korientation ist eine (post)migrantische Selbstorganisation und ein Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven mit einem gesellschaftskritischen Blick auf Kultur, Medien und Politik.
Zwei Jahre Pandemie heißt für „asiatisch“ gelesene Menschen in Deutschland und weltweit: Zwei Jahre, in denen rassistisch motivierte Attacken in öffentlichen Räumen – verbal und körperlich – massiv zugenommen haben. Begleitende Stichwortgeber sind deutsche Mainstream-Medien, die mit der Kulturalisierung der Viruskrankheit anti-asiatische rassistische Vorurteile (re-)aktivieren. Ihre Berichterstattung wurde und wird von Stimmen aus den betroffenen Communities kritisiert, darunter auch die Vereine korientation und die Neuen deutschen Medienmacher*innen.
In zwei Jahren Pandemie hat sich gleichzeitig viel Widerstand organisiert: Dazu gehören Hashtags wie #stopantiasianracism, Netzwerke wie „ichbinkeinvirus.org“, Mobilisierungen für Demonstrationen, offene Briefe, Impulse für kritische wissenschaftliche Forschung, Cross-Community-Support und Vernetzung von solidarischen Peer-Groups. Zusammengefasst: Asiatisch-Deutsche haben sich selbst-bewusst positioniert.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ziehen die Panelteilnehmer*innen Bilanz und diskutieren Potenziale sowie Visionen: Welche Diskurse und Dynamiken sind Ursachen für den Anstieg des anti-asiatischen Rassismus in der Pandemie? Wie haben „asiatisch“ bzw. ost-/südostasiatisch gelesene Menschen diese Entwicklungen wahrgenommen? Welche Formen von selbstorganisiertem Widerstand, Solidarität und Empowerment sind in und um Asiatisch-Deutsche und asiatisch-diasporische Communities entstanden? What‘s next?
Es werden Asiatisch-Deutsche bzw. asiatisch-diasporische Panelist*innen sprechen: Sie arbeiten aktivistisch, medienkritisch und wissenschaftlich an der Schnittstelle von Community Organizing und der Herstellung von kritischer Öffentlichkeit für antirassistische Themen.
Datum: Do, 25.11.2021, 19.00 – 21.00 Uhr (Livestream) Die Videodokumentation des Gesprächs findet Ihr hier: Youtube-Link: https://youtu.be/Ml-LTDoULAI
Cuso Ehrich (keine Pronomen) ist in sozialen Bewegungen aktiv und aktuell Bildungsreferent:in für Rassismus- und Machtkritik bei IDA-NRW. Seit 2018 gestaltet Cuso mit Xinan die Plattform und den Podcast DIASPOR.ASIA, in der sie an den Intersektionen von geschlechtlicher Identität, Klassenzugehörigkeit und Rassifizierung aus Asiatischen Perspektiven in Deutschland arbeiten.
Thủy-Tiên Nguyễn (keine Pronomen) ist eine queere Viet-Deutsche Person und arbeitet u.a. als politische*r Bildner*in und Tanztheaterpädagog*in. Arbeitsschwerpunkte sind hauptsächlich anti-asiatischer Rassismus, Empowerment, Queerness, Queerfeindlichkeit und Gender. Für korientation e.V. untersucht Thủy-Tiên Rassismus in der COVID-19-Berichterstattung und co-hostet den Podcast „The Asian Diasporic Talk“.
„Do(n’t) ask, do(n’t) tell – unsere Geschichten aus Ost und West selbst erzählen“
In diesem Workshop haben sich die Teilnehmenden mit ihren eigenen Geschichten sowie breiteren Fragen von Identität, Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und ‑definition und damit zusammenhängenden individuellen und gesellschaftlichen Konflikten beschäftigt. Während in der Konzept-Phase das Audio-Storytelling im Mittelpunkt stehen sollte, schälte sich im Zuge des Workshops eine multi-mediale Herangehensweise heraus, in der visuelle und auditive Elemente kombiniert wurden. Im Hinblick auf die anschließende Ausstellung wurde ein Präsentationsformat konzipiert, indem durch Postergestaltung eine Schaufensterausstellung vor Ort gestaltet sowie durch QR-Codes mit den medialen Inhalten im Internet verbunden werden konnte. Dieses zweiteilige Ausstellungskonzept ermöglichte es, an unterschiedlichen Orten und Zeiten die Arbeiten zu zeigen.
Beendet wurde das Workshop-Programm am 11.10.2021 mit einer geführten Stadttour durch das ehemalige „Chinesenviertel“ in Sankt Pauli, die die Geschichte chinesisch-deutscher Präsenzen im Kontext von Kolonialismus, Arbeitsmigration, Verfolgung im Nationalsozialismus in den Blick nahm und der Einordnung eigener Lebensrealitäten und ‑erfahrungen der Teilnehmenden in einen größeren Kontext von Migration und Machtverhältnissen diente.
Im Anschluss an den Workshop wurden die Ergebnisse im Sinne einer öffentlichen Erinnerungskultur beim Fluctoplasma-Festival 2021 im Kölibri in Form einer Schaufensterausstellung öffentlich zugänglich und hörbar gemacht. Sie waren zudem auf der Webseite des Fluctoplasma-Festivals bis zum 07.11.2021 abrufbar und wurden 2021 beim Community-Screening „Major Feelings“ und 2023 in der Ausstellung „zu(sammen)künfte“ des gleichnamigen Festivals von korientation gezeigt. .
Workshopleitung
Phương Thúy Nguyễn (Kulturwissenschaftlerin/politische Bildnerin) und Phương Thanh Nguyễn (Kommunikationsdesignerin u.a. im Bereich Film und Fotografie) haben 2017 zusammen mit Freund*innen die Werdauer Initiative gegen Rassismus‑W.I.R. gegründet. W.I.R. ist eine antirassistische Plattform für kritische Stimmen in Sachsen und organisiert Filmvorführungen, Workshops und mehr in und außerhalb der Schule.
Beide haben als Teil der Werdauer Initiative gegen Rassismus ihre Bezüge v.a. in Ostdeutschland, und möchten mit dem Workshop auch einen Austausch zwischen Asiatisch-Deutschen Menschen und BPoC mit Bezügen zu Asien aus Ost und West (konkret: Hamburg) initiieren.
fluctoplasma – Hamburgs Festival für Kunst, Diskurs und Diversität ist ein interdisziplinäres Kunstfestival, das zum zweiten Mal vom 21. bis zum 24. Oktober 2021 in Hamburg stattfindet und digital wie analog eine Bühne für artists of color schafft. Bei uns geht es um Kultur, Demokratie und Solidarität – fluctoplasma, das sind 96 Stunden für die fluide Stadtgesellschaft.
Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.
Im Kurzfilmworkshop wurde sowohl technisches und methodisches Wissen zur Erstellung eines Kurzfilms vermittelt als auch die praktische Umsetzung einer eigenen Kurzfilmidee ermöglicht. Leitend war dabei die Frage, wie wir mit einfachen filmischen Mitteln unsere Identitäten erforschen und unsere Geschichten sichtbar machen können? Dabei waren der Austausch und die Vernetzung mit der Workshopleitung sowie den weiteren Teilnehmenden ein wesentlicher Bestandteil des Programms.
