Projekt MEGAWorkshop

Unser 2‑tägiger krea­tiver Workshop war eine haarige Angelegenheit: Wir haben eigene Geschichten, Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema Körperhaar durch kreative/ künst­le­rische Methoden erkundet. Welchen Urteilen und gesell­schaft­lichen Druck sind wir auf Grund von Körperhaar-Normierung aus­ge­setzt und wie gehen wir damit um? Was brauchen wir, um uns mit unseren Körpern wohl zu fühlen? Durch kreative Schreibelemente, Comics und Illustrationen haben wir ver­sucht, mehr Bewusstsein zu finden, einen eigenen Ausdruck zu formen, der sich in wütenden, trau­rigen oder auch lus­tigen Geschichten ver­ar­beiten ließ.

Workshopleitung

Elnaz ist ein*e queere person of colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin stu­diert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu inter­sek­tio­nalen Themen. Außerdem prak­ti­ziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions.

Insta: @elnaz.farahbakhsh_

Patu zeichnet und schreibt Comics, die Themen wie Community, Freund*innenschaft und mul­tiple Perspektiven erkunden und reflek­tieren. Sie sind oft auto­fiktiv und mit magisch-realistischen Elementen erzählt. Inspiration dafür findet Patu im eigenen Leben als Queer of Color Person, aber auch in Träumen, in den Ecken und Kanten der Stadt, in poli­ti­schen Bewegungen und beim her­um­streunern in der Natur. Seit 2012 ver­öf­fent­licht Patu Comic Zines und ist damit auf diversen inter­na­tio­nalen Zine- und Comicfestivals vertreten.

Webseite: www.patupatu.com // Insta: @patuparia

Das Projekt MEGA wurde von 2020 bis 2024 durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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Projekt MEGAVeranstaltungen

TALK #2 in der MEGA Talkreihe „Shut Up And Listen!“ 

Youtube-Link: https://youtu.be/188ulFgiFNQ

In Diskussionen rund um Empowerment und Widerstand gegen Unterdrückungsverhältnisse wird die Bedeutung des Körpers immer öfter her­vor­ge­hoben. Selbstverteidigungskurse wie auch Körper- und Stimmübungen aus den Bereichen Theater, Tanz, Performance und Gesang kommen als Empowermenttools in anti­ras­sis­ti­schen und queer-feministischen Bewegungskontexten im Umgang mit dem Aufgehalten- und Gestopptwerden im Alltag, in Behörden, in der Schule und anderen Bildungskontexten zunehmend zum Einsatz. 

Frei nach dem bra­si­lia­ni­schen Theatermacher Augusto Boal, der einmal sagte 
“It may be that theater in itself is not revo­lu­tionary, but have no doubt: it’s a rehearsal for revo­lution!” – “Es mag sein, dass das Theater an sich nicht revo­lu­tionär ist, aber zweifeln Sie nicht daran: Es ist eine Probe für die Revolution!” haben wir für die 2. Edition unserer MEGA Talkreihe „Shut Up And Listen!” Gäst*innen ein­ge­laden, die uns erzählen, welches Potenzial sie vor allem in Tanz‑, Perfomance- und soma­ti­scher Körperarbeit für per­sön­liche und kör­per­liche Befreiungsmomente sehen, und welche bio­gra­phi­schen oder beruf­lichen Bezüge sie dazu haben. 

Vielen Dank an Sarah Naqvi, Olivia Hyunsin Kim, Thu Hoài Trần und Shivā Amiri!

Gäst*innen

Olivia Hyunsin Kim

Fotocredits: Christian Cattelan

Olivia Hyunsin Kim (올리비아 Hyunsin 金) geboren in Siegen, arbeitet als Künstlerin, Dozentin und Kuratorin in Berlin, Frankfurt a.M. und Seoul. Sie gewann den ersten Platz des Amadeu Antonio Kunstpreises 2019 für „Miss Yellow and Me – I wanna be a musical“. Sie schloss ihren Master in Choreografie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen und der HfMDK Frankfurt und ihren Bachelor in Germanistik mit Fokus aus Politikwissenschaften an der Seoul National University mit Auszeichnung ab. 2017 war sie danceWEB Stipendiatin beim Impulstanz, 2020–21 Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya und ist 2022 Stipendiatin beim Goethe-Institut Montréal/Choreographisches Zentrum Circuit-Est und Goethe Institut Salvador Bahia.

Unter dem Namen ddan­d­darakim arbeitet sie in wie­der­keh­renden Konstellationen mit Künstler*innen aus unter­schied­lichen Sparten an cho­reo­gra­phi­schen Arbeiten zu den Themen Körper, Identität und Feminismus. Ihre Arbeiten wurden u.a. in den Sophiensælen Berlin, im Art Sonje Center Seoul, am Mousonturm Frankfurt, im Museo Universitario del Chopo Mexiko City, in der Roten Fabrik Zürich, Rubanah Jakarta, zeit­rau­mexit Mannheim gezeigt. Ihre letze Arbeit „History has failed us, but…“ feierte im Februar 2022 in den Sophiensaelen Première. www.ddanddarakim.net

Sarah Naqvi

Sarah Naqvi‘s Arbeit ist situiert an den Intersektionen von Körpern, Wissen(sproduktion) und kol­lek­tiver Befreiung. Sarah biete soma­tische Körperarbeit an, welche sie macht­kri­tisch und trauma-informiert gestaltet. Sie arbeitet bei Zusammenleben Willkommen und ist Teil des Vorstands von kori­en­tation e.V.. Nebenbei ist sie in Form von Workshops und Bildungsarbeit frei­be­ruflich tätig u.a. zu Postkolonialismus, deko­lo­nialer Heilung und Antirassismus.

Thu Hoài Trần

Thu Hoài Tran ist Theaterregisseur*in und arbeitet an der Schnittstelle von Theater, Wissenschaft & Empowerment. Bisherige Theaterarbeiten liegen im Bereich des partizipatorisch-politischen Theaters. Hoài ent­wi­ckelte mit einem Ensemble von BIPoC-FLINTA die Performance HALT am Berliner Ringtheater. Als Mitbegründer*in des Instituts für Affirmative Sabotage insze­nierte Hoài „Eine Erinnerung, dass wir Viele sind“ am Staatstheater Nürnberg. Wiederkehrendes Element der künst­le­ri­schen Arbeiten ist, welche Bedeutung Emotionen für Empowerment- und Solidaritätsprozesse haben. Darüber hinaus ist Hoài als freie*r Bildungsvermittler*in zu Themen wie Rassismuskritik und inter­sek­tio­naler Feminismus tätig.

Moderation

Shivā Amiri ist ein*e mul­ti­me­diale Künstler*in, Theatermacher*in, Kurator*in. Shivā arbeitet künst­le­risch zu den Themen nicht-binäre queere Realitäten, Rassismus, Trauer und Healing. Shivā sehnt sich nach Orten & Residenzen, um mehr Theater zu machen. Shivā ist Empowertment- und Antidiskriminierungstrainer*in und arbeitet zu den Themen embodied social justice, Rassismus, kri­ti­sches Weißsein, Klassismus sowie Cis- und Heteronormativiät. Shivā bietet bun­desweit (Theater-)Workshops, Fortbildungen und inter­sek­tionale Prozessbegleitung an.


