in Berlin lebenden Sängerin, Songwriterin und Produzentin Another Nguyen statt.
Im Vordergrund des Workshops steht es, gemeinsam Spaß zu haben, das eigene Selbstbewusstsein zu empowern und zu unseren eigenen Geschichten zu stehen. Die beiden Musiker*innen Nashi44 und Another Nguyen werden uns dabei unterstützen, uns musikalisches Grundwissen zu Rhythmik, Stimmbildung, Texten, Song-Struktur anzueignen und uns Tools an die Hand geben, einen eigenen Song zu schreiben.
Mehr Infos zum Workshop und der Anmeldung findet Ihr auf unserer Webseite.
Talk „30 Jahre nach dem Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Community-übergreifende Erinnerungskultur als widerständige Praxis“ am 16.09.2022 in Berlin & Live-Stream.
Anhand von zwei Kurzvorträgen sowie einem Diskussionspanel möchten wir wichtige Strategien postmigrantischer Erinnerungsarbeit aus wissenschaftlicher Perspektive und aus der Perspektive unterschiedlicher Communities aufzeigen.
Auf dem Panel werden Kenan Emini (Roma Center e.V.), Mai Phuong Kollath (Coachin, interkulturelle Beraterin, Zeitzeugin), Magdalena Lovrić (Jugendtheatergruppe „So keres?“, Projektkoordination bei der Stiftung EVZ) und Dan Thy Nguyen (Theaterregisseur, Autor, Festivalleiter von fluctoplasma), moderiert von Kimiko Suda (korientation e.V.), miteinander ins Gespräch gehen über die Möglichkeiten einer community-übergreifenden Erinnerungskultur als widerständige Praxis. Dabei wollen wir auf mögliche Differenzen und Unterschiede, aber auch Kontinuitäten in den Zugängen der ersten und zweiten Generation aus den betroffenen Communities auf Pogrom, Gedenken und Erinnerungspolitik eingehen.
Weitere Infos zur Veranstaltung und Anmeldung findet Ihr auf der korientation Website.
MEGA Schreibworkshop mit Elnaz Farahbakhsh am 24. + 25.09.2022 in Hannover
Am Wochenende vom 24. und 25. September findet ein Schreibwochenende in Hannover statt, das von Elnaz Farahbakhsh mit Schreibmethoden des Biografischen und Kreativen Schreibens angeleitet wird.
Der Fokus des Wochenendes liegt auf Empowerment: Wir werden uns mit den eigenen Geschichten befassen und Erfahrungen und Gedanken niederschreiben. Dabei werden Leichtigkeit und die Lust am Schreiben nicht fehlen. Es wird darum gehen, anzukommen, sich zu empowern, Geschichten miteinander zu teilen und Spaß am Schreiben zu entwickeln.
Elnaz ist eine queere Person of Colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin studiert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu intersektionalen Themen. Außerdem praktiziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions.
Die Anmeldung für den Workshop ist bis zum 09.09. über unsere Webseite möglich!
Im Oktober warten weitere tolle MEGA events auf Euch! Zückt Eure Kalender und merkt Euch schonmal vor: 06.10.2022: Zweiter Talk in unserer MEGA TALKREIHE „Shut up and listen!“ mit tollen Gäst*innen in Berlin 15./16.10.2022 MEGA Comic-Workshop mit Elnaz und Patu auch in Berlin
Es wird ein aufregender MEGA-Herbst! Mehr dazu im nächsten Newsletter und natürlich auf unserer Webseite. 🤗
Past events: Kurzfilme aus dem MEGA Kurzfilmworkshop 2021
Im Rahmen des Kurzfilm-Workshops „Minor Feelings“ (siehe das gleichnamige Buch von Cathy Park Hong) haben zehn Teilnehmende aus der Asiatisch-Deutschen Community vier Kurzfilme erstellt. Der Workshop wurde geleitet von Monica Tedja (Soy Division Berlin) und Dieu Hao Do (BAFNET).
We proudly present: The Wound (Trailer) Kebebasan Remember the Smoke The Giftmaking
MEGA TALK #1: „On being silenced, but talking anyway“ am 20.05.2022 @BIWOC* RISING, Berlin
Für unseren ersten Talk „On being silenced, but talking anyway“ – Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte haben wir die Podcaster*innen Melmun Bajarchuu (Lose Fäden), Abilaschan Balamuraley (Maangai), Cuso Ehrich (Hast Du alles?) und Maya Zaheer (Curry on!) (konnte leider nicht kommen) eingeladen.
Unsere Gäst*innen unterhielten sich über ihre Wege zum Podcasting und über den Mut, die Arbeit und die Kraft, die es braucht, um über sich selbst und intersektionale Unterdrückungsverhältnisse zu sprechen. Es ging um unsichtbar gemachte (Widerstands-)Geschichten von unterschiedlichen (post-)migrantischen, asiatisch-diasporischen Communities und die Frage, ob und inwiefern Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte betrachtet werden können. Wir haben auch erfahren, wie schwierig es ist, ‚sich‘ und den ‚eigenen‘ Themen im wahrsten Sinne des Wortes „Gehör zu verschaffen“.
Vielen lieben Dank an alle für den schönen Abend. Vielen Dank an BIWOC* Rising für den schönen Space!
Keine Sorge falls Ihr nicht dabei wart, wir haben den Talk „On being silenced, but talking anyway“ natürlich für Euch aufgezeichnet und auf Youtube bereitgestellt.
Vernetzungstreffen „Chill & Grill“ am 12. Juli in Köln und Chill & Potluck“ im 20. August in Berlin
Wir freuen uns, dass wir einige bekannte und auch viele neue Leute beim Chill&Grill in Köln und dem Chill&Potluck in Berlin (wieder) getroffen haben! Wie zu erwarten war, wurde ordentlich aufgetischt, außerdem haben wir endlich einige Gruppen und Initiativen persönlich kennengelernt, die in NRW aktiv sind. Auf unserem Insta-Feed könnt Ihr sehen, wie schön es war!