Entstanden sind vier Kurzfilme „Kebebesan“, „The Wound“, „Giftmaking“, „Remember the Smoke“, die im Herbst 2021 im SİNEMA TRANSTOPIA von bi’bak bei einem öffentlichen Community-Screening vor Publikum gezeigt wurde. Im Anschluss an die Filmvorführungen fand ein Publikumsgespräch mit den Filmteams und der Workshopleitung statt.
Die Filme wurden außerdem 2023 im Rahmen der Ausstellung „zu(sammen)künfte“ des gleichnamigen Festivals von korientation gezeigt und sind auch auf dem korientation YouTube-Channel zugänglich.
Workshopleitung
Dieu Hao Do (*1986 Stadthagen) ist chinesisch-deutscher Autor- und Regisseur. Seine Filme erforschen postkoloniale Perspektiven auf Geschichtserinnerung des Amerikanischen Krieges in Vietnam. Mit seinem mittellangen Film AT THE END OF THE WORLD feierte er 2016 Première auf dem Filmfestival MAX OPHÜLS PREIS. Der Kurzdokumentarfilm DER GARTEN DES HERRN VONG folgte im Jahr darauf. Außerdem führte er Regie bei der Webserie JUST PUSH ABUBA (ZDF Das kleine Fernsehspiel). Sein Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF führten ihn zu rassismuskritischen Denken, Sprechen und Handeln. Mit dem Ziel neue BIPOC Stimmen fürs Erzählen zu empowern, leitet er Filmworkshops und engagiert sich als Mentor. Er ist aktives Mitglied der gemeinnützigen Initiative BERLIN ASIAN FILM NETWORK (BAFNET), die sich seit 2012 für differenzierte Repräsentationen asiatisch-deutscher Lebensrealitäten in Film und Fernsehen engagiert.
Monica Vanesa Tedja (she/her, 1991: Jakarta, Indonesien) ist eine chinesisch-indonesische Filmemacherin, die in ihren Filmen Fragen rund um die Identität von Minderheiten stellt. Dabei zeichnen sich ihre Filme durch eine intime Charakterarbeit aus, die zu gleichen Teilen Humor und Pathos enthalten. Bereits einer ihrer ersten Kurzfilme How to Make a Perfect Xmas Eve (2013) überzeugte den Indonesian Film Director’s Club und gewann beim XXI. Short Film Festival den Preis für den besten Film. 2015 folgte Sleep Tight, Maria, der im selben Jahr als bester Film beim France Film Festival in Indonesien ausgezeichnet wurde. Diese Filme festigten ihren Status als eine von Indonesiens aufstrebenden unabhängigen Filmemacherinnen, die sich nicht scheuen, ihre Linse auf Erzählungen zu richten, die in dem Land selten erforscht werden. 2015 zog sie nach Berlin, um an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF den Masterstudiengang Filmregie zu absolvieren. DEAR TO ME ist ihr Abschlussfilm und erhielt 2021 den Preis für den besten Kurz- und Animationsfilm beim FIRST STEPS Award. Monica ist darüber hinaus ein aktives Mitglied von Soydivision - ein performatives Kunstkollektiv, das von in Berlin lebenden Indonesiern gegründet wurde und sich an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus positioniert.
18.03.2021 Anja Backhaus, Radio WDR 5 „Neugier genügt“: Unsere wissenschaftliche Referentin Kimiko Suda hat am ein Radiointerview zum Thema „Ich bin kein Virus – Anti-asiatischer Rassismus“ gegeben. Dabei spricht Kimiko über die wissenschaftliche Forschung zum Thema anti-asiatischer Rassismus in Deutschland, die derzeit erst in ihren Anfängen steht und stellt die ersten Ergebnisse einer Pilotstudie zu Anti-asiatischem Rassismus in der Corona-Pandemie vor. Gleichzeitig wird die gesellschaftliche Bedeutung und Relevanz, anti-asiatischen Rassismus zu verstehen und zu bekämpfen, nicht nur mit dem Blick auf die jüngsten Ereignisse in den USA deutlich, in denen ein weisser Mann in Atlanta acht Menschen getötet hat, darunter sechs asiatische Frauen. Auch in Deutschland existiert anti-asiatischer Rassismus nicht erst seit der Corona-Pandemie, und auch nicht erst seit den Pogromen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen in den 1990ern. Es ist daher überfällig, dass sich die Politik und Personen des öffentlichen Lebens sichtbar gegen anti-asiatischen Rassismus und andere Formen rassistischer Diskriminierung positionieren und deutlich dagegen aussprechen.
Dieser Workshop richtete sich sowohl an Personen, die noch keinen Podcast betreiben, als auch an diejenigen, die ihren Podcast in Gemeinschaft besprechen und eine neue Perspektive erhalten wollen. Inhaltliche Schwerpunkte waren Projektkonzeption, Projektmanagement, Möglichkeiten der Kooperationen, Vernetzungsmöglichkeiten und Öffentlichkeitsarbeit. Für die Leitung des Workshops wurde Cuso Ehrich gewonnen und damit eine Asiatisch-Deutsche Person mit viel Erfahrung im Bereich selbstorganisiertem Podcast und Community-Arbeit. Der inhaltliche Austausch und die Vernetzung mit Workshopleitung und Teilnehmenden waren ein zentraler Bestandteil des Programms.
Workshopleitung
Der Workshop wird von Cuso geleitet.
Cuso Ehrich (keine Pronomen) ist seit 2013 in sozialen Bewegungen aktiv und aktuell Bildungsreferent*in bei IDA-NRW. Seit 2018 gestaltet Cuso mit Xinan die Plattform und den Podcast Diaspor.Asia, in der sie an den Intersektionen von geschlechtlicher Identität, Klassenzugehörigkeit und Rassifizierung aus Asiatischen Perspektiven in Deutschland arbeiten.
Im Rahmen des CLINCH – ein Festival für künstlerische, theoretische und aktivistische Auseinandersetzung von Schwarzen Menschen, People of Color und (Post)Migrant*innen haben wir die Filme „My German Boyfriend“ (Wayne Yung, 2004, 19 min) und „Beer! Beer!“ (Popo Fan, 2019, 17 min) gezeigt. Beide Filme liegen 15 Jahre auseinander und eröffneten so einen Blick auf die verschiedenen Herangehensweisen zweier Generationen im Umgang mit rassifizierten Klischees von asiatischen schwulen Männern. Im anschließenden Gespräch wurde die Doppelrolle von Filmemacher*innen als begehrte und begehrende Subjekte, sowie das Potential eines neu ausgerichteten Blicks des Begehrens für sozialen Wandel diskutiert.
Ein schwuler Chinesisch-Kanadier auf der Suche nach dem idealen Liebhaber. Eine Komödie über vermeintliche kulturelle Identitäten, ein Tagebuch über migrantische Isolation und ein Liebesbrief.
„Beer! Beer!“ ist eine antiromantische Komödie, die am frühen Morgen nach einer wilden Party in Berlin spielt. Während Tao, ein Chinese, und Sebastian, ein Deutscher, sich immer näherkommen, verändert eine Matratze plötzlich alles …
Gespräch in englischer Lautsprache. Filme auf Deutsch und Englisch
Die Kurzfilmscreenings waren eine Kooperation von korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. und dem CLINCH Festival Hannover.
