korientation ist eine (post)migrantische Selbstorganisation und ein Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik.
korientation unterstützt das Bündnis Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992., das das Gedenken anlässlich des 30. Jahrestages organisiert hat. Die zentrale Veranstaltung war die bundesweite Demo am 27.08.2022 in Rostock-Lichtenhagen, siehe Aufruf zur Demo. Im Folgenden unser Redebeitrag.
Wir sprechen für korientation, einer post/migrantischen Selbstorganisation und einem Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven aus Berlin.
Wir solidarisieren uns mit den Betroffenen des Pogroms, mit den vietnamesischen / viet-deutschen Communities, mit den Rom*nja-Communities, mit allen Betroffenen rassistischer und rechter Gewalt.
In unserem Verein sind Menschen mit unterschiedlichen Geschichten aus Asiatisch-Deutschen Communities. Uns eint, dass wir als asiatisch markierte Menschen in Deutschland leben und spezifische Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen teilen. Viele unserer Eltern sind als „Gast-“ oder Vertragsarbeiter*innen nach Deutschland gekommen, viele als Geflüchtete. Einige von uns lebten als Kinder in Wohnheimen, Geflüchtetenunterkünften. Wenn wir die Bilder des grölenden, hasserfüllten Mobs das brennende Sonnenblumenhaus stürmen sehen und die Tausenden Beifall klatschenden Bürger*innen vor dem Haus, berührt uns das direkt.
Das hätten auch wir sein können.
Die Menschen im Sonnenblumenhaus vor 30 Jahren, die um ihr Leben bangten, hätten auch unsere Eltern sein können, unsere Onkels und Tanten, Cousinen, Brüder, Schwestern.
Wir erinnern an die tagelange extreme Gewalt, an die Todesängste der Betroffenen angesichts des rassistischen Mobs, denen sie nach dem Rückzug der Polizei ausgeliefert waren. Bis heute gab es keine offizielle Entschuldigung oder Wiedergutmachung.
Wir erinnern auch an den Widerstand und Mut der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen, die sich mit Holzstangen gegen die eingedrungenen rechten Gewalttäter verteidigten und einen Weg fanden, um sich gemeinsam übers Dach ins Nachbargebäude zu retten.
Ein postmigrantisches, nicht-hegemoniales Erinnern muss die Überlebenden und Betroffenen von Rassismus und rechter Gewalt würdigen und erinnern. Die Betroffenen und ihre Perspektiven tauchen in den dominanten, täterzentrierten Erinnerungsdiskursen nicht auf. Die Betroffenen werden nicht gehört und beteiligt, schlicht und einfach vergessen. Beispiel hierfür ist die Gestaltung des Mahnmals an das Pogrom der Stadt Rostock im Jahr 2017.
Ein Erinnern, das auf Veränderung zielt, muss die Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit Rassismus in der deutschen Gesellschaft einfordern, der strukturell und institutionell historisch verankert ist und bis in die Gegenwart fortwirkt.
Anti-asiatischer Rassismus ist in Deutschland schließlich kein neues Phänomen, sondern etablierte sich spätestens mit der deutschen Kolonialisierung chinesischer und pazifischer Gebiete im 19. Jh. auf der strukturellen und institutionellen Ebene.
Daher stellt Rostock-Lichtenhagen keinen Einzelfall dar, sondern einen tragischen Höhepunkt von anti-asiatischem Rassismus in Deutschland. Der wurde nicht benannt, nicht aufgearbeitet, institutionell negiert und unsichtbar gemacht. Dies gilt auch für den massiven Rassismus gegen die geflüchteten Rom*nja.
Auch die Ermordung etwa von Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân 1980 in Hamburg, Phan Văn Toản 1997 in Fredersdorf, Pham Duy-Doan 2011 in Neuss und die Vergewaltigung sowie der Mord von Li Yangjie 2016 in Dessau verweisen auf historische Zusammenhänge, die bis in die Gegenwart reichen. Erst vor kurzem hat der mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 aufflammende anti-asiatische Rassismus gezeigt, wie schnell kolonialrassistische Stereotypen und Feindbilder in Medien, Politik und breiten Gesellschaftsschichten aktiviert werden und in rassistische Übergriffe in der Öffentlichkeit münden.
Cross-Community Solidaritäten und Gedenken
Unser Engagement gegen anti-asiatischen Rassismus ist grundlegend mit anti-rassistischen Kämpfen und historischen Erfahrungen von anderen Communities of Color verbunden.
Dazu gehört beispielsweise die Auseinandersetzung mit dem NSU-Terror, dem Anschlag von Hanau oder der Support für die Black Lives Matter-Bewegung.
Dazu gehört auch die gegenseitige Solidarisierung und die Notwendigkeit von Cross-Community-Allianzen im Gedenken und in der Aufarbeitung der Vielzahl von unaufgearbeiteten, vergessenen Fällen.
Wir verweisen auf die wichtige Arbeit von Gedenkinitiativen. Das Handeln von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, das Handeln von post/migrantischen Selbstorganisationen ist unersetzlich, um politischen Druck auf staatliche Institutionen zu erzeugen.
Es geht darum, den Ermordeten und Hinterbliebenen zu sozialer Gerechtigkeit zu verhelfen.
Es geht darum, weitere Gewalt gegen People of Color und marginalisierte soziale Gruppen in Deutschland zu verhindern.
Es geht darum, für unsere eigene Zukunft, unsere eigene Sicherheit und Gleichberechtigung in diesem Land zu kämpfen.
Wir fordern die deutsche Regierung auf, anti-asiatischen Rassismus in nationalen Aktions- und Maßnahmenplänen gegen Rassismus neben anderen Rassismen und Diskriminierungsformen anzuerkennen.
Wir fordern eine multi-perspektivische Erinnerungspolitik.
Wir fordern eine Wiedergutmachung in Form einer angemessenen Entschädigung der Betroffenen des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen.
Aus aktuellem Anlass machen wir auf die drohende Abschiebung des ehemaligen vietnamesischen Vertragsarbeiters Pham Phi Son aufmerksam, der mit seiner Familie in Chemnitz wohnt. Er kam 1987 nach Deutschland und lebt seit 35 Jahren in Sachsen! Die Stadt plant seine Abschiebung. Unterschreibt die Petition an den Sächsischen Landtag. Wir fordern die unbefristete Niederlassungserlaubnis für Pham Phi Son! (https://www.openpetition.de/petition/online/nach-35-jahren-in-sachsen-familie-pham-nguyen-muss-bleiben)
„Antirassistisches / (post)migrantisches Erinnern heißt politisch/kollektiv intervenieren und Gesellschaft verändern!“
Am Wochenende vom 10. und 11. September 2022 fand in Zwickau der MEGA Rap-/Songwriting Workshop „If the Kids speak up“ mit der viet-deutschen Rapperin NASHI44 aus Berlin-Neukölln und der in Berlin lebenden Sängerin, Songwriterin und Produzentin ANOTHER NGUYEN statt.