Wenn Ihr auf dem Laufenden bleiben möchtet, könnt Ihr z.B. der Telegramgruppe „Deutsch-Asiat*innen in Westdeutschland“ beitreten. Dort findet Ihr Updates zum Asian Diaspora Stammtisch (für Rheinland & Ruhrgebiet), zur politischen Aktionsgruppe gegen anti-asiatischen Rassismus in NRW und könnt auch selber Anliegen, Angebote und Fragen teilen.
Ans Herz legen möchten wir Euch auch das Netzwerk „Halo Halo“, das Menschen mit philippinischen Bezügen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammenbringt.
Danke nochmal an alle, die dabei waren – Asian Food is a love-language! ❤️
KORIENTATION CRUSHES
Fotocredit: KiWi Verlag
In regelmäßigen Abständen stellen wir Euch unsere CRUSHES vor: Personen, Bücher und Texte von Menschen, die uns berühren, und von denen wir denken, dass sie in einen Asiatisch-Deutschen/Asian-Diasporic (and beyond) Kanon gehören sollten!
Unser heutiger korientation CRUSH kommt – von Fallon. Und zwar der Roman „Drei Kameradinnen“ von Shida Bazyar, der 2021 auch für den deutschen Buchpreis nominiert worden ist!!
Fallon: Ich habe Shidas Buch „Drei Kameradinnen“ super gern gelesen, weil es hier um drei sehr toughe, witzige und alle auf ihre eigene Art poetische Freundinnen geht, die sich von klein auf durch die Irrungen und Wirrungen des Lebens in Deutschland begleiten. Der Roman beobachtet und kommentiert mit zeitlichen Sprüngen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sehr scharf, wie Klassismus, Rassismus und Sexismus im Alltag der erwachsenen Hauptfiguren und ihrer Familien wirken, beispielsweise bei der Jobsuche oder beim Dating, und welche unterschiedlichen Strategien – von zurück pampen, Bildungsarbeit leisten oder ignorieren – sie im Umgang damit finden.
Was mir am Buch sehr gut gefällt sind die nächtlichen Recap-Gespräche beim Sleep-Over nach einer Party oder die spitzen Kommentierungen von Alltagssituationen in weißen Räumen oder bei Hochzeiten, die ich genauso auch mit meinen Freund*innen führen würde. In dieser Form habe ich das alles noch nicht als Roman auf Deutsch finden können. Ich fand es sehr empowernd ein Buch zu lesen, in dem es um ‚uns‘ geht und ‚wir‘ zu Wort kommen! Eine tolle feministische Lektüre, die Beziehungsdynamiken von Freund*innen nicht romantisiert. Und gleichzeitig verdeutlicht, wie wertvoll und lebenswichtig Freund*innen als kritischer Spiegel und Allies sowie für die eigene Politisierung und Empowermentprozesse sein können.
Das Hörbuch wird von „Futur Drei“ Schauspielerin Banafshe Hourmazdi gelesen, und das Theaterstück wird am 1. Oktober 2022 am Staatstheater in Darmstadt uraufgeführt!
Hier könnt Ihr die tolle Autorin Shida Bazyar selbst sprechen hören!
„Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und war, neben dem Schreiben, viele Jahre in der Jugendbildungsarbeit tätig. Ihr Debütroman »Nachts ist es leise in Teheran« erschien 2016 und wurde u.a. mit dem Bloggerpreis für Literatur, dem Ulla-Hahn-Autorenpreis und dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt.“ (Kiwi Verlag)
BEMERKENSWERT
Spendenaufruf Kashmir
Wir möchten Euch auf einen Spendenaufruf von Mahwish Iftikharhinweisen, die Geld sammelt, um Menschen, die in Kashmir von der Hitzewelle und der daraus resultierenden Dürre in ihren Existenzen gefährdet sind. Die Spenden werden für Lebensmittel, Hygieneartikel und Bildungsmaterial für Kinder gebraucht. Hier könnt ihr spenden und mehr über die Aktion erfahren.
Petition gegen Abschiebung: „Nach 35 Jahren in Sachsen: Familie Pham/Nguyen muss bleiben!„
Bitte unterzeichnet diese Petition des Sächsischen Flüchtlingsrates e.V., um die Abschiebung von Familienvater Pham Phi Son, einem ehemaligen DDR-Vertragsarbeiter und seiner Familie zu verhindern! Hier könnt ihr mehr erfahren und die Petition unterschreiben und teilen.
Einladung zur Kick-Off Veranstaltung: Ein Erinnerungskonzept von Berliner Zivilgesellschaften für Berlin am 08.09.2022, 13:30 bis 20:00 Uhr
Das Land Berlin hat 2019 die Entwicklung eines gesamtstädtischen Aufarbeitungskonzeptes sowie eines Erinnerungskonzeptes zur Geschichte und den Folgen des Kolonialismus des Landes Berlins beschlossen. Beteiligt an dem in Gang gesetzten Partizipationsprozess sind insbesondere Decolonize Berlin e.V. und das Verbundprojekt „DEKOLONIALE Erinnerungskultur in der Stadt“.
Worum es geht: Wie könnte ein ganzheitliches Aufarbeitungs- und Erinnerungskonzept zur Geschichte und den Folgen des Kolonialismus aussehen? Was braucht es, damit es seinem Namen gerecht wird? Welche Akteur*innen müssen mit am Tisch sitzen? Welche Perspektiven müssen berücksichtigt werden? Diese und andere Fragen möchten Berliner afrodiasporische Zivilgesellschaften und BPoC Organisationen gemeinsam mit Berliner*innen und internationalen Akteur*innen und Organisationen diskutieren.
Kontakt: Dr. Ibou Diop Projektleitung Erinnerungskonzept
Bitte meldet Euch ASAP an unter: erinnerungskonzept@berlin.de
Bis 2.10.22 Where is my karaōke? Still, we sing | ສຽງນິທານຂອງພວກເຮົາ | សូរសៀងនិទាននៃពួកយើង។ | Nhưng chúng tôi vẫn hát WHERE IS MY KARAOKE? STILL, WE SING konzentriert sich auf soziale Realitäten, Lebenswege und Praktiken der Vertragsarbeiter*innen und Austauschstudent*innen aus Kambodscha, Laos und Vietnam in der ehemaligen DDR. Es reflektiert kritisch das Nachleben der politischen Beziehungen zwischen diesen Ländern, indem es die sozialistischen Konzepte von »Moderne«, »Brüderlichkeit«, »Solidarität« und »Freundschaft« aufdeckt, die über den Fall der Berliner Mauer hinaus Bestand haben.