CLINCH ist ein Festival für künstlerische, theoretische und aktivistische Auseinandersetzung von Schwarzen Menschen, People of Color und (Post)Migrant*innen. Bei CLINCH ringen die Besucher*innen miteinander und füreinander um emanzipatorische antirassistische und antidiskriminierende Perspektiven. CLINCH setzt sich für postkoloniale und (post)migrantische Auseinandersetzung, Selbstorganisierung und Sichtbarkeit ein.
CLINCH ist intersektional. CLINCH ist radikal. CLINCH ist empowernd.
Das dritte CLINCH Festival fand vom 5.–8. November 2020 im Kulturzentrum Pavillon in Hannover statt: Vier Tage Festival mit Workshops, Performances, Diskussionen, Lesungen, Konzerten, Raum für Empowerment und experimentellen Formaten.
Wir stellen die Ergebnisse der vom Bündnis #VielfaltImFilm initiierten Online-Umfrage vor, an der über 6.000 Filmschaffende in ihren 440 Berufen teilnahmen. Damit liegen nun erstmals umfassende Daten zu ihren Erfahrungen bzgl. Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera vor. Die Ergebnisse von Vielfalt im Film deuten darauf hin, dass Diskriminierung die deutsche Filmbranche durchzieht und die Teilhabe von Filmschaffenden mit unterschiedlichen Vielfaltsbezügen einschränkt. Unsere Ergebnisse gelten als Basis für Handlungsempfehlungen, die die Entwicklung eines inklusiven und gerechten Arbeitsumfeldes in der Filmbranche vorantreiben wollen.
Max Weiland, Geschäftsleitung uns* LGBTQIA+ Talentagentur
Tobias Lehmann, Kameramann
Manuela Wisbeck, Schauspielerin
Chun Mei Tan, Schauspielerin, Agentin und Business Coach
Juan Vivanco, Wissenschaftler
Jonathan Kwesi Aikins, Schauspieler
Judyta Smykowski, Journalistin
Dieu Hao Do, Regisseur
SHERI HAGEN, Schauspielerin, Regisseurin und Filmproduzentin
Jerry Kwarteng, Schauspieler
Deniz Yildirim, Wissenschaftlerin
Prof. Dr. Skadi Loist, Professor*in für Produktionskulturen
Künstlerische Leitung / Produktion: Séverine Lenglet (Citizens For Europe) Kamera / Schnitt : Gábor Hollós Ton /Licht: Bär in Mind VFX / Colorist: DERAVEN AVMusik: Erik Siefken Gebärdesprache-Dolmetschen: Eyk Kauly# Audiodeskription: Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH in Koproduktion mit 48hearts productions Sprecherin: Susanne Hauf
Vielen Dank für die Unterstützung:
Studio Emanuelf
Júlia Erő
Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen Berlin / Brandenburg e.V.
Barbara Fickert (Kinoblindgänger)
Jan Meuel (DBSV: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V.)
KOPF, HAND und FUSS gGmbH
Förderer:innen:
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS), Bundesagentur für Arbeit: ZAV – Zentrale Auslands- undFachvermittlung, Bündnis 90/Die Grünen – Landtag Bayern, Constantin Film, FilmFernsehFonds Bayern, HessenFilm und Medien, Kulturwerk Bild-Kunst, MFG Filmförderung Baden-Württemberg, Netflix, Pensionskasse RundfunkUnterstützer:innen: Bundesverband Casting Deutsche Akademie für Fernsehen e.V. Deutsche Filmakademie Erich Pommer Institut Indiefilmtalk Podcast Neue deutsche Medienmacher @Produzentenallianz #Produzentenverband @Spitzenorganisation-der-Filmwirtschaft-e-V-SPIO #themis_vertrauensstelle Verband Deutscher Drehbuchautoren VÖFS – Verband Österreichischer FilmschauspielerInnen
von Kimiko Suda, Sabrina J. Mayer, Christopher Nguyen
Antiasiatischer Rassismus existiert nicht erst seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Basierend auf tatsächlichen und imaginierten Besuchen Asiens,[1] haben seit dem 13. Jahrhundert Europäer*innen Narrative konstruiert und verbreitet, die bis heute wirkmächtig sind. In ihnen erscheinen Asiat*innen als „anders“, „exotisch“ und „gefährlich“.[2] Auch in Deutschland lässt sich anhand von historischen Beispielen eine klare Kontinuität und Systemimmanenz von antiasiatischem Rassismus aufzeigen.[3]
So wurde beispielsweise die Errichtung der deutschen Kolonie Kiautschou 1897 zeitgenössisch mit der angeblichen Überlegenheit der Deutschen gegenüber den Chines*innen innerhalb eines rassistischen Systems und dem Ziel der christlichen Missionierung und sogenannten Zivilisierung „im Namen einer höheren Gesittung“ legitimiert.[4] Wenige Jahre später, am 27. Juli 1900, argumentierte Kaiser Wilhelm II. in seiner „Hunnenrede“ zum Abschied deutscher Marinesoldaten, die zur Bekämpfung des „Boxeraufstands“ (1899–1901) nach China geschickt wurden, dass die Chines*innen mit ihrem Akt des Widerstands gegen die Kolonialmächte ihr Recht auf Leben verwirkt hätten. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialist*innen waren auch die damals in Deutschland lebenden Chines*innen unmittelbar von der NS-Rassenpolitik betroffen: Sie wurden ausgewiesen oder in Konzentrations- und Zwangsarbeiterlager verschleppt und dort ermordet.[5]
Als schwerwiegendste Fälle antiasiatischer Gewalt nach 1945 sind die Pogrome in Hoyerswerda 1991 und Rostock-Lichtenhagen 1992 in das kollektive Gedächtnis asiatischer Deutscher eingegangen. Wohngebäude, in denen eine größere Anzahl von Vietnames*innen lebte, wurden unter den Augen applaudierender Zuschauer*innen von gewalttätigen Rechtsradikalen angegriffen. Die Polizei wartete in beiden Fällen tagelang, bis sie geringfügig eingriff. Die verantwortlichen Politiker*innen kapitulierten vor der rechten Gewalt und ließen in beiden Fällen die Angegriffenen evakuieren, statt für die Verhaftung der Angreifer*innen zu sorgen. Die Pogrome von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen sind dabei nicht nur als eine Folge der Vereinigungspolitik einzuordnen, sondern als Ausdruck einer kontinuierlichen Existenz von Rassismus in der deutschen Bevölkerung.[6]
Eine Anerkennung dieser spezifischen Form struktureller Diskriminierung erfolgte jedoch erst in jüngster Zeit. Beispielsweise sind die rassistisch motivierten Morde an Nguyen Ngọc Chau und Do Anh Lan, die am 20. August 1980 in Hamburg bei einem von Rechtsterroristen verübten Brandanschlag starben, bis heute kaum bekannt.[7] Während die Pogrome in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen noch als situationsbezogene „Fremdenfeindlichkeit“ gegenüber „Ausländer*innen“ galten, wird im Kontext der Corona-Pandemie, die weltweit mit steigender rassistischer Diskriminierung und Übergriffen auf asiatisch gelesene Menschen einherging, nun vermehrt über antiasiatischen Rassismus in Deutschland gesprochen.
