FilmKulturProjekt MEGAVeranstaltungen

Anmeldung geschlossen!

Im Rahmen des Kurzfilm-Workshops „Minor Feelings“ (siehe das gleich­namige Buch von Cathy Park Hong) haben zehn Teilnehmende aus der Asiatisch-Deutschen Community vier Kurzfilme erstellt. Der Workshop wurde geleitet von Monica Tedja (Soy Division Berlin) und Dieu Hao Do (BAFNET).

Als eine fil­mische Übung zur Wahrnehmung und Repräsentation der eigenen Subjektivität konnten die Teilnehmenden in der Workshopwoche ihre Identitäten erfor­schen, um ihre Geschichten mit ein­fachen fil­mi­schen Mitteln sichtbar zu machen.

Der Workshop hatte das Ziel, sowohl tech­ni­sches als auch metho­di­sches Wissen zur Erstellung eines Kurzfilms zu ver­mitteln und gleich­zeitig die prak­tische Umsetzung einer eigenen Kurzfilmidee zu ermög­lichen. Dabei waren der Austausch und die Vernetzung der Teilnehmenden mit der Workshop-Leitung sowie unter­ein­ander ein wesent­licher Bestandteil des Programms.

Wir freuen uns, die Ergebnisse nun im Community-Screening „Major Feelings“ mit anschlie­ßender Q & A in Anwesenheit der Filmteams sowie der Workshopleitung zum ersten Mal vor­stellen zu können! 

Screening MAJOR Feelings mit vier Kurzfilmen inklusive Q&A

WANN: 24.11.2021, um 19 h
Bitte seid min­destens 30 Min. früher da wegen der Corona-2G-Checks.

WO: bi’bak / SİNEMA TRANSTOPIA, Haus der Statistik (Haus B), Otto-Braun-Str. 72, 10178 Berlin (Nähe Alexanderplatz)

EINTRITT: kos­tenlos, aber Anmeldung wird erwünscht.

COVID-REGELUNG: Es gilt die 2G+-Regel, d.h. für den Besuch im Kino ist ein digi­taler Impf- oder Genesenennachweis sowie ein tages­ak­tu­eller Test not­wendig. Zudem müssen wir für die Kontaktverfolgung Eure Daten auf­nehmen. Aufgrund der stei­genden Infektionszahlen bitten wir Euch, Eure Masken auch während der Vorstellung zu tragen.

COMMUNITY EVENT: Das Screening ist ein Community-Event für Personen, die sich selbst als BPoC bzw. Personen mit Rassismus-/Antisemitismuserfahrung iden­ti­fi­zieren sowie deren Freund:innen.

Zu den Filmen

KEBEBASAN

TEAM: Edrina Budiharsono, Yuanrong Deng, Sophia Oanh Le, Dieu Linh Truong

Cast & Crew:

  • Edrina Budiharsono (Regie, Kamera, Montage, Schauspiel, Voice Over)
  • Yuanrong Deng (Schauspiel, Drehbuch, Voice Over, Runner)
  • Sophia Oanh Le (Co-Regie)
  • Dieu Linh Truong (Schauspiel, Kamera, Runner, Location, Voice Over)

Der expe­ri­men­telle Kurzfilm Kebebasan (indo­ne­sisch: Freiheit) setzt sich mit den Identitäten als Asiatisch gele­sener Personen aus­ein­ander. Die vier Filmschaffenden Edrina, Yuanrong, Linh und Sophia stellen ihre per­sön­lichen Dimensionen zum Thema Freiheit und Familie gegenüber. Mithilfe von Nähe und Distanz, sowohl emo­tio­naler als auch räum­licher Natur, soll Kebebasan Einblicke in deren per­sön­liche Erfahrungs- und sozio­kul­tu­relle Lebenswelt ver­mitteln. Die Zusammensetzung diverser Sequenzen bildet eine audio­vi­suelle Komposition, die durch ihre ver­schie­denen Möglichkeiten der Deutung und Wahrnehmung unter­schied­liche Bezüge zu dem the­ma­ti­schen Inhalt erlaubt. Vieles bleibt jedoch ange­deutet und Zusammenhänge werden nicht explizit erklärt. 

THE WOUND

TEAM: Hyung-Guhn „Hugo“ Yi, Kim Ly Lam, Don Hoang, Edrina Budiharsono

Cast & Crew:

  • Hyung-Guhn „Hugo“ Yi (Drehbuch, Regie, Kamera, Montage)
  • Tae-Eun Hyun (Schauspiel)
  • Kim Ly Lam (Schauspiel, VFX Make-Up)
  • Lukas Materzok (Voice-Over)
  • Don Hoang (VFX Make-Up)
  • Edrina Budiharsono (Body-Double)

Du bist ver­letzt. Du brauchst dringend Hilfe. Doch was pas­siert, wenn der Täter dir ein­redet, dass deine Verletzung gar nicht exis­tiert? „The Wound“ nimmt dich mit in diese sehr schmerz­hafte, unan­ge­nehme, aber sehr reale Erfahrungswelt. (TW: Blut, Gaslighting)

GIFTMAKING

TEAM: Kim Ly Lam, Don Hoang, Hyung-Guhn „Hugo“ Yi, Linh Truong, Sophie Oanh Le

Cast & Crew:

  • Kim Ly Lam (Drehbuch, Regie, Schauspiel, Montage, Ton)
  • Don Hoang (Drehbuch, Regie, Kamera, Schauspiel, Montage)
  • Hyung-Guhn „Hugo“ Yi (Kamera)
  • Jana Zhang (Schauspiel)
  • Ngoc Anh Nguyen (Schauspiel)
  • Linh Truong (Runner)
  • Sophie Oanh Le (Runner)

Das kul­tu­relle Erbe wurde Mai in die Wiege gelegt. Trotzdem bleibt es zunächst unbe­merkt. Erst als sie wie­der­ge­boren wird, lernt sie, die Gaben anzu­nehmen – und zu tragen.

Der Experimentalfilm „gift­making“ ver­körpert ein Gefühl, das vielen aus der asiatisch-diasporischen Community bekannt ist: eine schmerz­liche Auseinandersetzung mit den Päckchen, die wir tragen und später als Geschenke erkennen.

REMEMBER THE SMOKE

TEAM: Tara Tenzin Herberer, akiko soyja, Anisa Milena Ingratubun, Edrina Budiharsono, Linh Truong

Cast & Crew:

  • Tara Tenzin Herberer (Drehbuch, Regie, Montage, Schauspiel)
  • akiko soyja (Regie, Kamera, Montage, Ton)
  • Anisa Milena Ingratubun (Regie, Tanz, Schauspiel)
  • Edrina Budiharsono (Schauspiel)
  • Linh Truong (Schauspiel)

Zwei Schwestern teilen eine Erinnerung, jedoch auf nicht gewohnte Weise. Während Edrina ihre Geschichte erzählt, wird Anisa durch einen rät­sel­haften Rauch in einen geteilten Erinnerungsraum ver­setzt. Sie beginnt phy­sisch zu erfahren, was Edrina Ihr erzählt. 

Wandelnd zwi­schen Traum und Realität greift „Remember the Smoke“ auf spie­le­rische Weise das Thema Intergenerationales Trauma auf. Der Kurzfilm möchte die lie­be­volle Nähe zwi­schen den beiden Schwestern erzählen und die Individualität von Erinnerungen dekonstruieren.

Anisa durchlebt, fühlt und per­formt Edrinas Erzählungen und wird dadurch hand­lungs­fähig. Sie inter­na­li­siert so einen Teil von Edrinas erlebten Erfahrungen und nimmt diese in ihr eigenes Bewusstsein auf.

