BlogPolitikVerein

kori­en­tation unter­stützt das Bündnis Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992., das das Gedenken anlässlich des 30. Jahrestages orga­ni­siert hat. Die zen­trale Veranstaltung war die bun­des­weite Demo am 27.08.2022 in Rostock-Lichtenhagen, siehe Aufruf zur Demo. Im Folgenden unser Redebeitrag.

Wir sprechen für kori­en­tation, einer post/migrantischen Selbstorganisation und einem Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven aus Berlin.  

Wir soli­da­ri­sieren uns mit den Betroffenen des Pogroms, mit den viet­na­me­si­schen / viet-deutschen Communities, mit den Rom*nja-Communities, mit allen Betroffenen ras­sis­ti­scher und rechter Gewalt.

In unserem Verein sind Menschen mit unter­schied­lichen Geschichten aus Asiatisch-Deutschen Communities. Uns eint, dass wir als asia­tisch mar­kierte Menschen in Deutschland leben und spe­zi­fische Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen teilen. Viele unserer Eltern sind als „Gast-“ oder Vertragsarbeiter*innen nach Deutschland gekommen, viele als Geflüchtete. Einige von uns lebten als Kinder in Wohnheimen, Geflüchtetenunterkünften. Wenn wir die Bilder des grö­lenden, hass­erfüllten Mobs das bren­nende Sonnenblumenhaus stürmen sehen und die Tausenden Beifall klat­schenden Bürger*innen vor dem Haus, berührt uns das direkt. 

Das hätten auch wir sein können.

Die Menschen im Sonnenblumenhaus vor 30 Jahren, die um ihr Leben bangten, hätten auch unsere Eltern sein können, unsere Onkels und Tanten, Cousinen, Brüder, Schwestern.

Wir erinnern an die tage­lange extreme Gewalt, an die Todesängste der Betroffenen ange­sichts des ras­sis­ti­schen Mobs, denen sie nach dem Rückzug der Polizei aus­ge­liefert waren. Bis heute gab es keine offi­zielle Entschuldigung oder Wiedergutmachung.

Wir erinnern auch an den Widerstand und Mut der viet­na­me­si­schen Vertragsarbeiter*innen, die sich mit Holzstangen gegen die ein­ge­drun­genen rechten Gewalttäter ver­tei­digten und einen Weg fanden, um sich gemeinsam übers Dach ins Nachbargebäude zu retten.

Ein post­mi­gran­ti­sches, nicht-hegemoniales Erinnern muss die Überlebenden und Betroffenen von Rassismus und rechter Gewalt wür­digen und erinnern. Die Betroffenen und ihre Perspektiven tauchen in den domi­nanten, täter­zen­trierten Erinnerungsdiskursen nicht auf. Die Betroffenen werden nicht gehört und beteiligt, schlicht und einfach ver­gessen. Beispiel hierfür ist die Gestaltung des Mahnmals an das Pogrom der Stadt Rostock im Jahr 2017.

Ein Erinnern, das auf Veränderung zielt, muss die Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit Rassismus in der deut­schen Gesellschaft ein­fordern, der struk­turell und insti­tu­tionell his­to­risch ver­ankert ist und bis in die Gegenwart fortwirkt.

Anti-asiatischer Rassismus, his­to­rische Kontinuitäten 

Anti-asiatischer Rassismus ist in Deutschland schließlich kein neues Phänomen, sondern eta­blierte sich spä­testens mit der deut­schen Kolonialisierung chi­ne­si­scher und pazi­fi­scher Gebiete im 19. Jh. auf der struk­tu­rellen und insti­tu­tio­nellen Ebene.

Daher stellt Rostock-Lichtenhagen keinen Einzelfall dar, sondern einen tra­gi­schen Höhepunkt von anti-asiatischem Rassismus in Deutschland. Der wurde nicht benannt, nicht auf­ge­ar­beitet, insti­tu­tionell negiert und unsichtbar gemacht. Dies gilt auch für den mas­siven Rassismus gegen die geflüch­teten Rom*nja. 

Auch die Ermordung etwa von Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân 1980 in Hamburg, Phan Văn Toản 1997 in Fredersdorf, Pham Duy-Doan 2011 in Neuss und die Vergewaltigung sowie der Mord von Li Yangjie 2016 in Dessau ver­weisen auf his­to­rische Zusammenhänge, die bis in die Gegenwart reichen. Erst vor kurzem hat der mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 auf­flam­mende anti-asiatische Rassismus gezeigt, wie schnell kolo­ni­al­ras­sis­tische Stereotypen und Feindbilder in Medien, Politik und breiten Gesellschaftsschichten akti­viert werden und in ras­sis­tische Übergriffe in der Öffentlichkeit münden.

Cross-Community Solidaritäten und Gedenken

Unser Engagement gegen anti-asiatischen Rassismus ist grund­legend mit anti-rassistischen Kämpfen und his­to­ri­schen Erfahrungen von anderen Communities of Color verbunden.

Dazu gehört bei­spiels­weise die Auseinandersetzung mit dem NSU-Terror, dem Anschlag von Hanau oder der Support für die Black Lives Matter-Bewegung. 

Dazu gehört auch die gegen­seitige Solidarisierung und die Notwendigkeit von Cross-Community-Allianzen im Gedenken und in der Aufarbeitung der Vielzahl von unauf­ge­ar­bei­teten, ver­ges­senen Fällen.

Wir ver­weisen auf die wichtige Arbeit von Gedenkinitiativen. Das Handeln von zivil­ge­sell­schaft­lichen Akteur*innen, das Handeln von post/migrantischen Selbstorganisationen ist uner­setzlich, um poli­ti­schen Druck auf staat­liche Institutionen zu erzeugen.

Es geht darum, den Ermordeten und Hinterbliebenen zu sozialer Gerechtigkeit zu verhelfen.

Es geht darum, weitere Gewalt gegen People of Color und mar­gi­na­li­sierte soziale Gruppen in Deutschland zu verhindern.

Es geht darum, für unsere eigene Zukunft, unsere eigene Sicherheit und Gleichberechtigung in diesem Land zu kämpfen.

Forderungen

  • Wir unter­stützen die Forderungen des Bündnisses „Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992.
  • Wir fordern die deutsche Regierung auf, anti-asiatischen Rassismus in natio­nalen Aktions- und Maßnahmenplänen gegen Rassismus neben anderen Rassismen und Diskriminierungsformen anzuerkennen. 
  • Wir fordern eine multi-perspektivische Erinnerungspolitik.
  • Wir fordern eine Wiedergutmachung in Form einer ange­mes­senen Entschädigung der Betroffenen des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen.
  • Aus aktu­ellem Anlass machen wir auf die dro­hende Abschiebung des ehe­ma­ligen viet­na­me­si­schen Vertragsarbeiters Pham Phi Son auf­merksam, der mit seiner Familie in Chemnitz wohnt. Er kam 1987 nach Deutschland und lebt seit 35 Jahren in Sachsen! Die Stadt plant seine Abschiebung. Unterschreibt die Petition an den Sächsischen Landtag. Wir fordern die unbe­fristete Niederlassungserlaubnis für Pham Phi Son!
    (https://www.openpetition.de/petition/online/nach-35-jahren-in-sachsen-familie-pham-nguyen-muss-bleiben)

„Antirassistisches / (post)migrantisches Erinnern heißt
politisch/kollektiv inter­ve­nieren
und Gesellschaft verändern!“

Projekt MEGAWorkshop

Am Wochenende vom 10. und 11. September 2022 fand in Zwickau der MEGA Rap-/Songwriting Workshop „If the Kids speak up“ mit der viet-deutschen Rapperin NASHI44 aus Berlin-Neukölln und der in Berlin lebenden Sängerin, Songwriterin und Produzentin ANOTHER NGUYEN statt.