Kooperationspartner

BIWOC* Rising is an empowerment project for women*, trans­gender and non-binary people, who are facing inter­sec­tional dis­cri­mi­nation. By creating a safe® work and social club, including training pro­grams, we promote social, pro­fes­sional and eco­nomic advancement through an inter­sec­tional community.


Zur MEGA-Talkreihe „Shut Up And Listen!“

„Shut Up And Listen!“ ist eine Talkreihe, in der divers posi­tio­nierte Asiatisch-Deutsche Stimmen aus den Bereichen Medien, Kunst, Wissenschaft, Tanz, Aktivismus und Kultur zusammen-kommen, und über die Themen dis­ku­tieren, die uns bei unserem Projekt MEGA besonders am Herzen liegen: (medialer) Widerstand, Empowerment(-räume) und Selbstrepräsentation(en).

Wir laden dazu ein, einfach mal still zu sein und zuzu­hören, was unsere span­nenden Gäst*innen zu sagen haben, die im deut­schen Mainstream immer noch viel zu selten mit und in ihren viel­fäl­tigen und auch wider­sprüch­lichen Perspektiven ‚gesehen‘, ‚gehört‘ und ‚gefragt‘ werden. Wir laden unsere Gäst*innen dazu ein, für sich selbst zu sprechen statt besprochen zu werden, ihre Analysen zu teilen statt ana­ly­siert zu werden, und sich in ihren unein­deu­tigen, mehr­fach­zu­ge­hö­rigen, brü­chigen, vor­läu­figen, stets in Bewegungen befind­lichen Subjektivitäten und Geschichten zu zeigen, statt in ste­reo­typen Bildern fest­ge­halten zu werden.

Projekt MEGA

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Das Projekt MEGA wurde von 2020 bis 2024 durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.


BlogProjekt RADARVerein

Das neue zwei­jährige Projekt RADAR – Ressourcen von/für Asiatische Deutsche gegen anti- asia­ti­schen Rassismus des kori­en­tation e.V. ist zum 15.08.2022 gestartet. Ziel des auf zwei Jahre ange­legten Modellprojektes ist die inhalt­liche Qualifizierung und Professionalisierung von (Asiatisch- Deutschen) Multiplikator*innen der ras­sis­mus­kri­ti­schen Bildungsarbeit zum Thema „anti-asiatischer Rassismus“ durch:

  • die Aufbereitung von Wissen zu anti-asiatischem Rassismus und Asiatisch-Deutschen
    Perspektiven:
  • die Schaffung von Räumen für Asiatisch-Deutsche Multiplikator*innen für Empowerment und Austausch;
  • Cross-Community Knowledge-Transfer bei der Produktion von inter­sek­tio­nalem Wissen zu anti-asiatischem Rassismus;
  • Erarbeitung eines dekon­stru­ierten, kol­la­bo­rativ neu­be­setzten und inter­sek­tional dis­ku­tierten Konzepts von anti-asiatischen Rassismus als Grundlage für zukünftige ras­sis­mus­kri­tische Bildungsarbeit, Transfer und Aufbereitung kom­plexer Zusammenhänge in die prak­tische Bildungsarbeit.

Wir suchen für unser neu ange­lau­fenes Projekt RADAR eine

Assistenz der Projektleitung
35% Stelle in Anlehnung an TVöD-Bund E09‑1
Arbeitsbeginn: 01.10.2022

Bewerbungsfrist: 14.09.2022
Bewerbung per Email an: info@korientation.de
Hast Du Fragen? Melde Dich bei uns, auch gern per Email.

Wir laden ins­be­sondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein, sich zu bewerben.

Zu deinen Aufgaben gehören

  • Aufbereitung bestehender Wissensressourcen zu anti-asiatischem Rassismus
  • Konzeption und Organisation von Maßnahmen und Veranstaltungen im Projekt mit gemeinsam mit der Projektleitung
  • Mitarbeit an der Projektbroschüre in digital und Print sowie der Projektwebseite
  • Betreuung eines Netzwerks von Asiatisch-Deutschen Multiplikator*innen der
    ras­sis­mus­kri­ti­schen Bildungsarbeit
  • Mitarbeit an Texten für die interne und externe Kommunikation sowie Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit

Das wün­schen wir uns von Dir

  • Erste Erfahrungen in der dis­kri­mi­nie­rungs­sen­siblen und ras­sis­mus­kri­ti­schen Bildung und der Arbeit in gemein­nüt­zigen Vereinen 
  • Kenntnisse aktu­eller Diskurse im Themenfeld Rassismus, Intersektionalität, post­ko­lo­niale Ansätze, Empowerment und Asiatisch-Deutsche Migrationsgeschichten
  • Identifikation mit den Kernzielen des Vereins
  • Sehr gute deutsche und eng­lische Sprachkenntnisse, ein gutes Sprachgefühl und hohe Textsicherheit
  • Hohes Maß an Teamfähigkeit und Freude an der Arbeit im Team
  • Sehr gute Microsoft-Office Kenntnisse
  • Grundlegende Social Media Kompetenzen (Instagram, Twitter, Facebook)
  • Teilnahme an Workshops zu Organisationsentwicklung des Vereins

Was Dich bei uns erwartet

  • Mitarbeit in einem Empowerment-Projekt von und für Asiatische Deutsche
  • 35% Teilzeitstelle (13,5 Wochenstunden) in Anlehnung an TVöD-Bund E09‑1
  • Vertragsbeginn ab 01.10.2022
  • Flexible, bedarfs­ori­en­tierte Arbeitszeiten; Arbeit aus dem Home-Office mit mit­tel­fris­tiger Perspektive auf einen Projektbüro-Arbeitsplatz in Köln
  • Raum für eigen­ständige inhalt­liche Arbeit und Austausch
  • Eine par­ti­zi­pative Arbeitsorganisation und soli­da­rische Organisationskultur mit flachen Hierarchien
  • Die Möglichkeit, die Zukunft eines wach­senden bun­des­weiten Netzwerks von Asiatischen Deutschen mitzugestalten
  • Zusammenarbeit mit einem kleinen, enga­gierten Team mit einem breiten Kompetenzfeld im Bereich Community- und Vereinsarbeit, Kultur- und Projektmanagement, Wissenschaftliche Arbeit
  • Und das Wichtigste: Lots of good Food and Community-love

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung
Wir laden ins­be­sondere BPoC mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑,Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein, sich zu bewerben. Der Wohnort Köln oder Umgebung wäre im Hinblick auf ein Projektbüro wünschenswert.


Bitte schicke Deine Bewerbung aus­schließlich in elek­tro­ni­scher Form als PDF-Dokument per Email an info [at] korientation.de mit den fol­genden Unterlagen:
• Anschreiben (gerne mit Angabe des bevor­zugten Pronomens)
• Lebenslauf ohne Foto
• Motivationsschreiben
• Zeugnis des letzten Abschlusses
• Gegebenenfalls ergän­zende Unterlagen, wie Arbeitszeugnisse

Hier findest Du die Ausschreibung als PDF zum Download.