Zu bi’bak / SİNEMA TRANSTOPIA

Wie lässt sich ein neues Kino in der trans­na­tio­nalen Gesellschaft gemeinsam gestalten? SİNEMA TRANSTOPIA unter­sucht Kino als sozialen Diskursraum, als Ort des Austauschs und der Solidarität. Die kura­tierten Filmreihen bringen diverse soziale Communities zusammen, ver­knüpfen geo­gra­phisch ent­fernte und nahe Orte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und dezen­trieren einen euro­zen­tris­ti­schen Blick durch trans­na­tionale, (post-)migrantische und post­ko­lo­niale Perspektiven. SİNEMA TRANSTOPIA steht für ein anderes Kino, das sich zugleich einer lokalen und einer inter­na­tio­nalen Community ver­pflichtet sieht, das Kino als wich­tigen Ort gesell­schaft­licher Öffentlichkeit ver­steht, das film­his­to­rische als erin­ne­rungs­kul­tu­relle Arbeit betrachtet und sich für die Vielfalt der Filmkultur und Filmkunst ein­setzt. Im Rahmen der Pioniernutzung der stadt­po­li­ti­schen Initiative Haus der Statistik schlägt das Kino-Experiment eine Brücke zwi­schen urbaner Praxis und Film und kreiert ein Ort, der Zugänge öffnet, Diskussionen anregt, wei­ter­bildet, bewegt, pro­vo­ziert und ermutigt.

https://bi-bak.de/bi-bakino

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Eine Veranstaltung von kori­en­tation e.V. im Rahmen des Projektes MEGA – Media Empowerment for German Asians. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrations gefördert.

Projekt MEGAVeranstaltungenWorkshop

MEGA Online-Seminar zu postmigrantischer Erinnerungskultur 

Postmigrantische Perspektiven werden in der deut­schen Erinnerungskultur zunehmend sicht­barer. Dennoch müssen Communities of Color ihre Inklusion in weiße Institutionen wie Universitäten, Museen und Gedenkstätten sowie im öffent­lichen Raum wei­terhin erkämpfen. In welcher Form kann aus selbst initi­ierten Erinnerungspraktiken Widerstand gegen Unsichtbarmachung, Misrepräsentationen und ras­sis­tische Narrative erwachsen? Welche Themen, Ereignisse und Orte sind dabei wichtig für das kol­lektive Gedächtnis der Asiatisch-Deutschen Communities? Welche trans­na­tio­nalen poli­ti­schen Verflechtungen und Diskurse können in unserem Erinnern zu unter­schied­lichen Wahrnehmungen von Ereignissen führen? Welche Rolle spielt kol­lek­tives Erinnern für aktuelle gesell­schaft­liche Machtverhältnisse, sozialen Wandel und Empowerment von mar­gi­na­li­sierten Communities?

Wir haben drei Expert*innen ein­ge­laden, die diese Fragen aus unter­schied­lichen Perspektiven mit uns dis­ku­tieren werden. Die Künstlerin Lizza May David wird einen Input zum Thema „Bahala Ka – Annäherungen an eine phil­ip­pi­nische Erinnerungskultur aus der künst­le­ri­schen Praxis“ geben, die Historikerin Iris Rajanayagam wird zu „Verwobene[n] Geschichte*n: Erinnerungen und kol­lek­tives Gedächtnis aus trans­na­tio­naler und glo­bal­his­to­ri­scher Perspektive“ sprechen und der Kultur- und Politikwissenschaftler Kien Nghi Ha wird in „Zwischen ras­sis­ti­schen Pogromen und Kampf um das Bleiberecht – wie aus DDR-Vertragsarbeiter*innen Vietdeutsche wurden“ auf Asiatisch-Deutsche Perspektiven (fast) 30 Jahre nach den Pogromen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen ein­gehen. Im Anschluss an die Inputs gibt es jeweils Zeit für Fragen und gemeinsame Diskussionen und einen freien Abschlussblock, in dem weitere Beispiele für Erinnerungskultur bzw. den Mangel an Erinnerung gemeinsam besprochen werden können.

Das Seminar richtet sich vor­nehmlich an Asiatische Deutsche zwi­schen 18 – 30 Jahren und hat das Ziel, die Teilnehmenden mit aktu­ellen ras­sis­mus­kri­ti­schen Ansätzen in der historisch-politischen Bildung ver­traut zu machen, Wissen zum kol­lek­tiven Gedächtnis der Asiatisch Deutschen Communities zu ver­mitteln bzw. auf Leerstellen in der Repräsentation Asiatisch-Deutscher Geschichte(n) in Deutschland auf­merksam zu machen.

Infos zum Seminar

Datum: 18.09.2021 (Sa)
Uhrzeit: 10 h ‑17 h
Ort: Zoom-Webinar
Teilnehmendenzahl: 20
Sprache: Deutsche Lautsprache

Unsere Referent*innen

Lizza May David – Künstlerin (Berlin/Manila) mit den Schwerpunkten Malerei/visuelle Medien. Sie arbeitet zu Themen im Kontext der phil­ip­pi­ni­schen Diaspora. In ihren Werken bezieht sie sich auf persönliche/kollektive Archive und Politiken der Bild- und Wissensproduktion. Ihre Arbeiten wurden in den letzten Jahren u.a. in Berlin, London, Seoul, Nanjing, New York und Manila gezeigt und umfassen Ausstellungen, Installationen, Screenings und Performances. Seit 2021 ist sie Vorstandsmitglied bei kori­en­tation e.V. und Mitglied der Philippine Studies Series Berlin.

www.lizzamaydavid.com

Kien Nghi Ha, pro­mo­vierter Kultur- und Politikwissenschaftler, forscht zu Asian German Studies an der Universität Tübingen. Als Publizist und Kurator arbeitet er auch zu post­ko­lo­nialer Kritik, Rassismus und Migration. Der Sammelband Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond ist gerade als erwei­terte Neuauflage erschienen ebenso wie das für die Heinrich Böll Stiftung her­aus­ge­gebene Dossier Geschlossene Gesellschaft? Exklusion und ras­sis­tische Diskriminierung an deut­schen Universitäten. Andere Bücher u.a. Ethnizität und Migration Reloaded. Identität, Differenz und Hybridität im post­ko­lo­nialen Diskurs (1999/2004), re/visionen. Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland (Co-Hg., 2007). Seine Monografie Unrein und ver­mischt. Postkoloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolo­nialen „Rassenbastarde“ (2010) wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2011 ausgezeichnet.

https://uni-tuebingen.de/de/208381

Iris Rajanayagam ist Historikerin und arbeitet zu post- und deko­lo­nialen Theorien, Intersektionalität, Erinnerungspolitik(en) und Social Change; ihr Fokus liegt hierbei ins­be­sondere auf der Verbindung von Theorie und Praxis. Aktuell ist sie Fachreferentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität bei der Bundeszentrale für poli­tische Bildung. Sie ist die ehe­malige Leiterin der Organisation xart splitta und lehrte an der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) im Modul „Rassismus und Migration“ sowie im inter­na­tio­nalen Masterstudiengang “Social Work as a Human Rights Profession”. Von 2017 bis 2019 war sie wis­sen­schaft­liche Mitarbeiterin im Praxisforschungsprojekt “Passkontrolle – Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart” an der ASH (Leitung: Prof. Dr. Iman Attia) und war an der Gestaltung der Seite “Verwobene Geschichte*n [*]” mit­be­teiligt. Iris Rajanayagam ist Vorstandssprecherin des Migrationsrats Berlin und war viele Jahre in der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen aktiv. Sie ist Mitbegründerin der Radiosendung „Talking Feminisms“ auf reboot.fm.

[*] Die Seite “Verwobene Geschichte*n” erinnert durch unter­schied­liche Zugänge an mar­gi­na­li­sierte und mit­ein­ander ver­flochtene Geschichte(n), die auf die Präsenz von Schwarzen Menschen und People of Colour in Berlin (und Deutschland) ver­weisen. Es werden ihr Alltag und ihre Widerstände the­ma­ti­siert, die immer auch Kämpfe um Handlungs- und Definitionsmacht sind und waren.

Ressourcen

1. Transformatives Archivieren und Wissensproduktion

2. Turning the white/dominant/colonial gaze

3. Erinnerungspolitische BPoC-Intitiatven zu Rassistischer Gewalt in der DDR/BRD

4. Weitere Ressourcen


Credits: Illustriertes MEGA-Logo von patu.

Dieses Seminar wird von kori­en­tation e.V. ver­an­staltet und findet im Rahmen des Projektes MEGA – Media Empowerment for German Asians statt. MEGA wird durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Berlin im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms gefördert.

BlogPolitikVerein

Dr. Kien Nghi Ha (Asian German Studies, Universität Tübingen)

[English version below]

Der am 16.04.2021 ver­öf­fent­lichte Offene Brief wurde zum Zeitpunkt seines Erscheinens von 32 asiatisch-deutschen bzw. asiatisch-diasporischen Organisationen und 235 Personen mit­ge­tragen. Hinzu kommen weitere soli­da­rische 175 Individuen sowie 93 unter­stüt­zende Organisationen, neben der Amadeu Antonio Stiftung, dem Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt, Each One Teach One, der Stiftung Asienhaus und der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, ras­sis­ti­scher und anti­se­mi­ti­scher Gewalt auch die großen bun­desweit agie­renden migran­ti­schen Verbände: Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände, Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen, Dachverband der Migrant:innenorganisationen in Ostdeutschland, DaMigra – Dachverband der Migrantinnenorganisationen, neue deutsche orga­ni­sa­tionen und der Verband für inter­kul­tu­relle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity.

Nachdem der Offene Brief ver­öf­fent­licht wurde, folgten viele weitere Mitzeichnungen. Bis zum 16.05.2021 haben zusätzlich 46 Organisationen und 601 weitere Einzelpersonen den Brief mit­ge­zeichnet. Darunter sind Dachorganisationen wie der Antidiskriminierungsverband Deutschland, lokale Verbünde wie der Raum der Kulturen in Neuss oder das bun­desweit tätige Aktionsbündnis mus­li­mi­scher Frauen in Deutschland, die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und der Verband bina­tio­naler Familien und Partnerschaften. Ebenso folgten weitere asiatisch-deutsche Initiativen dem Aufruf wie A.Unit / Afro-Asian Art Project (Wien), SrirachaHotNews (Offenbach am Main) und Vielfalt Vietnam e.V. (Frankfurt am Main).

Obwohl der Offene Brief vielfach Anklang gefunden hat und empowernd wirkt, möchte ich einen kri­ti­schen Punkt nicht ver­schweigen. Bereits kurz vor der Veröffentlichung des Offenen Briefes war mir die Auslassung der ras­sis­ti­schen Morde gegen deutsch-türkische Familien etwa in Mölln und Solingen in den 1990ern Jahren schmerzhaft auf­ge­fallen. Es tut mir weh, dass diese Auslassung mir nicht schon viel früher auf­ge­fallen ist, nämlich während der Abfassung. Im Brief können sicherlich nicht alle Formen ras­sis­ti­scher Gewalt und Ausgrenzung reprä­sen­tiert werden. Die Erwähnung von „Hanau“ steht als sym­bo­li­sches Zeichen, dass in diesem Brief diese anderen Formen mit­ge­dacht werden, auch wenn sie nicht explizit genannt werden. Trotzdem ist das nicht aus­rei­chend, weil das Ungleichgewicht, aber auch die Fragen nach poli­ti­scher Zentrierung fort­be­stehen. Vielleicht war dieses Übergehen aber auch eine unter­be­wusste, funk­tionale Betriebsblindheit, um diesen Brief über­haupt schreiben zu können und um sich nicht mit der Frage beschäf­tigen zu müssen, ob der Offene Brief Menschen mit etwa ara­bi­schen, indi­schen, ira­ni­schen, kur­di­schen oder tür­ki­schen Vibes poli­tisch als asiatisch-deutsche Betroffene claimen bzw. kon­tex­tua­li­sieren darf. Die diffuse, poröse wie wider­sprüch­liche Grenze zwi­schen unin­ten­dierter Ausgrenzung und unge­wollter Vereinnahmung ist sehr klein, zur Zeit auf der bewe­gungs­po­li­ti­schen Community-Ebene unent­schieden und daher nur indi­vi­duell ver­han­delbar. Aus diesem Grunde war es uns bei den Unterschriften wichtig zu fragen, wie die Betroffenen sich selbst ver­orten und posi­tio­nieren. Auf der Ebene der poli­ti­schen Repräsentation hätte ich zumindest im Möllner Fall İbrahim Arslan fragen können, der 1992 den ras­sis­ti­schen Brandanschlag auf seine Familie über­lebte, ob es für ihn Sinn macht, seine Großmutter Bahide Arslan, seine Schwester Yeliz Arslan und seine Cousine Ayşe Yılmaz in diesem Brief namentlich zu erwähnen.

Trotz dieser schwie­rigen Ambiguität kann dieser Offener Brief in asiatisch-deutschen Zusammenhängen als bahn­bre­chend bezeichnet werden: Erstmalig hat sich eine sehr breite und starke Koalition von ver­schie­denen asiatisch-deutschen und asiatisch-diasporischen Organisationen zusam­men­ge­schlossen, um öffentlich gegen­seitige, trans­na­tionale und inter­kom­munale Solidarität gegen anti-asiatischen Rassismus zu demons­trieren. Ebenso ist die wach­sende Unterstützung durch NGOs of Color und andere soli­da­rische Organisationen beein­dru­ckend. Zu guter Letzt hat dieser Offene Brief Asiatische Deutsche, asiatisch-diasporische, asia­tische und asia­tisch iden­ti­fi­zierte Menschen, die in und außerhalb Deutschlands leben, dazu ermutigt, poli­tische Forderungen zu erheben. Außergewöhnlich ist auch die inter­ge­ne­ra­tionale, cross­kul­tu­relle und sozial inklusive Zusammensetzung der Supporter aus sehr unter­schied­lichen asia­ti­schen Communities: Sie reicht vom Koch, Sicherheitsfachmann und Handelstreibenden bis hin zu den üblichen Aktivist*innen, Akademiker*innen und Kulturschaffenden. Neben Zeichnungen von alt­be­kannten Community-Mitgliedern sind auch viele neue Namen von Studierenden und z.T. auch Schüler*innen zu lesen, die sich in diesem Brief wie­der­finden können. Ebenso wesentlich ist die Tatsache, dass in diesem Brief Menschen mit Namen aus dem ara­bi­schen, tür­ki­schen und süd- und west­asia­ti­schen Sprachraum sich selbst als Asiatische Deutsche iden­ti­fi­zieren – für viele wahr­scheinlich zum aller­ersten Mal.

Aus all diesen Gründen, sowohl was die Stärken als auch die Unzulänglichkeiten angeht, ist das gemeinsame und mög­lichst gleich­be­rech­tigte Coming to Voice ungemein wichtig. Es ist davon aus­zu­gehen, dass dieser Offene Brief nicht nur ein Meilenstein bei der Formierung und Öffnung der Bewegung der Asiatischen Deutschen dar­stellt, sondern sich hof­fentlich auch als ein his­to­ri­sches Dokument auf dem Weg in ein post­mi­gran­ti­sches und post­ko­lo­niales Deutschland erweisen wird.

Link zum Offenen Brief: www.korientation.de/atlanta-offener-brief

Groundbreaking in Several Ways: On the Significance of this Open Letter in the Asian-German Context

Dr. Kien Nghi Ha (Asian German Studies, University of Tübingen)

The open letter was co-signed by 32 Asian-German and Asian-Diasporic orga­niza­tions and 235 self-identified Asian indi­vi­duals at the time of its publi­cation. In addition, there are another 175 indi­vi­duals in soli­darity as well as 93 sup­porting orga­niza­tions like Amadeu Antonio Foundation, Federal Workers‘ Welfare Youth Organization, Each One Teach One, Asia House Foundation and the Association of Counseling Centers for Victims of Right-Wing, Racist and Anti-Semitic Violence in Germany (VBRG). Furthermore, the major federal immi­grant asso­cia­tions are first signa­tories of the open letter: BAGIV (Federal Working Group of Immigrant Associations), BKMO (Federal Conference of Migrant Organizations), DAMOST (Umbrella Association of Migrants Organizations in East Germany), DaMigra (Umbrella Association of Migrant Women’s Self Organizations), ndo (New German Organizations) and VIW (Association for Intercultural Welfare, Empowerment and Diversity).