Inspiriert vom Konzept des Karaōke – bei dem die Sänger*innen das vorgegebene musikalische Muster eines bestimmten Liedes nachsingen – stellen wir die Frage, wie sich (Post-)Migrant:innen ihre Heimat geschaffen und dieses Wissen über Generationen weitergegeben wurde und wird.
Das Projekt umfasst eine fünfmonatige Gruppenausstellung mit den Künstler*innen Ho Rui An, Xuân Huy Nguyễn, Phung-Tien Phan, Songhak Ky, Trần Minh Đức und dem BIPOC Kollektiv Postmigrantisches Radio, sowie ein Programm mit Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, eine audiovisuelle Archivsammlung, öffentlichen Interventionen und Zusammenkünften.
Bustour „Boulette trifft Frühlingsrolle. Auf den Spuren vietnamesischen Lebens in Berlin“ am 11.09.2022
Am Sonntag, den 11.09.2022 findet eine Busttour mit Tamara Hentschel von Reistrommel e.V. in Anwesenheit von Mitgliedern der vietnamesischen Community statt, die sich mit vietnamesischem Leben in Berlin beschäftigt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Datum: 11.09.2022 von 10–14 Uhr Treffpunkt: 9:30 Barnimplatz Anmeldung per Email: oleksandra.bienert@gmbh-kiekin.de
Veranstaltet durch AG Vietnamesisches Leben in Marzahn-Nordwest von Kiek In e.V. Mehr Infos findet ihr hier!
Buch „Spuren des Kolonialismus – der private Nachlass des Wandervogels Karl Fischer„
Wir sind gespannt auf das Buch zur Ausstellung „Spuren des Kolonialismus – der private Nachlass des Wandervogels Karl Fischer“, das 2021 erschienen ist. Die Ausstellung rekonstruiert die Stationen von Fischer in Ostasien.
Als Mitbegründer der Wandervogel-Bewegung spielte Karl Fischer (1881–1941) in der frühen Jugendbewegung eine prominente Rolle. Weniger bekannt ist, dass Fischer von 1907 bis 1914 als Militärfreiwilliger, kaufmännischer Angestellter und Zeitungsredakteur in die deutsche Kolonialherrschaft in China eingebunden war. Die Publikation zeichnet die Spuren des Kolonialismus im privaten Nachlass von Karl Fischer nach und nimmt sie zum Anlass für eine kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte. Darüber hinaus werden in Form einer ersten Spurensuche historische und aktuelle Spuren des Kolonialismus im heutigen Bezirk Steglitz-Zehlendorf vorgestellt. (Quelle: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf)
Unser korientation-Mitglied Dr. Kimiko Suda wurde zu einem späten Zeitpunkt des Projektes hinzugeholt, um eine kritische postkoloniale Perspektive einzuführen, die die Form von textlichen „Interventionen“ angenommen haben. Das Buch ist für 8 € im Buchhandel erhältlich.
Am Wochenende vom 24.–25. September findet ein Schreibwochenende in Hannover statt, das von Elnaz Farahbakhsh mit Schreibmethoden des Biografischen und Kreativen Schreibens angeleitet wird. Der Fokus des Wochenendes liegt auf Empowerment: Wir werden uns mit den eigenen Geschichten befassen und Erfahrungen und Gedanken niederschreiben. Dabei werden Leichtigkeit und die Lust am Schreiben nicht fehlen. Es wird darum gehen anzukommen, sich zu empowern, Geschichten miteinander zu teilen und Spaß am Schreiben zu entwickeln.
WANN: 24. und 25.09.2022 jeweils 11 Uhr – 17:30/18:00 Uhr WO: UJZ Korn, Hannover Nordstadt; Reisekosten können bei Bedarf bezuschusst werden CORONA-REGELUNG: Kommt bitte getestet zu dieser Veranstaltung. WER: Asiatische Deutsche, asiatisch-diasporisch Personen und/oder BPoC mit Bezügen zu (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) zwischen 17 und 27 Jahren ANMELDUNG: Bitte meldet Euch bis 19.09.2022 über unser Anmeldeformular an
Wer leitet den Workshop?
Elnaz ist ein*e queere Person of Colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin studiert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu intersektionalen Themen. Außerdem praktiziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions.
Am Wochenende vom 10. und 11. September 2022 findet in Zwickau der MEGA Rap-/Songwriting Workshop „If the Kids speak up“ mit der viet-deutschen Rapperin NASHI44 aus Berlin-Neukölln und der in Berlin lebenden Sängerin, Songwriterin und Produzentin ANOTHER NGUYEN statt.
Im Vordergrund des Workshops steht es, gemeinsam Spaß zu haben, das eigene Selbstbewusstsein zu empowern und zu unseren eigenen Geschichten zu stehen. Die beiden Musiker*innen NASHI44 und ANOTHER NGUYEN werden uns dabei supporten, uns musikalisches Grundwissen zu Rhythmik, Stimmbildung, Texten, Song-Struktur anzueignen und uns Tools an die Hand geben, einen eigenen Song zu schreiben.
WANN: 10. und 11.09.2022 WO: In Zwickau/Sachsen – wo genau, teilen wir Euch nach Teilnahmebestätigung per E‑Mail mit; Reisekosten können bei Bedarf bezuschusst werden. CORONA-REGELN: Kommt bitte getestet zu dieser Veranstaltung. WER: FLINTA* (Frauen, Lesben und Personen, die sich als intergeschlechtlich, nichtbinär, trans, agender oder darüber hinaus identifizieren) zwischen 17 und 27 Jahren, die sich als Asiatisch-Deutsch, asiatisch-diasporisch und/oder BPoC mit Bezügen zu (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asien positionieren.
Ngoc Anh Nguyen ist eine vietnamesisch-deutsche Sängerin, Songwriterin und Sozialarbeiterin. Unter dem Künstlernamen ANOTHER NGUYEN veröffentlicht Ngoc Anh elektronische Popmusik. Ihre Songs wurden bereits auf Sendern wie Radio Fritz, Radio Eins und diverse Campusradios gespielt. In einer Zusammenarbeit mit der Audio-Firma SENNHEISER wurde.
Ngoc Anhs künstlerische Entwicklung 2021 in einem Werbefilm porträtiert. 2022 erhielt sie ein Stipendium des MUSICBOARD BERLINS und führte eine erfolgreiche Crowdfunding Kampagne für die Produktion ihrer zweiten EP. Ngoc Anh ist Absolventin des BIMM Institutes sowie der Alice Salomon Hochschule. Als freischaffende Musikerin und Pädagogin gibt sie Songwriting-Workshops in verschiedenen Kultur- und Jugendzentren; als Sozialarbeiterin befasst sie sich mit Themen wie kultureller Identität, Intersektionalität und häuslicher Gewalt. https://anothernguyenmusic.com
Nashi44
Fotocredit: Hai Anh Pham
Nashi44 steht für “ASIAN BERLIN PUSSY POWER”. So nennt die talentierte MC aus Neukölln ihre Attitüde, die nicht nur für empowernden Rap steht, sondern sie auch zur Stimme vieler betroffener Personen macht. Rap ist für Nashi auf mehreren Ebenen ein Ausdrucksmittel ihrer Emotionen sowie ab und zu auch ein Sprachrohr für diejenigen, die oftmals ungehört bleiben. Abgesehen davon möchte die junge Künstlerin Safe Spaces für ihre Community schaffen: So arbeitet Nashi bei ihren Produktionen – ob Songs oder Videos – hauptsächlich mit FLINTA*- oder BIPoc-Teams zusammen.
Musik begleitet Nashi schon über viele Jahre, das Jazz- und Popgesang-Studium in Leipzig bricht sie jedoch ab, um sich voll und ganz auf Rap zu konzentrieren. Mit ausdrucksstarken Zeilen sowie pointiertem Humor und jeder Menge Attitüde basht sie das Fetischisieren südostasiatischer Stereotypen und zeigt eindrucksvoll, wie schwere Themen auf tanzbaren Sounds funktionieren können
Das Modellprojekt MEGA wird durch das BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.
Maya Zaheer (Curry on!) (konnte leider nicht kommen)
eingeladen.
Unsere Gäst*innen unterhielten sich über ihre Wege zum Podcasting und über den Mut, die Arbeit und die Kraft die es braucht, um über sich selbst und intersektionale Unterdrückungsverhältnisse zu sprechen. Es ging um unsichtbar gemachte (Widerstands-)Geschichten von unterschiedlichen (post-) migrantischen, asiatisch-diasporischen Communities und die Frage, ob und inwiefern Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte betrachtet werden können. Wir haben auch erfahren, wie schwierig es ist ‚sich‘ und den ‚eigenen‘ Themen im wahrsten Sinne des Wortes „Gehör zu verschaffen“.
Vielen lieben Dank für den schönen Abend. Keine Sorge falls Ihr nicht dabei wart, wir haben den Talk „On being silenced, but talking anyway“ natürlich für Euch aufgezeichnet
speaker*innen
Melmun Bajarchuu | Melmun Bajarchuu bewegt sich in den Grenzbereichen von Kunst, Theorie und Politik als Denkerin, Diskurspartnerin, Kuratorin und Kulturproduzentin. Ihr besonderes Interesse gilt der Verwebung von Theorien und Praktiken im Kontext poststrukturalistischer, post- und dekolonialer sowie queerfeministischer Fragestellungen. Gemeinsam mit kritischen Kulturpraktiker*innen forscht sie u.a. in der Initiative für Solidarität am Theaterkollaborativ zu mikropolitischen Widerstandspraktiken in den Darstellenden Künsten.
Maya Zaheer | Maya studiert Visuelle Kommunikation und arbeitet für das kohero Magazin für interkulturellen Zusammenhalt im Social Media und Podcast Bereich. Vor einem Jahr startete sie den Podcast „curry on!“, in dem sie mit ihrer Schwester über Themen wie Sisterhood, postmigrantische Identitäten und südasiatische Perspektiven in Deutschland spricht. Maya interessiert sich besonders für Machtkritik im Kontext von Gestaltung und Medien.
Abilaschan Balamuraley | Abilaschan ist Produzent und Host vom „Maangai Podcast“, dem Community Podcast für queere südasiatische Perspektiven im deutschsprachigen Raum und Teil der Initiative postmigrantisches Radio. Er ist Moderator beim queeren post migrantischen Bildungskollektiv „erklär mir mal..“ Abilaschan ist neben seiner Tätigkeit als Podcaster auch als Diversity Trainer und Multiplikator in der Berlinern Club Szene aktiv.
Cuso Ehrich | Cuso ist in diversen sozialen Bewegungen aktiv und Referent:in für Rassismus- und Machtkritik. Cuso arbeitet in Form von Vorträgen, Podcasts, Textbeiträgen und Workshops u.a. zu den Themen Einführung in die Rassismuskritik und kritischer politischer Bildungsarbeit, Anti-asiatischer Rassismus in Zeiten von Corona sowie Intersektionen von Kolonialismus und Geschlecht.
WAS: MEGA-Talk #1: On being silenced, but talking anyway TERMIN: 20. Mai 2022 (Fr) BEGINN: 19:30 (Einlass ab 19 Uhr) WO: BIWOC* Rising, die Räume sind sowohl per Aufzug als auch via Treppen erreichbar. Bitte beachtet, dass es leider keine rollstuhlgerechten/barrierefreien Toiletten vor Ort gibt. WER: Die Talkreihe ist ein Community-Event und richtet sich in erster Linie an BPoC & friends.
Kooperationspartner
BIWOC* Rising is an empowerment project for women*, transgender and non-binary people, who are facing intersectional discrimination. By creating a safe® work and social club, including training programs, we promote social, professional and economic advancement through an intersectional community.
Zur MEGA-Talkreihe „shut up and listen!“
„shut up and listen!“ ist eine drei-teilige Talkreihe, in der divers positionierte Asiatisch-Deutsche Stimmen aus den Bereichen Medien, Kunst, Wissenschaft, Tanz, Aktivismus und Kultur zusammen-kommen, und über die Themen diskutieren, die uns bei unserem Projekt MEGA besonders am Herzen liegen: (medialer) Widerstand, Empowerment(-räume) und Selbstrepräsentation(en).