Im Vordergrund des Workshops stand es, gemeinsam Spaß zu haben, das eigene Selbstbewusstsein zu empowern und zu unseren eigenen Geschichten zu stehen. Die beiden Musiker*innen NASHI44 und ANOTHER NGUYEN haben uns dabei sup­ported, uns musi­ka­li­sches Grundwissen zu Rhythmik, Stimmbildung, Texten, Song-Struktur anzu­eignen und uns Tools an die Hand geben, einen eigenen Song zu schreiben.

WANN: 10. und 11.09.2022
WO: In Zwickau/Sachsen; Reisekosten wurden bei Bedarf bezu­schusst
CORONA-REGELN: Kommt bitte getestet zu dieser Veranstaltung.
WER: FLINTA* (Frauen, Lesben und Personen, die sich als inter­ge­schlechtlich, nicht­binär, trans, agender oder darüber hinaus iden­ti­fi­zieren) zwi­schen 17 und 27 Jahren, die sich als Asiatisch-Deutsch, asiatisch-diasporisch und/oder BPoC mit Bezügen zu (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asien posi­tio­nieren.
ANMELDUNG: geschlossen 

Über die Workshopleitung

Ngoc Anh Nguyen aka Another Nguyen

Fotocredit: Frederik Ferschke

Ngoc Anh Nguyen ist eine vietnamesisch-deutsche Sängerin, Songwriterin und Sozialarbeiterin. Unter dem Künstlernamen ANOTHER NGUYEN ver­öf­fent­licht Ngoc Anh elek­tro­nische Popmusik. Ihre Songs wurden bereits auf Sendern wie Radio Fritz, Radio Eins und diverse Campusradios gespielt. In einer Zusammenarbeit mit der Audio-Firma SENNHEISER wurde.

Ngoc Anhs künst­le­rische Entwicklung 2021 in einem Werbefilm por­trä­tiert. 2022 erhielt sie ein Stipendium des MUSICBOARD BERLINS und führte eine erfolg­reiche Crowdfunding Kampagne für die Produktion ihrer zweiten EP. Ngoc Anh ist Absolventin des BIMM Institutes sowie der Alice Salomon Hochschule. Als frei­schaf­fende Musikerin und Pädagogin gibt sie Songwriting-Workshops in ver­schie­denen Kultur- und Jugendzentren; als Sozialarbeiterin befasst sie sich mit Themen wie kul­tu­reller Identität, Intersektionalität und häus­licher Gewalt.
https://anothernguyenmusic.com

Nashi44

Fotocredit: Hai Anh Pham

Nashi44 steht für “ASIAN BERLIN PUSSY POWER”. So nennt die talen­tierte MC aus Neukölln ihre Attitüde, die nicht nur für empowernden Rap steht, sondern sie auch zur Stimme vieler betrof­fener Personen macht. Rap ist für Nashi auf meh­reren Ebenen ein Ausdrucksmittel ihrer Emotionen sowie ab und zu auch ein Sprachrohr für die­je­nigen, die oftmals ungehört bleiben. Abgesehen davon möchte die junge Künstlerin Safe Spaces für ihre Community schaffen: So arbeitet Nashi bei ihren Produktionen – ob Songs oder Videos – haupt­sächlich mit FLINTA*- oder BIPoc-Teams zusammen. 

Musik begleitet Nashi schon über viele Jahre, das Jazz- und Popgesang-Studium in Leipzig bricht sie jedoch ab, um sich voll und ganz auf Rap zu kon­zen­trieren. Mit aus­drucks­starken Zeilen sowie poin­tiertem Humor und jeder Menge Attitüde basht sie das Fetischisieren süd­ost­asia­ti­scher Stereotypen und zeigt ein­drucksvoll, wie schwere Themen auf tanz­baren Sounds funk­tio­nieren können

www.nashi44.de / Interview mit Nashi: www.zdf.de/kultur/germania/nashi44-100.html


Der Workshop war eine Kooperation zwi­schen kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V., W.I.R. Lautstark – Werdauer Initiative gegen Rassismus, Roter Baum Zwickau und Haus der Frauen Zwickau. Der Workshop ist Teil des Projekts „MEGA – Media and Empowerment for German Asians“ von kori­en­tation und findet im Rahmen des „If the kids are united against racism“ Festival 2022 statt.

Das Modellprojekt MEGA wird durch das BMFSFJ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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AllgemeinProjekt MEGAVeranstaltungenVerein

SCHÖN WARS!

Nach unserem Besuch in Köln fand unser zweites Vernetzungstreffen des Jahres 2022 in unserer Homebase Berlin statt. Bei unserem jähr­lichen Chill & Potluck (=alle bringen etwas zu essen oder trinken mit und chillen dann gemeinsam) direkt an der Spree haben wir uns mit euch darüber aus­ge­tauscht, was Euch und uns bewegt, gemütlich zusammen gegessen, getrunken und uns gegen­seitig ken­nen­ge­lernt. Alte und neue Mitglieder, ehren­amtlich aktive Leute, Interessierte, Friends, Vorstandsmitglieder, haupt­amt­liche Team-Members – wir haben uns sehr über Euer zahl­reiches Erscheinen gefreut!

Bis zum nächsten Mal!

WANN: 20.08.2022 (Samstag) ab 17:30 h
WO: In Berlin, an der Spree
CORONA-REGELN: Getestet erwünscht
WER: Community - alle, die sich selbst zu Asiatisch-Deutschen / Asiatisch-Diasporischen / (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asiatischen Communities in Deutschland dazu zählen oder sich als BPoC mit Bezügen zu ‚Asien‘ ver­orten. PLUS Friends & Allies.

ANMELDUNG geschlossen.

Projekt MEGA

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

AllgemeinVerein

kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein
Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutsch­land mit einem gesell­schafts­kri­ti­schen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, viel­fältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus ent­gegen zu wirken.

Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für kori­en­tation ein ver­bin­dendes Element, das der poli­ti­schen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kul­tu­relle Essentialisierung bezieht. kori­en­tation ver­sucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflek­tieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.


Wir suchen für unser neues Recherche-Projekt „Postkoloniale Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin“

2 wis­sen­schaft­liche Honorarkräfte mit MA-Abschluss
auf Werkvertragsbasis ver­gütet mit 3.000 € (brutto)
Vertragszeitraum bzw. Projektlaufzeit: 15.07. bis 30.11.2022.

Bewerbungsfrist: 05.07.2022
Bewerbung per Email an: info@korientation.de
Hast Du Fragen? Melde Dich bei uns, auch gern per Email.

Wir laden ins­be­sondere Schwarze Menschen und People of Color mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein,
sich zu bewerben.

Das Projekt „Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin“ wird von der Berliner Landeszentrale für poli­tische Bildung gefördert und soll einen Beitrag zur Schließung von Wissenslücken und Leerstellen zu Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin leisten. Es möchte auf die Brechung und Dekonstruktion eines kolonial kon­stru­ierten und homo­ge­ni­sie­renden Narrativs von ‚Asien‘ und Asiatisch-Deutschen Präsenzen hin­wirken. Dabei liegt ein beson­derer Fokus auf lokalen Geschichten der Widerständigkeit, der Solidarisierung und der Gegennarrative als Strategie, post­ko­lo­niale Strukturen jen­seits weißer und euro­zen­tris­ti­scher Perspektiven zu analysieren.