After the open letter was published, many more co-signatories fol­lowed. By May 16, 2021, more than 46 orga­niza­tions and 601 indi­vi­duals have addi­tio­nally signed the letter, including umbrella orga­niza­tions such as the Federal Anti-Discrimination Agency of Germany, local alli­ances such as Space for Cultures in Neuss or the nati­onwide Action Alliance of Muslim Women in Germany (AmF), Association of Binational Families and Partnerships (IAF) and the Initiative of Black People in Germany (ISD). Likewise, other Asian-German initia­tives fol­lowed the call such as A.Unit / Afro-Asian Art Project (Vienna), SrirachaHotNews (Offenbach am Main) and Diverse Vietnam (Frankfurt am Main).

Although the open letter has been well received and has an empowering effect, I do not want to conceal a cri­tical point. Shortly before the publi­cation of the open letter, I was pain­fully aware of the omission of the racist murders against German-Turkish families, for example in Mölln and Solingen in the 1990s. It pains me that this omission did not occur to me much earlier, during the drafting. Certainly not all forms of racist vio­lence and exclusion can be repre­sented in the letter. The mention of “Hanau” stands as a sym­bolic sign that in this letter these other victims are also thought of even if they are not expli­citly men­tioned. Nevertheless, this is not suf­fi­cient because the imba­lance as well as the ques­tions of poli­tical cen­tering and focus persist. Perhaps this omission was also a sub­con­scious, func­tional ope­ra­tional blindness in order to be able to write this letter at all and in order not to have to deal with the dif­ficult question of whether the open letter is poli­ti­cally entitled to claim or con­tex­tualize people with for example Arab, Indian, Iranian, Kurdish, or Turkish vibes as Asian-Germans. The diffuse, porous and con­tra­dictory line between unin­ten­tional exclusion and unin­ten­tional appro­priation is very small, curr­ently unde­cided at the com­munity level, and only indi­vi­dually nego­tiable. Therefore, it was important for us to ask how the people affected position them­selves when co-signing this letter. On the level of poli­tical repre­sen­tation, I could have asked İbrahim Arslan, who sur­vived the racist arson attack on his family in 1992 in Mölln, whether it made sense for him to mention his grand­mother Bahide Arslan, his sister Yeliz Arslan and his cousin Ayşe Yılmaz by name in this letter.

However, the open letter is ground­breaking for the Asian-German context despite this dif­ficult ambi­guity in several ways: For the first time, a very broad and strong coalition of diverse Asian-German and Asian-Diasporic orga­niza­tions has come tog­ether to publicly demons­trate mutual, trans­na­tional, and inter­com­munal soli­darity against anti-Asian racism. Likewise, the growing support from NGOs of Color and other pro­gressive orga­niza­tions has been impressive. Last but not least, this open letter has encou­raged Asian Germans, Asian dia­sporic, Asian and Asian iden­tified people living in and outside of Germany to raise poli­tical demands. The inter­ge­ne­ra­tional, cross-cultural and socially inclusive com­po­sition of sup­porters from very dif­ferent Asian com­mu­nities is also striking: it ranges from cooks, security pro­fes­sionals and tradesmen to the usual suspects including acti­vists, aca­demics and cul­tural workers. There are veteran and well-known com­munity members but also many new names of Asian stu­dents and in some cases even pupils who can be found in this letter. Equally essential is the fact that people with names from the Arabic, Turkish, South and West Asian lan­guages identify them­selves in this open letter as Asian Germans – for many also for the very first time.

For all these reasons, pointing to the strengths as well as the short­co­mings of this open letter, this joint and equality-based coming to voice is immensely important. It can be assumed that this open letter will not only be a mile­stone in the for­mation and diver­si­fi­cation of the Asian German Movement, but will hop­efully also prove to be a his­to­rical document on the way to a post-migrant and post-colonial Germany.

Link to the Open Letter: www.korientation.de/atlanta-offener-brief/#englishversion

Kien Nghi Ha, pro­mo­vierter Kultur- und Politikwissenschaftler, forscht zu Asian German Studies an der Universität Tübingen. Als Publizist und Kurator arbeitet er auch zu post­ko­lo­nialer Kritik, Rassismus und Migration. Neueste Publikationen sind unter anderem der Sammelband Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond (VÖ Juni 2021) als erwei­terte Neuauflage sowie das für die Heinrich Böll Stiftung her­aus­ge­gebene Dossier Geschlossene Gesellschaft? Exklusion und ras­sis­tische Diskriminierung an deut­schen Universitäten.

BlogPolitikVerein

13.05.2021 | Solidaripod (Podcast)
#53 – „Asiatische Perspektiven sichtbar machen“, mit Gästin Sandy-Julia von korientation 

11.05.2021 | wdr 5 – Morgenecho (Radio)
Antiasiatischer Rassismus in Deutschland- Interview mit Kimiko Suda

11.05.2021 | Tagesschau (TV)
Antidiskriminierungsstelle: Zahl der Anfragen stark gestiegen – Interview mit Kimiko Suda (01:25 min)

11.05.2021 | neue deutsche orga­ni­sa­tionen BLOG
Die Corona-Pandemie und anti-asiatischer Rassismus: „[…] es fand ein bewusster Rückzug aus dem öffent­lichen Raum statt“ – Im Gespräch mit Kimiko Suda 

30.04.2021 | Stand Up Gegen Rassismus e.V. (@stand_up_gegen_rassismus / IG)
Insta-Live-Interview zu anti-asiatischem Rassismus mit Sina Schindler

08.04.2021 | Der Tagesspiegel
Patrick Volknant. Corona ver­schärft den Rassismus gegen asia­tisch gelesene Menschen - Interview mit Jee-Un Kim, Thị Minh Huyền Nguyễn von ichbinkeinvirus.org, Toan Nguyen, Jieun Park von GepGemi e.V.

27.03.2021 | Phoenix TV (chi­ne­sisch)
德國專家籲亞裔受歧視要多發聲-鳳凰秀 – Interview mit Kimiko Suda 

25.03.2021 Marie Illner, web.de. Behandlung ver­weigert, Bewerbung abge­lehnt: Das Problem des anti-asiatischen Rassismus in Deutschland, Interview mit Jee-Un Kim 

23.03.2021 Nina Dreher, Maria Kotsev, Der Tagesspiegel. „Anti-asiatischer Rassismus sollte Thema der Mehrheitsgesellschaft sein“, Interview mit Kimiko Suda, Thủy-Tiên Nguyễn von kori­en­tation und Thị Minh Huyền Nguyễn von ichbinkeinvirus.org

21.03.2021 Jenifer Gierke, ZDF.de: „Schon vor Corona ein Problem. So werden Asiaten hier­zu­lande dis­kri­mi­niert“, Interview mit Kimiko Suda und Thủy-Tiên Nguyễn von kori­en­tation sowie poli­tische Neurowissenschaftlerin Liya Yu

18.03.2021 Alisha Mendgen, Redaktionsnetzwerk Deutschland: Antiasiatischer Rassismus: Wie die Pandemie den Hass sichtbar macht – Interview mit Sina Schindler

18.03.2021 Anja Backhaus, Radio WDR 5 „Neugier genügt“: Unsere wis­sen­schaft­liche Referentin Kimiko Suda hat am ein Radiointerview zum Thema „Ich bin kein Virus – Anti-asiatischer Rassismus“ gegeben. Dabei spricht Kimiko über die wis­sen­schaft­liche Forschung zum Thema anti-asiatischer Rassismus in Deutschland, die derzeit erst in ihren Anfängen steht und stellt die ersten Ergebnisse einer Pilotstudie zu Anti-asiatischem Rassismus in der Corona-Pandemie vor. Gleichzeitig wird die gesell­schaft­liche Bedeutung und Relevanz, anti-asiatischen Rassismus zu ver­stehen und zu bekämpfen, nicht nur mit dem Blick auf die jüngsten Ereignisse in den USA deutlich, in denen ein weisser Mann in Atlanta acht Menschen getötet hat, dar­unter sechs asia­tische Frauen. Auch in Deutschland exis­tiert anti-asiatischer Rassismus nicht erst seit der Corona-Pandemie, und auch nicht erst seit den Pogromen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen in den 1990ern. Es ist daher über­fällig, dass sich die Politik und Personen des öffent­lichen Lebens sichtbar gegen anti-asiatischen Rassismus und andere Formen ras­sis­ti­scher Diskriminierung posi­tio­nieren und deutlich dagegen aussprechen.