Wir laden dazu ein, einfach mal still zu sein und zuzuhören, wasunsere spannenden Gäst*innen zu sagen haben, die im deutschen Mainstream immer noch viel zu selten mit und in ihren vielfältigen und auch widersprüchlichen Perspektiven ‚gesehen‘, ‚gehört‘ und ‚gefragt‘ werden. Wir laden unsere Gäst*innen dazu ein, für sich selbst zu sprechen statt besprochen zu werden, ihre Analysen zu teilen statt analysiert zu werden, und sich in ihren uneindeutigen, mehrfachzugehörigen, brüchigen, vorläufigen, stets in Bewegungen befindlichen Subjektivitäten und Geschichten zu zeigen, statt in stereotypen Bildern festgehalten zu werden.
Projekt MEGA
„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen aufzuarbeiten, einzuordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbstbestimmte Bilder und Beiträge besetzt und diversifiziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unterschiedlichen Bildungsformaten entwickelt, um unterschiedliche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.
Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durchgeführt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.
korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutschland mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, vielfältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus entgegen zu wirken.
Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für korientation ein verbindendes Element, das der politischen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kulturelle Essentialisierung bezieht. korientation versucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflektieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.
Wir suchen zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von korientationein*e
Social Media Content Creator*in auf Midijob- oder Honorarbasis vom 15.06. bis 31.12.2022
Bewerbungsfrist: 06.05.2022 Bewerbung per Email an: info@korientation.de
Wir laden insbesondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und intersektionalen Identitäten ein, sich zu bewerben.
Zu den Aufgaben als Social Media Content Creator*in gehören
Erarbeitung eines Social Media-Konzepts in Abstimmung mit dem Büroteam
Konzeptionelle Weiterentwicklung und Umsetzung der Social Media-Strategie und Entwicklung neuer kreativer Content Ideen
Entwicklung eines Social Media-Redaktionskalenders
Verfassen und Einpflegen von Beiträgen für die korientation Webseite
Erstellen von Beiträgen, Slides und Stories für Instagram, Twitter, Facebook
Erstellen von Fotografien für Print- und Onlinemedien
Erstellen von Kurzfilmen / Videoclips zur Präsentation auf der Website sowie den Social Media-Kanälen
Hineinversetzen in die verschiedensten Zielgruppen von korientation
Überwachung der Social Media-Kanäle und Community Management
Die komplette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier:
Am 16. März jährt sich der Amoklauf im Großraum Atlanta, Georgia, bei dem insgesamt acht Menschen ums Leben kamen, darunter sechs ost- und südostasiatischen Frauen*, die aus rassistischen und sexistischen Motiven ermordet wurden. Wir gedenken Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Suncha Kim, Soon Chung Park, Xiaojie Tan, Yong Ae Yue sowie Paul Andre Michels und Delaina Ashley Yaun Gonzalez. YEOJA Mag organisiert gemeinsam mit korientation in Kooperation mit dem Koreaverband und bi’bak eine Veranstaltung anlässlich des Jahrestages, um einen kritischen Blick auf anti-asiatischen Rassismus in seiner Verschränkung mit Klassismus und Sexismus zu werfen.
Die Veranstaltung zeigt die Arbeiten von fünf ost- und südostasiatischen Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen, die sich in ihren Werken mit den weitreichenden Auswirkungen von anti-asiatischem Rassismus vor und nach dem 16. März 2021 und seit der Covid-19-Pandemie auseinandersetzen.
Im Anschluss an das Screening folgt eine Podiumsdiskussion mit den Künstler*innen, bei der wir unter anderem der Frage nachgehen: Wie weit sind wir in einem Jahr gekommen und wie weit müssen wir noch gehen?
WAS: How Far Have We Come. Community Event in Gedenken an das Attentat von Atlanta am 16.03.2021 WANN: 23.03.2022 (Mi) um 20 h WO: SİNEMA TRANSTOPIA, Haus der Statistik – Haus B, Otto-Braun-Str. 72, 10178 Berlin, www.bi-bak.de ANMELDUNG erforderlich: https://bit.ly/march23event (First come first serve an der Tür.) CORONA-REGELUNGEN: 2G, das heisst geimpft und geboostered oder geimpft und genesen. Darüber hinaus finden wir es sehr wünschenswert, wenn weiterhin Masken im Innenraum getragen werden. SPRACHE: Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Auf der Veranstaltung werden keinerlei Formen von diskriminierendem und rassistischem Verhalten geduldet, keine Formen von Rassismus, Anti-Semitismus, Anti-Muslimischer Rassismus, Klassismus, Queer- und Transfeindlichkeit, Fatphobia usw.
Die Veranstaltung wird von YEOJA Mag in Kooperation mit korientation e.V., bi’bak und dem Korea Verband veranstaltet und im Rahmen des Projektes MEGA durch das BMFSFJ im Programm „Demokratie leben!“ sowie durch das Land Berlin im PartInt-Programm gefördert.
English Version
YEOJA x MEGA present: HOW FAR HAVE WE COME?
Community event in Memory of the Atlanta attacks on 16 March 2021
As of March 16th, it will be one year since the shooting in the area of Atlanta, Georgia, where eight persons lost their lives, six of them East- and South-East Asian women murdered for a racist and sexist motif. In memory of Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Suncha Kim, Soon Chung Park, Xiaojie Tan, Yong Ae Yue as well as Paul Andre Michels and Delaina Ashley Yaun Gonzalez. YEOJA Mag in cooperation with korientation e.V., Koreaverband and bi’bak will be hosting an event which will take a critical look at anti-Asian racism and xenophobia in relation to classism and sexism.
The event will feature the work of five East- and South-East Asian artists from varying disciplines whose work directly confront the larger implications of anti-Asian racism and xenophobia both pre and post March 16th 2021 as well as since the Covid-19 pandemic.
After the screening there will be a panel discussion where we investigate, amongst other things, how far we have come in a year and how far we still need to go?
DATE: Feb 23, 2022 (Wed) at 8 pm WHERE: SİNEMA TRANSTOPIA, Haus der Statistik – Haus B, Otto-Braun-Str. 72, 10178 Berlin, www.bi-bak.de Register: Please sign up via this link to attend: https://bit.ly/march23event CORONA-Regulations: 2G, that means vaccinated and boostered or vaccinated and recovered. Please note that the wearing of masks is strongly encouraged. LANGUAGE: The event will take place in English. NICE: No Entry Fee!
Please note that we will not tolerate any form of discrimination, racism, anti-semitism, islamophobia, classism, queer phobia, transphobia, fatphobia etc. at our event.
This event is organized by YEOJA Mag in cooperation with korientation e.V., bi’bak, and Korea Verband. It is supported as part of the project MEGA by the BMFSFJ via „Demokratie leben!“ and the PartInt-Programm, Berlin.
Zwei Jahre Pandemie heißt für „asiatisch“ gelesene Menschen in Deutschland und weltweit: Zwei Jahre, in denen rassistisch motivierte Attacken in öffentlichen Räumen – verbal und körperlich – massiv zugenommen haben. Begleitende Stichwortgeber sind deutsche Mainstream-Medien, die mit der Kulturalisierung der Viruskrankheit anti-asiatische rassistische Vorurteile (re-)aktivieren. Ihre Berichterstattung wurde und wird von Stimmen aus den betroffenen Communities kritisiert, darunter auch die Vereine korientation und die Neuen deutschen Medienmacher*innen.
In zwei Jahren Pandemie hat sich gleichzeitig viel Widerstand organisiert: Dazu gehören Hashtags wie #stopantiasianracism, Netzwerke wie „ichbinkeinvirus.org“, Mobilisierungen für Demonstrationen, offene Briefe, Impulse für kritische wissenschaftliche Forschung, Cross-Community-Support und Vernetzung von solidarischen Peer-Groups. Zusammengefasst: Asiatisch-Deutsche haben sich selbst-bewusst positioniert.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ziehen die Panelteilnehmer*innen Bilanz und diskutieren Potenziale sowie Visionen: Welche Diskurse und Dynamiken sind Ursachen für den Anstieg des anti-asiatischen Rassismus in der Pandemie? Wie haben „asiatisch“ bzw. ost-/südostasiatisch gelesene Menschen diese Entwicklungen wahrgenommen? Welche Formen von selbstorganisiertem Widerstand, Solidarität und Empowerment sind in und um Asiatisch-Deutsche und asiatisch-diasporische Communities entstanden? What‘s next?
Es werden Asiatisch-Deutsche bzw. asiatisch-diasporische Panelist*innen sprechen: Sie arbeiten aktivistisch, medienkritisch und wissenschaftlich an der Schnittstelle von Community Organizing und der Herstellung von kritischer Öffentlichkeit für antirassistische Themen.
Datum: Do, 25.11.2021, 19.00 – 21.00 Uhr (Livestream) Die Videodokumentation des Gesprächs findet Ihr hier: Youtube-Link: https://youtu.be/Ml-LTDoULAI
Cuso Ehrich (keine Pronomen) ist in sozialen Bewegungen aktiv und aktuell Bildungsreferent:in für Rassismus- und Machtkritik bei IDA-NRW. Seit 2018 gestaltet Cuso mit Xinan die Plattform und den Podcast DIASPOR.ASIA, in der sie an den Intersektionen von geschlechtlicher Identität, Klassenzugehörigkeit und Rassifizierung aus Asiatischen Perspektiven in Deutschland arbeiten.
Thủy-Tiên Nguyễn (keine Pronomen) ist eine queere Viet-Deutsche Person und arbeitet u.a. als politische*r Bildner*in und Tanztheaterpädagog*in. Arbeitsschwerpunkte sind hauptsächlich anti-asiatischer Rassismus, Empowerment, Queerness, Queerfeindlichkeit und Gender. Für korientation e.V. untersucht Thủy-Tiên Rassismus in der COVID-19-Berichterstattung und co-hostet den Podcast „The Asian Diasporic Talk“.
In Asiatisch-Deutschen, asiatisch-diasporischen und asiatischen Familien und anderen engen sozialen Zusammenhängen werden tabuisierte und konfliktbeladene Themen oft in der direkten verbalen Kommunikation ausgeblendet, auch wenn alle Beteiligten um deren Existenz wissen. Soziale Rollen, beispielsweise die der „guten“ Tochter zumindest scheinbar normativ zu erfüllen, hat eine hohe Priorität. In weißen Kontexten erfahren zweite Generationen Asiatischer Deutscher den gleichzeitigen Druck, sowohl den weißen Normen und dem neoliberalen Status Quo der Mehrheitsgesellschaft als auch den sozialen Normen der asiatisch-diasporischen Communities zu entsprechen.
Der Titel „Do(n’t) ask, do(n’t) tell – unsere Geschichten aus Ost und West selbst erzählen“ verweist im Kontext des Workshops darauf, wie externe, aber auch internalisierte Unterdrückungsmechanismen das Erzählen und Weitergeben von Geschichte/n verhindern, indem das Sprechen über ein Thema und/oder mit einer anderen Person unmöglich gemacht wird. In der Brechung und dem Wortspiel sind einerseits Bezüge auf die vormals diskriminierende Praxis der „Don’t Ask Don’t Tell“-Policy im US-militärischen Kontext gegenüber queeren Menschen vorhanden, zum anderen aber auch Bezüge zu den Unsagbarkeiten von Geschichten im Kontext von Krieg, Migration und Rassismuserfahrungen in intergenerationalen Beziehungen. Das Aufbrechen des Schweigens, des Nichtsagens und Nichtteilens kann in unterschiedlicher Weise und auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen und wird durch die mehrfachen Brechungen im Titel mit seinen Wort- und Bedeutungskombinationen verdeutlicht. „Do(n’t) ask, do(n’t) tell“ soll zum Erforschen und Sichtbarmachen eigener Geschichten ohne Selbstzensur ermutigen.