Die Arbeitsaufträge umfassen

1. Die Recherche und Erstellung von je einer the­ma­ti­schen Materialsammlung zu post­ko­lo­nialen Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin pro Honorarkraft, durch

  • Quellenbasierte his­to­rische Recherchen inkl. graue Literatur wie Flyer etc.
  • Bestandsaufnahme und Sichtung rele­vanter Quellen und Forschungsliteratur
  • Ggf. Interviews mit Expert*innen und Zeitzeug*innen
  • Auswertung und Aufbereitung der Ergebnisse aus den Recherchen
  • Zusammenstellung der Ressourcen als the­ma­tische Materialsammlung in digi­taler Form

2. Das Verfassen eines ana­ly­ti­schen Fachartikels zu post­ko­lo­nialen Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin in Ko-Autor*innenschaft (30.000 Zeichen inklusive Leerzeichen)

Die kom­plette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier: 


AllgemeinProjekt MEGAVeranstaltungenVerein

Auf nach NRW!

Sina und Fallon vom MEGA-Projektteam waren am 12.07.2022 in Köln und haben Euch getroffen! Bei einem gemüt­lichen Grill & Chill konnten wir Euch ken­nen­lernen, hören, was Euch bewegt und uns mit Euch ver­netzen. Bei richtig schönem Wetter haben wir mit Euch draußen gechillt und im Potluck-Stil – also jede*r hat etwas mit­ge­bracht – den korientation-Grill angeworfen.

Schön wars!

WANN: 12.07.2022 um 17 Uhr.
WO: Köln
WER: Community – alle, die sich selbst zu Asiatisch-Deutschen / Asiatisch-Diasporischen / (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘- ‚Zentral‘-, ‚Südost‘-) Asiatischen Communities in Deutschland dazu zählen oder sich als BPoC mit Bezügen zu ‚Asien‘ verorten.

Projekt MEGA

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

BlogInterviews

Editorische Notiz: Das Interview erschien im April 2022 auf der Webseite der Initiative Kulturelle Integration des Dt. Kulturrat e.V. (Link zum Beitrag) und wird auf unserer Webseite zweitveröffentlicht. 

Du bist Gründungsmitglied von „kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V.“. Wie kam es zu der Gründung des Vereins und was ist seitdem pas­siert?
„kori­en­tation“ wurde Anfang 2008 von einer kleinen Gruppe von korea­ni­schen Deutschen vor­nehmlich der zweiten Generation gegründet, um ein mehr­jäh­riges Projekt zu Migrationsbewegungen zwi­schen Deutschland und Korea durch­zu­führen. Höhepunkt des Projektes war 2009 die Ausstellung „Shared.Divided.United. Deutschland-Korea: Migrationsbewegungen im Kalten Krieg“, die wir unter dem Dach der ngkb – neue gesell­schaft für bil­dende kunst e.V. kura­tiert und orga­ni­siert haben. Dieses Projekt war neben der Aufarbeitung unserer eigenen Geschichten auch ein Mittel, um uns in der damals schwe­lenden Integrationsdebatte inhaltlich und poli­tisch besser posi­tio­nieren zu können. Wir wollten den dort offen­sichtlich zutage tre­tenden ras­sis­ti­schen Narrativen und Stereotypen zu „asia­ti­schen“ Migrantinnen und Migranten und dem feh­lenden Wissen zu asia­ti­schen Menschen und ihren Lebensrealitäten in Deutschland etwas ent­ge­gen­setzen, indem wir selbst zu Wissensproduzentinnen und ‑pro­du­zenten sowie Akteurinnen und Akteuren werden.

Uns wurde nach Abschluss des Projektes bald klar, dass der Verein ein Eigenleben ent­wi­ckelt hatte und es Sinn machte, die Arbeit wei­ter­zu­führen. Es wurde zudem sehr schnell deutlich, dass der Fokus auf koreanisch-deutsche Themen viel zu eng war und aus­ge­weitet werden musste. Seit 2010 arbeiten wir immer wieder an unserer Selbstbezeichnung und ver­stehen uns als ein Asiatisch-Deutsches Netzwerk. Wir ver­wenden das Label „Asiatisch-Deutsch“ als stra­te­gische poli­tische Selbstpositionierung, die her­kunfts­über­greifend einen gemein­samen Ort schafft, von dem aus wir sprechen können, um unseren Themen und gesell­schaft­lichen Forderungen Gehör zu verschaffen.

Das erste Projekt hat für mich eine große Bedeutung, weil es nicht nur den Verein selbst ins Leben gerufen, sondern auch die Grundpfeiler für die Ausrichtung der Arbeitsfelder von „kori­en­tation“ gelegt hat. Wir arbeiten seitdem an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kultur/Medien, Politischer Bildung und Politik mit dem Ziel, die Repräsentation von Asiatisch-Deutschen Perspektiven zu stärken. Gleichzeitig ist diese Arbeit nicht denkbar ohne die soli­da­rische Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Communities.

Bis 2019 war der Verein rein ehren­amtlich orga­ni­siert. Wir freuen uns sehr, dass wir seit 2020 mit dem Projekt „MEGA“ zum ersten Mal auch haupt­amt­liche Stellen bei „kori­en­tation“ schaffen konnten und weiter in die Professionalisierung und Institutionalisierung des Vereins gehen können.

Darüber hinaus betreust du das eben bereits erwähnte Projekt „MEGA“, welches im
dritten Jahr in Folge im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“
durch­ge­führt wird. Wofür steht das Projekt?
„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians” und ist ein Empowerment-Projekt für junge Asiatische-Deutsche. In dem Projekt schaffen wir Räume, in denen die Teilnehmenden darin ermutigt werden, ihre eigenen Geschichten zu ent­decken, ihre Erfahrungen zu teilen, ein­zu­ordnen und befähigt werden, diese mit unter­schied­lichen medialen Mitteln zu erzählen und sichtbar zu machen. Es geht darum, den vor­herr­schenden ste­reo­typen Bildern und Narrativen von Asiatisch-Deutschen Menschen viel­fältige Bilder, Beiträge und Erzählungen aus Asiatisch-Deutschen Perspektiven ent­ge­gen­zu­setzen. Alle Teilnehmenden sollen darin bestärkt werden, selbst zu Wissens- und Medienproduzentinnen und ‑pro­du­zenten sowie zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren werden zu können.

Inhaltlich beschäf­tigen sich die Teilnehmenden in den Seminaren bei­spiels­weise mit Asiatisch-Deutschen Migrationsgeschichten oder his­to­ri­schen Entwicklungen von anti-asiatischem Rassismus, drehen in Workshops Kurzfilme, schreiben eigene Texte oder erstellen mul­ti­me­diale Arbeiten, die zum Teil ver­öf­fent­licht und gezeigt werden. In den unter­schied­lichen Formaten werden aber nicht nur Wissen, Theorien und Methoden sowie tech­nische und mediale Kompetenzen ver­mittelt. Ganz besonders wichtig sind uns und den Teilnehmenden die Räume, die hier­durch zum Aus-/Tauschen und zur Vernetzung sowie zur Zirkulation von Inhalten ent­stehen. Die ent­ste­henden Arbeiten und Projektinhalte werden auch auf unserer Projektwebseite für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit Beginn der Coronapandemie vor zwei Jahren sind ras­sis­tische Äußerungen oder Übergriffe gegenüber Menschen, denen eine asia­tische Herkunft zuge­schrieben wird, stark ange­stiegen. Gleichzeitig hat anti-asiatischer Rassismus nicht erst mit der Pandemie begonnen, sondern ist leider bereits seit Jahrhunderten in der deut­schen Geschichte vor­zu­finden. Welche Erwartungen hast du an Politik und Gesellschaft?
Trotz des mas­siven Anstiegs von ras­sis­ti­schen Übergriffen gegen asia­tisch gelesene Menschen als Sündenböcke der Pandemie ist anti-asiatischer Rassismus offen­sichtlich wieder aus dem Blickfeld der medialen Öffentlichkeit und der Politik gerutscht. Deutlich wurde dies im Koalitionsvertrag der nicht mehr ganz so neuen Bundesregierung, in der wir in der Auflistung unter­schied­licher Formen von Rassismus und Diskriminierung ver­geblich nach „anti-asiatischem Rassismus“ gesucht haben.

Wir erwarten von der Politik und Gesellschaft, dass anti-asiatischer Rassismus als spe­zi­fische Form von Rassismus aner­kannt, benannt und bekämpft wird. Die explizite Aufnahme von anti-asiatischem Rassismus neben anderen Rassismusformen in Koalitionsplänen, im „Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus“ und sons­tigen poli­ti­schen Maßnahmenplänen gegen Rassismus und Diskriminierung wäre ein Anfang.

Mehr Ressourcen für die Erforschung von anti-asiatischem Rassismus, asiatisch-deutschen Migrationsgeschichten und deut­scher Kolonialgeschichte und ihren Verwebungen wäre erfor­derlich, sowohl im Bereich der Wissenschaft als auch für die kul­tu­relle, künst­le­rische, mediale Projektarbeit. Darüber hinaus sollte auch der Transfer von Wissen hinein in Bildungsinstitutionen wie Schulen, Universitäten und Hochschulen, aber auch Museen oder in jour­na­lis­tische Institutionen gefördert werden.

Im Feld der post­mi­gran­ti­schen Erinnerungskultur wün­schen wir uns ein wür­diges Gedenken an die Opfer der deut­schen Kolonialpolitik, aber auch an die Menschen, die aus ras­sis­ti­scher Motivation ermordet wurden. Hierzu gehört auch eine ganze Reihe von asia­ti­schen Menschen. Am 24.04.2022 jährte sich dieses Jahr bei­spiels­weise der 30. Todestag von Nguyễn Văn Tú, am 30.04.2022 der 25. Todestag von Phan Văn Toàn, die beide in der Nachwendezeit Opfer rechter Gewalt wurden.

Der anti-asiatische Rassismus ist im Vergleich zu anderen ras­sis­ti­schen Ausgrenzungsformen noch recht wenig erforscht. Welche Gründe gibt es hierfür?
Es gibt häufig in weiten Teilen der Gesellschaft kein Bewusstsein für die Existenz von anti-asiatischem Rassismus wegen des vor­herr­schenden „Model Minority Mythos“. Als „Model Minority Mythos“ wird das Narrativ bezeichnet, dass „asia­tische“ Menschen per se bestens inte­griert und leis­tungs­willig sind, aus diesem Grunde wenig Probleme machen und wenig Probleme haben. Sie gelten als unsichtbar, leise und passiv und diese Kategorisierung wird genutzt, um die „Mustermigrant*innen“ gegen andere migran­tische Gruppen aus­zu­spielen. Darüber hinaus gibt es im Grunde keine Auseinandersetzung mit diesen Bevölkerungsgruppen und ihren Lebensrealitäten, Betroffenen werden Rassismuserfahrungen häufig abge­sprochen. Wie wenig Wissen nicht nur in der Mehrheitsgesellschaft zu anti-asiatischem Rassismus und über Asiatische Deutsche bekannt ist, wurde in der Pandemie deutlich, als Medien und Politik anti-asiatischen Rassismus zum Teil selbst repro­du­zierten und ihn später auf­grund der plötzlich für alle sichtbar wer­denden ras­sis­ti­schen Übergriffe auf asia­tisch gelesene Menschen neu „ent­deckten“.

Der Begriff des anti-asiatischen Rassismus ist zudem im deut­schen Kontext noch nicht eta­bliert. Dies hängt damit zusammen, dass spe­zi­fische Diskriminierungsformen erst dann sichtbar werden, wenn die Betroffenen selbst diese Ungleichheiten benennen, ihre Anerkennung durch­setzen und in den Machtdiskurs ein­schreiben können. Mittlerweile sind auch in Deutschland in unter­schied­lichen asia­ti­schen Communities die zweite und auch dritte Generation in der Position, ihre Stimmen zu erheben, um gleich­be­rech­tigte Teilhabe als Bürgerinnen und Bürger mit gleichen Rechten ein­zu­fordern. „kori­en­tation“ sieht sich als Teil dieser Entwicklung und hof­fentlich wach­senden Bewegung.

Die 15 Thesen der Initiative kul­tu­relle Integration tragen den Titel „Zusammenhalt in Vielfalt“. Was bedeutet für dich „Zusammenhalt in Vielfalt“ und welche der 15 Thesen ist deine „Lieblingsthese“?
Meine Assoziation mit „Zusammenhalt in Vielfalt“ ist das Bild einer plu­ralen, soli­da­ri­schen Gesellschaft. Zwei Thesen sprechen mich an:

These 1 „Das Grundgesetz als Grundlage für das Zusammenleben der Menschen muss gelebt werden“ ist als Forderung for­mu­liert, was mir an dieser Stelle gefällt, weil schließlich wei­terhin, auch im Jahr 2022, die Grundrechte in Deutschland nicht für alle Menschen gelten.

These 13 „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abge­schlossen“ – Es bleibt wei­terhin eine offene Aufgabe für die deutsche Gesellschaft, sich bei­spiels­weise auch der eigenen Kolonialgeschichte zu stellen, nationale Mythen zu dekon­stru­ieren und sich zu ver­ge­gen­wär­tigen, dass unsere Geschichten, das heißt auch die post/migrantischer Bevölkerungsgruppen, Teil der deut­schen Geschichte sind.

Vielen Dank!

Projekt MEGAVeranstaltungen

TALK #2 in der MEGA Talkreihe „Shut Up And Listen!“ 

MEGA Talk#1 vom 20.05.2022, https://www.youtube.com/watch?v=9DHlY-uUNwY | Video: Tom Wills, https://tomwills.net/

Für unseren ersten Talk „On being silenced, but talking anyway“ – Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte haben wir die Podcaster*innen

ein­ge­laden.

Unsere Gäst*innen unter­hielten sich über ihre Wege zum Podcasting und über den Mut, die Arbeit und die Kraft die es braucht, um über sich selbst und inter­sek­tionale Unterdrückungsverhältnisse zu sprechen. Es ging um unsichtbar gemachte (Widerstands-)Geschichten von unter­schied­lichen (post-) migran­ti­schen, asiatisch-diasporischen Communities und die Frage, ob und inwiefern Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte betrachtet werden können. Wir haben auch erfahren, wie schwierig es ist ‚sich‘ und den ‚eigenen‘ Themen im wahrsten Sinne des Wortes „Gehör zu verschaffen“.

Vielen lieben Dank für den schönen Abend!

speaker*innen

Melmun Bajarchuu | Melmun Bajarchuu bewegt sich in den Grenzbereichen von Kunst, Theorie und Politik als Denkerin, Diskurspartnerin, Kuratorin und Kulturproduzentin. Ihr beson­deres Interesse gilt der Verwebung von Theorien und Praktiken im Kontext post­struk­tu­ra­lis­ti­scher, post- und deko­lo­nialer sowie que­er­fe­mi­nis­ti­scher Fragestellungen. Gemeinsam mit kri­ti­schen Kulturpraktiker*innen forscht sie u.a. in der Initiative für Solidarität am Theater kol­la­bo­rativ zu mikro­po­li­ti­schen Widerstandspraktiken in den Darstellenden Künsten.

Maya Zaheer | Maya stu­diert Visuelle Kommunikation und arbeitet für das kohero Magazin für inter­kul­tu­rellen Zusammenhalt im Social Media und Podcast Bereich. Vor einem Jahr startete sie den Podcast „curry on!“, in dem sie mit ihrer Schwester über Themen wie Sisterhood, post­mi­gran­tische Identitäten und süd­asia­tische Perspektiven in Deutschland spricht. Maya inter­es­siert sich besonders für Machtkritik im Kontext von Gestaltung und Medien.

Abilaschan Balamuraley | Abilaschan ist Produzent und Host vom „Maangai Podcast“, dem Community Podcast für queere süd­asia­tische Perspektiven im deutsch­spra­chigen Raum und Teil der Initiative post­mi­gran­ti­sches Radio. Er ist Moderator beim queeren post migran­ti­schen Bildungskollektiv „erklär mir mal..“ Abilaschan ist neben seiner Tätigkeit als Podcaster auch als Diversity Trainer und Multiplikator in der Berlinern Club Szene aktiv.

Cuso Ehrich | Cuso ist in diversen sozialen Bewegungen aktiv und Referent:in für Rassismus- und Machtkritik. Cuso arbeitet in Form von Vorträgen, Podcasts, Textbeiträgen und Workshops u.a. zu den Themen Einführung in die Rassismuskritik und kri­ti­scher poli­ti­scher Bildungsarbeit, Anti-asiatischer Rassismus in Zeiten von Corona sowie Intersektionen von Kolonialismus und Geschlecht.

WAS: MEGA-Talk #1: On being silenced, but talking anyway
TERMIN: 20. Mai 2022 (Fr)
BEGINN: 19:30 (Einlass ab 19 Uhr)
WO: BIWOC* Rising, die Räume sind sowohl per Aufzug als auch via Treppen erreichbar. Bitte beachtet, dass es leider keine rollstuhlgerechten/barrierefreien Toiletten vor Ort gibt.
WER: Die Talkreihe ist ein Community-Event und richtet sich in erster Linie an BPoC & friends.


Kooperationspartner

BIWOC* Rising is an empowerment project for women*, trans­gender and non-binary people, who are facing inter­sec­tional dis­cri­mi­nation. By creating a safe® work and social club, including training pro­grams, we promote social, pro­fes­sional and eco­nomic advancement through an inter­sec­tional community.


Zur MEGA-Talkreihe „Shut Up And Listen!“

„Shut Up And Listen!“ ist eine Talkreihe, in der divers posi­tio­nierte Asiatisch-Deutsche Stimmen aus den Bereichen Medien, Kunst, Wissenschaft, Tanz, Aktivismus und Kultur zusammen-kommen, und über die Themen dis­ku­tieren, die uns bei unserem Projekt MEGA besonders am Herzen liegen: (medialer) Widerstand, Empowerment(-räume) und Selbstrepräsentation(en).

Wir laden dazu ein, einfach mal still zu sein und zuzu­hören, was unsere span­nenden Gäst*innen zu sagen haben, die im deut­schen Mainstream immer noch viel zu selten mit und in ihren viel­fäl­tigen und auch wider­sprüch­lichen Perspektiven ‚gesehen‘, ‚gehört‘ und ‚gefragt‘ werden. Wir laden unsere Gäst*innen dazu ein, für sich selbst zu sprechen statt besprochen zu werden, ihre Analysen zu teilen statt ana­ly­siert zu werden, und sich in ihren unein­deu­tigen, mehr­fach­zu­ge­hö­rigen, brü­chigen, vor­läu­figen, stets in Bewegungen befind­lichen Subjektivitäten und Geschichten zu zeigen, statt in ste­reo­typen Bildern fest­ge­halten zu werden.

Projekt MEGA

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts MEGA durch­ge­führt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.


Newsletter

Liebe korientation-Mitglieder, liebe Freund*innen,

wir hoffen Ihr seid gut ins neue Jahr – das Jahr des 🐯 gekommen!

Bei kori­en­tation gibt es wieder einmal viele Neuigkeiten, über die wir Euch in unserem Newsletter infor­mieren möchten!

Das Wichtigste zuerst: Wir haben einen neuen Vorstand gewählt und wir suchen neue Mitarbeiter*innen. Wie die neuen Vorstandsmenschen heißen, welche Stellen bei kori­en­taton vakant sind und vieles mehr erfahrt in diesem Newsletter!

Außerdem wir haben uns ein tolles Seminar mit dem kuli­na­ri­schen Titel „Bombay Sandwich Pakora“ – ein MEGA Online-Seminar zu post­ko­lo­nialen Perspektiven auf Essen und Widerstand überlegt. Die Illustration, die wir für den Header dieses Newsletters ver­wenden, wurde von Krishan Rajapakshe anlässlich dieses Seminars erstellt. In der MEGA Sektion könnt Ihr mehr darüber erfahren!

Bleibt gesund und solidarisch!

Fallon für das MEGA Team

PS: Mehr zur Arbeit von Krishan findet Ihr hier: @krishan_rajapakshe (IG).

Ihr findet kori­en­tation auch auf unserer Webseite, auf Instagram und TikTok und Facebook


FOKUS

‚raw sliced and spicy’

Der ‚Maangai Podcast – raw sliced and spicy‘ wird seit 2021 von Abilaschan Balamuraley gehosted und feiert die Vielfalt der queeren Südasiatischen Community. Wir haben den Podcast als Projektträger im ComE-In Programm (2021) des Migrationsrats Berlin unter­stützt und konnten Abilaschan auf seinem Weg bei der Realisierung des Podcasts ein wenig begleiten. Wir sagen „Glückwunsch“ zum ersten Podcast Geburtstag und zur erfolg­reich been­deten ersten Staffel! Er hat mit Unterstützung von Aathithya, Aditi und tollen Gäst*innen sechs wirklich hörens­werte Episoden lie­bevoll und als Ergebnis harter Arbeit pro­du­ziert. Hier lassen wir den Ideengeber des Maangai Podcast selbst zu Wort kommen.

Magst Du Dich kurz selbst vor­stellen
„Mein Name ist Abilaschan, ich bin 28 Jahre alt meine Pronomen sind er/ihm. Nach meinem Kulturwissenschaftsstudium in Hildesheim bin ich so ziemlich in dieses kreativ free­lance life in Berlin rein gerutscht- ohne es bewusst zu merken.
Ich bin Host und Produzent des Maangai Podcast für queere süd­asia­tische Perspektiven im deutsch­spra­chigen Raum und bin darüber hinaus Teil des queeren post­mi­gran­ti­schen Bildungskollektivs „erklär mir mal…“ und der Initiative Postmigrantisches Radio. Ich enga­giere mich darüber hinaus als Multiplikator zu Diversityansätzen in der Berliner Clubszene in Zusammenarbeit mit der Clubcommission Berlin.„

Was nimmst Du aus den Erfahrungen aus der 1. Staffel des Maangai Podcasts mit für die Episoden, die noch kommen werden?
„Wir nehmen ungemein viel aus der Arbeit in der ersten Staffel des Maangai Podcasts mit. Vor allem in Bezug auf unsere internen Arbeitsabläufe, den Folgenaufbau und die Communityarbeit, die wir leisten. Anfangs war alles chao­ti­scher und müh­samer – ein wich­tiges learning war in jedem Falle auch, dass wir stetig unseren eigenen Anspruch rea­lis­tisch halten müssen und reflek­tieren sollten.
Es ist ein Projekt, das uns sehr am Herzen liegt, aber am Ende des Tages ist es ein Projekt, das zwi­schen Lohnarbeit, Studium und dem Leben pas­siert. Unser Team hat sich zudem ver­größert und wir sind orga­nisch gewachsen.
Ich für meinen Teil habe auf jeden Fall ver­schiedene Erfahrungen in der Vorbereitung gemacht und gelernt, Stress-Situationen in der lau­fenden Aufnahmesession besser zu meistern. Die Arbeit mit Schnitt/Audiosoftware hat mich bei den ersten Folgen echt auf eine Geduldsprobe gestellt. War schon kurz vor dem Aufgeben😄. Ich wollte jeden Fehler, alle Füllwörter und pein­lichen Lacher aus­bessern. Völlig unrea­lis­tisch – mit der Zeit habe ich aber gelernt, dass diese auch ihren Charme haben. Und mitt­ler­weile geht mir das Vorschneiden der Folgen auch viel besser von der Hand und ich hab pro­fes­sio­nellen Support im Nachgang beim Mastering und der Postproduktion gehabt.
Das Schönste ist aber vor allem das wohl­wol­lende Feedback und die Interaktion mit der Community!

foto credit: Nora Haddada

In den letzten beiden Jahren wird im deutsch­spra­chigen Raum ver­mehrt über anti-asiatischen Rassismus gesprochen. Wie wird das von Südasiatischen Queers und Peers wahr­ge­nommen?
„Ich würde behaupten, dass diese Form von Rassismus erst mit der Corona-Pandemie in den öffent­lichen Fokus gerückt ist. Es sollte aber klar sein, dass es bereits davor anti-asiatischen Rassismus gegeben hat. Ich kann aus meinem Umfeld die Beobachtung teilen, dass es vor allem ost- und süd­ost­asia­tisch gelesene Personen in Deutschland betraf. Dass sie in direktem Zusammenhang mit dem Virus Übergriffe und Hasskriminalität erfahren haben.
Wenn ich bei­spiels­weise an süd­asia­tische Communities und meine Verwandten in UK denke, sind dort im Vergleich zusätzlich ver­mehrt Übergriffe auf süd­asia­tisch gelesene Menschen zu ver­zeichnen. Dieser Anstieg von Übergriffen bekam dort die Aufmerksamkeit, die so dringend nötig ist – anders als in Deutschland, wo Gewalt gegen süd­asia­tisch gelesene Menschen, die auch hier exis­tiert, immer noch eher selten the­ma­ti­siert wird.
Ein ver­kürzter „Asien“-Begriff, der sich v.a. auf ost- und süd­ost­asia­tisch gelesene Personen beschränkt, macht die Diversität dieser Weltregion unkenntlich. So wird die globale Tragweite des Kontinents nicht aus­rei­chend gewürdigt. Es ist wichtig, dass die Berichterstattung über diese Region, ins­be­sondere in Bezug auf anti-asiatischen Rassismus – die Diversität der Region aner­kennend – genauso nuan­ciert geführt wird.„

Falls Du Dich selbst als queer aunty or elder siehst, welchen Rat/Gedanken/Impuls würdest Du Südasiatischen Baby Queers gern mit auf den Weg geben?
„Ich bin zwar noch keine aunty – ab wann ist man a queer aunty or elder? :D. Aber was ich schon sagen kann ist:
Dear baby­queers – es wird besser, Du wirst Menschen treffen, die Dich, Deine struggles und Bedürfnisse sehen und auch vor allem Deine Stärken und Einzigartigkeit. You’re neither too much nor too extra! Nimm Dir den Raum, um Deine Meinungen zu äußern und Deine Stimme zu erheben. Nimm Dir aber auch die Zeit, die Du brauchst, um Dich selbst ken­nen­zu­lernen – it’s a journey.“


AUS DEM VEREIN

Mitgliederversammlung 2022 und neuer Vorstand

Am 05. März 2022 haben wir unsere jähr­liche Mitgliederversammlung in digi­taler Form durch­ge­führt, die von Dezember auf März verlegt wurde. Der Vorstand und das Büroteam haben Bericht erstattet über das Jahr 2021. Vielen Dank an alle Mitglieder, die dabei waren. Die span­nendste und wich­tigste Neuigkeit ist, dass wir nun auch einen neuen Vorstand haben – gleich sieben Mitglieder an der Zahl. Wir freuen uns sehr!

🙌Noch einmal herz­lichen Glückwunsch an Manik Chander (neue Vorstandsvorsitzende), Sarah Naqvi, Sue Glaeser, Maria Ngyuen, Su-Ran Sichling als neue und an Lizza May David und Sunju Choi als wieder gewählte Vorstandsmenschen! Wir werden die nächsten Gelegenheiten nutzen, um sie Euch vor­zu­stellen! Bald findet Ihr zumindest die ersten Infos in Form von Kurzbios auf unserer Webseite unter TEAM.

Wir ver­ab­schieden uns gleich­zeitig von unserem alten Vorstandsmitglied Jeasuthan Nageswaran und bedanken uns für seine wichtige Arbeit als Vorstand im Verein!


Neues Projekt RADAR

Wir haben ein neues Projekt mit dem schönen Titel RADAR – Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti-asiatischen Rassismus! Wir freuen uns unheimlich darüber und werden dem­nächst weitere Infos auf unsere Webseite packen.

Achtung offene Stelle!

Zunächst suchen wir jedoch eine tolle Projektleitung für die vor­ge­sehene Leitungsstelle – siehe etwas weiter unten – unter STELLENAUSSCHREIBUNGEN! ­ ­ ­ ­


kori­en­tation goes TikTok

Wir haben seit Januar 2022 einen TikTok-Account! Unsere Kollegin Sara hat ihn auf­gebaut und kura­tiert ihn bis Ende April. Sie arbeitet hierfür mit tollen Asiatisch-Deutschen content creator*innen zusammen. Shout out bislang an @kimchikohl, @mrplantast, @khai, Sandy und an Enting! Sie lässt sich aber auch selbst super schöne TikToks, FoodToks, und BookToks einfallen.

Überzeugt Euch selbst! Ihr findet uns unter: @korientation


Stellenausschreibungen

Wir laden ins­be­sondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein, sich zu bewerben.

WE ARE HIRING #1
Leitung für das Projekt „RADAR“
50%-Stelle in Anlehnung an TVöD-Bund E12
Arbeitsort Berlin
Projektlaufzeit 2 Jahre
Bewerbungsschluss: 02.05.2022
Ausführliche Stellenausschreibung auf unserer Webseite!

WE ARE HIRING #2
Social Media und Content Creator*in auf Midijob-Basis
zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von kori­en­tation
vom 15.06. bis 31.12.2022
Bewerbungsschluss: 06.05.2022
Ausführliche Stellenausschreibung auf unserer Webseite!

Webseite: www.korientation.de


PROJEKT MEGA
Media and Empowerment for German Asians

MEGA-Logos und MEGA-Illustrationen von patu

07.05.2022 ‚Bombay Sandwich Pakora‘ Ein MEGA Online-Seminar zu post­ko­lo­nialen Perspektiven auf Essen und WiderstandAnmeldeschluss 20.04.2022

Essen spielt eine wichtige Rolle im Leben vieler Asiatischer Deutscher und (‚Süd‘-, ‚Ost‘-, ‚West‘-, ‚Nord‘-) asiatisch-diasporischer Menschen in Deutschland. Über Essen könnten wir stun­denlang und zu jeder Tageszeit sprechen. Ob selbst­ge­kocht oder aus­wärts kon­su­miert, Essen hat eine besondere Fähigkeit uns zu berühren.

In unserem ersten ‚food‘ Seminar im Rahmen des MEGA-Projekts möchten wir zusammen mit Euch über unser Lieblingsthema ‚Essen‘ sprechen; und aus post­ko­lo­nialer Perspektive erkunden, welche Rolle(n) Essen in unseren viel­fäl­tigen (Familien*) Biographien gespielt hat und welche widerständige(n) Geschichte(n) wir & unsere Lieben mit (Ersatz-) Zutaten, Essen & Kochen ver­binden.

Referent*innen
Der Workshop wird von Natali Bhalchandra Abhyankar mit Unterstützung von Fallon Tiffany Cabral aus dem MEGA Projektteam geleitet.

Mehr Infos zum Seminar und zur Anmeldung findet Ihr hier auf der kori­en­tation Webseite

SAVE THE DATE!
20.05.2022 MEGA-Talkreihe „shut up and listen!“ – Talk #1 @BIWOC RISING, Berlin

Seid gespannt auf die tollen Gäst*innen! Mehr Infos findet Ihr bald auf unserer Webseite und auf Instagram!

PAST EVENTS

23.03.2022 YEOJA X MEGA – HOW FAR HAVE WE COME? im Sinema Transtopia, bi’bak Berlin

Wir gedenken Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Suncha Kim, Soon Chung Park, Xiaojie Tan, Yong Ae Yue sowie Paul Andre Michels und Delaina Ashley Yaun Gonzalez.

Am 23. März 2022 fand anlässlich des Attentats von Atlanta am 16. März 2021 ein Community-Event im bi’bak in Berlin in Kooperation mit dem YEOJA Mag und dem Korea Verband statt. Ziel des Abends war es einen kri­ti­schen Blick auf anti-asiatischen Rassismus in seiner Verschränkung mit Klassismus und Sexismus zu werfen. 
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korientation CRUSHES

Wir haben eine neue Kategorie in unserem Newsletter! Wir möchten Euch gerne in regel­mä­ßigen Abständen unsere CRUSHES vor­stellen. Das sind einfach Personen, Bücher und Texte von Menschen, die uns berühren, und von denen wir denken, dass sie in einen Asian-Diasporic (and beyond) Kanon gehören sollten!

Dieses Mal stellt uns Jee-Un ein Buch vor, dass sie kürzlich ent­deckt hat: 
„RISE: A Pop History of Asian America from the Nineties to Now“ (2022), von Jeff Yang, Phil Yu & Philip Wang.

Das Buch RISE ist erst vor kurzem in den USA erschienen und ja, ich habe es noch nicht von vorne bis hinten durch­ge­lesen. Ich gebe zu, ich habe es nur durch­ge­blättert. Und trotzdem Fallon sofort für unsere neue CRUSHES-Reihe vor­ge­schlagen. 

RISE ist ohnehin nicht dazu da, es penibel von vorne bis hinten durch­zu­lesen. Es ist wirklich dick und schwer mit über 400 Seiten, man kann es kaum halten. Aber das ist auch das Erfreuliche an diesem Buch, das es so umfänglich ist in jeg­licher Hinsicht.

Es ist eine kleine Enzyklopädie, ein Einstiegs‑, Nachschlage‑, Überblicksband, eine Reise durch die letzten 30 Jahre von Asian American Populärkultur und Beyond. In Form von Essays, Graphiken, Comics, Zeichnungen, Infoboxen und Tabellen, Interviews und Artikeln zeichnen divers posi­tio­nierte Asian American Autor*innen bedeu­tende Weg- und Landmarken in der Geschichte der Migration unter­schied­licher asia­ti­scher Gruppen in die USA, und gleich­zeitig auch der Asian American Movement nach.

Die unter­schied­lichen Ausprägungen von, aber auch der Widerstand gegen anti-asiatischen Rassismus werden auf­ge­griffen und – das finde ich besonders gut – im Wandel der Zeit beleuchtet. Ein Beispiel: „Yellowfacing“ kommt in vier der ins­gesamt fünf Kapitel vor: 1) Yellowface: In the Beginning 2) Yellowface in the 1990s 3) … in the 2000s 4) … in the 2010s. Gleichzeitig wird immer wieder die Fragestellung auf­ge­griffen, was „Asian“ ist oder sein kann, wer wann damit gemeint war und wie umkämpft der Begriff war und ist, woher der Begriff „Asian American“ kommt und wie er sich immer wieder ver­ändert hat und noch immer ver­ändert.

Während die his­to­ri­schen Rahmenbedingungen und gesell­schaft­lichen Umstände natürlich nicht mit Deutschland ver­gleichbar sind, so sind viele Themen, Diskurse und auch Herausforderungen für uns als Asiatische Deutsche nach­voll­ziehbar und sehr aktuell. Und natürlich beein­flussen die US-amerikanischen Diskurse, Kultur und Politik nicht nur uns in Deutschland in erheb­lichem Maße.

Was bedeutet „asiatisch/Asiatisch“ für uns, was ist „anti-asiatischer Rassismus“, was bedeutet Repräsentation, wer reprä­sen­tiert wen und wo sind die Grenzen?
Welche Communities sind weshalb sicht­barer und welche nicht? Welche Erfahrungen sind wich­tiger und welche werden nicht beachtet, und wie können wir auf bestehenden Erfahrungen und Wissensbestände auf­bauen, anstatt immer wieder von Null anzu­fangen?

Die Idee von „RISE“ war platt gesagt, die mehr oder weniger ver­ges­senen (pop)kulturellen Errungenschaften von Asian America zu sammeln, fest­zu­halten und zu zeigen, dass Asian American Representation nicht mit Crazy Rich Asians ange­fangen hat und, dass anti-asiatischer Rassismus nicht erst seit Corona real ist und dass auch der Widerstand dagegen nicht erst heute begonnen hat.

Ich wünsche mir sehr, in näherer Zukunft ein RISE-Buch für den euro­päi­schen bzw. deut­schen Kontext auf meinen TO READ-Stapel legen zu können.

korientation Veranstaltungen

30.04.2022 Aufruf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum 25. Todestag von Phan Văn Toản mit Kundgebung und Podiumsgespräch in Fredersdorf

Am 30.04.1997 starb Phan Văn Toản an den Folgen einer gewalt­tä­tigen Auseinandersetzung am S‑Bahnhof Fredersdorf bei Berlin. 25 Jahre später wollen wir erinnern: An den Menschen Phan Văn Toản. An die Tat, die trotz ras­sis­ti­scher Aussagen des Haupttäters gegen Vietnames*innen nicht als ras­sis­tische Tat ver­ur­teilt wurde. Und daran, dass (anti-asiatischer) Rassismus ein aktu­elles Thema ist, das in Fredersdorf und darüber inaus benannt und bekämpft werden muss.