Projekt MEGAWorkshop


Am Wochenende vom 24.–25. September fand ein Schreibwochenende in Hannover statt, das von Elnaz Farahbakhsh mit Schreibmethoden des Biografischen und Kreativen Schreibens ange­leitet wurde. Der Fokus des Wochenendes lag auf Empowerment: Wir haben uns gemeinsam mit unseren eigenen Geschichten befasst und Erfahrungen und Gedanken nie­der­ge­schrieben. Dabei haben Leichtigkeit und die Lust am Schreiben nicht gefehlt!

Enstanden sind u.a. fol­gende Texte


Workshop
Ich schrieb die Worte.
Öffnete meine Herzenstür.
Es war viel, doch gut.

Ein Haiku von Maria Hosein


Der per­fekte Raum

Der per­fekte Raum zum Schreiben. Schwierig. Wenn ich ihn hätte, würde ich nicht auf der Stelle schreiben. Es geht gar nicht um den Raum.
Doch, aber nicht aus­schließlich. Mein Arbeitszimmer ist eigentlich mein per­fekter Raum zum Schreiben. 1 Schreibtisch. 1 Drucker. Bücher, die mich inter­es­sieren. Bücher, die mich berühren in einem Regal. In zwei circa 1‑Meter hohe Regale. Nicht so hoch. Nicht erdrü­ckend.
Alles mög­lichst weiß. Möglichst neutral. Meine Malm-Kommode mit vier Schubladen voller Kunstmaterialien. Ein umfunk­tio­nierter Kleiderschrank mit zwei Bereichen voller Kunstmaterialien sowie Skizzenbücher und die Handtaschen, Taschen und Boxen in dem anderen Bereich. Gequetscht. Hauptsache die Kunstsachen sind da. Alles, was das Künstlerinnenherz begehrt. Alles, was ich mir als Kind gewünscht habe. Alles, was ich mir nicht leisten konnte.
Und dann sind die weißen Wände bedeckt mit meinen Malereien. In Rahmen. Bildaufhängesystem. Wie in einer Galerie. Meine eigene private Ausstellung. 365 Tage im Jahr. Der per­fekte Raum zum Schreiben ist mein Lieblingsraum. Manchmal denke ich mir: „Ja so sieht es in meinem Kopf aus“. „The Brain“. So nannte ich diesen Raum manchmal. Ich meinte aber „My Brain“.
Ich begann mit dem Satz „Wenn ich ihn hätte, würde ich nicht auf der Stelle schreiben.“
Jetzt merke ich. Ich habe ihn. Aber ich sah ihn nicht mehr. Ich hatte ihn ver­loren. Aber er ist da, The Brain. My Brain. Vielleicht habe oder hatte ich ja mich ver­laufen. Verloren.
Was für eine gewinn­brin­gende Übung. Was für eine Erkenntnis.
10 Minuten Schreiben.
Den per­fekten Raum fand ich in 10 Minuten Schreiben.

von Maria Hosein


Heimatlose Heimat. Verliebt.

Man sagt man ver­liebt sich durch Gerüche. Und ich bin ver­liebt. Verliebt in meine Kindheit. Verliebt in meine hei­matlose Heimat. Meine Heimat, die nicht an einen Ort gebunden ist. Und zugleich an so vielen Orten und Personen. Weit weg und doch so nah. Nah dran und doch so weit.
Ich sitze in einem Raum in Hannover. In der Kornstraße. So viele Dinge auf dem Tisch. Ich schaue sie mir an, ich halte sie und leg sie zurück.
Und nun werden Gewürze rum­ge­geben. Verschiedene. Ich rieche sie und leg sie zurück. Beutel nach Beutel. Ein Gewürz nach dem anderen.

Und dann ist auf einmal „Ehl“ (Kardamon) da. Ich fang an zu lächeln. 

„Ach, Schin Tschai/ Tschai Sabz (Grüner Tee). Schin Tschai mit Ehl. Lecker“. Koltschey scherin, Koltschey schor, Shirtschai. Wie sehr liebe ich diese Dinge? Darüber möchte ich schreiben. Und trotzdem schau ich weiter. „Sei mal nicht so lang­weilig! Vielleicht gibt es noch was!“
Und da sind auf einmal Nelken. Nelken. Ich war 13. Wir saßen alle zusammen. Meine Mutter, meine Oma und meine Tante. Nelken waren in Wasser ein­gelegt. Nelke – das Wort kannte ich damals nicht. „Lawang“, so nennen war es. Ein schöner Name. „Lawang“. Ein Wort, das wie ein Gedicht klingt. Ein Gewürz. Das wie eine Blume aus­sieht, denke ich mir. Meine Mutter, meine Tante und meine Oma stechen mühsam jedes Stück Lawang mit einer Nadel und mit Faden durch. Lawang für Lawang zu einer langen Kette.
Sie wird an jede Ecke des „Destmals“ (Ein Tuch, für eine Hochzeitszeremonie) ange­bracht, zusammen mit Perlen und Minipompons. Für die Familie des zukünf­tigen Bräutigams. Das Destmal soll schön riechen. 22 Jahre ist es her. Und ich hab noch die eine Kette. Ein Lawangkette, die sie mir gaben, weil ich nicht auf­hörte zu fragen. 22 Jahre und Lawang lässt mich zeitreisen.

„Komm schon. Weiter. „Zeera“ (Kümmel) Es ist Zeera. Oh Gott! Ich denke sofort an Palau, an Tschalau, an Qabeli und an all das leckere Essen. Afghanisches Essen. Ich denke an meine Mutter, an meine Oma, all die Besuche bis ich rea­li­siere. Ich bin ver­liebt. Verliebt in meine hei­matlose Heimat. Das Essen. Die Menschen. Die Gefühle. Ich lächle. Ich denke an Zuhause. Nicht an meine Wohnung. Nicht an irgend­einen Ort. Ich denke an das Gefühl von zuhause. Ich bin ver­liebt in mein Zuhause.

Bild und Text von Maria Hosein


Wort und Raum

Ich lese Weiße Worte auf den Weißen Seiten,
in meinen Büchern, die auch meistens weiß erscheinen.
Zwischen dicht gedrängtem Weiß bleib ich unsichtbar
auf weißen Seiten, die eigentlich nur Weiße meinen.

Die uni­forme Einheit zwi­schen Wort und Räumen,
Wie Weiße Mauern, die sich him­melhoch auf­bäumen
vor unsren Worten, hält uns fern und hält ver­borgen,
Wo wir täglich kämpfen, wovon wir nächtlich träumen.

Weiße Mauern umzingeln mich im weißem Raum
wie weißes Rauschen durch­dringt sie oft nur leises Raunen.
Denn wenn wir alle einzeln ein­ge­mauert bleiben,
Hören wir durch weiße Mauern unsre Worte kaum.

Weißes Rauschen und ein weißer Nebel, der uns umgibt,
Zeichnen alles weiß, was sich im Inneren ver­birgt
Zwar wirft Nebel Schleier vor die Sicht, doch wenn es
Nur genügend stürmt, hat er sein Dasein auch ver­wirkt.