WAS MACHEN WIR IM WORKSHOP
In diesem Workshop möchten wir uns mit unseren eigenen Stories sowie breiteren Fragen von Identität, Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und ‑definition und damit zusammenhängenden individuellen und gesellschaftlichen Konflikten beschäftigen. Dabei wird Audio-Storytelling als Instrument im Mittelpunkt stehen und eine niedrigschwellige Auseinandersetzung mit den Themen ermöglichen. Der Zugang und die Annäherung an die eigene(n) Geschichte(n) findet anhand multi-medialer Mittel (audiovisuell, Audio, Foto, Text, Objekt etc.) statt, die für das persönliche Archiv der Teilnehmenden gedacht sind.
Der gemeinsame Austausch und die Reflexion innerhalb der Gruppe werden wichtige Bestandteile des Workshops sein und als kollektive Inspiration und gemeinsames Lernen den individuellen Prozess nähren. Und auch andersherum wird das Persönliche das Kollektiv bereichern. Für den Workshop ist es daher wichtig, gemeinsam einen vertrauensvollen und einen möglichst sicheren Raum zu schaffen und in einer kleinen Gruppe von 8 Personen zusammenzukommen.
PRÄSENTATION beim FLUCTOPLASMA-Festival 2021
Im Anschluss an den Workshop werden die Ergebnisse als Audio-Werke im Sinne einer öffentlichen Erinnerungskultur beim Fluctoplasma-Festival 2021 im Kölibri als Schaufensterausstellungvom 18.10.–01.11.2021 öffentlich zugänglich und hörbar gemacht.
Sie werden zudem auf der Webseite des Fluctoplasma-Festivals abrufbar sein bis zum 07.11.2021 und ab Dezember 2021 auch auf der Webseite von korientation.de
WER LEITET DEN WORKSHOP
Die DIY-Geschichtenerzählerinnen Phương Thúy Nguyễn und Phương Thanh Nguyễn werden den Workshop leiten und ihre Erfahrungen mit lebensgeschichtlichen Interviews mit uns teilen, uns ermutigen und auf der Reise zu den eigenen Geschichte(n) begleiten. „Wir möchten kreative Zugänge vorstellen Geschichte(n) zu erkunden, uns als Teil der Gegenwartsgeschichte und Forscher*innen unserer selbst zu sehen, sowie unsere Geschichte(n) mit unseren Mitteln und Wegen erzählbar machen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie hat uns persönlich und emotional sehr bestärkt. Sie hat auch Kommunikationskanäle geöffnet, die zuvor so verschlossen schienen, sei es als Schwestern, innerhalb der Familie, im Freund*innenkreis, oder gar mit einer breiteren Öffentlichkeit.“
TW:
Es ist wichtig sich bewusst zu sein, dass es mitunter auch schwere und schmerzhafte Wendungen und Pfade gibt, die einer*m begegnen werden auf diesem Wege. Mensch braucht dafür genug Kapazitäten und eine emotionale Bereitschaft sich dem zu öffnen. Deshalb möchten wir auch transparent machen, dass wir außerhalb unserer eigenen Erfahrungen, selbst keine professionelle Ausbildung haben im Umgang mit Traumata bzw. schweren Erfahrungen. Wir können Euch lediglich auf Kontaktstellen für etwaige emotionale Schwierigkeiten verweisen, und unseren eigenen, persönlichen Umgang damit teilen.
Workshopleiter*innen Kurzbio
Phương Thúy Nguyễn (Kulturwissenschaftlerin/politische Bildnerin) und Phương Thanh Nguyễn (Kommunikationsdesignerin u.a. im Bereich Film und Fotografie) haben 2017 zusammen mit Freund*innen die Werdauer Initiative gegen Rassismus‑W.I.R. gegründet. W.I.R. ist eine antirassistische Plattform für kritische Stimmen in Sachsen und organisiert Filmvorführungen, Workshops und mehr in und außerhalb der Schule.
Beide haben als Teil der Werdauer Initiative gegen Rassismus ihre Bezüge v.a. in Ostdeutschland, und möchten mit dem Workshop auch einen Austausch zwischen Asiatisch-Deutschen Menschen und BPoC mit Bezügen zu Asien aus Ost und West (konkret: Hamburg) initiieren.
Im Rahmen von Fluctoplasma soll auch Thanhs Kurzfilm „Sorge 87“ gezeigt werden, der auf über 20 Filmfestivals/Panels zu sehen war und mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.
Das Kölibri ist ein offenes Zentrum für die Bewohner*innen des Quartiers St. Pauli. Seit 1989 gibt es dort zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten für kulturelle und politische Veranstaltungen, Projekte für Kinder, Jugendliche und Familien sowie regelmäßige Freizeit- und Beratungsangebote.
SPRACHE: Deutsche Lautsprache
TEILNEHMENDENZAHL: 8 Personen
ZIELGRUPPE: Asiatische Deutsche / BPoC mit Bezügen zu Asien zwischen 18–27 Jahren. Wir möchten insbesondere Personen aus Ostdeutschland, Hamburg und dem Hamburger Umland zur Anmeldung ermutigen. Für Teilnehmende aus Ostdeutschland können in begrenztem Umfang Kosten für Anreise und Übernachtung übernommen werden.
ANMELDUNG
Anmeldefrist VERLÄNGERT bis zum 29.08.2021
Wir schicken Euch innerhalb von einer Woche nach der Frist per E‑Mail die Teilnahmebestätigung bzw. die Absage, falls wir aufgrund von mehr Anmeldungen als Plätzen eine Auswahl treffen müssen.
KOOPERATIONSPARTNER
fluctoplasma – Hamburgs Festival für Kunst, Diskurs und Diversität ist ein interdisziplinäres Kunstfestival, das zum zweiten Mal vom 21. bis zum 24. Oktober 2021 in Hamburg stattfindet und digital wie analog eine Bühne für artists of color schafft. Bei uns geht es um Kultur, Demokratie und Solidarität – fluctoplasma, das sind 96 Stunden für die fluide Stadtgesellschaft.
Der Workshop „Do(n’t) ask, do(n’t) tell – unsere Geschichten aus Ost und West selbst erzählen“ ist Teil des Modellprojekts MEGA – Media and Empowerment for German Asians des korientation e.V. MEGA hat zum Ziel, das (mediale) Bild von Asiatischen Deutschen und asiatischen Menschen in Deutschland durch selbstbestimmte Erzählungen und Beiträge zu besetzen und zu diversifizieren. Asiatische Deutsche werden darin bestärkt, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen aufzuarbeiten, einzuordnen und zu erzählen, und diese als noch unbeachteten Teil der deutschen Geschichte sichtbarer zu machen.
MEGA Media and Empowerment for German Asians wird vom BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Partizipations- und Integrationsprogramm gefördert.
Was bleibt von uns übrig, wenn wir äußere Zuschreibungen und die Erwartungen anderer abschütteln? Wie können wir unsere Identitäten erforschen, unsere Geschichten sichtbar machen und das mit einfachen filmischen Mitteln? Dieser Kurzfilmworkshop bietet sich als eine filmische Übung zur Wahrnehmung und Repräsentation der eigenen Subjektivität an.
Der Workshop hat das Ziel, sowohl technisches und methodisches Wissen zur Erstellung eines Kurzfilms zu vermitteln als auch praktisch die Umsetzung einer eigenen Kurzfilmidee zu ermöglichen. Dabei sind der Austausch und die Vernetzung mit der Workshopleitung sowie den weiteren Teilnehmenden ein wesentlicher Bestandteil des Programms.
Im ersten Workshop-Teil wird eine kurze Einführung in das theoretische und praktische Basiswissen zur Erstellung eines dokumentarischen, essayistischen oder experimentellen Kurzfilms gegeben. Die Teilnehmenden finden sich im Laufe des Workshops in 2‑er oder 3‑er Filmteams zusammen, um im Anschluss in der ersten Augustwoche das Kurzfilm-Projekt an zwei Drehtagen zu realisieren. Während der einzelnen Arbeitsschritte stehen die Workshopleiter*innen den Filmteams bei Bedarf beratend zur Seite. Im zweiten Workshop-Teil werden die vorläufigen Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam besprochen. Alle Teilnehmenden sollten daher zwischen dem 31.07. und 08.08.2021 ausreichend Zeit für die Workshops sowie die Umsetzung des Kurzfilmprojektes unter der Woche einplanen. Für den Herbst ist dann ein Community-Screening mit den finalisierten Kurzfilmen geplant.
Kreativität und Spaß stehen im Vordergrund des Workshops, Vorkenntnisse im Filmemachen sind willkommen, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Wenn du zwischen 17–27 Jahren alt bist, dich als Asiatisch oder Asiatisch-Deutsch positionierst und entweder eine Idee für einen Kurzfilm (2–5min) hast, die du gerne im Rahmen des MEGA-Kurzfilmworkshops umsetzen würdest, oder bei dir Interesse besteht, erste Erfahrungen im Filmemachen zu sammeln, schreib uns weiter unten im Anmeldeformular ein paar Sätze über dich, ggf. deine Filmidee und deine Motivation teilzunehmen.
TERMINE: - WORKSHOP Teil 1: Einführungsworkshop am 31.07.2021 - PRAXIS: mind. 2 x Drehtage pro Film-Team in der ersten Augustwoche - WORKSHOP Teil 2: Sichtung und Besprechung der Ergebnisse am 07.08.2021 - EVENT: Community-Screening der Ergebnisse im Herbst 2021
Veranstaltungssprache: Deutsch Teilnehmendenzahl: 8 bis 10 (die Anzahl der Teilnehmenden wird sich an den aktuellen Corona-Verordnungen des Landes Berlin orientieren) Workshop-Leitung: Dieu Hao Do (BAFNET) und Monica Vanesa Tedja (SOYDIVISION)
Dieu Hao Do (*1986 Stadthagen) ist chinesisch-deutscher Autor- und Regisseur. Seine Filme erforschen postkoloniale Perspektiven auf Geschichtserinnerung des Amerikanischen Krieges in Vietnam. Mit seinem mittellangen Film AT THE END OF THE WORLD feierte er 2016 Première auf dem Filmfestival MAX OPHÜLS PREIS. Der Kurzdokumentarfilm DER GARTEN DES HERRN VONG folgte im Jahr darauf. Außerdem führte er Regie bei der Webserie JUST PUSH ABUBA (ZDF Das kleine Fernsehspiel).
Sein Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF führten ihn zu rassismuskritischen Denken, Sprechen und Handeln. Mit dem Ziel neue BIPOC Stimmen fürs Erzählen zu empowern, leitet er Filmworkshops und engagiert sich als Mentor. Er ist aktives Mitglied der gemeinnützigen Initiative BERLIN ASIAN FILM NETWORK (BAFNET), die sich seit 2012 für differenzierte Repräsentationen asiatisch-deutscher Lebensrealitäten in Film und Fernsehen engagiert.
Monica Vanesa Tedja(she/her, 1991: Jakarta, Indonesien) ist eine chinesisch-indonesische Filmemacherin, die in ihren Filmen Fragen rund um die Identität von Minderheiten stellt. Dabei zeichnen sich ihre Filme durch eine intime Charakterarbeit aus, die zu gleichen Teilen Humor und Pathos enthalten. Bereits einer ihrer ersten Kurzfilme How to Make a Perfect Xmas Eve (2013) überzeugte den Indonesian Film Director’s Club und gewann beim XXI. Short Film Festival den Preis für den besten Film. 2015 folgte Sleep Tight, Maria, der im selben Jahr als bester Film beim France Film Festival in Indonesien ausgezeichnet wurde. Diese Filme festigten ihren Status als eine von Indonesiens aufstrebenden unabhängigen Filmemacherinnen, die sich nicht scheuen, ihre Linse auf Erzählungen zu richten, die in dem Land selten erforscht werden. 2015 zog sie nach Berlin, um an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF den Masterstudiengang Filmregie zu absolvieren. DEAR TO ME ist ihr Abschlussfilm und erhielt 2021 den Preis für den besten Kurz- und Animationsfilm beim FIRST STEPS Award (Stream temporär online!). Monica ist darüber hinaus ein aktives Mitglied von Soydivision - ein performatives Kunstkollektiv, das von in Berlin lebenden Indonesiern gegründet wurde und sich an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus positioniert.
ANMELDUNG ZUM WORKSHOP ist geschlossen
Vielen Dank für all Eure superspannenden Anmeldungen!
Dieser Filmworkshop wird von korientation e.V. veranstaltet und findet im Rahmen von MEGA – Media and Empowerment for German Asians statt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.