Siehe auch: Pressespiegel aus dem Jahr 2020

Blog

Statement kori­en­tation Demo 28.03.2021, Foto Victoria Kure-Wu

Wir sind traurig.

Wir sind wütend.

Acht Menschen, davon sechs Frauen mit asia­ti­scher Einwanderungsgeschichte wurden am 16. März in Atlanta, Georgia, USA, ermordet. Als Frauen, als Migrantinnen, waren sie an einem stig­ma­ti­sierten Arbeitsort beschäftigt, in einer niedrig zuge­ord­neten sozialen Position. Diese sechs ermor­deten asia­ti­schen Frauen in Atlanta waren im Alltagsleben poten­tiell von inter­sek­tio­naler Diskriminierung betroffen.

Ein weißer Pastorensohn sah sich sym­bo­lisch legi­ti­miert, ihnen das Leben zu nehmen. In einem gesell­schaft­lichen und medialen Umfeld, in dem eine Abwertung von asia­ti­schen Frauen als Norm gesehen wird, lautet die Reaktion auf die Ermordung von acht Menschen: – „He just had a bad day“ – .

Wir sagen laut und klar: Dazu hatte er kein Recht.

Weiße ras­sis­tische Terroristen sind Terroristen. Weiße ras­sis­tische Terroristen sind keine bedau­erns­werten Männer mit indi­vi­du­ellen Problemen, die das Ermorden von Migrant*innen recht­fer­tigen. Weiße ras­sis­tische Terroristen sollten mit dem vollen Strafmaß für Mord bedacht werden, ohne Strafmilderung auf­grund von „psy­cho­lo­gi­schen Beeinträchtigungen“.

Wer waren die ermor­deten asia­ti­schen Frauen? Sie waren sechs starke Frauen aus China und Korea. Sie haben zum Teil auch noch in hohem Alter sehr hart gear­beitet, nicht nur für sich, sondern darüber hinaus, um ihre Familie zu unter­stützen. Ihre Geschichte ist in vie­lerlei Hinsicht uni­versal. In vielen Ländern dieser Erde, auch in Deutschland, arbeiten Migrantinnen aus asia­ti­schen Ländern, um ihre Familien zu unter­stützen. Sie arbeiten dabei zum Teil unter sehr pre­kären Bedingungen. Sie ver­dienen unsere Anerkennung und unseren Respekt.

Rest in Power. Wir werden euch nicht vergessen.

Der Jahrestag von Hanau ist noch nicht lange her. Es lassen sich nicht alle Aspekte mit den Ereignissen in Atlanta ver­gleichen. Dennoch sind einige Parallelen im insti­tu­tio­nellen Umgang mit ras­sis­ti­scher Gewalt sichtbar. An beiden Orten wurde viel zu spät, wenn über­haupt, auf Anrufe reagiert. Gegebenenfalls hätten noch mehr Menschen vor dem Tod bewahrt werden können, hätte die Polizei den Täter nach den ersten Schüssen am ersten Tatort fest­ge­setzt. Sind ras­si­fi­zierte Orte, also Orte, an denen sich Migrant*innen auf­halten, den kon­se­quenten Schutz durch den deut­schen Staat nicht wert?

Nicht nur Donald Trump sprach und spricht vom „China-Virus“, wenn er Covid-19 meint. Auch in Deutschland haben wir eine ras­sis­tische Berichterstattung über die Corona-Pandemie. Der Virus wird ras­si­fi­ziert und kul­tu­ra­li­siert. Der Virus wird China und asia­ti­schen Körpern her­kunfts­über­greifend zuge­schrieben. Es werden in den deut­schen Medien immer wieder Meldungen und Artikel mit Bildern von asia­ti­schen Gesichtern mit Masken illus­triert, auch wenn es sich um Infektionsherde in Ischgl handelt. Es wurde ein Sündenbock-Narrativ geschaffen, mit post­ko­lo­nialen Anleihen – wie bei­spiels­weise die Reproduktion des Begriffs „gelbe Gefahr“, ver­mischt mit einer Prise Verschwörungstheorien. Mit diesem Medialen Framing wird eine sym­bo­lische Legitimation für Angriffe auf und Diskriminierung von asia­ti­schen und Asiatisch-Deutschen Menschen geschaffen. Und die Anzahl der Angriffe und Diskriminierungsfälle, ins­be­sondere im öffent­lichen Raum, ist seit dem Beginn dieser Berichterstattung nach­weislich hochgegangen.

Anti-asiatischer Rassismus besteht natürlich nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie und seit den Morden von Atlanta. In unserem kol­lek­tiven Gedächtnis befinden sich die deutsche Kolonialpolitik in China, die „Chinesenaktion“ von 1944, die Pogrome von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen, um nur einige his­to­ri­schen Ereignisse zu nennen. Es gibt eine unvoll­ständige Liste von indi­vi­du­ellen ras­sis­ti­schen Morden an asia­ti­schen Menschen, dazu gehören Đỗ Anh Lân und Nguyễn Ngọc Châu (1980 in Hamburg), Phan Văn Toản (1997) oder Lie Yangjie (2016).

Mit Atlanta und Hanau als aktuelle und krasse Höhepunkte ras­sis­ti­scher Gewalt vor Augen müssen wir uns alle dafür ein­setzen, dass diese Morde nicht im nor­ma­tiven Alltagsgeschehen unter­gehen und ver­gessen werden. Wir zeigen Solidarität mit den Opfern dieser Anschläge und ihren Freund*innen und Familien.

Das bedeutet für uns gleich­zeitig, auch für unsere eigene Zukunft, unsere eigene Sicherheit und Gleichberechtigung in diesem Land zu kämpfen!

Die Demokratie in der wir leben, muss struk­turell von Grund auf dis­kri­mi­nie­rungs­ärmer gestaltet werden. Es muss ein gesell­schaft­liches Klima geschaffen werden, in dem Rassist*innen keine Legitimation mehr finden, auf keiner Ebene.

Forderungen:

  • Wir fordern von der deut­schen Regierung und Gesellschaft eine kon­se­quente und trans­pa­rente straf­recht­liche Verfolgung von ras­sis­ti­schen Morden und Straftaten.
  • Wir fordern eine klare und deut­liche Verurteilung von Rassismus und ras­sis­tisch moti­vierten Gewalttaten durch Politiker:innen, Behörden, Schulen, Polizei und Verwaltung sowie Personen des öffent­lichen Lebens aus allen Bereichen der Gesellschaft.
  • Wir fordern Sensibilisierungsmaßnahmen zu anti-asiatischem Rassismus für alle Angestellten im öffent­lichen Dienst, dazu gehört auch die Polizei.
  • Wir fordern die Anerkennung von anti-asiatischem Rassismus im Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus.
  • Wir fordern die Einführung einer migran­tische Quote von 30% im öffent­lichen Dienst.
  • Wir fordern die Aufnahme der deut­schen Kolonialgeschichte sowie von Asiatisch-Deutschen Migrationsgeschichte(n) in das reguläre Curriculum von Insitutionen mit Bildungsauftrag.
  • Wir fordern eine soli­da­rische Parteilichkeit mit von Rassismus Betroffenen.
Ein blaues Poster, in dessen Mitte ein Bild in Ovalform zu sehen ist. Das ovale Bild zeigt eine Person, die in einen Lautsprecher spricht. Oben links auf dem Poster steht „In Memory In Resistance“. Rechts daneben steht „Veranstaltet von und in Solidarität mit asiatischen Diaspora Gemeinschaften“. Relativ mittig im Bild steht der Titel, der über das ovale Bild teilweise rübergelegt ist: „Demonstration für die Opfer des rassistischen Anschlags in Atlanta“. Unten links steht die Ortsangabe „US-Botschaft / Brandenburger Tor Mitte, Berlin“. Daneben steht das Datum „Sonntag 28.03.2021, 14 Uhr“. Ganz unten steht unser Hashtag #SolidaritätMitAtlanta.
Blog

[English Version]
[한국어 버전]
[Vietnamesische Version]

Wir, als Teil der Asiatischen Diaspora, ver­an­stalten eine Demonstration in Gedenken und in Widerstand für die 8 Opfer des ras­sis­ti­schen Anschlags in Atlanta am 16. März 2021 – 6 der Opfer waren asia­tische Frauen. Angesichts weißer Vorherrschaft (white supremacy), den kapi­ta­lis­ti­schen, ras­sis­ti­schen und sexis­tisch patri­ar­chalen Strukturen in den USA, Deutschland und global, sprechen wir von einem geplanten Massaker und lehnen es ab, diese auf eine Schießerei zu reduzieren!

Am Sonntag, den 28. März um 14 Uhr, ver­an­stalten wir eine Demonstration vor der US-amerikanischen Botschaft beim Brandenburger Tor gegen white supremacy, Kapitalismus, Rassismus und Sexismus, um unsere Forderungen laut und klar mit­zu­teilen. Wir lehnen die Narrative ab, dass Polizeiintervention eine Lösung ist, und rufen unsere Community auf, zu einer anti­ras­sis­ti­schen, anti­se­xis­ti­schen und anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Agenda bei­zu­tragen. Wir soli­da­ri­sieren uns mit Schwarzen, Indigenen sowie People of Color Arbeiter*innen und Communities sowie mit allen Betroffenen von Rassismus.

Bitte tragt Masken und haltet die Hygienemaßnahmen ein. 

Die Speaker*innen und Artists werden noch auf unserer Facebook Veranstaltungsseite sowie in unseren Insta Stories bekannt gegeben.

Diese kol­lektive Protestaktion wird von fol­genden Organisationen unterstützt: 

DAMN*, ichbinkeinvirus.org, YEOJA Magazine, kori­en­tation, BAFNET Berlin Asian Film Network, Korea Verband, Diaspor.Asia und Einzelpersonen aus der Community.

Bitte schaut in unserem link.tree für alle Spendenlinks mit GoFundMe-Seiten für die Angehörigen der Opfer, unser Money Pool für die Kosten für die Demo sowie unsere Facebook Veranstaltungsseite:
https://linktr.ee/InMemoryInResistance

Bildbeschreibung: Ein blaues Poster, in dessen Mitte ein Bild in Ovalform zu sehen ist. Das ovale Bild zeigt eine Person, die in einen Lautsprecher spricht. Oben links auf dem Poster steht „In Memory In Resistance“. Rechts daneben steht „Veranstaltet von und in Solidarität mit asia­ti­schen Diaspora Gemeinschaften“. Relativ mittig im Bild steht der Titel, der über das ovale Bild teil­weise rüber­gelegt ist: „Demonstration für die Opfer des ras­sis­ti­schen Anschlags in Atlanta“. Unten links steht die Ortsangabe „US-Botschaft / Brandenburger Tor Mitte, Berlin“. Daneben steht das Datum „Sonntag 28.03.2021, 14 Uhr“. Ganz unten steht unser Hashtag #SolidaritätMitAtlanta.


[English] We, as part of the Asian Diaspora com­munity, are hosting a demons­tration in memory and in resis­tance for the 8 victims of the racist shooting in Atlanta on March 16th, 6 of whom were Asian women. We refuse to name this shooting as any­thing other than a mas­sacre done in light of the white supremacy, misogyny and capi­talism that thrives in both the U.S. and Germany and globally! 

On Sunday, 28 March at 2pm we will hold a rally in front of the U.S. Embassy by Brandenburger Tor against white supremacy, capi­talism, racism and sexism to make sure our demands are made loud and clear! We stand in soli­darity with the Black, Indigenous and People of Color-workers and com­mu­nities as well as all victims of racism!

Please don’t forget your masks and keep social distance. 

The demo program including speakers and artists will be added to our facebook event page and announced in our stories soon.

This coll­ective direct action is sup­ported by the orga­niza­tions
DAMN*, ichbinkeinvirus.org, YEOJA Magazine, kori­en­tation, BAFNET Berlin Asian Film Network, Korea Verband, Diaspor.Asia und other indi­vi­duals from the community.

Please visit our link.tree for links to all GoFundMe’s from the victims‘ families, our money pool to be used for orga­ni­sation expenses, and our facebook event page:
https://linktr.ee/InMemoryInResistance

Image description: A blue poster with an image in the middle of a person holding a mega­phone and speaking. Top left of the poster says, „In Memory In Resistence“. Top right of the poster says „Hosted by and in soli­darity with asian dia­spora com­mu­nities“. Main text of the poster says, „A demons­tration for the Atlanta shooting victims“. Bottom left of the poster says „US Embassy / Brandenburger Tor Mitte, Berlin“ Bottom right says „Sunday 28.03.2021 2PM“ Final text at the very bottom of the poster says „#soli­da­ri­tätmitat­lanta“.



[Korean] 우리, 아시아 디아스포라 공동체는 3월 16일의 애틀랜타 총기난사 사건이 낳은 6명의 아시안 여성을 포함한 희생자 8명을 추모하고 그에 저항하는 시위를 벌입니다. 우리는 이 총격 사건을 미국과 독일 그리고 세계적으로 커져가는 백인 우월주의, 여성 혐오, 자본주의에 비추어 행해진 대학살 그 외의 어떤 것으로도 명명하기를 거부합니다.

3월 28일 일요일 오후 2시, 우리의 요구를 크고 분명하게 전달하기 위해 브란덴부르크 토르 옆 미국 대사관 앞에서 백인 우월주의, 자본주의, 인종주의와 성차별에 반대하는 시위를 열 것입니다! 우리는 경찰의 개입이 해결책이라는 생각을 거부하고 우리 지역사회가 흑인, 원주민, 그리고 유색인종들과 연대하여 폐지론적 의제에 기여할 것을 촉구합니다!

모두 마스크를 지참하고 사회적 거리를 유지하세요.


[Vietnamese] Chúng tôi, một phần của cộng đồng người dân châu Á, đang tổ chức một buổi canh thức để tưởng nhớ 8 nạn nhân bị thảm sát trong vụ nổ súng ở Atlanta vào ngày 16 tháng 3, trong đó có 6 người là phụ nữ châu Á. Chúng tôi tạm gọi vụ thảm sát này là hậu quả của phân biệt giới tính nam nữ và quyền bình đẳng của Phụ Nữ cũng như sự thống trị của chủ nghĩa tư bản và quyền lực của người da trắng tại Hoa Kỳ, Đức và trên toàn thế giới. 

Vào 2 giờ chiều chủ nhật ngày 28 tháng 3 năm 2021, chúng tôi sẽ tổ chức một buổi diễn tập trước toà nhà Lãnh Sự Quán Mỹ tại Đức ở Branden Burger Tor để chống lại sự quyền lực của người da trắng, chủ nghĩa tư bản, sự phân biệt chủng tộc, và chế độ phụ hệ. Chúng tôi muốn tiếng nói và yêu cầu của chúng tôi được ghi nhận.Chúng tôi phản đối sự can thiệp của cảnh sát là giải pháp và kêu gọi cộng đồng đoàn kết và hỗ trợ các cộng đồng người Da Đen, bản địa, và da màu.

Xin đeo khẩu trang khi đến tham dự sự kiện, và nhớ giữ khoảng cách an toàn giữa mọi người.


Blog

(English version see below)
(한국어 Koreanische Version siehe unten)
(Vietnamesische Version siehe unten)

MAHNWACHE In memory, in resis­tance: Solidarität mit Atlanta und Asiatischen Diaspora-Gemeinschaften

Wir, als Teil der Asiatischen Diaspora, ver­an­stalten eine Mahnwache und eine Demonstration in Gedenken und in Widerstand für die acht Opfer des ras­sis­ti­schen Anschlags in Atlanta am 16. März 2021 – 6 der Opfer waren asia­tische Frauen. Angesichts weißer Vorherrschaft (white supremacy), den kapi­ta­lis­ti­schen, ras­sis­ti­schen und sexis­tisch patri­ar­chalen Strukturen in den USA, Deutschland und global sprechen wir von einem geplanten Massaker und lehnen ab, diese Tat auf eine Schießerei zu reduzieren.

In Solidarität mit den Opfern und deren Familien ver­an­stalten wir am Dienstag, den 23. März um 17:30 Uhr eine Mahnwache bei der Friedensstatue in Moabit. Wir stellen Kerzen zur Verfügung. Wenn ihr die Möglichkeit habt, bringt gerne Blumen. 

Am Sonntag, den 28. März um 14 Uhr, ver­an­stalten wir eine Demonstration vor der US-amerikanischen Botschaft gegen white supremacy, Kapitalismus, Rassismus und Sexismus, um unsere Forderungen laut und klar mit­zu­teilen. Wir soli­da­ri­sieren uns mit Schwarzen, Indigenen sowie People of Color Communities. 

Bitte tragt Masken und haltet die Hygienemaßnahmen ein.

Diese kol­lektive Protestaktion wird von fol­genden Organisationen unterstützt: 

DAMN*, ichbinkeinvirus.org, YEOJA Magazine, kori­en­tation, BAFNET, Korea Verband, Diaspor.Asia

Links zu Organisationen und Spendenaufrufen: 

Support für die Berliner Demo-Organisation: https://paypal.me/pools/c/8xV7IhWZmy


VIGIL In memory, in resis­tance: Solidarity with Atlanta and Asian Diaspora Communities

We, as part of the Asian Diaspora com­munity, are hosting a vigil and demons­tration in memory and in resis­tance for the 8 victims of the shooting in Atlanta on March 16th, 6 of whom were Asian women. We refuse to name this shooting as any­thing other than a mas­sacre done in light of the white supremacy, misogyny and capi­talism that thrives in both the U.S. and Germany and globally!

To show soli­darity with the victims and their families, we are holding a vigil on Tuesday, 23 March at 5:30pm by the Statue of Peace in Moabit. Candles will be pro­vided. Please feel free to bring flowers to the event.

On Sunday, 28 March at 2pm we will also hold a rally in front of the U.S. Embassy against white supremacy, capi­talism, racism and sexism to make sure our demands are made loud and clear. We are in soli­darity with the Black, Indigenous and People of Color community! 

For both events, please don’t forget your masks and keep social distance.

This coll­ective direct action is sup­ported by the orga­niza­tions
DAMN*, ichbinkeinvirus.org, YEOJA Magazine, kori­en­tation, BAFNET, Korea Verband, Diaspor.Asia

Links gofundme’s

(for Berlin Demo orga­ni­sation costs) https://paypal.me/pools/c/8xV7IhWZmy


[Korean] 우리, 아시아 디아스포라 공동체는 3월 16일의 애틀랜타 총기난사 사건이 낳은 6명의 아시안 여성을 포함한 희생자 8명을 추모하고 그에 저항하는 시위를 벌입니다. 우리는 이 총격 사건을 미국과 독일 그리고 세계적으로 커져가는 백인 우월주의, 여성 혐오, 자본주의에 비추어 행해진 대학살 그 외의 어떤 것으로도 명명하기를 거부합니다.

희생자 및 유가족과의 연대를 위해 3월 23일 화요일 오후 5시 30분 베를린 모아비트 평화의 소녀상 앞에서 추모식이 열립니다. 촛불이 제공되며 행사에 꽃을 가지고 오셔도 됩니다.

3월 28일 일요일 오후 2시, 우리의 요구를 크고 분명하게 전달하기 위해 브란덴부르크 토르 옆 미국 대사관 앞에서 백인 우월주의, 자본주의, 인종주의와 성차별에 반대하는 시위를 열 것입니다! 우리는 경찰의 개입이 해결책이라는 생각을 거부하고 우리 지역사회가 흑인, 원주민, 그리고 유색인종들과 연대하여 폐지론적 의제에 기여할 것을 촉구합니다!

두 행사 모두 마스크를 지참하고 사회적 거리를 유지하세요.


[Vietnamese] Chúng tôi, một phần của cộng đồng người dân châu Á, đang tổ chức một buổi canh thức để tưởng nhớ 8 nạn nhân bị thảm sát trong vụ nổ súng ở Atlanta vào ngày 16 tháng 3, trong đó có 6 người là phụ nữ châu Á.Chúng tôi tạm gọi vụ thảm sát này là hậu quả của phân biệt giới tính nam nữ và quyền bình đẳng của Phụ Nữ cũng như sự thống trị của chủ nghĩa tư bản và quyền lực của người da trắng tại Hoa Kỳ, Đức và trên toàn thế giới.

Vô cùng thương tiếc trước sự ra đi của các nạn nhân và chia buồn cùng gia đình của họ, chúng tôi tổ chức một buổi cầu nguyện cho họ vào thứ ba, ngày 23 tháng 3 lúc 5:30 chiều tại tượng đài hòa bình ở Moabit. Nến sẽ được phát cho những ai tham dự. Quý khách có thể đem hoa đến sự kiện để chia buồn và tưởng nhớ các nạn nhân.

Vào 2 giờ chiều chủ nhật ngày 28 tháng 3 năm 2021, chúng tôi sẽ tổ chức một buổi diễn tập trước toà nhà Lãnh Sự Quán Mỹ tại Đức ở Branden Burger Tor để chống lại sự quyền lực của người da trắng, chủ nghĩa tư bản, sự phân biệt chủng tộc, và chế độ phụ hệ. 

Chúng tôi muốn tiếng nói và yêu cầu của chúng tôi được ghi nhận.Chúng tôi phản đối sự can thiệp của cảnh sát là giải pháp và kêu gọi cộng đồng đoàn kết và hỗ trợ các cộng đồng người Da Đen, bản địa, và da màu.

Xin đeo khẩu trang khi đến tham dự sự kiện, và nhớ giữ khoảng cách an toàn giữa mọi người.


Newsletter

Liebe korientation-Mitglieder, liebe Freund*innen,

wir sind aus aktu­ellem Anlass traurig und zutiefst besorgt über die zuneh­mende Anzahl an gewalt­tä­tigen Angriffen und Morden, von denen Mitglieder der Asian American Communities in den letzten Wochen und Monaten, von New York bis Seattle betroffen sind. Letzte Nacht (Dienstag, 16.03.) wurden sechs asia­tische Frauen von einem vor­aus­sichtlich ras­sis­tisch moti­vierten weißen Mann in Atlanta erschossen. Heute Abend (17.03.) von 18:30 ‑20h möchten wir gemeinsam mit D.A.M.N., ichbinkeinvirus.org, BAFNET und Diaspor.Asia den ermor­deten Frauen in einem digi­talen Community-Raum gedenken und uns austauschen. 

Es gibt auch positive Dinge zu berichten! Wir freuen uns über den kon­ti­nu­ier­lichen Prozess der Sichtbarwerdung von anti­asia­ti­schem Rassismus in Deutschland. Wir bekommen jede Woche diverse Presseanfragen zu dem Thema unter anderem vom RedaktionsNetzwerk Deutschland, ZDF, WDR, und Deutschlandradio. Und wie schon 2020 besteht ein großer Bedarf an Inputs bun­desweit, unter anderem sind wir im März und April 2021 mit Webinar-Beiträgen in Berlin, Freiburg, Karlsruhe, Krefeld, Darmstadt, Tübingen, Würzburg und Köln dabei.

Und ganz wichtig: unter­stützt uns morgen, am 18.03.2021 ab 17h beim Pitch für unser neue Projektidee RADAR – Resilienz für Asiatische Deutsche und Anti-Rassismus (im Netz), und nehmt am Community-Voting teil! Siehe Newsletter-Rubrik „Fokus“ für Details.

Und noch eine drin­gende Bitte an Euch, die wir in jedem Newsletter wie­der­holen: Meldet ras­sis­tische und dis­kri­mi­nie­rende Vorfälle umgehend, damit sie offi­ziell doku­men­tiert werden und Handlungsbedarf dagegen auch sta­tis­tisch nach­ge­wiesen werden kann. In Berlin gibt es die Register der Bezirke zur Erfassung rechts­extremer und dis­kri­mi­nie­render Vorfälle und für die Meldung und Beratung gegen Diskriminierung in anderen Bundesländern lassen sich Adressen und Kontakte hier finden.

Bleibt gesund & solidarisch!

Kimiko & das MEGA-Team

Ihr findet uns auch auf Facebook, unserer Webseite und auf Instagram.

PS: Headerbild ©Hân Lê, siehe mehr von ihren Arbeiten unter https://tnhanle.cargo.site 


FOKUS

RADAR Illustration von Laura Meggers

Mit unserer Projektidee RADAR – Resilienz für Asiatische Deutsche und Anti-Rassismus (im Netz), die wir in Kooperation mit ichbinkeinvirus.org planen, haben wir uns für eine Förderung bei DAS NETTZ beworben. Das Nettz wird drei Projekte mit einem Förderbetrag von maximal 13.000 EUR unter­stützen, „die sich gegen Hass im Netz, Desinformation und damit für eine kon­struktive Diskussionskultur enga­gieren“. Wir sind nun mit 10 anderen Projekten in die zweite und finale Runde gekommen und freuen uns sehr darüber!
Am 18.03.2021 von 17–19.30 h werden wir in einem Pitch per Zoom unser Projekt vor­stellen.

Es wird ein „Nettz-Community Voting“ geben. Das bedeutet, alle Anwesenden beim Zoom-Pitch werden die drei Projekte wählen, die eine Förderung erhalten sollen. HIER findet Ihr weitere Infos zu allen Projekten und den Link, um Euch bis zum 18.03.2021 bis spä­testens um 15 h anzu­melden und bei dem Pitch Eure Stimme abzu­geben!
UPDATE: Der Pitch hat statt­ge­funden und wir hatten die tolle Möglichkeit, unser Projekt vor­zu­stellen. Wir sind gespannt auf die Entscheidung, die noch aus­steht, welche drei Projekte gefördert werden!


­AUS DEM VEREIN

An erster Stelle ein lautes und dank­bares Shout out an die Leute, die seit Anfang des Jahres für die Arbeit von kori­en­tation gespendet haben! Herzlichen Dank dafür, wir können die Unterstützung dringend gebrauchen.


Unser Vorstandsmitglied Jeasuthan Nageswaran hat uns am 09. März 2021 beim digi­talen Integrationsgipfel ver­treten, hier der kri­tische Kommentar von Alice Hasters zu 15 Jahren Integrationsgipfel. Sie fordert einen Paradigmenwechsel weg von Integration hin zu Strategien gegen Rassismus, wir sind da ganz bei ihr!


Mit Kimiko Sudas (MEGA-Team) Teilnahme am Webinar Confronting COVID-19. Asian Diaspora Organizing and Transnational Solidarity am 06.März 2021, haben wir uns mit ras­sis­mus­kri­ti­schen asiatisch-diasporischen Aktivist*innen ver­netzt, die in Seattle, New York und Melbourne selbst­or­ga­ni­sierte Community-Arbeit machen. Ein ver­bin­dendes Element war, dass sich alle nicht nur mit anti­asia­ti­schem Rassismus, sondern auch mit anti­sch­warzem Rassismus in den eigenen Communities auseinander- und für #Blacklivesmatter einsetzen.


Kimiko hat einen Input für uns bei der Auftaktveranstaltung der Think Tank Reihe Dekoloniale (Re)visionen“ am 26.Februar 2021 gegeben. kori­en­tation beschäftigt sich 2021 inten­siver mit dem Thema post­mi­gran­tische Erinnerungspolitik, ihr werdet im Laufe des Jahres von uns noch mehr dazu hören.


Jee-UnKim (MEGA-Team) wird gemeinsam mit Ozan Zakariya Keskinkılıç am
am 14.April 2021 die Veranstaltung Medien: Anti-asiatischer & Antimuslimischer Rassismus im Rahmen der Webinar-Reihe Normaler Hass. Streifzüge durch Alltagsorte der Entwertung bestreiten. Wir sind gespannt auf die Diskussion und die Findung gemein­samer Strategien!


Unsere ehe­malige Praktikantin, Minh Anh Bùi, die wir sehr ver­missen, gibt am 26. März 2021 im Rahmen der  Internationalen Wochen gegen Rassismus 2021 in Freiburg einen

ONLINE-WORKSHOP: ANTI-ASIATISCHER RASSISMUS: Formen, kolo­niale Kontinuitäten und Widerstände
Im Workshop setzen sich die Teilnehmenden mit unter­schied­liche Formen von anti-asiatischen Rassismus aus­ein­ander, werfen einen kri­ti­schen Blick auf kolonial-rassistische Bilder und Narrative, die im Kontext von COVID-19 auf­ge­griffen und repro­du­ziert werden. Was heißt über­haupt ‚asia­tisch‘? Und was ver­steht die gängige mediale Berichterstattung dar­unter? Dabei wird im Blick behalten werden, dass es im Kontext von anti-asiatischen Rassismus es immer schon Menschen und Gruppen gab, die in Deutschland anti­ko­lo­nialen, femi­nis­ti­schen und ras­sis­mus­kri­ti­schen Widerstand gegen Unterdrückung geleistet haben. Im Seminar wird spe­ziell Rassismus the­ma­ti­siert, den südost-/
ost­asia­tisch mar­kierte Personen in Deutschland erleben. Dieser richtet sich nicht aus­schließlich gegen Menschen mit tat­säch­lichen Bezügen zu Südost-/Ostasien, sondern betrifft auch Personen, die als südost-/ostasiatisch ein­ge­ordnet werden, aber Bezüge zu anderen asia­ti­schen Regionen haben.

Anmeldung unter: fernsicht@iz3w.org
https://fb.me/e/23QB6ed7B

Der Workshop wird von Minh Anh Bùi (kori­en­tation e.V.) und Akiko Rive (freie Bildungsreferent*in) geleitet.


MEGA – Media Empowerment for German Asians

­Im Rahmen von MEGA sind wir bereits mitten im Planungsprozess für mehrere Workshops (Erinnerungskultur, Lebensgeschichtliche Interviews und Kurzfilm) und haben schon gute Kooperationspartner*innen gefunden. Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir uns jedoch ent­schieden, erstmal nur einen Workshop-Termin schon fest­zu­legen, da er sich pro­blemlos als Webinar durch­führen lässt.

++ SAVE THE DATE ++
Also merkt euch schon mal den 13.05 und den 15.05.2021 vor, wenn ihr Lust habt, an einem Podcast-Workshop mit Cuso (Diaspor.Asia) teil­zu­nehmen. Mehr Informationen folgen bald.

Meldet euch gerne bei uns, wenn ihr Ideen für Projekte und Vernetzung habt!

­ Bleibt mit uns in Kontakt und schreibt uns, wenn Ihr Ideen und Anregungen für unsere Arbeit habt oder etwas in unseren Newsletter auf­nehmen lassen wollt!

Den nächsten Newsletter gibt’s dann Anfang nächsten Monat! 

Verein

Mit unserer neuen Projektidee RADAR – Resilienz für Asiatische Deutsche und Anti-Rassismus (im Netz), die wir in Kooperation mit ichbinkeinvirus.org planen, haben wir uns für eine Förderung bei DAS NETTZ beworben. Das Nettz wird drei Projekte mit einem Förderbetrag von maximal 13.000 EUR unter­stützen, „die sich gegen Hass im Netz, Desinformation und damit für eine kon­struktive Diskussionskultur enga­gieren“. Wir sind nun mit 10 anderen Projekten in die zweite und finale Runde gekommen und freuen uns sehr darüber!

Am 18.03.2021 von 17–19.30 h werden wir in einem Pitch per Zoom unser Projekt vorstellen. 

Es wird ein „Nettz-Community Voting“ geben. Das bedeutet, alle Anwesenden beim Zoom-Pitch werden die drei Projekte wählen, die eine Förderung erhalten sollen. HIER findet Ihr weitere Infos zu allen Projekten und den Link, um Euch bis zum 18.03.2021 bis spä­testens um 15 h anzu­melden und bei dem Pitch Eure Stimme abzugeben! 

Weiterführende Links

RADAR Team

Jee-Un Kim | kori­en­tation e.V.
Thị Minh Huyền Nguyễn | ichbinkeinvirus.org
Thủy-Tiên Nguyễn | kori­en­tation e.V.
Sina Schindler | kori­en­tation e.V.

Graphikdesign / Animation

Tausend Dank an Laura Meggers für das gesamte Graphikdesign und die Animation für den Pitch, die gemeinsam mit Team-Members kon­zi­piert und in aller­kür­zester Zeit umge­setzt wurden!