Wenn wir dann Seiten selbst beschreiben mit Geschichten,
Die mehr als bloß gewei­ßeltes ans Licht bringen,
Lichtet sich der Weiße Nebel immer um ein Stück.
Denn Räume können wir auch mau­erlos errichten.

Denn die Sache mit den Mauern und dem Rauschen,
Ist, wenn wir lauter werden und dazwi­schen Lauschen,
Wir doch viele sind in den Mauern weißer Worte,
Wir sie stürzen können, indem wir uns aus­tau­schen.

Platzieren wir im Weiß öfter auch mal Störmomente,
Weil das Weiß durch das weiße Wohlfühlambiente,
Letztlich lebt, nur die Störung es viel­leicht ein mal bewegt,
bereiten wir dem seichten Weiß in Weiß ein Ende.

Von Hoa-Lan Gutschke


Die Überheblichkeit der Lebkuchen

Lebkuchengewürz – Da gehören Nelken hin. Ein mal im Jahr feiern sie hier ihren großen Auftritt. Ein mal im Jahr wird aus der ver­ges­senen Ecke des Gewürzregales das fast unbe­rührte Glas her­vor­geholt, nur damit es im Januar wieder artig seinen Platz in der hin­tersten Reihe ein­nimmt. Um mich herum stapeln sich Backwaren, die in den Supermärkten schon am Sterbebett des Sommers lauern: Zu unge­duldig um die letzten Atemzüge noch abzu­warten, zu wichtig das all­ge­gen­wärtige Konsumangebot von Zuckerwaren aufrechtzuerhalten.

Jetzt mit Gewürz.
Plätzchen und Lebkuchen widern mich an, wie sie mit ihrer Selbstgefälligkeit
und Selbstverständlichkeit die Regale besetzen und einzige Fürsprecher der
Nelken sein wollen.

An den Geschmack von Phở erinnere ich mich noch, doch es muss jetzt schon
ein Jahrzehnt her sein. Eine fein­kantige Blüte, leicht und harmlos in meiner
Hand. Acht oder zehn?
Ich weiß nicht mehr wie viele, nur waren es wohl defi­nitiv zu viele. Diese
kleinen unschein­baren Dinger ent­falten ihre Wirkmacht und über­rollen alles,
was da mal nach Suppe schmeckte.
Bitter. Grauenvoll. Meine erste Phở.

Dabei sollte ich es doch können.
Dabei sehe ich doch aus, als sollte ich es können.
Wer bin ich dann?
Plätzchen und Lebkuchen?

Bild und Text von Hoa-Lan Gutschke


Exit through a stanger’s car

I wanted to dis­appear – so I opened the door to a stranger‚s car”*
Ich ließ mich in die Sitze der Rückbank fallen, unendlich erschöpft und
unbe­rührt von der Ratlosigkeit der Person auf dem Sitz vor mir.
Nur irgend­etwas Anderes hier fühlen als das Altbekannte, die Erschöpfung der
stän­digen Rücksichtnahme.
Stören – Störgefühle auch für andere und nicht nur für mich.
Dass es nun ganz unver­hofft diesen Menschen trifft, der an einem grauen
Dienstagmorgen an der Ampel mal wieder die Grünphase ver­passt hat, sollte
nicht mein Problem sein. Menschen werden halt vor Probleme gestellt, um die
sie nicht gebeten haben.
“Es kommt einzig auf dein Verhalten an, um deinen Umgang mit diesen
soge­nannten Problemen”.

Dem Gesichtsausdruck meines Schräg-Gegenübers zu urteilen, scheint es
nicht allzu ver­traut mit derart grenz­über­schrei­tenden Verhalten zu sein. “Na,
da einfach so mit offenen Mund rum­zu­sitzen nenn ich mal Umgang und
Lösungsstrategie.”
Es folgen Sekunden, eine Minute ohne Worte. Bis ich selbst
ratlos werde. Mir schaut Hilfslosigkeit ent­gegen und da setzt sie auch schon
ein: meine wohl­trai­nierte Umsicht, meine immer ver­langte Höflichkeit.
Ich rutsche ungelenk mit einem für die Situation zu lauten Quietschen an den
Griff der Autotür heran. Ich öffne die Tür und ver­lasse wortlos mit ver­le­genem
Blick den Wagen. Die Ampel schaltet grün.
Zurück bleiben ein paar Tropen Dienstagmorgenregen auf dem Leder der
Rückbank.
*Ocean Vuong

Von Hoa-Lan Gutschke


Raum zum Schreiben

Fände ich den Raum in mir, in meinem Kopf, zum Schreiben,
fände ich wohl auch den Raum zum Denken über die Frage, wie
dieser Raum in Gestalt aussähe. Ich würde beginnen bei einer
Tür ‚die alle ver­meint­lichen Pflichten aus­sperrt, all die Stimmen
von außen und auch von innen, die zu oft sagen, dass meine
Worte nicht so bedeu­tungsvoll sind. Diese Tür würde auch
den Schmerz aus­schließen, der meine Hand manchmal lähmt,
wenn die Geschichten wieder fast zu wahr zum Ertragen ist.
Wenn ich mich sicher hinter dieser Tür wüsste, dann wäre mein
Raum licht­durch­flutet und der Boden würde den satten Duft
von fri­schem Gras in die Luft des ganzen Raumes legen. Meine
Füße würden barfuß laufen und könnten die ein­zelnen Halme
nicht mehr aus­ein­ander halten, die in ihrer Dichte einem kühlen
Teppich gleichen. Dort stünde auch ein Sofa oder viel­leicht noch
mehr ein Bett, denn manchmal schreibt es sich in der trös­tenden
Wärme einer Bettdecke am besten. Das Geräusch vom Wind, der
durch das Blätterdach des Sommers streicht, tanzt durch die Luft.
Hinter meiner schüt­zenden Tür ver­nähme ich noch ab und zu,
die Anwesenheit meiner liebsten Menschen, mal ein Lachen, mal
Wortfetzen und ein wenig Gesang, aber immer ein Zeichen, dass
es auch ihnen gut geht.
In meinem Raum spielt leise Musik zum Rauschen des Windes,
die mir zu bei­läufig erscheint, um ihr länger Aufmerksamkeit zu
widmen.

Von Hoa-Lan Gutschke



Wattewelt

Schon viertel vor elf. Vor einer Viertelstunde wollte ich das Haus ver­lassen
haben. Die Türklinke legt sich kühl in meine Handfläche. Mein Körper wendet
sich zum Treppenhaus.
Verdammt, ich wollte noch meine Wasserflasche auf­füllen.
Kann ich dort auch machen.
Vielleicht schmeckt das Wasser dort aber nicht.
Lieber sicher­gehen. Auf eine Minute kommt es auch nicht an. Vier Stockwerke
nach unten, aber immerhin geht es nach unten. Ich gehe in den Hof und
bin mir nicht ganz sicher, wo ich mein Fahrrad abge­stellt habe. Aber da
ist es. Anscheinend war ich gestern noch moti­viert genug und habe es
ord­nungs­gemäß im Fahrradschuppen ver­staut.
Im nächsten Moment hieve ich mein schweres Hollandrad durch das
Treppenhausund durch die Eingangstür. Aufsteigen. Es ist 10 Uhr 52. Ein paar
Minuten später ist nicht so schlimm. Die Welt ist ver­schwommen. Es liegen
gerade zehn Meter hinter mir. Alles wie in Watte. Ich habe ver­gessen meine
Kontaktlinsen ein­zu­setzen. Jetzt fällt es mir ein. Ich drehe nicht um. Muss ich
heute sehen können? Ich ent­scheide mich für nein.