Im Vordergrund des Workshops stand es, gemeinsam Spaß zu haben, das eigene Selbstbewusstsein zu empowern und zu unseren eigenen Geschichten zu stehen. Die beiden Musiker*innen NASHI44 und ANOTHER NGUYEN haben uns dabei supported, uns musikalisches Grundwissen zu Rhythmik, Stimmbildung, Texten, Song-Struktur anzueignen und uns Tools an die Hand geben, einen eigenen Song zu schreiben.
WANN: 10. und 11.09.2022 WO: In Zwickau/Sachsen; Reisekosten wurden bei Bedarf bezuschusst CORONA-REGELN: Kommt bitte getestet zu dieser Veranstaltung. WER: FLINTA* (Frauen, Lesben und Personen, die sich als intergeschlechtlich, nichtbinär, trans, agender oder darüber hinaus identifizieren) zwischen 17 und 27 Jahren, die sich als Asiatisch-Deutsch, asiatisch-diasporisch und/oder BPoC mit Bezügen zu (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asien positionieren. ANMELDUNG: geschlossen
Über die Workshopleitung
Ngoc Anh Nguyen aka Another Nguyen
Fotocredit: Frederik Ferschke
Ngoc Anh Nguyen ist eine vietnamesisch-deutsche Sängerin, Songwriterin und Sozialarbeiterin. Unter dem Künstlernamen ANOTHER NGUYEN veröffentlicht Ngoc Anh elektronische Popmusik. Ihre Songs wurden bereits auf Sendern wie Radio Fritz, Radio Eins und diverse Campusradios gespielt. In einer Zusammenarbeit mit der Audio-Firma SENNHEISER wurde.
Ngoc Anhs künstlerische Entwicklung 2021 in einem Werbefilm porträtiert. 2022 erhielt sie ein Stipendium des MUSICBOARD BERLINS und führte eine erfolgreiche Crowdfunding Kampagne für die Produktion ihrer zweiten EP. Ngoc Anh ist Absolventin des BIMM Institutes sowie der Alice Salomon Hochschule. Als freischaffende Musikerin und Pädagogin gibt sie Songwriting-Workshops in verschiedenen Kultur- und Jugendzentren; als Sozialarbeiterin befasst sie sich mit Themen wie kultureller Identität, Intersektionalität und häuslicher Gewalt. https://anothernguyenmusic.com
Nashi44
Fotocredit: Hai Anh Pham
Nashi44 steht für “ASIAN BERLIN PUSSY POWER”. So nennt die talentierte MC aus Neukölln ihre Attitüde, die nicht nur für empowernden Rap steht, sondern sie auch zur Stimme vieler betroffener Personen macht. Rap ist für Nashi auf mehreren Ebenen ein Ausdrucksmittel ihrer Emotionen sowie ab und zu auch ein Sprachrohr für diejenigen, die oftmals ungehört bleiben. Abgesehen davon möchte die junge Künstlerin Safe Spaces für ihre Community schaffen: So arbeitet Nashi bei ihren Produktionen – ob Songs oder Videos – hauptsächlich mit FLINTA*- oder BIPoc-Teams zusammen.
Musik begleitet Nashi schon über viele Jahre, das Jazz- und Popgesang-Studium in Leipzig bricht sie jedoch ab, um sich voll und ganz auf Rap zu konzentrieren. Mit ausdrucksstarken Zeilen sowie pointiertem Humor und jeder Menge Attitüde basht sie das Fetischisieren südostasiatischer Stereotypen und zeigt eindrucksvoll, wie schwere Themen auf tanzbaren Sounds funktionieren können
Der Workshop war eine Kooperation zwischen korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V., W.I.R. Lautstark – Werdauer Initiative gegen Rassismus, Roter Baum Zwickau und Haus der Frauen Zwickau. Der Workshop ist Teil des Projekts „MEGA – Media and Empowerment for German Asians“ von korientation und findet im Rahmen des„If the kids are united against racism“ Festival 2022 statt.
Das Modellprojekt MEGA wird durch das BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.
Nach unserem Besuch in Köln fand unser zweites Vernetzungstreffen des Jahres 2022 in unserer Homebase Berlin statt. Bei unserem jährlichen Chill & Potluck (=alle bringen etwas zu essen oder trinken mit und chillen dann gemeinsam) direkt an der Spree haben wir uns mit euch darüber ausgetauscht, was Euch und uns bewegt, gemütlich zusammen gegessen, getrunken und uns gegenseitig kennengelernt. Alte und neue Mitglieder, ehrenamtlich aktive Leute, Interessierte, Friends, Vorstandsmitglieder, hauptamtliche Team-Members – wir haben uns sehr über Euer zahlreiches Erscheinen gefreut!
Bis zum nächsten Mal!
WANN: 20.08.2022 (Samstag) ab 17:30 h WO: In Berlin, an der Spree CORONA-REGELN: Getestet erwünscht WER: Community - alle, die sich selbst zu Asiatisch-Deutschen / Asiatisch-Diasporischen / (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asiatischen Communities in Deutschland dazu zählen oder sich als BPoC mit Bezügen zu ‚Asien‘ verorten. PLUS Friends & Allies.
ANMELDUNG geschlossen.
Projekt MEGA
„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen aufzuarbeiten, einzuordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbstbestimmte Bilder und Beiträge besetzt und diversifiziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unterschiedlichen Bildungsformaten entwickelt, um unterschiedliche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.
Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Modellprojekts MEGA durchgeführt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.
korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutschland mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, vielfältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus entgegen zu wirken.
Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für korientation ein verbindendes Element, das der politischen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kulturelle Essentialisierung bezieht. korientation versucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflektieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.
Wir suchen für unser neues Recherche-Projekt „Postkoloniale Asiatisch-Deutsche Präsenzenin Berlin“ –
2 wissenschaftliche Honorarkräfte mit MA-Abschluss auf Werkvertragsbasis vergütet mit 3.000 € (brutto) Vertragszeitraum bzw. Projektlaufzeit: 15.07. bis 30.11.2022.
Bewerbungsfrist: 05.07.2022 Bewerbung per Email an: info@korientation.de Hast Du Fragen? Melde Dich bei uns, auch gern per Email.
Wir laden insbesondere Schwarze Menschen und People of Color mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und intersektionalen Identitäten ein, sich zu bewerben.
Das Projekt „Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin“ wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert und soll einen Beitrag zur Schließung von Wissenslücken und Leerstellen zu Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin leisten. Es möchte auf die Brechung und Dekonstruktion eines kolonial konstruierten und homogenisierenden Narrativs von ‚Asien‘ und Asiatisch-Deutschen Präsenzen hinwirken. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf lokalen Geschichten der Widerständigkeit, der Solidarisierung und der Gegennarrative als Strategie, postkoloniale Strukturen jenseits weißer und eurozentristischer Perspektiven zu analysieren.
Die Arbeitsaufträge umfassen
1. Die Recherche und Erstellung von je einer thematischen Materialsammlung zu postkolonialen Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin pro Honorarkraft, durch
Quellenbasierte historische Recherchen inkl. graue Literatur wie Flyer etc.
Bestandsaufnahme und Sichtung relevanter Quellen und Forschungsliteratur
Ggf. Interviews mit Expert*innen und Zeitzeug*innen
Auswertung und Aufbereitung der Ergebnisse aus den Recherchen
Zusammenstellung der Ressourcen als thematische Materialsammlung in digitaler Form
2. Das Verfassen eines analytischen Fachartikels zu postkolonialen Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin in Ko-Autor*innenschaft (30.000 Zeichen inklusive Leerzeichen)
Die komplette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier:
Sina und Fallon vom MEGA-Projektteam waren am 12.07.2022 in Köln und haben Euch getroffen! Bei einem gemütlichen Grill & Chill konnten wir Euch kennenlernen, hören, was Euch bewegt und uns mit Euch vernetzen. Bei richtig schönem Wetter haben wir mit Euch draußen gechillt und im Potluck-Stil – also jede*r hat etwas mitgebracht – den korientation-Grill angeworfen.
Schön wars!
WANN: 12.07.2022 um 17 Uhr. WO: Köln WER: Community – alle, die sich selbst zu Asiatisch-Deutschen / Asiatisch-Diasporischen / (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asiatischen Communities in Deutschland dazu zählen oder sich als BPoC mit Bezügen zu ‚Asien‘ verorten.
Projekt MEGA
„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen aufzuarbeiten, einzuordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbstbestimmte Bilder und Beiträge besetzt und diversifiziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unterschiedlichen Bildungsformaten entwickelt, um unterschiedliche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.
Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Modellprojekts MEGA durchgeführt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.
Du bist Gründungsmitglied von „korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V.“. Wie kam es zu der Gründung des Vereins und was ist seitdem passiert? „korientation“ wurde Anfang 2008 von einer kleinen Gruppe von koreanischen Deutschen vornehmlich der zweiten Generation gegründet, um ein mehrjähriges Projekt zu Migrationsbewegungen zwischen Deutschland und Korea durchzuführen. Höhepunkt des Projektes war 2009 die Ausstellung „Shared.Divided.United. Deutschland-Korea: Migrationsbewegungen im Kalten Krieg“, die wir unter dem Dach der ngkb – neue gesellschaft für bildende kunst e.V. kuratiert und organisiert haben. Dieses Projekt war neben der Aufarbeitung unserer eigenen Geschichten auch ein Mittel, um uns in der damals schwelenden Integrationsdebatte inhaltlich und politisch besser positionieren zu können. Wir wollten den dort offensichtlich zutage tretenden rassistischen Narrativen und Stereotypen zu „asiatischen“ Migrantinnen und Migranten und dem fehlenden Wissen zu asiatischen Menschen und ihren Lebensrealitäten in Deutschland etwas entgegensetzen, indem wir selbst zu Wissensproduzentinnen und ‑produzenten sowie Akteurinnen und Akteuren werden.
Uns wurde nach Abschluss des Projektes bald klar, dass der Verein ein Eigenleben entwickelt hatte und es Sinn machte, die Arbeit weiterzuführen. Es wurde zudem sehr schnell deutlich, dass der Fokus auf koreanisch-deutsche Themen viel zu eng war und ausgeweitet werden musste. Seit 2010 arbeiten wir immer wieder an unserer Selbstbezeichnung und verstehen uns als ein Asiatisch-Deutsches Netzwerk. Wir verwenden das Label „Asiatisch-Deutsch“ als strategische politische Selbstpositionierung, die herkunftsübergreifend einen gemeinsamen Ort schafft, von dem aus wir sprechen können, um unseren Themen und gesellschaftlichen Forderungen Gehör zu verschaffen.
Das erste Projekt hat für mich eine große Bedeutung, weil es nicht nur den Verein selbst ins Leben gerufen, sondern auch die Grundpfeiler für die Ausrichtung der Arbeitsfelder von „korientation“ gelegt hat. Wir arbeiten seitdem an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kultur/Medien, Politischer Bildung und Politik mit dem Ziel, die Repräsentation von Asiatisch-Deutschen Perspektiven zu stärken. Gleichzeitig ist diese Arbeit nicht denkbar ohne die solidarische Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Communities.
Bis 2019 war der Verein rein ehrenamtlich organisiert. Wir freuen uns sehr, dass wir seit 2020 mit dem Projekt „MEGA“ zum ersten Mal auch hauptamtliche Stellen bei „korientation“ schaffen konnten und weiter in die Professionalisierung und Institutionalisierung des Vereins gehen können.
Darüber hinaus betreust du das eben bereits erwähnte Projekt „MEGA“, welches im dritten Jahr in Folge im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ durchgeführt wird. Wofür steht das Projekt? „MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians” und ist ein Empowerment-Projekt für junge Asiatische-Deutsche. In dem Projekt schaffen wir Räume, in denen die Teilnehmenden darin ermutigt werden, ihre eigenen Geschichten zu entdecken, ihre Erfahrungen zu teilen, einzuordnen und befähigt werden, diese mit unterschiedlichen medialen Mitteln zu erzählen und sichtbar zu machen. Es geht darum, den vorherrschenden stereotypen Bildern und Narrativen von Asiatisch-Deutschen Menschen vielfältige Bilder, Beiträge und Erzählungen aus Asiatisch-Deutschen Perspektiven entgegenzusetzen. Alle Teilnehmenden sollen darin bestärkt werden, selbst zu Wissens- und Medienproduzentinnen und ‑produzenten sowie zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren werden zu können.
Inhaltlich beschäftigen sich die Teilnehmenden in den Seminaren beispielsweise mit Asiatisch-Deutschen Migrationsgeschichten oder historischen Entwicklungen von anti-asiatischem Rassismus, drehen in Workshops Kurzfilme, schreiben eigene Texte oder erstellen multimediale Arbeiten, die zum Teil veröffentlicht und gezeigt werden. In den unterschiedlichen Formaten werden aber nicht nur Wissen, Theorien und Methoden sowie technische und mediale Kompetenzen vermittelt. Ganz besonders wichtig sind uns und den Teilnehmenden die Räume, die hierdurch zum Aus-/Tauschen und zur Vernetzung sowie zur Zirkulation von Inhalten entstehen. Die entstehenden Arbeiten und Projektinhalte werden auch auf unserer Projektwebseite für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Mit Beginn der Coronapandemie vor zwei Jahren sind rassistische Äußerungen oder Übergriffe gegenüber Menschen, denen eine asiatische Herkunft zugeschrieben wird, stark angestiegen. Gleichzeitig hat anti-asiatischer Rassismus nicht erst mit der Pandemie begonnen, sondern ist leider bereits seit Jahrhunderten in der deutschen Geschichte vorzufinden. Welche Erwartungen hast du an Politik und Gesellschaft? Trotz des massiven Anstiegs von rassistischen Übergriffen gegen asiatisch gelesene Menschen als Sündenböcke der Pandemie ist anti-asiatischer Rassismus offensichtlich wieder aus dem Blickfeld der medialen Öffentlichkeit und der Politik gerutscht. Deutlich wurde dies im Koalitionsvertrag der nicht mehr ganz so neuen Bundesregierung, in der wir in der Auflistung unterschiedlicher Formen von Rassismus und Diskriminierung vergeblich nach „anti-asiatischem Rassismus“ gesucht haben.
Wir erwarten von der Politik und Gesellschaft, dass anti-asiatischer Rassismus als spezifische Form von Rassismus anerkannt, benannt und bekämpft wird. Die explizite Aufnahme von anti-asiatischem Rassismus neben anderen Rassismusformen in Koalitionsplänen, im „Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus“ und sonstigen politischen Maßnahmenplänen gegen Rassismus und Diskriminierung wäre ein Anfang.
Mehr Ressourcen für die Erforschung von anti-asiatischem Rassismus, asiatisch-deutschen Migrationsgeschichten und deutscher Kolonialgeschichte und ihren Verwebungen wäre erforderlich, sowohl im Bereich der Wissenschaft als auch für die kulturelle, künstlerische, mediale Projektarbeit. Darüber hinaus sollte auch der Transfer von Wissen hinein in Bildungsinstitutionen wie Schulen, Universitäten und Hochschulen, aber auch Museen oder in journalistische Institutionen gefördert werden.
Im Feld der postmigrantischen Erinnerungskultur wünschen wir uns ein würdiges Gedenken an die Opfer der deutschen Kolonialpolitik, aber auch an die Menschen, die aus rassistischer Motivation ermordet wurden. Hierzu gehört auch eine ganze Reihe von asiatischen Menschen. Am 24.04.2022 jährte sich dieses Jahr beispielsweise der 30. Todestag von Nguyễn Văn Tú, am 30.04.2022 der 25. Todestag von Phan Văn Toàn, die beide in der Nachwendezeit Opfer rechter Gewalt wurden.
Der anti-asiatische Rassismus ist im Vergleich zu anderen rassistischen Ausgrenzungsformen noch recht wenig erforscht. Welche Gründe gibt es hierfür? Es gibt häufig in weiten Teilen der Gesellschaft kein Bewusstsein für die Existenz von anti-asiatischem Rassismus wegen des vorherrschenden „Model Minority Mythos“. Als „Model Minority Mythos“ wird das Narrativ bezeichnet, dass „asiatische“ Menschen per se bestens integriert und leistungswillig sind, aus diesem Grunde wenig Probleme machen und wenig Probleme haben. Sie gelten als unsichtbar, leise und passiv und diese Kategorisierung wird genutzt, um die „Mustermigrant*innen“ gegen andere migrantische Gruppen auszuspielen. Darüber hinaus gibt es im Grunde keine Auseinandersetzung mit diesen Bevölkerungsgruppen und ihren Lebensrealitäten, Betroffenen werden Rassismuserfahrungen häufig abgesprochen. Wie wenig Wissen nicht nur in der Mehrheitsgesellschaft zu anti-asiatischem Rassismus und über Asiatische Deutsche bekannt ist, wurde in der Pandemie deutlich, als Medien und Politik anti-asiatischen Rassismus zum Teil selbst reproduzierten und ihn später aufgrund der plötzlich für alle sichtbar werdenden rassistischen Übergriffe auf asiatisch gelesene Menschen neu „entdeckten“.
Der Begriff des anti-asiatischen Rassismus ist zudem im deutschen Kontext noch nicht etabliert. Dies hängt damit zusammen, dass spezifische Diskriminierungsformen erst dann sichtbar werden, wenn die Betroffenen selbst diese Ungleichheiten benennen, ihre Anerkennung durchsetzen und in den Machtdiskurs einschreiben können. Mittlerweile sind auch in Deutschland in unterschiedlichen asiatischen Communities die zweite und auch dritte Generation in der Position, ihre Stimmen zu erheben, um gleichberechtigte Teilhabe als Bürgerinnen und Bürger mit gleichen Rechten einzufordern. „korientation“ sieht sich als Teil dieser Entwicklung und hoffentlich wachsenden Bewegung.
Die 15 Thesen der Initiative kulturelle Integration tragen den Titel „Zusammenhalt in Vielfalt“. Was bedeutet für dich „Zusammenhalt in Vielfalt“ und welche der 15 Thesen ist deine „Lieblingsthese“? Meine Assoziation mit „Zusammenhalt in Vielfalt“ ist das Bild einer pluralen, solidarischen Gesellschaft. Zwei Thesen sprechen mich an:
These 1 „Das Grundgesetz als Grundlage für das Zusammenleben der Menschen muss gelebt werden“ ist als Forderung formuliert, was mir an dieser Stelle gefällt, weil schließlich weiterhin, auch im Jahr 2022, die Grundrechte in Deutschland nicht für alle Menschen gelten.
These 13 „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abgeschlossen“ – Es bleibt weiterhin eine offene Aufgabe für die deutsche Gesellschaft, sich beispielsweise auch der eigenen Kolonialgeschichte zu stellen, nationale Mythen zu dekonstruieren und sich zu vergegenwärtigen, dass unsere Geschichten, das heißt auch die post/migrantischer Bevölkerungsgruppen, Teil der deutschen Geschichte sind.
Maya Zaheer (Curry on!) (konnte leider nicht kommen)
eingeladen.
Unsere Gäst*innen unterhielten sich über ihre Wege zum Podcasting und über den Mut, die Arbeit und die Kraft die es braucht, um über sich selbst und intersektionale Unterdrückungsverhältnisse zu sprechen. Es ging um unsichtbar gemachte (Widerstands-)Geschichten von unterschiedlichen (post-) migrantischen, asiatisch-diasporischen Communities und die Frage, ob und inwiefern Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte betrachtet werden können. Wir haben auch erfahren, wie schwierig es ist ‚sich‘ und den ‚eigenen‘ Themen im wahrsten Sinne des Wortes „Gehör zu verschaffen“.
Vielen lieben Dank für den schönen Abend!
speaker*innen
Melmun Bajarchuu | Melmun Bajarchuu bewegt sich in den Grenzbereichen von Kunst, Theorie und Politik als Denkerin, Diskurspartnerin, Kuratorin und Kulturproduzentin. Ihr besonderes Interesse gilt der Verwebung von Theorien und Praktiken im Kontext poststrukturalistischer, post- und dekolonialer sowie queerfeministischer Fragestellungen. Gemeinsam mit kritischen Kulturpraktiker*innen forscht sie u.a. in der Initiative für Solidarität am Theaterkollaborativ zu mikropolitischen Widerstandspraktiken in den Darstellenden Künsten.
Maya Zaheer | Maya studiert Visuelle Kommunikation und arbeitet für das kohero Magazin für interkulturellen Zusammenhalt im Social Media und Podcast Bereich. Vor einem Jahr startete sie den Podcast „curry on!“, in dem sie mit ihrer Schwester über Themen wie Sisterhood, postmigrantische Identitäten und südasiatische Perspektiven in Deutschland spricht. Maya interessiert sich besonders für Machtkritik im Kontext von Gestaltung und Medien.
Abilaschan Balamuraley | Abilaschan ist Produzent und Host vom „Maangai Podcast“, dem Community Podcast für queere südasiatische Perspektiven im deutschsprachigen Raum und Teil der Initiative postmigrantisches Radio. Er ist Moderator beim queeren post migrantischen Bildungskollektiv „erklär mir mal..“ Abilaschan ist neben seiner Tätigkeit als Podcaster auch als Diversity Trainer und Multiplikator in der Berlinern Club Szene aktiv.
Cuso Ehrich | Cuso ist in diversen sozialen Bewegungen aktiv und Referent:in für Rassismus- und Machtkritik. Cuso arbeitet in Form von Vorträgen, Podcasts, Textbeiträgen und Workshops u.a. zu den Themen Einführung in die Rassismuskritik und kritischer politischer Bildungsarbeit, Anti-asiatischer Rassismus in Zeiten von Corona sowie Intersektionen von Kolonialismus und Geschlecht.
WAS: MEGA-Talk #1: On being silenced, but talking anyway TERMIN: 20. Mai 2022 (Fr) BEGINN: 19:30 (Einlass ab 19 Uhr) WO: BIWOC* Rising, die Räume sind sowohl per Aufzug als auch via Treppen erreichbar. Bitte beachtet, dass es leider keine rollstuhlgerechten/barrierefreien Toiletten vor Ort gibt. WER: Die Talkreihe ist ein Community-Event und richtet sich in erster Linie an BPoC & friends.
Kooperationspartner
BIWOC* Rising is an empowerment project for women*, transgender and non-binary people, who are facing intersectional discrimination. By creating a safe® work and social club, including training programs, we promote social, professional and economic advancement through an intersectional community.
Zur MEGA-Talkreihe „Shut Up And Listen!“
„Shut Up And Listen!“ ist eine Talkreihe, in der divers positionierte Asiatisch-Deutsche Stimmen aus den Bereichen Medien, Kunst, Wissenschaft, Tanz, Aktivismus und Kultur zusammen-kommen, und über die Themen diskutieren, die uns bei unserem Projekt MEGA besonders am Herzen liegen: (medialer) Widerstand, Empowerment(-räume) und Selbstrepräsentation(en).
Wir laden dazu ein, einfach mal still zu sein und zuzuhören, was unsere spannenden Gäst*innen zu sagen haben, die im deutschen Mainstream immer noch viel zu selten mit und in ihren vielfältigen und auch widersprüchlichen Perspektiven ‚gesehen‘, ‚gehört‘ und ‚gefragt‘ werden. Wir laden unsere Gäst*innen dazu ein, für sich selbst zu sprechen statt besprochen zu werden, ihre Analysen zu teilen statt analysiert zu werden, und sich in ihren uneindeutigen, mehrfachzugehörigen, brüchigen, vorläufigen, stets in Bewegungen befindlichen Subjektivitäten und Geschichten zu zeigen, statt in stereotypen Bildern festgehalten zu werden.
Projekt MEGA
„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen aufzuarbeiten, einzuordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbstbestimmte Bilder und Beiträge besetzt und diversifiziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unterschiedlichen Bildungsformaten entwickelt, um unterschiedliche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.
Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durchgeführt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.
wir hoffen Ihr seid gut ins neue Jahr – das Jahr des 🐯 gekommen!
Bei korientation gibt es wieder einmal viele Neuigkeiten, über die wir Euch in unserem Newsletter informieren möchten!
Das Wichtigste zuerst: Wir haben einen neuen Vorstand gewählt und wir suchen neue Mitarbeiter*innen. Wie die neuen Vorstandsmenschen heißen, welche Stellen bei korientaton vakant sind und vieles mehr erfahrt in diesem Newsletter!
Außerdem wir haben uns ein tolles Seminar mit dem kulinarischen Titel „Bombay Sandwich Pakora“ – ein MEGA Online-Seminar zu postkolonialen Perspektiven auf Essen und Widerstand überlegt. Die Illustration, die wir für den Header dieses Newsletters verwenden, wurde von Krishan Rajapakshe anlässlich dieses Seminars erstellt. In der MEGA Sektion könnt Ihr mehr darüber erfahren!
Der‚Maangai Podcast – raw sliced and spicy‘wird seit 2021 von Abilaschan Balamuraleygehosted und feiert die Vielfalt der queeren Südasiatischen Community. Wir haben den Podcast als Projektträger im ComE-In Programm (2021) des Migrationsrats Berlin unterstützt und konnten Abilaschan auf seinem Weg bei der Realisierung des Podcasts ein wenig begleiten. Wir sagen „Glückwunsch“ zum ersten Podcast Geburtstag und zur erfolgreich beendeten ersten Staffel! Er hat mit Unterstützung von Aathithya, Aditi und tollen Gäst*innen sechs wirklich hörenswerte Episoden liebevoll und als Ergebnis harter Arbeit produziert. Hier lassen wir den Ideengeber des Maangai Podcast selbst zu Wort kommen.
Magst Du Dich kurz selbst vorstellen „Mein Name ist Abilaschan, ich bin 28 Jahre alt meine Pronomen sind er/ihm. Nach meinem Kulturwissenschaftsstudium in Hildesheim bin ich so ziemlich in dieses kreativ freelance life in Berlin rein gerutscht- ohne es bewusst zu merken. Ich bin Host und Produzent des Maangai Podcast für queere südasiatische Perspektiven im deutschsprachigen Raum und bin darüber hinaus Teil des queeren postmigrantischen Bildungskollektivs „erklär mir mal…“ und der Initiative Postmigrantisches Radio. Ich engagiere mich darüber hinaus als Multiplikator zu Diversityansätzen in der Berliner Clubszene in Zusammenarbeit mit der Clubcommission Berlin.„
Was nimmst Du aus den Erfahrungen aus der 1. Staffel des Maangai Podcasts mit für die Episoden, die noch kommen werden? „Wir nehmen ungemein viel aus der Arbeit in der ersten Staffel des Maangai Podcasts mit. Vor allem in Bezug auf unsere internen Arbeitsabläufe, den Folgenaufbau und die Communityarbeit, die wir leisten. Anfangs war alles chaotischer und mühsamer – ein wichtiges learning war in jedem Falle auch, dass wir stetig unseren eigenen Anspruch realistisch halten müssen und reflektieren sollten. Es ist ein Projekt, das uns sehr am Herzen liegt, aber am Ende des Tages ist es ein Projekt, das zwischen Lohnarbeit, Studium und dem Leben passiert. Unser Team hat sich zudem vergrößert und wir sind organisch gewachsen. Ich für meinen Teil habe auf jeden Fall verschiedene Erfahrungen in der Vorbereitung gemacht und gelernt, Stress-Situationen in der laufenden Aufnahmesession besser zu meistern. Die Arbeit mit Schnitt/Audiosoftware hat mich bei den ersten Folgen echt auf eine Geduldsprobe gestellt. War schon kurz vor dem Aufgeben😄. Ich wollte jeden Fehler, alle Füllwörter und peinlichen Lacher ausbessern. Völlig unrealistisch – mit der Zeit habe ich aber gelernt, dass diese auch ihren Charme haben. Und mittlerweile geht mir das Vorschneiden der Folgen auch viel besser von der Hand und ich hab professionellen Support im Nachgang beim Mastering und der Postproduktion gehabt. Das Schönste ist aber vor allem das wohlwollende Feedback und die Interaktion mit der Community!“
In den letzten beiden Jahren wird im deutschsprachigen Raum vermehrt über anti-asiatischen Rassismus gesprochen. Wie wird das von Südasiatischen Queers und Peers wahrgenommen? „Ich würde behaupten, dass diese Form von Rassismus erst mit der Corona-Pandemie in den öffentlichen Fokus gerückt ist. Es sollte aber klar sein, dass es bereits davor anti-asiatischen Rassismus gegeben hat. Ich kann aus meinem Umfeld die Beobachtung teilen, dass es vor allem ost- und südostasiatisch gelesene Personen in Deutschland betraf. Dass sie in direktem Zusammenhang mit dem Virus Übergriffe und Hasskriminalität erfahren haben. Wenn ich beispielsweise an südasiatische Communities und meine Verwandten in UK denke, sind dort im Vergleich zusätzlich vermehrt Übergriffe auf südasiatisch gelesene Menschen zu verzeichnen. Dieser Anstieg von Übergriffen bekam dort die Aufmerksamkeit, die so dringend nötig ist – anders als in Deutschland, wo Gewalt gegen südasiatisch gelesene Menschen, die auch hier existiert, immer noch eher selten thematisiert wird. Ein verkürzter „Asien“-Begriff, der sich v.a. auf ost- und südostasiatisch gelesene Personen beschränkt, macht die Diversität dieser Weltregion unkenntlich. So wird die globale Tragweite des Kontinents nicht ausreichend gewürdigt. Es ist wichtig, dass die Berichterstattung über diese Region, insbesondere in Bezug auf anti-asiatischen Rassismus – die Diversität der Region anerkennend – genauso nuanciert geführt wird.„
Falls Du Dich selbst als queer aunty or elder siehst, welchen Rat/Gedanken/Impuls würdest Du Südasiatischen Baby Queers gern mit auf den Weg geben? „Ich bin zwar noch keine aunty – ab wann ist man a queer aunty or elder? :D. Aber was ich schon sagen kann ist: Dear babyqueers – es wird besser, Du wirst Menschen treffen, die Dich, Deine struggles und Bedürfnisse sehen und auch vor allem Deine Stärken und Einzigartigkeit. You’re neither too much nor too extra! Nimm Dir den Raum, um Deine Meinungen zu äußern und Deine Stimme zu erheben. Nimm Dir aber auch die Zeit, die Du brauchst, um Dich selbst kennenzulernen – it’s a journey.“
AUS DEM VEREIN
Mitgliederversammlung 2022 und neuer Vorstand
Am 05. März 2022 haben wir unsere jährliche Mitgliederversammlung in digitaler Form durchgeführt, die von Dezember auf März verlegt wurde. Der Vorstand und das Büroteam haben Bericht erstattet über das Jahr 2021. Vielen Dank an alle Mitglieder, die dabei waren. Die spannendste und wichtigste Neuigkeit ist, dass wir nun auch einen neuen Vorstand haben – gleich sieben Mitglieder an der Zahl. Wir freuen uns sehr!
🙌Noch einmal herzlichen Glückwunsch an Manik Chander (neue Vorstandsvorsitzende), Sarah Naqvi, Sue Glaeser, Maria Ngyuen, Su-Ran Sichling als neue und an Lizza May David und Sunju Choi als wieder gewählte Vorstandsmenschen! Wir werden die nächsten Gelegenheiten nutzen, um sie Euch vorzustellen! Bald findet Ihr zumindest die ersten Infos in Form von Kurzbios auf unserer Webseite unter TEAM.
Wir verabschieden uns gleichzeitig von unserem alten Vorstandsmitglied Jeasuthan Nageswaran und bedanken uns für seine wichtige Arbeit als Vorstand im Verein!
Neues Projekt RADAR
Wir haben ein neues Projekt mit dem schönen Titel RADAR – Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti-asiatischen Rassismus! Wir freuen uns unheimlich darüber und werden demnächst weitere Infos auf unsere Webseite packen.
Achtung offene Stelle!
Zunächst suchen wir jedoch eine tolle Projektleitung für die vorgesehene Leitungsstelle – siehe etwas weiter unten – unter STELLENAUSSCHREIBUNGEN!
korientation goes TikTok
Wir haben seit Januar 2022 einen TikTok-Account! Unsere Kollegin Sara hat ihn aufgebaut und kuratiert ihn bis Ende April. Sie arbeitet hierfür mit tollen Asiatisch-Deutschen content creator*innen zusammen. Shout out bislang an @kimchikohl, @mrplantast, @khai, Sandy und an Enting! Sie lässt sich aber auch selbst super schöne TikToks, FoodToks, und BookToks einfallen.
Überzeugt Euch selbst! Ihr findet uns unter: @korientation
Stellenausschreibungen
Wir laden insbesondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und intersektionalen Identitäten ein, sich zu bewerben.
WE ARE HIRING #2 Social Media und Content Creator*in auf Midijob-Basis zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von korientation vom 15.06. bis 31.12.2022 Bewerbungsschluss: 06.05.2022 Ausführliche Stellenausschreibung auf unserer Webseite!
07.05.2022 ‚Bombay Sandwich Pakora‘ Ein MEGA Online-Seminar zu postkolonialen Perspektiven auf Essen und Widerstand – Anmeldeschluss 20.04.2022
Essen spielt eine wichtige Rolle im Leben vieler Asiatischer Deutscher und (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘-) asiatisch-diasporischer Menschen in Deutschland. Über Essen könnten wir stundenlang und zu jeder Tageszeit sprechen. Ob selbstgekocht oder auswärts konsumiert, Essen hat eine besondere Fähigkeit uns zu berühren.
In unserem ersten ‚food‘ Seminar im Rahmen des MEGA-Projekts möchten wir zusammen mit Euch über unser Lieblingsthema ‚Essen‘ sprechen; und aus postkolonialer Perspektive erkunden, welche Rolle(n) Essen in unseren vielfältigen (Familien*) Biographien gespielt hat und welche widerständige(n) Geschichte(n) wir & unsere Lieben mit (Ersatz-) Zutaten, Essen & Kochen verbinden.
Referent*innen Der Workshop wird von Natali Bhalchandra Abhyankar mit Unterstützung von Fallon Tiffany Cabral aus dem MEGA Projektteam geleitet.
Mehr Infos zum Seminar und zur Anmeldung findet Ihr hier auf der korientation Webseite
SAVE THE DATE! 20.05.2022 MEGA-Talkreihe „shut up and listen!“ – Talk #1 @BIWOC RISING, Berlin
Seid gespannt auf die tollen Gäst*innen! Mehr Infos findet Ihr bald auf unserer Webseite und auf Instagram!
PAST EVENTS
23.03.2022 YEOJA X MEGA – HOW FAR HAVE WE COME? im Sinema Transtopia, bi’bak Berlin
Wir gedenken Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Suncha Kim, Soon Chung Park, Xiaojie Tan, Yong Ae Yue sowie Paul Andre Michels und Delaina Ashley Yaun Gonzalez.
Am 23. März 2022 fand anlässlich des Attentats von Atlanta am 16. März 2021 ein Community-Event im bi’bak in Berlin in Kooperation mit dem YEOJA Mag und dem Korea Verband statt. Ziel des Abends war es einen kritischen Blick auf anti-asiatischen Rassismus in seiner Verschränkung mit Klassismus und Sexismus zu werfen.
korientation CRUSHES
Wir haben eine neue Kategorie in unserem Newsletter! Wir möchten Euch gerne in regelmäßigen Abständen unsere CRUSHES vorstellen. Das sind einfach Personen, Bücher und Texte von Menschen, die uns berühren, und von denen wir denken, dass sie in einen Asian-Diasporic (and beyond) Kanon gehören sollten!
Dieses Mal stellt uns Jee-Un ein Buch vor, dass sie kürzlich entdeckt hat:
„RISE: A Pop History of Asian America from the Nineties to Now“ (2022), von Jeff Yang, Phil Yu & Philip Wang.
Das Buch RISE ist erst vor kurzem in den USA erschienen und ja, ich habe es noch nicht von vorne bis hinten durchgelesen. Ich gebe zu, ich habe es nur durchgeblättert. Und trotzdem Fallon sofort für unsere neue CRUSHES-Reihe vorgeschlagen.
RISE ist ohnehin nicht dazu da, es penibel von vorne bis hinten durchzulesen. Es ist wirklich dick und schwer mit über 400 Seiten, man kann es kaum halten. Aber das ist auch das Erfreuliche an diesem Buch, das es so umfänglich ist in jeglicher Hinsicht.
Es ist eine kleine Enzyklopädie, ein Einstiegs‑, Nachschlage‑, Überblicksband, eine Reise durch die letzten 30 Jahre von Asian American Populärkultur und Beyond. In Form von Essays, Graphiken, Comics, Zeichnungen, Infoboxen und Tabellen, Interviews und Artikeln zeichnen divers positionierte Asian American Autor*innen bedeutende Weg- und Landmarken in der Geschichte der Migration unterschiedlicher asiatischer Gruppen in die USA, und gleichzeitig auch der Asian American Movement nach.
Die unterschiedlichen Ausprägungen von, aber auch der Widerstand gegen anti-asiatischen Rassismus werden aufgegriffen und – das finde ich besonders gut – im Wandel der Zeit beleuchtet. Ein Beispiel: „Yellowfacing“ kommt in vier der insgesamt fünf Kapitel vor: 1) Yellowface: In the Beginning 2) Yellowface in the 1990s 3) … in the 2000s 4) … in the 2010s. Gleichzeitig wird immer wieder die Fragestellung aufgegriffen, was „Asian“ ist oder sein kann, wer wann damit gemeint war und wie umkämpft der Begriff war und ist, woher der Begriff „Asian American“ kommt und wie er sich immer wieder verändert hat und noch immer verändert.
Während die historischen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Umstände natürlich nicht mit Deutschland vergleichbar sind, so sind viele Themen, Diskurse und auch Herausforderungen für uns als Asiatische Deutsche nachvollziehbar und sehr aktuell. Und natürlich beeinflussen die US-amerikanischen Diskurse, Kultur und Politik nicht nur uns in Deutschland in erheblichem Maße.
Was bedeutet „asiatisch/Asiatisch“ für uns, was ist „anti-asiatischer Rassismus“, was bedeutet Repräsentation, wer repräsentiert wen und wo sind die Grenzen? Welche Communities sind weshalb sichtbarer und welche nicht? Welche Erfahrungen sind wichtiger und welche werden nicht beachtet, und wie können wir auf bestehenden Erfahrungen und Wissensbestände aufbauen, anstatt immer wieder von Null anzufangen?
Die Idee von „RISE“ war platt gesagt, die mehr oder weniger vergessenen (pop)kulturellen Errungenschaften von Asian America zu sammeln, festzuhalten und zu zeigen, dass Asian American Representation nicht mit Crazy Rich Asians angefangen hat und, dass anti-asiatischer Rassismus nicht erst seit Corona real ist und dass auch der Widerstand dagegen nicht erst heute begonnen hat.
Ich wünsche mir sehr, in näherer Zukunft ein RISE-Buch für den europäischen bzw. deutschen Kontext auf meinen TO READ-Stapel legen zu können.
korientation Veranstaltungen
30.04.2022 Aufruf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum 25. Todestag von Phan Văn Toản mit Kundgebung und Podiumsgespräch in Fredersdorf
Am 30.04.1997 starb Phan Văn Toản an den Folgen einer gewalttätigen Auseinandersetzung am S‑Bahnhof Fredersdorf bei Berlin. 25 Jahre später wollen wir erinnern: An den Menschen Phan Văn Toản. An die Tat, die trotz rassistischer Aussagen des Haupttäters gegen Vietnames*innen nicht als rassistische Tat verurteilt wurde. Und daran, dass (anti-asiatischer) Rassismus ein aktuelles Thema ist, das in Fredersdorf und darüber inaus benannt und bekämpft werden muss.
13:00 h Treffpunkt zum gemeinsamen Hinfahren am S‑Bhf. Ostkreuz auf dem Gleis Richtung Fredersdorf 14:00 h Kundgebung am S‑Bhf. Fredersdorf Im Anschluss öffentliche Gesprächsrunde
14.05.2022 Linke Buchtage – „Here to stay – Ein vietdeutscher Talk 30 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen„
Ein Community-Gespräch mit Angelika Bach Ngoc Nguyen (Autorin und Filmjournalistin), Tran Thi Thu Trang (kulturelle Bildnerin), Vanessa Vu (Journalistin) und Kien Nghi Ha (Kulturwissenschaftler) Ort: Buchladen Schwarze Risse, Mehringhof, Gneisenaustr. 2A, Berlin Zeit: Samstag, 14.05.2022 von 12 bis 14 Uhr im Rahmen der Vorstellung des Sammelbandes Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond, hrsg. von Kien Nghi Ha (Assoziation A, 2021)
Ein Event innerhalb der Linken Buchtage Berlin 2022,supported von korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e. V.
20.05.2022 Talk#1 der MEGA Talkreihe „shut up and listen!“@BIWOC RISING, Berlin – more infos soon!
BEMERKENSWERT
24.04.2022 Aufruf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum 30. Todestag von Nguyễn Văn Tú
Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter aufnehmen lassen wollt!
korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutschland mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, vielfältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus entgegen zu wirken.
Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für korientation ein verbindendes Element, das der politischen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kulturelle Essentialisierung bezieht. korientation versucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflektieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.
Wir suchen zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von korientationein*e
Social Media Content Creator*in auf Midijob- oder Honorarbasis vom 15.06. bis 31.12.2022
Bewerbungsfrist: 06.05.2022 Bewerbung per Email an: info@korientation.de
Wir laden insbesondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und intersektionalen Identitäten ein, sich zu bewerben.
Zu den Aufgaben als Social Media Content Creator*in gehören
Erarbeitung eines Social Media-Konzepts in Abstimmung mit dem Büroteam
Konzeptionelle Weiterentwicklung und Umsetzung der Social Media-Strategie und Entwicklung neuer kreativer Content Ideen
Entwicklung eines Social Media-Redaktionskalenders
Verfassen und Einpflegen von Beiträgen für die korientation Webseite
Erstellen von Beiträgen, Slides und Stories für Instagram, Twitter, Facebook
Erstellen von Fotografien für Print- und Onlinemedien
Erstellen von Kurzfilmen / Videoclips zur Präsentation auf der Website sowie den Social Media-Kanälen
Hineinversetzen in die verschiedensten Zielgruppen von korientation
Überwachung der Social Media-Kanäle und Community Management
Die komplette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier:
korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutschland mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, vielfältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus entgegen zu wirken.
Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für korientation ein verbindendes Element, das der politischen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kulturelle Essentialisierung bezieht. korientation versucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflektieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.
Wir suchen für unser neues Projekt RADAR – Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti-asiatischen Rassismus – vorbehaltlich der Förderzusage – eine
PROJEKTLEITUNG 50 %-Stelle in Anlehnung an TVöD Bund E12 frühestens ab 01.07.2022 in Berlin – Arbeitsbeginn verhandelbar (UPDATE)
Bewerbungsfrist: 15.05.2022 – verlängert! Bewerbung per Email an: info@korientation.de Hast Du Fragen? Melde Dich bei uns, auch gern per Email.
Wir laden insbesondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und intersektionalen Identitäten ein, sich zu bewerben.
Ziel des auf zwei Jahre angelegten Modellprojektes ist die inhaltliche Qualifizierung und Professionalisierung von (Asiatisch-Deutschen) Multiplikator*innen der rassismuskritischen Bildungsarbeit zum Thema „anti-asiatischer Rassismus“ durch
die Aufbereitung von Wissen zu anti-asiatischem Rassismus und Asiatisch-Deutschen Perspektiven;
die Schaffung von Räumen für Asiatisch-Deutsche Multiplikator*innen für Empowerment und Austausch;
Cross-Community Knowledge-Transfer bei der Produktion von intersektionalem Wissen zu anti-asiatischem Rassismus;
Erarbeitung eines dekonstruierten, kollaborativ neubesetzten und intersektional diskutierten Konzepts von anti-asiatischen Rassismus als Grundlage für zukünftige rassismuskritische Bildungsarbeit, Transfer und Aufbereitung komplexer Zusammenhänge in die praktische Bildungsarbeit.
Zu den Aufgaben der Projektleitung gehören
Leitung und Koordination von RADAR: Inhaltliche Konzeptionsweiterentwicklung und Ausrichtung des Projekts, Projektdokumentation, Drittmitteladministration und ‑abrechnung, Berichtwesen
(Wissenschaftliche) Recherche, Zusammenführung und Aufbereitung bestehender Wissensressourcen zu anti-asiatischem Rassismus
Inhaltliche Konzeption und Organisation von Maßnahmen und Veranstaltungen im Projekt
Verantwortung einer Projektbroschüre in digital und Print sowie der Projektwebseite
Bedarfsermittlung Asiatisch-Deutscher Multiplikator*innen der rassismuskritischen Bildungsarbeit
Auf- und Ausbau eines Netzwerks von Asiatisch-Deutschen Multiplikator*innen der rassismuskritischen Bildungsarbeit
Unterstützung beim Ausbau und Pflege des Netzwerkes von Kooperationspartner*innen in Berlin und bundesweit
Verfassen von Texten für die interne und externe Kommunikation sowie Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit
Ggf. Unterstützung der Geschäftsführung des Vereins bei der weiteren Drittmittelakquise im Projekt
Die Projektleitung wird unterstützt durch eine halbe Assistenzstelle, die gemeinsam mit der Projektleitung ausgeschrieben wird.
Die komplette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier: