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Jahresendfeier von kori­en­tation e.V.

Programm
15h: Vortrag „Tusán, Nikkei, Ise. Für eine Poetik der Bastarde der Globalisierung“ von Puo-an Wu

Tusán, Nikkei und Ise sind drei weltweit ver­wendete Übersetzungen, die sich auf die zweite Generation von ost­asia­ti­schen Migranten bezieht. In diesem Vortrag werden lite­ra­rische Darstellungsformen der Lebenserfahrungen sowie Positionierungen der post­mi­gran­ti­schen Generation, deren Eltern aus Ostasien nach Lateinamerika ein­ge­wandert sind, im Fokus gerückt. Wie unter­scheiden sich die Prozessen von Identitätsstiftung und Zugehörigkeit in der ersten und der zweiten Generation? Was könnte uns eine Unterscheidung zwi­schen Migranten und migran­ti­sierten Menschen bringen? Gibt es Gemeinsamkeiten zwi­schen der post­mi­gran­ti­schen Generation in Lateinamerika und in Europa? Um diese Fragen zu beant­worten wird das Konzept der „Bastarde der Globalisierung“, der Titel des zweiten Bandes von Yellow Press, anhand von einem Überblick von lite­ra­ri­schen Autor_innen der zweiten Generation mit Lebensschwerpunkt in Peru, Mexiko, Cuba und Argentinien diskutiert.

Kurzbio:
Puo-An Wu Fu ist Chilenin tai­wa­ni­scher Abstammung und Doktorandin im Fach Romanistik an der Universität Potsdam. Sie hat einen Bachelor of Arts an der UCLA (USA) und einen Master of Arts an der Humboldt-Universität Berlin abge­schlossen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Übersetzungstheorien, Mehrsprachigkeit, Subjektivitätsformen und post­mi­gran­tische Stimmen in der trans­pa­zi­fi­schen Gegenwartsliteratur. Seit 2009 ist sie in Berlin wohnhaft.

17h Videoclips und Jahresrückschau in Bildern
18h Potluck Dinner – Bring your favorite self-made food and share with everybody

Lesung

Wie ver­ortet sich die zweite Generation korea­nisch­stäm­miger Menschen („Ise“) in Deutschland?

In zehn Erzählungen, die aus Oral-History-Interviews mit Menschen ent­standen sind, die zwi­schen 1969 und 1989 als Kinder korea­ni­scher Einwanderer und Einwanderinnen geboren sind, wird dieser Frage nach­ge­gangen. Es sind sehr indi­vi­duelle Geschichten, die vom Heranwachsen im Deutschland der 1970er bis 1990er Jahre handeln. Sie zeigen das ständig neue Aushandeln von fremd- und selbst­be­stimmten Identitäten und beschreiben, wie sich die inzwi­schen erwach­senen Ise zwi­schen Ausnahme und Normalität, zwi­schen „Ausländer“- und Deutschsein, zwi­schen Deutschland und Korea positionieren.

Die Erzählungen stellen vor­handene Vorstellungen von „deut­schen“ und „korea­ni­schen“ Identitäten infrage und zeigen die Vielfalt der Erfahrungen der zweiten Generation. Zugleich doku­men­tieren sie eine bisher weit­gehend unbe­kannt gebliebene Facette der korea­ni­schen und deut­schen Migrationsgeschichte.

Kurzbiografie der Autorin:
Heike Berner gehört zur zweiten Generation korea­ni­scher Deutscher. Gemeinsam mit Sun-ju Choi und der Koreanischen Frauengruppe gab sie das Buch „Zuhause. Erzählungen von deut­schen Koreanerinnen“ heraus (Assoziation A, 2006). Im Sommer dieses Jahres erschien ihr Buch „Ise. Erzählungen von korea­ni­schen Deutschen der zweiten Generation“ bei Iudicium. Sie lebt in Köln.

Zu Gast: Heike Berner (Literaturwissenschaftlerin, Köln)
Moderation: Dr. Sun-ju Choi (Freie Autorin und Kulturschaffende, kori­en­tation e.V., Berlin)

Ort:
Aquarium am Südblock
Skalitzer Str. 6
10999 Berlin