Von Hoa-Lan Gutschke


Vielen Dank an Elnaz und alle Teilnehmender*innen für das gegen­seitige Empowern, Geschichten mit­ein­ander teilen und den Spaß am Schreiben! 

Workshopleitung

Elnaz ist ein*e queere Person of Colour, ist Autor*in, Dichter*in und Aktivist*in. Im Schreiben beschäftigt sich Elnaz mit den Themen Familie, Ancestors, Spiritualität, Flucht, Healing und mental Health. Elnaz hat den Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon Hochschule in Berlin stu­diert, gibt Schreibworkshops und macht Bildungsarbeit zu inter­sek­tio­nalen Themen. Außerdem prak­ti­ziert Elnaz Reiki und gibt Healing Sessions. 

Insta: @elnaz.farahbakhsh_

Das Projekt MEGA wurde von 2020 bis 2024 durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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Projekt MEGAWorkshop

Am Wochenende vom 10. und 11. September 2022 fand in Zwickau der MEGA Rap-/Songwriting Workshop „If the Kids speak up“ mit der viet-deutschen Rapperin NASHI44 aus Berlin-Neukölln und der in Berlin lebenden Sängerin, Songwriterin und Produzentin ANOTHER NGUYEN statt.

Im Vordergrund des Workshops stand es, gemeinsam Spaß zu haben, das eigene Selbstbewusstsein zu empowern und zu unseren eigenen Geschichten zu stehen. Die beiden Musiker*innen NASHI44 und ANOTHER NGUYEN haben uns dabei sup­ported, uns musi­ka­li­sches Grundwissen zu Rhythmik, Stimmbildung, Texten, Song-Struktur anzu­eignen und uns Tools an die Hand geben, einen eigenen Song zu schreiben.

Workshopleitung

Ngoc Anh Nguyen aka Another Nguyen

Fotocredit: Frederik Ferschke

Ngoc Anh Nguyen ist eine vietnamesisch-deutsche Sängerin, Songwriterin und Sozialarbeiterin. Unter dem Künstlernamen ANOTHER NGUYEN ver­öf­fent­licht Ngoc Anh elek­tro­nische Popmusik. Ihre Songs wurden bereits auf Sendern wie Radio Fritz, Radio Eins und diverse Campusradios gespielt. In einer Zusammenarbeit mit der Audio-Firma SENNHEISER wurde.

Ngoc Anhs künst­le­rische Entwicklung 2021 in einem Werbefilm por­trä­tiert. 2022 erhielt sie ein Stipendium des MUSICBOARD BERLINS und führte eine erfolg­reiche Crowdfunding Kampagne für die Produktion ihrer zweiten EP. Ngoc Anh ist Absolventin des BIMM Institutes sowie der Alice Salomon Hochschule. Als frei­schaf­fende Musikerin und Pädagogin gibt sie Songwriting-Workshops in ver­schie­denen Kultur- und Jugendzentren; als Sozialarbeiterin befasst sie sich mit Themen wie kul­tu­reller Identität, Intersektionalität und häus­licher Gewalt.
https://anothernguyenmusic.com

Nashi44

Fotocredit: Hai Anh Pham

Nashi44 steht für “ASIAN BERLIN PUSSY POWER”. So nennt die talen­tierte MC aus Neukölln ihre Attitüde, die nicht nur für empowernden Rap steht, sondern sie auch zur Stimme vieler betrof­fener Personen macht. Rap ist für Nashi auf meh­reren Ebenen ein Ausdrucksmittel ihrer Emotionen sowie ab und zu auch ein Sprachrohr für die­je­nigen, die oftmals ungehört bleiben. Abgesehen davon möchte die junge Künstlerin Safe Spaces für ihre Community schaffen: So arbeitet Nashi bei ihren Produktionen – ob Songs oder Videos – haupt­sächlich mit FLINTA*- oder BIPoc-Teams zusammen. 

Musik begleitet Nashi schon über viele Jahre, das Jazz- und Popgesang-Studium in Leipzig bricht sie jedoch ab, um sich voll und ganz auf Rap zu kon­zen­trieren. Mit aus­drucks­starken Zeilen sowie poin­tiertem Humor und jeder Menge Attitüde basht sie das Fetischisieren süd­ost­asia­ti­scher Stereotypen und zeigt ein­drucksvoll, wie schwere Themen auf tanz­baren Sounds funk­tio­nieren können

www.nashi44.de / Interview mit Nashi: www.zdf.de/kultur/germania/nashi44-100.html


Der Workshop war eine Kooperation zwi­schen kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V., W.I.R. Lautstark – Werdauer Initiative gegen Rassismus, Roter Baum Zwickau und Haus der Frauen Zwickau. Der Workshop war Teil des Projekts „MEGA – Media and Empowerment for German Asians“ von kori­en­tation und fand im Rahmen des „If the kids are united against racism“ Festival 2022 statt.

Das Projekt MEGA wurde von 2020 bis 2024 durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

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AllgemeinProjekt MEGAVeranstaltungenVerein

SCHÖN WARS!

Nach unserem Besuch in Köln fand unser zweites Vernetzungstreffen des Jahres 2022 in unserer Homebase Berlin statt. Bei unserem jähr­lichen Chill & Potluck (=alle bringen etwas zu essen oder trinken mit und chillen dann gemeinsam) direkt an der Spree haben wir uns mit euch darüber aus­ge­tauscht, was Euch und uns bewegt, gemütlich zusammen gegessen, getrunken und uns gegen­seitig ken­nen­ge­lernt. Alte und neue Mitglieder, ehren­amtlich aktive Leute, Interessierte, Friends, Vorstandsmitglieder, haupt­amt­liche Team-Members – wir haben uns sehr über Euer zahl­reiches Erscheinen gefreut!

Bis zum nächsten Mal!

Das Projekt MEGA wurde von 2020 bis 2024 durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

AllgemeinVerein

kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. ist eine Selbstorganisation und ein
Netzwerk von Asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensschwerpunkt Deutsch­land mit einem gesell­schafts­kri­ti­schen Blick auf Kultur, Medien und Politik. Das Ziel ist es, viel­fältige Lebenswirklichkeiten in Deutschland bewusst und sichtbar zu machen und damit Rassismus ent­gegen zu wirken.

Asiatisch-Deutsch als Selbstbezeichnung ist für kori­en­tation ein ver­bin­dendes Element, das der poli­ti­schen Positionierung dient und sich weder auf nationale Grenzen noch auf eine kul­tu­relle Essentialisierung bezieht. kori­en­tation ver­sucht den Widerspruch und die Gleichzeitigkeit zu reflek­tieren, dass (Süd‑, West‑, Zentral‑, Nord‑, Ost- und Südost-)Asien Konstrukte sind und Bezüge, wie bspw. ‚tamilisch-‘, ‚südkoreanisch-‘, in Jakarta geboren und in Deutschland aufgewachsen-‚Sein‘ in den gelebten Erfahrungen eine Rolle spielen.


Wir suchen für unser neues Recherche-Projekt „Postkoloniale Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin“

2 wis­sen­schaft­liche Honorarkräfte mit MA-Abschluss
auf Werkvertragsbasis ver­gütet mit 3.000 € (brutto)
Vertragszeitraum bzw. Projektlaufzeit: 15.07. bis 30.11.2022.

Bewerbungsfrist: 05.07.2022
Bewerbung per Email an: info@korientation.de
Hast Du Fragen? Melde Dich bei uns, auch gern per Email.

Wir laden ins­be­sondere Schwarze Menschen und People of Color mit Bezügen zu Asien (Zur Klarstellung: Damit meinen wir Süd‑, West‑, Nord‑, Südost‑, Ost- und Zentralasien) und inter­sek­tio­nalen Identitäten ein,
sich zu bewerben.

Das Projekt „Asiatisch-Deutsche Präsenzen in Berlin“ wird von der Berliner Landeszentrale für poli­tische Bildung gefördert und soll einen Beitrag zur Schließung von Wissenslücken und Leerstellen zu Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin leisten. Es möchte auf die Brechung und Dekonstruktion eines kolonial kon­stru­ierten und homo­ge­ni­sie­renden Narrativs von ‚Asien‘ und Asiatisch-Deutschen Präsenzen hin­wirken. Dabei liegt ein beson­derer Fokus auf lokalen Geschichten der Widerständigkeit, der Solidarisierung und der Gegennarrative als Strategie, post­ko­lo­niale Strukturen jen­seits weißer und euro­zen­tris­ti­scher Perspektiven zu analysieren.

Die Arbeitsaufträge umfassen

1. Die Recherche und Erstellung von je einer the­ma­ti­schen Materialsammlung zu post­ko­lo­nialen Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin pro Honorarkraft, durch

  • Quellenbasierte his­to­rische Recherchen inkl. graue Literatur wie Flyer etc.
  • Bestandsaufnahme und Sichtung rele­vanter Quellen und Forschungsliteratur
  • Ggf. Interviews mit Expert*innen und Zeitzeug*innen
  • Auswertung und Aufbereitung der Ergebnisse aus den Recherchen
  • Zusammenstellung der Ressourcen als the­ma­tische Materialsammlung in digi­taler Form

2. Das Verfassen eines ana­ly­ti­schen Fachartikels zu post­ko­lo­nialen Asiatisch-Deutschen Präsenzen in Berlin in Ko-Autor*innenschaft (30.000 Zeichen inklusive Leerzeichen)

Die kom­plette Stellenausschreibung inkl. Bewerbungsprofil, was Dich bei uns erwartet und Informationen zum Bewerbungsverfahren findest Du hier: 


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Auf nach NRW!

Sina und Fallon vom MEGA-Projektteam waren in Köln und haben Euch getroffen! Bei einem gemüt­lichen Grill & Chill haben wir aktive Gruppen und Einzelpersonen sowie Interessierte aus Köln, Düsseldorf, Wuppertal und darüber hinaus ken­nen­ge­lernt, uns ver­netzt, Bedarfe und Skills aus­ge­tauscht, den kori­en­tation Grill ange­worfen und beim MEGA Potluckbuffet die mit­ge­brachten Leckereien mit­ein­ander geteilt. 

Schön wars!

Das Projekt MEGA wurde von 2020 bis 2024 durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

BlogInterviews

Editorische Notiz: Das Interview erschien im April 2022 auf der Webseite der Initiative Kulturelle Integration des Dt. Kulturrat e.V. (Link zum Beitrag) und wird auf unserer Webseite zweitveröffentlicht. 

Du bist Gründungsmitglied von „kori­en­tation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V.“. Wie kam es zu der Gründung des Vereins und was ist seitdem pas­siert?
„kori­en­tation“ wurde Anfang 2008 von einer kleinen Gruppe von korea­ni­schen Deutschen vor­nehmlich der zweiten Generation gegründet, um ein mehr­jäh­riges Projekt zu Migrationsbewegungen zwi­schen Deutschland und Korea durch­zu­führen. Höhepunkt des Projektes war 2009 die Ausstellung „Shared.Divided.United. Deutschland-Korea: Migrationsbewegungen im Kalten Krieg“, die wir unter dem Dach der ngkb – neue gesell­schaft für bil­dende kunst e.V. kura­tiert und orga­ni­siert haben. Dieses Projekt war neben der Aufarbeitung unserer eigenen Geschichten auch ein Mittel, um uns in der damals schwe­lenden Integrationsdebatte inhaltlich und poli­tisch besser posi­tio­nieren zu können. Wir wollten den dort offen­sichtlich zutage tre­tenden ras­sis­ti­schen Narrativen und Stereotypen zu „asia­ti­schen“ Migrantinnen und Migranten und dem feh­lenden Wissen zu asia­ti­schen Menschen und ihren Lebensrealitäten in Deutschland etwas ent­ge­gen­setzen, indem wir selbst zu Wissensproduzentinnen und ‑pro­du­zenten sowie Akteurinnen und Akteuren werden.

Uns wurde nach Abschluss des Projektes bald klar, dass der Verein ein Eigenleben ent­wi­ckelt hatte und es Sinn machte, die Arbeit wei­ter­zu­führen. Es wurde zudem sehr schnell deutlich, dass der Fokus auf koreanisch-deutsche Themen viel zu eng war und aus­ge­weitet werden musste. Seit 2010 arbeiten wir immer wieder an unserer Selbstbezeichnung und ver­stehen uns als ein Asiatisch-Deutsches Netzwerk. Wir ver­wenden das Label „Asiatisch-Deutsch“ als stra­te­gische poli­tische Selbstpositionierung, die her­kunfts­über­greifend einen gemein­samen Ort schafft, von dem aus wir sprechen können, um unseren Themen und gesell­schaft­lichen Forderungen Gehör zu verschaffen.

Das erste Projekt hat für mich eine große Bedeutung, weil es nicht nur den Verein selbst ins Leben gerufen, sondern auch die Grundpfeiler für die Ausrichtung der Arbeitsfelder von „kori­en­tation“ gelegt hat. Wir arbeiten seitdem an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kultur/Medien, Politischer Bildung und Politik mit dem Ziel, die Repräsentation von Asiatisch-Deutschen Perspektiven zu stärken. Gleichzeitig ist diese Arbeit nicht denkbar ohne die soli­da­rische Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Communities.

Bis 2019 war der Verein rein ehren­amtlich orga­ni­siert. Wir freuen uns sehr, dass wir seit 2020 mit dem Projekt „MEGA“ zum ersten Mal auch haupt­amt­liche Stellen bei „kori­en­tation“ schaffen konnten und weiter in die Professionalisierung und Institutionalisierung des Vereins gehen können.

Darüber hinaus betreust du das eben bereits erwähnte Projekt „MEGA“, welches im
dritten Jahr in Folge im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“
durch­ge­führt wird. Wofür steht das Projekt?
„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians” und ist ein Empowerment-Projekt für junge Asiatische-Deutsche. In dem Projekt schaffen wir Räume, in denen die Teilnehmenden darin ermutigt werden, ihre eigenen Geschichten zu ent­decken, ihre Erfahrungen zu teilen, ein­zu­ordnen und befähigt werden, diese mit unter­schied­lichen medialen Mitteln zu erzählen und sichtbar zu machen. Es geht darum, den vor­herr­schenden ste­reo­typen Bildern und Narrativen von Asiatisch-Deutschen Menschen viel­fältige Bilder, Beiträge und Erzählungen aus Asiatisch-Deutschen Perspektiven ent­ge­gen­zu­setzen. Alle Teilnehmenden sollen darin bestärkt werden, selbst zu Wissens- und Medienproduzentinnen und ‑pro­du­zenten sowie zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren werden zu können.

Inhaltlich beschäf­tigen sich die Teilnehmenden in den Seminaren bei­spiels­weise mit Asiatisch-Deutschen Migrationsgeschichten oder his­to­ri­schen Entwicklungen von anti-asiatischem Rassismus, drehen in Workshops Kurzfilme, schreiben eigene Texte oder erstellen mul­ti­me­diale Arbeiten, die zum Teil ver­öf­fent­licht und gezeigt werden. In den unter­schied­lichen Formaten werden aber nicht nur Wissen, Theorien und Methoden sowie tech­nische und mediale Kompetenzen ver­mittelt. Ganz besonders wichtig sind uns und den Teilnehmenden die Räume, die hier­durch zum Aus-/Tauschen und zur Vernetzung sowie zur Zirkulation von Inhalten ent­stehen. Die ent­ste­henden Arbeiten und Projektinhalte werden auch auf unserer Projektwebseite für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit Beginn der Coronapandemie vor zwei Jahren sind ras­sis­tische Äußerungen oder Übergriffe gegenüber Menschen, denen eine asia­tische Herkunft zuge­schrieben wird, stark ange­stiegen. Gleichzeitig hat anti-asiatischer Rassismus nicht erst mit der Pandemie begonnen, sondern ist leider bereits seit Jahrhunderten in der deut­schen Geschichte vor­zu­finden. Welche Erwartungen hast du an Politik und Gesellschaft?
Trotz des mas­siven Anstiegs von ras­sis­ti­schen Übergriffen gegen asia­tisch gelesene Menschen als Sündenböcke der Pandemie ist anti-asiatischer Rassismus offen­sichtlich wieder aus dem Blickfeld der medialen Öffentlichkeit und der Politik gerutscht. Deutlich wurde dies im Koalitionsvertrag der nicht mehr ganz so neuen Bundesregierung, in der wir in der Auflistung unter­schied­licher Formen von Rassismus und Diskriminierung ver­geblich nach „anti-asiatischem Rassismus“ gesucht haben.

Wir erwarten von der Politik und Gesellschaft, dass anti-asiatischer Rassismus als spe­zi­fische Form von Rassismus aner­kannt, benannt und bekämpft wird. Die explizite Aufnahme von anti-asiatischem Rassismus neben anderen Rassismusformen in Koalitionsplänen, im „Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus“ und sons­tigen poli­ti­schen Maßnahmenplänen gegen Rassismus und Diskriminierung wäre ein Anfang.

Mehr Ressourcen für die Erforschung von anti-asiatischem Rassismus, asiatisch-deutschen Migrationsgeschichten und deut­scher Kolonialgeschichte und ihren Verwebungen wäre erfor­derlich, sowohl im Bereich der Wissenschaft als auch für die kul­tu­relle, künst­le­rische, mediale Projektarbeit. Darüber hinaus sollte auch der Transfer von Wissen hinein in Bildungsinstitutionen wie Schulen, Universitäten und Hochschulen, aber auch Museen oder in jour­na­lis­tische Institutionen gefördert werden.

Im Feld der post­mi­gran­ti­schen Erinnerungskultur wün­schen wir uns ein wür­diges Gedenken an die Opfer der deut­schen Kolonialpolitik, aber auch an die Menschen, die aus ras­sis­ti­scher Motivation ermordet wurden. Hierzu gehört auch eine ganze Reihe von asia­ti­schen Menschen. Am 24.04.2022 jährte sich dieses Jahr bei­spiels­weise der 30. Todestag von Nguyễn Văn Tú, am 30.04.2022 der 25. Todestag von Phan Văn Toàn, die beide in der Nachwendezeit Opfer rechter Gewalt wurden.

Der anti-asiatische Rassismus ist im Vergleich zu anderen ras­sis­ti­schen Ausgrenzungsformen noch recht wenig erforscht. Welche Gründe gibt es hierfür?
Es gibt häufig in weiten Teilen der Gesellschaft kein Bewusstsein für die Existenz von anti-asiatischem Rassismus wegen des vor­herr­schenden „Model Minority Mythos“. Als „Model Minority Mythos“ wird das Narrativ bezeichnet, dass „asia­tische“ Menschen per se bestens inte­griert und leis­tungs­willig sind, aus diesem Grunde wenig Probleme machen und wenig Probleme haben. Sie gelten als unsichtbar, leise und passiv und diese Kategorisierung wird genutzt, um die „Mustermigrant*innen“ gegen andere migran­tische Gruppen aus­zu­spielen. Darüber hinaus gibt es im Grunde keine Auseinandersetzung mit diesen Bevölkerungsgruppen und ihren Lebensrealitäten, Betroffenen werden Rassismuserfahrungen häufig abge­sprochen. Wie wenig Wissen nicht nur in der Mehrheitsgesellschaft zu anti-asiatischem Rassismus und über Asiatische Deutsche bekannt ist, wurde in der Pandemie deutlich, als Medien und Politik anti-asiatischen Rassismus zum Teil selbst repro­du­zierten und ihn später auf­grund der plötzlich für alle sichtbar wer­denden ras­sis­ti­schen Übergriffe auf asia­tisch gelesene Menschen neu „ent­deckten“.

Der Begriff des anti-asiatischen Rassismus ist zudem im deut­schen Kontext noch nicht eta­bliert. Dies hängt damit zusammen, dass spe­zi­fische Diskriminierungsformen erst dann sichtbar werden, wenn die Betroffenen selbst diese Ungleichheiten benennen, ihre Anerkennung durch­setzen und in den Machtdiskurs ein­schreiben können. Mittlerweile sind auch in Deutschland in unter­schied­lichen asia­ti­schen Communities die zweite und auch dritte Generation in der Position, ihre Stimmen zu erheben, um gleich­be­rech­tigte Teilhabe als Bürgerinnen und Bürger mit gleichen Rechten ein­zu­fordern. „kori­en­tation“ sieht sich als Teil dieser Entwicklung und hof­fentlich wach­senden Bewegung.

Die 15 Thesen der Initiative kul­tu­relle Integration tragen den Titel „Zusammenhalt in Vielfalt“. Was bedeutet für dich „Zusammenhalt in Vielfalt“ und welche der 15 Thesen ist deine „Lieblingsthese“?
Meine Assoziation mit „Zusammenhalt in Vielfalt“ ist das Bild einer plu­ralen, soli­da­ri­schen Gesellschaft. Zwei Thesen sprechen mich an:

These 1 „Das Grundgesetz als Grundlage für das Zusammenleben der Menschen muss gelebt werden“ ist als Forderung for­mu­liert, was mir an dieser Stelle gefällt, weil schließlich wei­terhin, auch im Jahr 2022, die Grundrechte in Deutschland nicht für alle Menschen gelten.

These 13 „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist nie abge­schlossen“ – Es bleibt wei­terhin eine offene Aufgabe für die deutsche Gesellschaft, sich bei­spiels­weise auch der eigenen Kolonialgeschichte zu stellen, nationale Mythen zu dekon­stru­ieren und sich zu ver­ge­gen­wär­tigen, dass unsere Geschichten, das heißt auch die post/migrantischer Bevölkerungsgruppen, Teil der deut­schen Geschichte sind.

Vielen Dank!

Projekt MEGAVeranstaltungen

MEGA Talk#1 vom 20.05.2022, https://www.youtube.com/watch?v=9DHlY-uUNwY | Video: Tom Wills, https://tomwills.net/

Für unseren ersten Talk „On being silenced, but talking anyway“ – Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte haben wir die Podcaster*innen

ein­ge­laden.

Unsere Gäst*innen unter­hielten sich über ihre Wege zum Podcasting und über den Mut, die Arbeit und die Kraft die es braucht, um über sich selbst und inter­sek­tionale Unterdrückungsverhältnisse zu sprechen. Es ging um unsichtbar gemachte (Widerstands-)Geschichten von unter­schied­lichen (post-) migran­ti­schen, asiatisch-diasporischen Communities und die Frage, ob und inwiefern Podcasts als Orte des Widerstands und der Widerworte betrachtet werden können. Wir haben auch erfahren, wie schwierig es ist ‚sich‘ und den ‚eigenen‘ Themen im wahrsten Sinne des Wortes „Gehör zu verschaffen“.

Vielen lieben Dank für den schönen Abend!

Gäst*innen

Melmun Bajarchuu | Melmun Bajarchuu bewegt sich in den Grenzbereichen von Kunst, Theorie und Politik als Denkerin, Diskurspartnerin, Kuratorin und Kulturproduzentin. Ihr beson­deres Interesse gilt der Verwebung von Theorien und Praktiken im Kontext post­struk­tu­ra­lis­ti­scher, post- und deko­lo­nialer sowie que­er­fe­mi­nis­ti­scher Fragestellungen. Gemeinsam mit kri­ti­schen Kulturpraktiker*innen forscht sie u.a. in der Initiative für Solidarität am Theater kol­la­bo­rativ zu mikro­po­li­ti­schen Widerstandspraktiken in den Darstellenden Künsten.

Maya Zaheer | Maya stu­diert Visuelle Kommunikation und arbeitet für das kohero Magazin für inter­kul­tu­rellen Zusammenhalt im Social Media und Podcast Bereich. Vor einem Jahr startete sie den Podcast „curry on!“, in dem sie mit ihrer Schwester über Themen wie Sisterhood, post­mi­gran­tische Identitäten und süd­asia­tische Perspektiven in Deutschland spricht. Maya inter­es­siert sich besonders für Machtkritik im Kontext von Gestaltung und Medien.

Abilaschan Balamuraley | Abilaschan ist Produzent und Host vom „Maangai Podcast“, dem Community Podcast für queere süd­asia­tische Perspektiven im deutsch­spra­chigen Raum und Teil der Initiative post­mi­gran­ti­sches Radio. Er ist Moderator beim queeren post migran­ti­schen Bildungskollektiv „erklär mir mal..“ Abilaschan ist neben seiner Tätigkeit als Podcaster auch als Diversity Trainer und Multiplikator in der Berlinern Club Szene aktiv.

Cuso Ehrich | Cuso ist in diversen sozialen Bewegungen aktiv und Referent:in für Rassismus- und Machtkritik. Cuso arbeitet in Form von Vorträgen, Podcasts, Textbeiträgen und Workshops u.a. zu den Themen Einführung in die Rassismuskritik und kri­ti­scher poli­ti­scher Bildungsarbeit, Anti-asiatischer Rassismus in Zeiten von Corona sowie Intersektionen von Kolonialismus und Geschlecht.


Kooperationspartner

BIWOC* Rising is an empowerment project for women*, trans­gender and non-binary people, who are facing inter­sec­tional dis­cri­mi­nation. By creating a safe® work and social club, including training pro­grams, we promote social, pro­fes­sional and eco­nomic advancement through an inter­sec­tional community.


Zur MEGA-Talkreihe „Shut Up And Listen!“

„Shut Up And Listen!“ ist eine Talkreihe, in der divers posi­tio­nierte Asiatisch-Deutsche Stimmen aus den Bereichen Medien, Kunst, Wissenschaft, Tanz, Aktivismus und Kultur zusammen-kommen, und über die Themen dis­ku­tieren, die uns bei unserem Projekt MEGA besonders am Herzen liegen: (medialer) Widerstand, Empowerment(-räume) und Selbstrepräsentation(en).

Wir laden dazu ein, einfach mal still zu sein und zuzu­hören, was unsere span­nenden Gäst*innen zu sagen haben, die im deut­schen Mainstream immer noch viel zu selten mit und in ihren viel­fäl­tigen und auch wider­sprüch­lichen Perspektiven gesehen, gehört und gefragt werden. Wir laden unsere Gäst*innen dazu ein, für sich selbst zu sprechen statt besprochen zu werden, ihre Analysen zu teilen statt ana­ly­siert zu werden, und sich in ihren unein­deu­tigen, mehr­fach­zu­ge­hö­rigen, brü­chigen, vor­läu­figen, stets in Bewegungen befind­lichen Subjektivitäten und Geschichten zu zeigen, statt in ste­reo­typen Bildern fest­ge­halten zu werden.

Projekt MEGA

„MEGA“ steht für „Media and Empowerment for German Asians“. Das Projekt hat zum Ziel, Asiatische Deutsche darin zu bestärken, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen auf­zu­ar­beiten, ein­zu­ordnen, zu erzählen und sichtbar zu machen. Das (mediale) Bild von Asiatisch-Deutschen Menschen soll durch selbst­be­stimmte Bilder und Beiträge besetzt und diver­si­fi­ziert werden. Im Rahmen des Projekts MEGA wird eine Kombination von unter­schied­lichen Bildungsformaten ent­wi­ckelt, um unter­schied­liche Bereiche medialer Repräsentation abzudecken.

Das Projekt MEGA wurde von 2020 bis 2024 durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.