Asiatisch gelesene Menschen in Deutschland sind in widersprüchlicher Weise sowohl von positivem als auch negativem Rassismus betroffen. Einerseits werden sie vielfach als „Vorzeigemigrant*innen“ beschrieben und gegen andere (post)migrantische Gruppen ausgespielt; andererseits werden sie als homogene Masse dargestellt, von der eine Gefahr für die Weiße[8] Mehrheitsgesellschaft ausgehe. Antiasiatischer Rassismus in Deutschland umfasst unterschiedliche Formen von Gewalt. Diese reichen von verbalen Mikroaggressionen über strukturelle Diskriminierung bis hin zu körperlichen Angriffen und Morden. In Kitas und Schulen werden Kinder in Lehrbüchern und bei Festen mit rassifizierten Missrepräsentationen von „asiatischen Körpern“ und „asiatischer Kultur“ konfrontiert.[9] Dabei unterscheiden sich die in Populärkultur und medialer Berichterstattung weit verbreiteten rassifizierten Zuschreibungen auch nach Geschlecht: So werden asiatisch gelesene Frauen sexualisiert, exotisiert und infantilisiert, Männer dagegen desexualisiert und feminisiert.[10]
Diese bereits bestehenden Muster verstärkten sich im Kontext der Corona-Pandemie. So berichten asiatisch gelesene Menschen vermehrt von körperlichen Übergriffen im öffentlichen Raum und fühlen sich physisch und sozial gemieden.[11] Um diese und ähnliche Entwicklungen wissenschaftlich zu erfassen, sammelt das Kooperationsprojekt „Soziale Kohäsion in Krisenzeiten. Die Corona-Pandemie und anti-asiatischer Rassismus in Deutschland“ seit August 2020 Daten über die gesellschaftliche Wahrnehmung von asiatisch gelesenen Menschen und die Auswirkungen der Pandemie auf diese Wahrnehmungen. Unser Beitrag nutzt die Ergebnisse einer dabei Ende August 2020 umgesetzten Umfrage, um antiasiatischen Rassismus in Deutschland anhand von aktuellen Beispielen zu skizzieren, diese mit historischen Entwicklungen zu verknüpfen sowie Leerstellen hinsichtlich der Prävention, Dokumentation und Bekämpfung von antiasiatischem Rassismus in Deutschland aufzuzeigen.[12]
Geschichten asiatischer Migration
Asien ist der größte und einwohnerstärkste Erdteil, der durch eine Vielzahl von Migrationsströmen geprägt ist. Daher stellt sich die Frage, von wem die Rede ist, wenn wir über „Asiat*innen“ sprechen. Menschen aus Westasien, etwa aus Iran, werden in Deutschland eher als muslimisch denn als asiatisch wahrgenommen, Menschen aus Zentralasien eher mit der ehemaligen Sowjetunion verknüpft. Hinsichtlich des antiasiatischen Rassismus unterscheiden sich die Stereotypen und Vorurteile wiederum zwischen Südasien (zum Beispiel Indien), Südostasien (zum Beispiel Indonesien) und Ostasien (zum Beispiel China). Antiasiatischer Rassismus ist dabei kontextabhängig – er unterscheidet sich etwa in Großbritannien und Deutschland – und historisch gewachsen. Vielfach wird er über einzelne, medial präsente Herkunftsländer vermittelt. Auf die Frage, welche Gruppen man mit Personen aus Asien verbinde, antworteten in unserer Befragung 75 Prozent der Befragten mit Personen aus China, 46 Prozent mit Personen aus Japan und 13 bis 15 Prozent jeweils mit Personen aus Thailand, Südkorea, Indien und Vietnam. Westasiatische Länder wie Iran und Afghanistan wurden von weniger als zwei Prozent genannt und nur geringfügig mit Asien assoziiert.
Die potenziell von antiasiatischem Rassismus betroffene soziale Gruppe in Deutschland besteht aus unterschiedlichen Generationen und ist heterogen in Hinsicht auf sozioökonomische Hintergründe und Migrationsgeschichten. Die beiden Gruppen, die am ehesten mit Ländern aus Asien verbunden wurden, sind dabei nicht die zahlenmäßig stärksten Gruppen – Personen aus Japan sind zahlenmäßig deutlich weniger vertreten als Personen aus Vietnam (Tabelle).
Ein wichtiger Teil asiatischer Migrationsgeschichten ist die staatlich organisierte Arbeitsmigration in die Bundesrepublik seit Ende der 1950er Jahre. Neben einigen Hundert japanischen und 8.000 koreanischen Bergarbeitern immigrierten ab 1966 auch mehr als 10.000 koreanische Krankenschwestern. Weitere Krankenschwestern aus Indien, Indonesien und den Philippinen folgten.[13] Als sich nach dem Anwerbestopp 1973 die Rücksendeabsicht der Bundesregierung abzeichnete, erkämpfte die Koreanische Frauengruppe in Deutschland mit einer Unterschriftenaktion 1978 erfolgreich ihr Bleiberecht.[14] Seit dem 1. März 2020 werden im Rahmen des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes medizinische Pflegekräfte aus den Philippinen und Vietnam angeworben, erneut ohne die rechtliche Perspektive auf dauerhafte Niederlassung. Die Geschichte der Diskriminierung asiatischer Arbeitsmigrant*innen droht, sich zu wiederholen.
Zusätzlich migrierten vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs und der vietnamesischen Wiedervereinigung ab 1975 über 40.000 Geflüchtete aus Vietnam in die Bundesrepublik. Tausende waren mit Booten über das Südchinesische Meer geflüchtet und wurden daher als „Boat People“ bezeichnet. Als Kontingentflüchtlinge erhielten sie und nachgezogene Familienmitglieder einen unbefristeten Aufenthaltstitel.[15]
Ein weiterer Teil kollektiver vietnamesischer Migrationsgeschichte ist die von der DDR staatlich organisierte Arbeitsmigration ab 1980. Die Vertragsarbeiter*innen, darunter ein Drittel Frauen, waren im Maschinenbau sowie in der Leicht- und Schwerindustrie beschäftigt. Sie sollten, ähnlich wie die Arbeitsmigrant*innen in der Bundesrepublik, für eine festgelegte Zeit dort arbeiten und sich nicht dauerhaft niederlassen. 1989 lebten und arbeiteten fast 60.000 vietnamesische Vertragsarbeiter*innen in der DDR. Bilaterale Abkommen wurden in geringerem Umfang auch 1982 mit der Mongolei sowie 1986 mit China und Nordkorea abgeschlossen.[16] Nach der Wende blieben knapp ein Drittel der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen in Deutschland, viele von ihnen kämpften jahrelang um Aufenthaltsgenehmigungen und ihre Existenzsicherung, bis 1997 mit der zweiten Bleiberechtsregelung im deutschen Ausländergesetz eine rechtliche Grundlage dafür geschaffen wurde.[17]
Die Geschichte der chinesischen Communities in Deutschland ist insbesondere für die Metropolen Hamburg und Berlin seit dem Ende des 19. Jahrhunderts dokumentiert. Um 1900 arbeiteten mehrere Tausend chinesische Heizer und Seeleute auf deutschen Dampfschiffen und ließen sich ab 1919 in Hamburg nieder, eröffneten Geschäfte, Restaurants und gründeten Familien. In den 1920er und 1930er Jahren studierten prominente chinesische Intellektuelle wie zum Beispiel der spätere Premierminister Zhou Enlai in Berlin.[18] Nach dem Beginn der Reform- und Öffnungspolitik in der Volksrepublik China unter Deng Xiaoping kamen ab 1980 immer mehr chinesische Studierende nach Berlin, gegenwärtig stellen Chines*innen an vielen deutschen Universitäten die größte Gruppe an ausländischen Studierenden.[19] Zudem leben Kulturschaffende, Wissenschaftler*innen und Geschäftsleute aus der Volksrepublik, Taiwan und Hongkong insbesondere in Berlin und haben dort Strukturen zur kulturellen Selbstrepräsentation wie das „Times Art Center“ etabliert, die für die Etablierung von Gegenperspektiven zu rassistischen Narrativen notwendig sind.
Antiasiatischer Rassismus und Covid-19
Die Verstärkung von antiasiatischem Rassismus im Kontext der Corona-Pandemie lässt sich vor dem Hintergrund (post)kolonialer Narrative zu „Asien“ historisch einordnen. Seit dem 19. Jahrhundert wird die „Gelbe Gefahr“ mit der Entstehung und Verbreitung von Epidemien wie der Pest, in der jüngeren Vergangenheit mit Infektionskrankheiten wie Sars (severe acute respiratory syndrome) verknüpft.[20] Das biologisch-medizinische Phänomen einer Pandemie wird rassifiziert und kulturalisiert; Ess‑, Wohn- und Hygienegewohnheiten werden als Teil einer imaginierten „asiatischen Kultur“ für die Entstehung und Verbreitung von Pandemien verantwortlich gemacht. Der historische und der aktuelle Diskurs unterscheiden sich jedoch in einem Aspekt: Während China früher als „traditionell“, „unzivilisiert“ und „unterentwickelt“ eingeordnet wurde, wird das Land inzwischen als eine für Europa ökonomisch, geopolitisch und technisch gefährliche Konkurrenz bewertet.[21]
Wenn also der „Spiegel“ seine Ausgabe zur Corona-Pandemie am 1. Februar 2020 mit dem Schriftzug „Made in China. Wenn die Globalisierung zur tödlichen Gefahr wird“ in gelber Farbe betitelt, drängen sich Vergleiche zu kolonialen Narrativen unmittelbar auf. Ähnliche Zuschreibungen erfolgten auch in anderen deutschsprachigen Medienbeiträgen zu Covid-19 implizit oder explizit.[22] Auf der Straße und im Internet wird asiatisch gelesenen Menschen zudem willkürlich ein „Chinesischsein“ zugeschrieben, um sie auf eine vermeintlich niedrigere soziale Position zu verweisen beziehungsweise ihnen eine Existenz in Deutschland abzusprechen. Auch die Erinnerungstafel für chinesische NS-Opfer in der Hamburger Schmuckstraße, in deren Nachbarschaft sich in den 1920er und 1930er Jahren das „Chinesenviertel“ Hamburgs befand, wurde nach dem Beginn der Corona-Pandemie von Unbekannten stark beschädigt.[23] Als Reaktion auf diese antiasiatischen Narrative und Übergriffe bildete sich aber auch medialer Widerstand. So ging beispielsweise im Mai 2020 die von asiatisch gelesenen Menschen initiierte interaktive, digitale Plattform „Ich bin kein Virus“ online.[24]
Die seit dem Beginn der Pandemie von asiatisch gelesenen Menschen erlebten Ausgrenzungen sind keine Einzelfälle. So ist es in Anbetracht der stark auf China fokussierten medialen Diskussion nicht überraschend, dass etwa 29 Prozent der Befragten die Verantwortlichkeit für die Corona-Pandemie zumindest teilweise in Asien – und dort insbesondere in China – sehen. Diese Einschätzung kann nicht ohne weitere Informationen als antiasiatischer Rassismus eingestuft werden, weist jedoch auf eine deutliche Verknüpfung der Pandemie mit Asien hin. Eine explizitere Verbindung zwischen negativen Stereotypen und zugeschriebener Verantwortlichkeit zeigt sich in der Annahme, dass asiatische Essgewohnheiten, etwa der vermutete Konsum von Fledermäusen, und mangelnde Hygienebedingungen, zum Beispiel durch sogenannte wet markets, auf denen Obst und Gemüse, frisch hergestellte Lebensmittel wie Nudeln, Sojaprodukte und Brotfladen, Fisch und Fleisch, zum Teil auch lebendes Geflügel und Seetiere verkauft werden, zum Ausbruch der Pandemie geführt hätten. Diese Wahrnehmung haben immerhin zehn Prozent aller Befragten.
In unserer Umfrage zeigte sich zudem, dass asiatisch gelesene Menschen (weiterhin) oft als „Vorzeigemigrant*innen“ wahrgenommen werden. Während wir substanzielle Differenzen in der Wahrnehmung von muslimischen Menschen und Deutschen ohne Migrationshintergrund finden, gibt es grundsätzlich keinen statistisch sicheren Unterschied zwischen der Beurteilung von asiatisch gelesenen Menschen und Deutschen ohne Migrationshintergrund. Durch die Pandemie scheint sich dieses Verhältnis zu ändern. So zeigen unsere Ergebnisse, dass Menschen, die die Verantwortung für die Pandemie in Asien verorten, asiatisch gelesene Menschen auch innerhalb Deutschlands grundsätzlich negativer wahrnehmen. Obwohl dabei keine klare kausale Abfolge zwischen der Zuschreibung der Verantwortlichkeit und negativen Wahrnehmungen getestet werden konnte, legen die Ergebnisse nahe, dass der Kontext der Pandemie antiasiatischen Rassismus aktiviert oder zumindest sichtbar(er) gemacht hat.
Neben Veränderungen der allgemeinen Wahrnehmung von asiatisch gelesenen Menschen interessierte uns auch, inwiefern die Corona-Pandemie den alltäglichen Umgang miteinander verändert hat. Deshalb wurden auch Alltagssituationen analysiert, etwa die Platzwahl in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dabei wurden die Befragten mit der Situation konfrontiert, zwischen einem Platz neben einem asiatisch und einem als der „Normalbevölkerung“ angehörig gelesenen Menschen auswählen zu können.
Auch hier zeigte sich, dass die Corona-Pandemie das Verhalten der Menschen beeinflusst. Konfrontiert mit der Alltagssituation vor der Pandemie, wählten 51 Prozent aller Befragten den „asiatischen“ Sitznachbarn. Diese Auswahl lässt sich von einer zufälligen Entscheidung statistisch nicht unterscheiden, sodass – im Gegensatz zur Wahl anderer Sitznachbarn mit Migrationshintergrund[25] – keine klaren Ausgrenzungsmuster identifiziert werden können. Anders verhält es sich unter Corona-Bedingungen. Waren Menschen mit Masken abgebildet, wählten nur noch 46 Prozent aller Befragten den Sitzplatz neben den asiatisch gelesenen Menschen, sodass ein Vermeidungsverhalten identifiziert werden kann. Dieses Verhalten war besonders unter Menschen, die der AfD nahestehen, präsent. Sie bevorzugten unter Corona-Bedingungen zu fast 70 Prozent einen Weißen Sitznachbarn, während im Szenario ohne Maske dieser Anteil bei 53 Prozent liegt.
Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, wie widersprüchlich, heterogen, aber auch fragil und kontextabhängig die Wahrnehmung asiatisch gelesener Menschen in der deutschen Gesellschaft ist. Im Vergleich zu anderen (post)migrantischen Gruppen erleben sie weniger häufig direkte Ablehnung und Ausgrenzung und werden von der „Normalbevölkerung“ positiver wahrgenommen. Die Ergebnisse zeigen aber auch, wie unsicher dieser Zustand ist. Bestehende Vorurteile und Ablehnungen können in realen oder imaginären Krisensituationen schnell aktiviert werden und zu kleinen und großen Ausprägungen von antiasiatischem Rassismus führen.
Ausblick
Die strukturelle Basis von Rassismus in der deutschen Gesellschaft lässt vermuten, dass auch zukünftig mit Ausbrüchen kollektiver antiasiatischer rassistischer Gewalt gerechnet werden muss.
Das Fortwähren von rassifizierten Zuschreibungen und deren Wirkungsweisen lässt sich unter anderem auf den Mangel an inhaltlicher und personeller Diversität in Institutionen zurückführen. Dieser besteht insbesondere in Hinsicht auf die Repräsentation von asiatischer Migration in der Wissenschaft, in Bildungsinstitutionen und ‑formaten, in den Medien und in der Kultur. Ohne die Schließung dieser Leerstellen lässt sich auch keine Sensibilisierung der Öffentlichkeit gegenüber antiasiatischem Rassismus nachhaltig gestalten, da sich kein Grundwissen etablieren kann. Zudem wurde die deutsche Kolonialpolitik in China zwar zum Teil wissenschaftlich untersucht,[26] jedoch politisch nicht aufgearbeitet.
Knapp zwei Wochen nach den rassistisch motivierten Morden in Hanau am 19. Februar 2020 wurde beim elften Integrationsgipfel im Bundeskanzleramt die Einrichtung eines Kabinettsausschusses gegen Rechtsextremismus und Rassismus beschlossen. Die Interessen der asiatisch-deutschen Communities sind durch den Verein „Korientation“ in der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen in diesem Ausschuss vertreten. Diese Vertretung ist ein erster Schritt einer Repräsentation auf der bundespolitischen Ebene.
Knapp eine Million asiatische Deutsche und Asiat*innen leben in Deutschland und sind potenziell von antiasiatischem Rassismus betroffen. Antiasiatischer Rassismus ist dabei nicht nur für asiatisch-gelesene Menschen relevant, sondern Teil und Symptom eines gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Systems. Dieses wird von hier lebenden Menschen vor dem Hintergrund eines spezifischen historischen Kontextes reproduziert. Die Verstärkung der Diskriminierung von asiatisch gelesenen Menschen in Zeiten der Corona-Pandemie macht eine öffentliche Positionierung von politischen Handlungsträger*innen und letztlich jeder Person, die Zeug*in einer Diskriminierung wird, notwendig. Weitere Studien und eine systematische Dokumentation von antiasiatischem Rassismus sind zudem unabdingbar, um diesen wirkungsvoller bekämpfen zu können.
Wir danken Noa K. Ha und Jonas Köhler für die hilfreichen Anregungen und Kommentare zu diesem Beitrag.
Fußnoten
1 Die Begriffe „Asien“ und „asiatisch“ werden sowohl als Kenntlichmachung einer Imagination Europas bzw. als Fremdzuschreibung durch Europäer*innen und andere Personen als auch für Menschen genutzt, die sich selbst als „asiatisch“, „asiatische Deutsche“ oder „asiatisch-diasporisch“ bezeichnen.
2 Vgl. Michael Keevak, Becoming Yellow. A Short History of Racial Thinking, Princeton–Oxfordshire 2011.
3 Rassismus wird in diesem Beitrag nicht als persönliche oder politische Einstellung, sondern als „institutionalisiertes System, in dem soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Beziehungen für weißen Alleinherrschaftserhalt wirken“, verstanden. Noah Sow, Rassismus, in: Susan Arndt/Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.), (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk, Münster 2019, S. 37.
4 Zit. nach Mechthild Leutner/Harald Bräuner, „Im Namen einer höheren Gesittung“. Die Kolonialperiode, 1897–1914, in: Mechthild Leutner/Dagmar Yü-Dembski (Hrsg.), Exotik und Wirklichkeit. China in Reisebeschreibungen vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 1990, S. 41–52.
5 Vgl. Kien Nghi Ha, Chinesische Präsenzen in Berlin und Hamburg bis 1945, in: ders. (Hrsg.), Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond, Berlin–Hamburg 2012, S. 280–287; Dagmar Yü-Dembski, Chinesenverfolgung im Nationalsozialismus. Ein weiteres Kapitel verdrängter Geschichte, in: Bürgerrechte & Polizei 3/1997, S. 70–76.
6 Vgl. Noa K. Ha, Vietdeutschland und die Realität der Migration im vereinten Deutschland, in: APuZ 28–29/2020, S. 30–34; Dan Thy Nguyen, Rechte Gewalt, die DDR und die Wiedervereinigung, in: Bengü Kocatürk-Schuster et al. (Hrsg.), Unsichtbar. Vietnamesisch-Deutsche Wirklichkeiten, Köln 2017, S. 6–23.
10 Zum aktuellen Kontext vgl. Sumi K. Cho, Converging Stereotypes in Racialized Sexual Harassment. Where the Model Minority Meets Suzie Wong, in: The Journal of Gender, Race and Justice 1/1997, S. 178–211. Zu historischen Entwicklungen vgl. Mechthild Leutner, „Schlitzäugige Schöne“ und „gehorsame Dienerin des Mannes“. Deutsche Bilder von chinesischen Frauen in der Kolonialperiode, in: dies./Marianne Bechhaus-Gerst (Hrsg.), Frauen in den deutschen Kolonien, Berlin 2009, S. 194–204.
12 Wir bedanken uns bei Jonas Köhler für die tatkräftige Hilfe bei der Kodierung.
13 Vgl. Urmila Goel, Wer sorgt für wen auf welche Weise? Migration von Krankenschwestern aus Indien in die Bundesrepublik Deutschland, in: Beate Binder et al. (Hrsg.), Care: Praktiken und Politiken der Fürsorge. Ethnographische und geschlechtertheoretische Perspektiven, Opladen 2019, S. 97–109; Florian Pölking, Schlaglichter auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ehemaliger koreanischer Bergarbeiter und Krankenschwestern in Deutschland, in: Yong-Seoun Chang-Gusko/Nataly Jung-Hwa Han/Arnd Kolb (Hrsg.), Unbekannte Vielfalt. Einblicke in die koreanische Migrationsgeschichte in Deutschland, Köln 2014, S. 42–69; You Jae Lee/Sun-ju Choi, Umgekehrte Entwicklungshilfe. Die koreanische Arbeitsmigration in Deutschland, in: Kölnischer Kunstverein et al. (Hrsg.), Projekt Migration, Köln 2005, S. 735–742.
15 Vgl. Phi Hong Su/Christina Sanko, Vietnamesische Migration nach Westdeutschland. Ein historischer Zugang, in: Kocatürk-Schuster et al. (Anm. 6), S. 6–23.
16 Vgl. Mike Dennis, Vietnamesische Migration in den 1980er Jahren: Arbeiten in einem kommunistischen Paradies, in: Kocatürk-Schuster et al. (Anm. 6), S. 78–97; Ann-Judith Rabenschlag, Arbeiten im Bruderland. Arbeitsmigranten in der DDR und ihr Zusammenleben mit der deutschen Bevölkerung, 15.9.2016, http://www.bpb.de/233678«.