13:00 h Treffpunkt zum gemein­samen Hinfahren am S‑Bhf. Ostkreuz auf dem Gleis Richtung Fredersdorf
14:00 h Kundgebung am S‑Bhf. Fredersdorf
Im Anschluss öffent­liche Gesprächsrunde

Mehr Infos bald auf der Webseite der Gedenkini: https://phanvantoan.de
und auf www.korientation.de

kori­en­tation unter­stützt die Gedenkveranstaltung, die von der Gedenkinitiative Phan Văn Toản orga­ni­siert wird.

07.05.2022 MEGA-Onlineseminar „Bombay Sandwich Pakora„

Anmeldeschluss 20.04.2022, Infos siehe oben!

14.05.2022 Linke Buchtage – „Here to stay – Ein viet­deut­scher Talk 30 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen„

Ein Community-Gespräch mit Angelika Bach Ngoc Nguyen (Autorin und Filmjournalistin), Tran Thi Thu Trang (kul­tu­relle Bildnerin), Vanessa Vu (Journalistin) und Kien Nghi Ha (Kulturwissenschaftler)
Ort: Buchladen Schwarze Risse, Mehringhof, Gneisenaustr. 2A, Berlin
Zeit: Samstag, 14.05.2022 von 12 bis 14 Uhr
im Rahmen der Vorstellung des Sammelbandes Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond, hrsg. von Kien Nghi Ha (Assoziation A, 2021)

Ein Event innerhalb der Linken Buchtage Berlin 2022, sup­ported von kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e. V.

20.05.2022 Talk#1 der MEGA Talkreihe „shut up and listen!“ @BIWOC RISING, Berlin – more infos soon!


BEMERKENSWERT

24.04.2022 Aufruf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zum 30. Todestag
von Nguyễn Văn Tú

Wir wollen am 24. April an Nguyễn Văn Tú gedenken und ein Zeichen gegen ras­sis­tische Gewalt setzen.
Wann, Wo: um 15 Uhr am Brodowiner Ring 8, 12679 Berlin
Anreise via Tram 18 / M6 – Brodowiner Ring
Veranstalter Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf ­ ­ ­ ­

03.06.–12.06.2022 SAVE THE DATE! – Festival „VOLUME UP“ im tanzhaus nrw, düsseldorf 

kura­tiert von Olivia Hyunsin Kim aka ddan­d­darakim (check out ihr span­nendes framework von „unni“ = großer Schwester) – https://tanzhaus-nrw.de/en/specials/festival/volume-up-2022
 


Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter auf­nehmen lassen wollt!

AllgemeinVerein

kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein
Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutsch­land mit einem gesell­schafts­kri­ti­schen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, viel­fältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus ent­gegen zu wirken.

Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für kori­en­tation ein ver­bin­dendes Element, das der poli­ti­schen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kul­tu­relle Essentialisierung bezieht. kori­en­tation ver­sucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflek­tieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.


Wir suchen zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von kori­en­tation ein*e

Social Media Content Creator*in
auf Midijob- oder Honorarbasis vom 15.06. bis 31.12.2022

Bewerbungsfrist: 06.05.2022
Bewerbung per Email an: info@korientation.de

Wir laden ins­be­sondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein,
sich zu bewerben.

Zu den Aufgaben als Social Media Content Creator*in gehören

  • Erarbeitung eines Social Media-Konzepts in Abstimmung mit dem Büroteam
  • Konzeptionelle Weiterentwicklung und Umsetzung der Social Media-Strategie und Entwicklung neuer krea­tiver Content Ideen
  • Entwicklung eines Social Media-Redaktionskalenders
  • Verfassen und Einpflegen von Beiträgen für die kori­en­tation Webseite
  • Erstellen von Beiträgen, Slides und Stories für Instagram, Twitter, Facebook
  • Erstellen von Fotografien für Print- und Onlinemedien
  • Erstellen von Kurzfilmen / Videoclips zur Präsentation auf der Website sowie den Social Media-Kanälen
  • Hineinversetzen in die ver­schie­densten Zielgruppen von korientation
  • Überwachung der Social Media-Kanäle und Community Management

Die kom­plette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier: 

AllgemeinVerein

kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein
Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutsch­land mit einem gesell­schafts­kri­ti­schen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, viel­fältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus ent­gegen zu wirken.

Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für kori­en­tation ein ver­bin­dendes Element, das der poli­ti­schen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kul­tu­relle Essentialisierung bezieht. kori­en­tation ver­sucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflek­tieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.


Wir suchen für unser neues Projekt RADAR – Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti-asiatischen Rassismus – vor­be­haltlich der Förderzusage – eine

PROJEKTLEITUNG
50 %-Stelle in Anlehnung an TVöD Bund E12
frü­hestens ab 01.07.2022 in Berlin – Arbeitsbeginn ver­han­delbar (UPDATE)

Bewerbungsfrist: 15.05.2022ver­längert!
Bewerbung per Email an: info@korientation.de
Hast Du Fragen? Melde Dich bei uns, auch gern per Email.

Wir laden ins­be­sondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein,
sich zu bewerben.

Ziel des auf zwei Jahre ange­legten Modellprojektes ist die inhalt­liche Qualifizierung und Professionalisierung von (Asiatisch-Deutschen) Multiplikator*innen der ras­sis­mus­kri­ti­schen Bildungsarbeit zum Thema „anti-asiatischer Rassismus“ durch

  • die Aufbereitung von Wissen zu anti-asiatischem Rassismus und Asiatisch-Deutschen Perspektiven;
  • die Schaffung von Räumen für Asiatisch-Deutsche Multiplikator*innen für Empowerment und Austausch;
  • Cross-Community Knowledge-Transfer bei der Produktion von inter­sek­tio­nalem Wissen zu anti-asiatischem Rassismus;
  • Erarbeitung eines dekon­stru­ierten, kol­la­bo­rativ neu­be­setzten und inter­sek­tional dis­ku­tierten Konzepts von anti-asiatischen Rassismus als Grundlage für zukünftige ras­sis­mus­kri­tische Bildungsarbeit, Transfer und Aufbereitung kom­plexer Zusammenhänge in die prak­tische Bildungsarbeit.

Zu den Aufgaben der Projektleitung gehören

  • Leitung und Koordination von RADAR: Inhaltliche Konzeptionsweiterentwicklung und Ausrichtung des Projekts, Projektdokumentation, Drittmitteladministration und ‑abrechnung, Berichtwesen
  • (Wissenschaftliche) Recherche, Zusammenführung und Aufbereitung bestehender Wissensressourcen zu anti-asiatischem Rassismus
  • Inhaltliche Konzeption und Organisation von Maßnahmen und Veranstaltungen im Projekt
  • Verantwortung einer Projektbroschüre in digital und Print sowie der Projektwebseite
  • Bedarfsermittlung Asiatisch-Deutscher Multiplikator*innen der ras­sis­mus­kri­ti­schen Bildungsarbeit
  • Auf- und Ausbau eines Netzwerks von Asiatisch-Deutschen Multiplikator*innen der ras­sis­mus­kri­ti­schen Bildungsarbeit
  • Unterstützung beim Ausbau und Pflege des Netzwerkes von Kooperationspartner*innen in Berlin und bundesweit
  • Verfassen von Texten für die interne und externe Kommunikation sowie Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit
  • Ggf. Unterstützung der Geschäftsführung des Vereins bei der wei­teren Drittmittelakquise im Projekt
  • Die Projektleitung wird unter­stützt durch eine halbe Assistenzstelle, die gemeinsam mit der Projektleitung aus­ge­schrieben wird.

Die kom­plette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier: