Wie verortet sich die zweite Generation koreanischstämmiger Menschen („Ise“) in Deutschland?
In zehn Erzählungen, die aus Oral-History-Interviews mit Menschen entstanden sind, die zwischen 1969 und 1989 als Kinder koreanischer Einwanderer und Einwanderinnen geboren sind, wird dieser Frage nachgegangen. Es sind sehr individuelle Geschichten, die vom Heranwachsen im Deutschland der 1970er bis 1990er Jahre handeln. Sie zeigen das ständig neue Aushandeln von fremd- und selbstbestimmten Identitäten und beschreiben, wie sich die inzwischen erwachsenen Ise zwischen Ausnahme und Normalität, zwischen „Ausländer“- und Deutschsein, zwischen Deutschland und Korea positionieren.
Die Erzählungen stellen vorhandene Vorstellungen von „deutschen“ und „koreanischen“ Identitäten infrage und zeigen die Vielfalt der Erfahrungen der zweiten Generation. Zugleich dokumentieren sie eine bisher weitgehend unbekannt gebliebene Facette der koreanischen und deutschen Migrationsgeschichte.
Kurzbiografie der Autorin:
Heike Berner gehört zur zweiten Generation koreanischer Deutscher. Gemeinsam mit Sun-ju Choi und der Koreanischen Frauengruppe gab sie das Buch „Zuhause. Erzählungen von deutschen Koreanerinnen“ heraus (Assoziation A, 2006). Im Sommer dieses Jahres erschien ihr Buch „Ise. Erzählungen von koreanischen Deutschen der zweiten Generation“ bei Iudicium. Sie lebt in Köln.
Zu Gast: Heike Berner (Literaturwissenschaftlerin, Köln)
Moderation: Dr. Sun-ju Choi (Freie Autorin und Kulturschaffende, korientation e.V., Berlin)
Ort:
Aquarium am Südblock
Skalitzer Str. 6
10999 Berlin