17 Vgl. Karin Weiss, Vietnamesische „Vertragsarbeiter*innen“ der DDR seit der deutschen Wiedervereinigung, in: Kocatürk-Schuster et al. (Anm. 6), S. 111–125.
18 Vgl. Kien Nghi Ha, Chinesische Präsenzen in Berlin und Hamburg bis 1945, in: ders. (Hrsg.), Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond, Berlin–Hamburg 2012, S. 280–287.
19 Im Wintersemester 2018/2019 gab es an Hochschulen in Deutschland 42676 Studierende aus China. Vgl. Statista, Anzahl der ausländischen Studierenden an Hochschulen in Deutschland im Wintersemester 2018⁄19 nach Herkunftsländern, Oktober 2019, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/301225«.
21 Vgl. Christos Lynteris, Yellow Peril Epidemics: The Political Ontology of Degeneration and Emergence, in: Franck Billé/Sören Urbansky (Hrsg.), Yellow Perils. China Narratives in the Contemporary World, Honolulu 2018, S. 35–59
25 So würden z.B. nur 44 Prozent aller Befragten einen Schwarzen statt einen Weißen Sitznachbarn auswählen. „Schwarz“ wird hier großgeschrieben, um auf die Selbstbezeichnung der Schwarzen Menschen in Deutschland und, ebenso wie beim Wort „Weiß“, auf die Konstruiertheit von Ethnizität zu verweisen.
26 Für einen Überblick vgl. Mechthild Leutner, Kiautschou: Deutsche „Musterkolonie“ in China?, in: Ulrich van der Heyden/Joachim Zeller (Hrsg.), „… Macht und Anteil an der Weltherrschaft“. Berlin und der deutsche Kolonialismus, Münster 2005, S. 203–212.
„The Bubbly T’s“ teilen heute den Radiobeitrag der Ini Postmigrantisches Radio zum ersten Jahrestag von Hanau.
„Wir, das ist die Initiative Postmigrantisches Radio, möchten einen Teil dazu beitragen, das Gedenken und Erinnern an die Menschen, die beim Terroranschlag in Hanau am 19. Februar ums Leben kamen, für alle Menschen möglich sein kann und nicht vergessen wird. Wir möchten auch dazu beitragen, dass die Wünsche und die politischen Forderungen der Angehörigen und Betroffenen erfüllt werden. Dafür haben wir einen Radio Beitrag zusammengestellt, mit dem wir erinnern wollen, dass der 19. Februar kein normaler Tag für die meisten Menschen in Deutschland mehr sein wird. Wir bitten euch, wenn möglich diesen 5 minütigen Radiobeitrag in euren Radios zu spielen/auf euren Plattformen hochzuladen.
Ein paar Worte zu unserer Initiative: Wir sind eine Gruppe von Menschen, die sich über das Medium des Radios kritisch mit Herrschafts- und Machtstrukturen der weißen Mehrheitsgesellschaft auseinander setzt. Wir bezeichnen uns als postmigrantisch, migrantisch, queer, kanackisch, BPOC und repräsentieren all das, wovor die AFD und Horst Seehofer Angst haben. Wir sind die Gesellschaft der Vielen, die die Differenz zum Ausganspunkt unseres Schaffens macht und diese Unterschiede im Radio über Diskurs, Politik, Musik und Pop-Kultur zum Thema machen will. Der Jingle soll im Rahmen unsere derzeitigen Möglichkeiten ein Beitrag dazu leisten das Erinnern an Hanau Bundesweit zum Thema zu machen und daran zu erinnern das wir alle dafür verantwortlich sind, dass es kein weiteres Hanau geben wird.“
wir hoffen, Ihr konntet 2020 mit all seinen herausfordernden, hoffentlich aber auch mit einigen schönen Momenten hinter Euch lassen. Gemeinsam mit Thea und Thủy-Tiên, die den neuen korientation Podcast „The Bubbly Ts“ hosten, haben wir passend zum Jahreswechsel unsere Themen der vergangenen 12 Monate Revue passieren lassen – weiter unten im Newsletter verraten wir Euch, wo Ihr Euch alle Folgen des Podcasts anhören könnt. 🙃
Und statt langer einführender Worte kommen wir damit auch direkt zu den zahlreichen News für das neue Jahr aus dem korientation-Kosmos.
Am 5. Dezember fand unsere alljährige Mitgliederversammlung plus Vorstandnachwahl statt. Wir möchte uns an dieser Stelle nochmal bei den ehemaligen Vorstandspersonen Thao Nguyen, Liên Grützmacher und Thao Ho für all die Energie und Euer Engagement in den letzten Jahren danken, mit dem Ihr die korientation Welt bunter gemacht habt. 🙏
Vor allem aber freuen wir uns alldenjenigen, die nicht an der Mitgliederversammlung teilnehmen konnten unseren neuen Vorstand vorzustellen: ✨ Neben Sun-Ju Choi werden uns ab jetzt Lizza May David und Jeasuthan Nageswaran mit ihren Perspektiven bereichern. ✨ Damit Ihr wisst mit wem Ihr es zu tun habt, hier noch ein paar Worte zu den beiden:
Jeasuthan positioniert sich als Person of Color, ist in Berlin geboren und hat tamilische Wurzeln. Als Pädagoge und Diversity-Trainer arbeitet er im Bereich der politischen Bildungsarbeit. Seine Schwerpunkte sind Migration, Rassismuskritik und Erlebnispädagogik. Bei korientation möchte er vor allem einen Fokus darauf legen, wie communityübergreifende Solidarität unter Asiat:innen mit unterschiedlichen Bezügen und auch in der BIPoC-Community insgesamt praktisch aussehen kann. Lizza ist Künstlerin (Berlin/Manila) mit den Schwerpunkten Malerei und visuelle Medien. Sie arbeitet zu Themen im Kontext der philippinischen Diaspora. In ihren Werken bezieht sie sich auf Archive und Politiken der Bild- und Wissensproduktion. Ihre Arbeiten wurden in den letzten Jahren u.a. in Berlin, London, Seoul und Manila gezeigt und umfassen Ausstellungen, Installationen, Screenings und Performances. Mehr zu Lizzas Arbeiten findet Ihr auf www.lizzamaydavid.com.
Videomitschnitt zur digitalen Panelveranstaltung „In the Name Of“ – Diskussion zu Begriffen und Positionierungen der Asiatisch-Deutschen Communities
Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an die Veranstaltungsankündigung im Juni letzten Jahres oder wart sogar selber eine der knapp 100 Personen, die sich innerhalb weniger Tage dafür angemeldet und teilgenommen haben.
Sun-Ju vom korientation Vorstand hat mit Saraya Gomis von Each One Teach One (EOTO) e.V., Noa K. Ha, jetzt DeZIM und Saboura M. Naqshband vom Kollektiv Berlin Muslim Feminists (BMF) über Fragen wie „Wie reden wir selbst über uns und über die Phänomene von Rassismus?“ „Wie wird über uns gesprochen?“ „Wo bzw. wie positionieren wir uns?“ diskutiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Seehofers BFF Ferda Ataman von den ndo, mit denen wir das Panel gemeinsam veranstaltet haben.
Das Video plus Transkription findet Ihr nun auf www.korientation.de/in-the-name-of. Wir hoffen die Diskussion zum komplexen Thema Selbstbezeichnungen dieses Jahr in ähnlichen Formaten weiterzuführen.
Inputs zu Rassismus gegen südost-/ostasiatisch gelesene Menschen – Wo wir waren und wo Ihr uns in der nächsten Zeit finden könnt
Mit dem Ausbruch der Pandemie ist das Thema anti-asiatischer Rassismus (bzw. spezifischer: Rassismus gegen südost-/ostasiatisch gelesene Menschen) immer mehr an die Oberfläche gerückt. Nicht nur wir, sondern auch viele andere Organisationen, die sich in der Antidiskriminierungsarbeit engagieren haben dabei gemerkt, dass in diesem Bereich noch sehr viel Wissen und Auseinandersetzung fehlt.
Weitere Veranstaltungen, zu denen wir mit unseren Perspektiven beitragen werden:
6. März 2021, 21–23 Uhr: „Confronting COVID-19 racism: Asian Diaspora Organizing and Transnational Solidarity“, den Link zur Veranstaltung bekommt Ihr von Kimiko über kimiko at korientation.de
(Internationale) Wochen gegen Rassismus 2021
17. März in Karlsruhe
26. März in Freiburg
In der Woche vom 22.–26. März in Krefeld
In der Woche vom 17.–22. Mai in Würzburg
MEDIENAKTIVISMUS
korientation proudly presents „The Bubbly Ts“ – den Podcast von und mit dem Medienaktivismus-Team
Der Podcast „The Bubbly Ts“ ist ein ehrenamtlich durchgeführtes Projekt, das aus der AG Medienaktivismus des Vereins entstanden ist und beschäftigt sich mit Themen über Medien, Kultur und Politik aus Asiatisch-Deutschen Perspektiven – manchmal mit, manchmal ohne Gäst:innen. Gehostet wird der Podcast von Thea Suh – Musikwissenschaftlerin, Projektmanagerin in einer Werbeagentur und Ownerin desPodcast DonnaSori – und Thủy-Tiên Nguyễn, eine queere Asiatische Deutsche und Viet-Deutsche Aktivistin, freie (Tanz-)Theaterpädagogin und Lehramtsstudentin. Als Teil des „The Bubbly Ts“-Redaktionsteams sind außerdem Sandy und Victoria am Podcast beteiligt.
Aktuell findet unser von Thea Suh innitierter und vom Medienaktivismus-Team umgesetzter Twitter Takeover statt. Die Autorin, Stand-up-Comedian, unermüdliche Kämpferin gegen Rassismus 🙌🏽Jasmina Kuhnke🙌🏽 aka @ebonyplusirony aka @quattromilf ist so krass solidarisch und leiht uns bis zum Lunar New Year am 12. Februar ihren Twitter Account und hilft uns Asiatisch-Deutsche Perspektiven zu boosten.
Supportet Jasmina mit Eurer Follower:innenschaft, denn jeder Like für Black Content ist ein Like gegen rechte Hater (und von denen hat sie definitiv zu viele an der Backe)! Und checkt auf jeden Fall die vielseitigen Beiträge, die nach unserem Call for Content aus der Community eingereicht wurden, es lohnt sich!
Nachdem wir unser Arbeitsjahr am 19. Dezember mit unserem Online Seminar zu anti-asiatischem Rassismus abgeschlossen haben, geht es in diesem Jahr mit weiteren MEGA Aktivitäten weiter – hoffentlich nicht ausschließlich digital, sondern bei schönem Wetter vielleicht auch mal draußen.
Geplant sind mehrere Vernetzungstreffen, ein digitaler Podcast Workshop (voraussichtlich im März), ein Kurzfilmscreeningbeim CLINCH Festival in Hannover (voraussichtlich am 22.+23. Mai), ein Seminar zu lebensgeschichtlichen Interviews in Hamburg, ein Veranstaltungsformat zum Thema Gender und Asiatisch-Deutschsein, ein Kurzfilm Workshop in Berlin, ein Veranstaltungsformat zum Thema Erinnerungskultur und Gedenken an 30 Jahre Hoyerswerda (voraussichtlich im September, zusammen mit dem Museum FHXB) und mehr.
Wir werden Euch selbstverständlich über Newsletter, Website und unsere Social Media Kanäle über die konkreten Termine auf dem Laufenden halten – also stay tuned!
BEMERKENSWERT
Asiatisch-Deutsche Perspektiven in Film, TV, Kunst und Kultur
Webserie DRUCK: Die Serie richtet sich an 14- bis 20-Jährige und bedient alle wichtigen Themen dieser prägenden Lebensphase: die erste Liebe, Freundschaften mit allen Höhen und Tiefen, den Leistungsdruck in der Schule, Outings, die zunehmende Abgrenzung von der Familie, Mobbing und vieles mehr.
Asiatisch-Deutsche Repräsentation beimFilmfestival Max Ophüls Preis 2021: JACKFRUIT/Thùy Trang Nguyễn, TALA’VISION/ Murad Abu Eisheh, ECHO (YANKI)/Hazal Kara, BA HAM/Shahab Habibi, MEIN VIETNAM/Thi Hien Mai, Tim Ellrich.
RESIST! Die Kunst des Widerstands: Die Ausstellung beleuchtet 500 Jahre antikolonialen Widerstand im Globalen Süden und erzählt über koloniale Unterdrückung und ihre Auswirkungen bis heute.
Artist Talk / Online / Performance (26.–28. Februar): „Home Away From Home“ erzählt von der globalen Dimension von Arbeitsmigration und transkultureller Realität, berichtet von Zerrissenheit und struktureller Gewalt, ergründet gleichzeitig aber auch übergreifende, menschliche Kategorien von Heimat, Identität und Glück.
Online Screenings PARS PRO TOTO by peer to space: Pars Pro Toto is peer to space’s online series showcasing video art works which focus on very personal stories narrated by the artist or by the protagonist. The works are embedded in a thematic context of cultural, social, political, or environmental issues. A new iteration focusing on a further topic will be released quarterly.
Podcasts
Acca Pillai: Über tamilische Kultur, Tradition und was dahinter steckt.
Hamam Talk: Im Hamam-Talk-Podcast quatschen Sarah und Linda alle drei Wochen über Identität, Politik, Kultur, Sexualität, Rassismus – kurz: einfach über alles was unsere Gesellschaft gerade bewegt.
Anti-was? Dîlan spricht mit ihren Gäst:innen über Antifaschismus, Antirassismus, den kurdischen Freiheitskampf und vieles mehr.
X3 Podcast:Der erste Podcast zum Thema Russlanddeutsche und zur Postsowjet-Community in Deutschland und ein Produkt des X3 Kollektivs, bestehend aus Helena Melikov, Julia Boxler und Ani Menua.
Yvonne kommentiert: Yvonne ist chinesische Deutsche und kommentiert ihre Rassismuserfahrungen in Deutschland.
Bin ich süßsauer?Ein Interviewpodcast mit queeren asiatischen Personen in Deutschland.
Maangai – let s talk ! – Was bedeutet es Südasiatisch und queer im deutschsprachigen Raum zu sein? (voraussichtliche Veröffentlichung der ersten Folge im März 2021 – über die üblicher Podcastplattformen)
Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter aufnehmen lassen wollt!
Den nächsten Newsletter gibt’s dann Anfang nächsten Monat und ein wenig später dann auch auf dieser Webseite!